Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Moderator: Sheitana

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b.e.a.s.t
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von b.e.a.s.t »

Eure Bodenbefestigung schaut gut aus, bin gespannt wie es sich bewährt. Wir haben ja die Kunstrasenvariante gewählt, denke die Tauglichkeit geigt sich erst nach 5-10 Jahren.

Ich glaube Turbo hat keine Fotos von Ihrem Wald gepostet, aber es ist der Knaller sag ich euch, das ist echt noch ein Traum, aber der lässt sich bei mir nicht bewerkstelligen *seufz*
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charmel
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Re: Der Paddockbau

Beitrag von charmel »

Die Erdarbeiten

11. Oktober
Der Matsch war weggeschoben und der Minibagger stand uns für einen Tag zur Verfügung.
Wir waren also zeitig bei den Pferden und damit alles klappt, haben sich die Zossen auch reingekniet. :mrgreen:
Bild
Nach der ersten Begutachtung wurden die Pferde hinter den Zaun verbannt.

Die Pferde und Kühe waren vom Unterhaltungsprogramm trotzdem ganz angetan.
Bild

Im ungefähren Abstand von 50 cm zum Paddockrand wurde ein 50 cm tiefer und 40 cm (Baggerschaufel) breiter Graben ausgehoben.
Durch die Wurzelgröße der Kastanien und den möglichst geringen Abstand zu den Bäumen, war der Graben an manchen Stellen nur flach auszuheben.

Hier wird gerade der Graben um die "Spielfläche" gezogen. Der Ansatz eines langgezogenen Hügels ist zu erkennen.
Bild

Mit Spaten und Schaufel wurde der Graben natürlich noch fein nachgearbeitet.
Während der Mann sich mit dem Bagger austobt, muss die Frau ja auch ausgelastet werden.

Der Graben war gegen 11 Uhr fertig und die letzten Erdarbeiten durchgeführt - die erste Rolle Vlies wurde in den Paddock getragen...
Viele Grüße :-)
Melanie
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von Mina »

Das Befestigen des Paddocks hat 400€ gekostet. Ich glaube, J. von der Tiefbaufirma hat uns da einen super Preis gemacht.
J. hat erst mit dem Spaten gegraben, bis er zu einer Mineralienschicht im Boden kam- mir fällt der Fachbegriff gerade nicht ein... Anhand der Dicke der Mineralienschicht konnte er sehen, wie er den Platz am Besten trocken bekommt. Bei uns war die Schicht sehr dünn, so das die Sandadern reichen, außerdem ist der Mutterboden eher sandig und trocken. Sonst hätte J. noch eine Drainage legen müssen.

VG Mina


mein Beitrag zum Abnahmehaus ist weg :? der PC spinnt rum. Ich versuche es morgen nochmal!
Zuletzt geändert von Mina am Mo 18. Jan 2016, 21:00, insgesamt 1-mal geändert.
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charmel
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von charmel »

:muetze: Hallo wiassi! Schön, dass du hier mitliest.
Ich lese bzw. habe immer gerne auf euer Offenstallseite mitgelsen.

:shy: Ein Waldgrundstück ist es bei uns zwar nicht; aber die Nachbarweide ist über einen Hektar groß und man könnte dann hintere und vordere Weide verbinden und den Trail... :willhaben:
Das man auch nie zufrieden sein kann. :whistle: :-D

Schade, dass man beim Waldgrundstük nicht ein bisschen nachhelfen kann.
Aber schon bei den Birken, die ja doch schnell wachsen, wird es noch gut zehn Jahre dauern bis sie nicht mehr Bäumchen sind.


Die Fotos zum nächsten Bericht sind schon online. Ich muss "nur noch" den Text tippen.
Mal sehen, ob ich das noch zustande bringe. :mrgreen:

@ Mina: 400 Euro als Gesamtpreis?
Wahnsinn! :staun: Fachkundige Begutachtung, Maschinen, Arbeitleistung und toller (watt)Sand. Da hätte ich doch mehr geschätzt.
:shy: Da könne man ja glatt nach einem Foto als Beweis fragen. :teehee:

edit: Bei uns heißen solche Häuser Altenteiler.
Das der Tag zu wenig Stunden hat, kennt wohl jeder hier. Wenn du mal für Fotos Zeit hast, würde das bestimmt viele hier erfreuen. *neugierigebande* ;)

edit2: Es geht nichts über gute Beziehungen. :mrgreen:
Zuletzt geändert von charmel am Mo 18. Jan 2016, 21:09, insgesamt 3-mal geändert.
Viele Grüße :-)
Melanie
Mina
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von Mina »

Huch, da ist er ja doch :-D

Ach ja, ein Abnahmehaus ist ein Haus, das für die "Alten" gebaut wird, wenn die Kinder den Hof übernehmen. Immer in der Nähe oder auf dem Hof direkt.
In unserem Fall wurde ca 200m vom Hof gegenüber ein Haus für die Mutter gebaut.
Sie starb früh und da sich die Erben und Besitzer umorientierten, wurden Hof und Abnahmehaus einzeln verkauft.

Mit Bildern kann ich gerade nicht dienen, bin nur im Forum unterwegs, wenn ich auf der Arbeit bin :whistle:
Ich guck mal, ob ich Bilder zu Hause hochgeladen bekomme, kann aber noch dauern...zur Zeit hab ich leider kaum Zeit.

Ja, das war wirklich seeehr günstig, ich konnte es auch kaum glauben. Es war inkl. des Sands.
J. ist ein Verwandter des Landwirts, der meinen Mist nimmt...
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charmel
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Der Paddockbau

Beitrag von charmel »

Das Vlies

Allgemein
Der letzte Pensionsstall war auf der Geest. 10 Pferde, 2000 m² Paddock plus ganzjährig Weide.
Wenn man so einen Stall erstmal gewöhnt ist, scheint einfach jeder Paddock zu klein.
Trotzdem ist unser Paddock mit 450 m² für maximal vier Pferde in dieser Gegend schon eine Ausnahme und meinerseits ist angedacht, in den nächsten Jahren zumindest einen Patt um den Trail zu befestigen.
Frei nach dem Motto: Ein großer Paddock ist erst der Anfang. :mrgreen:

Aber nun musste der erstmal befestigt werden.
Paddockplatten wurden aus finanziellen Gründen gestrichen.
Wie schon erwähnt, wurde ein durchgängiger Schotterunterbau nach kurzer Recherche aus dem gleichen Grund verworfen.
(Eine Woche nach Paddockeröffnung wurde uns gebrauchter Gleisschotter angeboten.
Das ist wohl nicht ganz legal, aber trotzdem unfair... :heul: )

Ein Vlies musste her.
- keine buddelnden Pferde / bestätigt
- Vliesbahnen vernähen / möglich
- Rand in Gräben oder mit Erdankern befestigen / durchführbar
- für eine ausreichend dicke Tretschicht sorgen / wird schon

Im Pferdebereich gibt es ja durchaus so einige Anbieter und nur deren jeweiliges Vlies ist für einen Paddock ohne Paddockplatten als Überbau geeignet. Bei der Suche nach Paddock- und Reitplatzvlies findet man unter anderem diese (bekannten) Firmen.
http://www.paddock-easy-ground.de/ (500 m² circa 1500 Euro plus Transport)
http://vlies-e.de/ (500 m² circa 1300 Euro frei Haus)

Wer nicht erst seit gestern Pferdebesitzer ist, weiß, dass sich ein Blick abseits der Ponywelt ganz erheblich lohnen kann.
Zugegeben, die Firma bietet Produkte für Pferdeställe an, aber wir sind erst auf sie aufmerksam geworden, als wir direkt nach Straßenbauvlies gesucht haben.
https://www.envirotek.de/ (500 m² genau 800 Euro frei Haus)
https://www.envirotek.de/Produkte/Geote ... Rolle.html

Technische Daten:
Länge: 100 m
Breite: 2,5 m
Höhe: 2,1 mm
Fläche: 250 qm
Qualität: 300 gr/qm
Gewicht: 75 Kg/Rolle
Stempeldurchdrückkraft: 3700 N
Robustheitsklasse: GRK5

Wie ich während dieses Projektes erfahren durfte, bin ich bei solch wichtigen Entscheidungen unglaublich bemüht mich nicht zu entscheiden. (Wir verbuddeln das Vlies und dann liegt es da ... für immer oder es funktioniert nicht und wir müssen alles wieder ausbuddeln. :panik:)
Während der Mann bestellt hat, habe ich mich anderweitig beschäftigt. :-&
In diesem Frühjahr müssen wir noch neue Fenster für das Haus bestellen.
Auf drei Farben und fünf ungefähre Formen konnte ich mich schon mal festlegen. Das kann ja nur gut werden. :angst:

Die Vliesbahnen wollten wir mit einer Sacknähmaschine vernähen, sodass die einzelnen Bahnen sich nicht durch den Sand nach oben arbeiten können.
Da die Vlies-Firma keine Leihmaschine anbot und auch sonst keine Firma aus der Region, mussten wir wohl oder übel eine Sacknähmaschine kaufen.
Mit dabei waren 1000 Meter nicht rottendes Garn und 20 Ersatznadeln.
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immer noch 11.Oktober gegen 11.30 Uhr
Die Männer haben noch kurz die Nähmaschine modifiziert und dann konnte es losgehen.
Die Bahnen wurden so vernäht, dass die Innenseite der Naht nachher oben liegt und die überstehenden Enden auf dem Mutterboden. Uns ist zum Glück keine Nadel abgebrochen; nur drei Mal der Faden gerissen.
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Wie man sieht, hat der Näher nur eine Hand frei und braucht entsprechend Unterstützung.
Eine dritte Person ist hilfreich, um auf der anderen Seite der Vliesbahnen die Falten gerade zu ziehen.
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Die ersten zwei Bahnen sind vernäht.
Das Vlies ließ sich mit einem Teppichmesser gut schneiden, wenn auch bei der zweiten Bahn etwas zu kurz. :roll:
Bild

Durch die Form des Paddocks, den Klärgrubendeckel und die Bäume sah das Ganze dann etwas...komisch aus.
Blick vom Stall über den Paddock.
Bild
Blick vom hinteren Tor über den Paddock.
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Die Verwerfungen im Vlies wurden am nächsten Tag noch etwas ausgebessert.
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Maschinen weglegen, Pferde versorgen, Minibagger waschen und verladen und dann bloß ab ins Bett.
Der Sand konnte kommen.

Der Abtrennungszaun für die Pferde sollte sich nach drei/vier Tagen wieder öffnen. Es kam anders...
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Viele Grüße :-)
Melanie
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von Maxima »

Spannend, spannend... und sehr kurzweilig zu lesen ;)
Liebe Grüße
Ulla

Wir werden in Ewigkeiten nicht mehr gut machen können, was wir den Tieren angetan haben. (Mark Twain)

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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von b.e.a.s.t »

Immer hörst du auf wenn es spannend wird :frech:
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von Wallinka »

Ich finde es ja spannend, das du (und offenbar auch viele andere) einfach so größere Flächen befestigen dürft :sofort:
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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Re: Bautagebuch oder "Wie Frau sich einen Offenstall bau(t)en lässt"

Beitrag von Cate »

.... oder es einfach machen .... :engel:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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