Cetirizin .. Hilfe bei Pollenallergie - Erfahrungen!?

Moderator: Sheitana

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Bärbel
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Cetirizin .. Hilfe bei Pollenallergie - Erfahrungen!?

Beitrag von Bärbel »

Ich habe bis jetzt alle Berichte im Forum durchgelesen, die sich irgendwie mit Husten, Allergien, usw. beim Pferd befassen.
Des öfteren bin ich dann auf die Anwendung mit Cetirizin (Antiallergikum) gestoßen und würde mich über eure Erfahrungen und/oder Tipps freuen.

Nun aber zu uns. Ich besitze einen 16 jährigen Araber-Mix seit seinem 5. Lebensjahr.
Er lebt bei mir daheim mit Ponygesellschaft im Offenstall mit täglichem Weidegang und wird ca. 4-5 Mal die Woche bewegt.
Er war bisher auch immer gesund und munter und vor 2 Jahren bekam er plötzlich im Frühjahr Husten. Atemfrequenz über 20 pro Minute. Es war dieses Jahr, wo der Winter gleich in den Sommer überging und alles blühte und grünte. Tierarzt war regelmäßiger Gast und wir haben es über den Sommer mit den üblichen Medikamenten, bis zur Kortisongabe (Equisolon) übers Futter und Clenovet-Gel geschafft.
Clenovet-Gel mussten wir uns erst einschleichen, da er ziemlich heftig darauf reagiert hat, mit Schweißausbrüchen und Muskelzittern.
Die Beschwerden waren dann im Sommer zwar nicht vollkommen weg aber es war für den Schimmelmann eine große Erleichterung.
Im Herbst, als alles abgeblüht und die Felder gedroschen waren, ging es ihm dann ausgezeichnet und sämtliche Beschwerden waren wie weg geblasen. So blieb das auch den ganzen Winter und im Jahr darauf fing alles wieder von vorne an.
Frühjahr setzte bei Zeiten ein mit großer Hitze und wir hatten wieder das gleiche Problem.
Tierarzt hat wieder seine Zelte aufgeschlagen und wir haben viel über die Ursache diskutiert.
Da es anscheinend nicht am Heu liegt (er bekommt nur gewässertes Heu, Stall ist blitzeblank, bei großer Trockenheit wird auch der Sand Auslauf im Offenstall gesprengt) hatten wir beide, Tierarzt und ich den schwerenVerdacht, dass Herr Pferd eine Allergie auf Pollen/Gräser hat.

Im diesjährigen Winter war alles wieder gut. Nun seit ein paar Tagen wird es warm, die ersten Pollen fliegen und Herr Pferd hatte heute auf der Koppel sowas ähnliches wie einen „Niesanfall“ und auch erhöhte Atmung (gut bei der plötzlichen Wärme ist es mit Winterfell nicht einfach). Jetzt läuten natürlich bei mir sämtliche Alarmglocken, denn das Drama der letzten beiden Jahre möchte ich ihm gerne ersparen.
Er hat jetzt auch kurweise Kräuter bekommen, die Atmung und Bronchen unterstützen sollen.
Falls es aber wirklich eine Allergie ist, werden diese wohl nicht so viel nützen.

Cetirizin wäre jetzt für mich eine mögliche Alternative. Werde natürlich noch mit dem Tierarzt Rücksprache halten und um seine Meinung bitten.

Ich muss dazu noch sagen, der Schimmelmann ist ein Albino und schon sehr empfindlich, was seine Haut betrifft. Hat aber kein Sommerekzem, ist nur sehr empfindlich an Kopf und Ohren, daher hat er bei der Mückenzeit auch immer seine Fliegenmütze auf.

Freue mich auf Antworten … vielen Dank!

Herzliche Grüße
Bärbel
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Schnucke
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Re: Cetirizin .. Hilfe bei Pollenallergie - Erfahrungen!?

Beitrag von Schnucke »

Meine Trakehnerstute bekam es Phasenweise in höherer Dosierung aufgrund einer Getreideallergie ( Stengel, Spelz incl aller Ursorten) . Es hat uns über einen Winter geholfen (Heusorte war nicht die richtige :augenroll: ) allerdings hat es dann in Verbindung mit Cortison, was wir für eine stärkere allergische Reaktion brauchten zu unschönen Veränderungen (Einblutungen) bei den Hufen geführt. Außerdem wurde Kotwasser schlimmer und die Äppel waren insgesamt etwas matschig.
Mit der Zeit hat es auch deutlich an Wirkung verloren.

Wir sind jetzt wieder auf strenger Ausschlußdiät, weil das der bessere Weg für uns ist.
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Lottehüh
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Re: Cetirizin .. Hilfe bei Pollenallergie - Erfahrungen!?

Beitrag von Lottehüh »

Ganz spontan bei den letzten Sätzen kam mir Photosensibilität in den Sinn.
Hat er Zugang zu Johanniskraut? Das blüht ja erst im Sommer, aber war das vielleicht in der Kräuterkur?
Ich würde mal g**glen, ob es noch andere Pflanzen gibt, die das auslösen und schauen, ob er dazu Zugang hat.

Bisher blüht ja auf der Koppel noch nicht sooo viel und wenn er gegen das, was jetzt blüht, allergisch wäre, würde es irgendwann aufhören (was jetzt blüht, blüht ja in 6 Wochen nicht mehr). Und dass er auf alles blühende plötzlich allergisch reagiert - das wäre ja komisch... Fliegen sind noch keine unterwegs. Die einzige Konstante jetzt und im ganzen Sommer ist die Sonne. Und als Albino ist er da evtl. auch anfälliger. In dem Falle von Photosensibilität glaube ich nicht, dass Cetirizin euch hilft.

Falls du das ausschließen kannst, würde ich die Herren von Per N*turam anschreiben und um Rat bitten. ich würde versuchen, die Cortison-Sache irgendwie zu umgehen. Das wird sicher nicht ganz billig, aber ich würde es versuchen.
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Bärbel
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Re: Cetirizin .. Hilfe bei Pollenallergie - Erfahrungen!?

Beitrag von Bärbel »

@Schnucke
Kortison hat mein Pferd gut vertragen, ohne irgendwelche ungewollten Auswirkungen.
Möchte ich aber dieses Jahr, wenn irgendwie möglich, vermeiden.
Es wäre ja schon prima, wenn uns das Cetirizin über den Sommer helfen könnte. Im Winter ist alles gut.

@Lottehüh
Photosensibilität …. ist ein Ansatzpunkt, werde mich weiter informieren

In der Kräuterkur war .. Isländisch Moos, Lungenkraut, Süßholz, Eibischwurzel, Lindenblüten und Salbei.

Danke euch beiden!
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kolyma
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Re: Cetirizin .. Hilfe bei Pollenallergie - Erfahrungen!?

Beitrag von kolyma »

Also wir haben auch schon citerizin verwendet und hatten keinen nennenswerten Erfolg. Zumal man Mengen füttern muss, damit das Zeug überhaupt medizinisch Wirksam wird. Es gibt derzeit aber wohl eine Studie über die Anwendung beim Pferd. Aber auch die Klinik, die diese Studie derzeit macht, hat gemeint, bisher gäbe es keine messbaren Erfolge.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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Schnucke
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Re: Cetirizin .. Hilfe bei Pollenallergie - Erfahrungen!?

Beitrag von Schnucke »

Hannover hat da wohl mal Versuche gemacht, daher hatte mein TA die "Dosierungsempfehlungen". Wie gesagt es hat erst ganz gut angeschlagen, aber dann echt rapide nachgelassen. Was mich halt echt gestört hat war das Kotwasser, gerade bei einem Allergikerpferd sollte der Darm nicht zusätzlich destabilisiert werden und die weichen Äppel ich war auch echt alle 2 Tage am Hinterteil waschen. Was dann im Winter besonders spaßig ist.

Uns hats einen Winter überbrückt, aber es ist keine Dauerlösung.

Interessanterweise ist es bei meiner Mama ähnlich gewesen, erst gut geholfen und dann hat die Wirkung rapide abgenommen.

Also ich würde es als Überbrückung jederzeit wieder nutzen, aber eine Dauerlösung stellt es meist nicht dar, wenn es überhaupt wirkt, denn bei manchen Pferden bleibt laut Studie die Wirkung aus. Es ist auch nicht besonders günstig wenn xx Tabletten am Tag ins Pferd schütten muß um eine Wirkung zu erzielen.


Anmerkung der Moderation
Schnucke, sorry, ich mußte die genaue Dosierungsempfehlung aus deinen Posts entfernen, das dürfen wir in einem Forum nicht. Hab sie aber per PN an Bärbel geschickt, ist nicht verloren :hug:
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november
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Re: Cetirizin .. Hilfe bei Pollenallergie - Erfahrungen!?

Beitrag von november »

Meine Stute hat auch eine ordentliche Pollenallergie. Bei uns hat Cetirizin leider auch gar nicht geholfen, bzw. nicht nennenswert.
Wir sind leider um Cortison nicht herum gekommen, ich hoffe, dass wir es irgendwie ohne schaffen dieses Jahr.

Was ich aber anmerken wollte, weil du geschrieben hast, dass du Kräuter gibst.
Meine STute hat ganz extrem auf das Alpengrün-Müsli von Ag*robs reagiert. An sich ein tolles futter, aber es sind halt hanz viele Pflanzen, Blüten, Kräuter drin. Irgendwas davon hat bei ihr einen Schub ausgelöst. Müsli abgesetzt - Ruhe war.

Damit möchte ich dich nicht davon abbringen, Kräuter zu füttern, nur so als Hinweis, dass es sein könnte, dass auch die eine unerwünschte Reaktion auslösen.

@Lottehüh. Photosensibilität, würde das nicht eher die Haut betreffen?
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Lottehüh
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Re: Cetirizin .. Hilfe bei Pollenallergie - Erfahrungen!?

Beitrag von Lottehüh »

Stimmt, ich meinte Lichtempfindlichkeit - aber da ist vielleicht eher Photophobie (?) der richtige Ausdruck.
Wobei "Angst" vor Licht meinte ich nicht.

Ich meinte, dass der Körper irgendwie durch das Licht gereizt wird und deshalb solche Symptome auftreten. Wie auch immer der genaue Ausdruck jetzt dafür ist. Wobei das auch eher auf das Niesen passt, nicht auf Husten....

Eine Allergie auf was genau vermutet denn der TA? Hat er was getestet?
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Bärbel
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Re: Cetirizin .. Hilfe bei Pollenallergie - Erfahrungen!?

Beitrag von Bärbel »

@november

Genau das Agrobs habe ich im Winter gefüttert und auch immer etwas angefeuchtet. Ich hoffe, ich habe mir da nicht selbst ein "Ei" gelegt.
Er hat aber nicht darauf reagiert und alles war gut. Ratlos bin :?:

@Lottehüh

Ich habe heute mit dem Tierarzt telefoniert und für Anfang nächste Woche einen Termin ausgemacht zum Allergietest. Bisher waren es nur Vermutungen und Beobachtungen meinerseits und des Tierarztes in Richtung Pollenallergie und das möchte ich jetzt genau wissen.
Wenn er wirklich auf verschiedene Pollen allergisch ist, weiß ich wenigsten die Ursache und kann andere Faktoren ausschließen und evtl. gezielt was dagegen unternehmen, falls möglich. Falls dies nicht die Ursache ist muss ich weiter auf Spurensuche gehen aber ich habe wenigstes einen Anhaltspunkt, was ich ausschließen kann.

Ich möchte mich für eure Unterstützung bedanken, es waren sehr interessante Denkanstösse dabei :-n :-n :-n :-n

Werde berichten, sobald ich ein Ergebnis habe.

Herzliche Grüße Bärbel
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kolyma
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Re: Cetirizin .. Hilfe bei Pollenallergie - Erfahrungen!?

Beitrag von kolyma »

Das Problem an den Pollenallergien ist, dass es kaum Möglichkeiten gibt, das Pferd Pollenfrei zu halten. Meiner reagiert stark auf Raps. Wenn rund um den Stall Raps angebaut wird, haben wir echt Probleme.
Ich geb sehr gerne Süßholz, welches auch gut Allergiesymptome dämpfen kann. Die Wirkung von Süßholz ist auch erwiesen - bereits 2g haben eine medizinische Wirkung.
Allerdings - da Süßholz eine medizinisch nachgewiesene Wirkung hat, wäre ich mit blinder Fütterung davon vorsichtig.

Bisher habe ich keine Nebenwirkungen bei meinem Pferd entdeckt - aber das muss nicht für alle Pferde gleichermaßen gelten.
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