Diese Beobachtung habe ich auch gemacht, fand ich wirklich spannend, und sehr hilfreich, umso mehr, da ich das betreffende Pony nicht selbst reiten kann.
Eine Einstellerin von uns hat seit einiger Zeit ein sehr blutgeprägtes Endmaßpony, welches zwar Lektionen auf L-/M-Niveau beherrscht, aber sehr handlastig geritten war. Hier war es so, dass das Pferd zwar im Prinzip mehr konnte als die Reiterin, aber sehr hektisch und verspannt und vor allem ohne Rücken unterm Sattel ging. Wir haben vornehmlich am korrekten Sitz der Reiterin gearbeitet sowie daran, dass Pony "an den Sitz zu bekommen" und an Ruhe und Zwanglosigkeit. Mittlerweile geht das Pony sehr fein unter korrekt sitzenden Reitern, motzt, sobald der Reiter aus der Balance kommt - gell, Sheitana?
- und vor allem geht es ruhig, entspannt, eben zwanglos in einer netten, "runden" Haltung mit langer Oberlinie am losen Zügel.
Manchmal guck ich hin und denke "oh weh, heut schlurft sie aber wieder arg" und muss mich zusammenreißen, um nicht mehr, mehr, mehr zu fordern
, aber sobald ein weiter fortgeschrittener Reiter draufsitzt, läßt sich dieses Pony völlig problemlos reell an die Hand stellen, wölbt den Rücken auf und nimmt hinten Last auf ohne wieder verspannt bzw. eilig zu werden.
Ebenso spricht die Bemuskelung für sich, das Pony hat eine schöne harmonische Oberlinie, einen toll bemuskelten Rücken und auch die HH kann sich sehen lassen.
Läßt für mich den Schluß zu, dass wir das lockere Vorwärts in weitem Rahmen und die Zwanglosigkeit leider zu oft zu gering einschätzen und zugunsten von "mehr" - mehr Optik, mehr Lektionen, mehr machen
- vernachlässigen.