Jungpferde Erfahrungsaustausch

Moderator: Sheitana

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Nelchen
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Nelchen »

Ein Gebiss wirkt über den Unterkiefer. Eine Gebisslose Zäumung nicht, auch wenn ein Pferd kaut, nicht.
Dein Pferd müsste zu mehr Aufrichtung kommen, damit er auf seine Hinterhand kommt und den Rücken wölben kann.
Ich habe das Gefühl, dass es ihm dann leichter fällt. Kann mich aber auch irren, ist nur so ein Gefühl. ;)
Wenn du nun den Zügel annimmst und er gelernt hat, dem Druck vom Gebiss nach hinten zu weichen, wölbt er den Hals, dehnt die Halsmuskulatur, die Unterhalsmuskulatur entspannt durch kauen, das setzt sich dann als Dominoeffekt in der jeweils folgenden Muskulatur fort. Und entspannt lässt sich nun mal besser den Rücken aufwölben, als mit einer festgehaltenen Muskulatur.
Außerdem kann man so das Pferd immerwieder mit halben Paraden auffordern schön weiter zu kauen. ;) Geht über den Nasenrücken nicht.
Natürlich sollst du ihm nicht einfach ein Gebiss reinschnallen, wenn er bisher noch nie eins hatte. Da ist Vorarbeit nötig!
Ich denke, mit der Gebisslosen Zäumung wirst du dich vergebens mühen bei ihm. Er hat einen kurzen Hals und aufs Nasenband lässt sich doch bequem drauflegen und den Kopf hängen lassen! ;) Du musst ihn vorn mehr hoch bringen und vor allem, dass er das von selbst tut, nicht deine Hand.
LG Katrin

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ehem User

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von ehem User »

Nelchen :seufz:

a) du widersprichst dir selbst:
Du musst ihn vorn mehr hoch bringen und vor allem, dass er das von selbst tut, nicht deine Hand.
versus:
[...]dem Druck vom Gebiss nach hinten zu weichen[...]
(und noch mehr Beispielen - du beschreibst mE ganz schön handlastiges Sitzen...)

b) mein Pferd liegt nicht auf den Kappzaum, er ist ausgesprochen fein zu reiten und eigentlich fast immer mit Dehnungsbereitschaft.

c) Ich habe nichts gegen Gebisse, aber ich sehe vorläufig keinerlei Notwendigkeit - Solang es sowieso um die Grundausbildung geht (also höhere Aufrichtung als Buggelenk wie auf dem letzten Bild ist da eh kein Thema!) und er eh noch seine grundsätzliche Balance sucht.

d) Du siehst richtig, dass es nicht die Aufgabe meiner Hand ist, ihn (im Brustkorb!! Nicht im Hals!) aufzurichten. Sondern die Aufgabe meines Sitzes. (Weshalb ich in Sitzunterricht investiere).

Sorry Nelchen, aber wir finden auf keinen grünen Zweig
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tara
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von tara »

Nelchen hat geschrieben: Dein Pferd müsste zu mehr Aufrichtung kommen, damit er auf seine Hinterhand kommt und den Rücken wölben kann.
*kurzmalreinschleich*

das ist die falsche Richtung. Er muß auf die HH kommen, damit er den Rücken aufwölben kann und SO zu mehr Aufrichtung kommt. Von hinten nach vorne reiten, nicht umgekehrt. Das brauch Kraft, Balance, und Zeit.
Das Foto sieht doch schon sehr gut aus, das Pony tritt aktiv mit der HH zum Schwerpunkt hin. Natürlich kann er das noch nicht lange. Und das ist vielleicht der größte Fehler, den man machen kann, zu erwarten, daß das jetzt immer so ist.
(ich neige sehr dazu :tuete:)

Wie gesagt, Kraft, Balance, Zeit.

*wiederrausschleich*
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Nelchen
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Nelchen »

Deine Reaktion zeigt mir, dass du es nicht verstanden hast. :seufz:
Ist wohl auch ein Unding sowas mit schreiben zu erklären.
LG Katrin

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tara
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von tara »

ich kann ja auch nicht reiten...
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bubi9191
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von bubi9191 »

Was macht ihr bei Langeweile beim Jungpferd?

Mir widerstrebt es, mein Jungpferd täglich zu reiten / zu arbeiten.

Sie wird im Juli erst 6.

Seit Mai 2014 ist sie bei uns und seitdem unter dem Sattel (also knapp 4jährig). Immer wieder längere Reitpausen zwischendurch, seit ca 1 Jahr jetzt aber konstanter in Arbeit.
Sie hat mindestens 2 Tage in der Woche komplett frei, eher 3. Da beschmuse ich sie etwas und sonst steht sie eben draußen.
Zusätzlich wird sie mindestens 1x longiert/Bodenarbeit pro Woche.
Also 2-3x die Woche wird sie geritten.

Habe da aber keinen festen Plan, es kommt auch vor, dass sie mal ne Woche gar nicht geritten wird, sondern wir ein bisschen Zirzensik machen oder was auch immer.

So, jetzt kommt es mir vor, als habe sie Langeweile.

Die Pferde kommen bei uns derzeit von 7-17.30/18 Uhr auf den Paddock in der Herde.
Hier versteht sie sich gut.
Sie kriegen 2x auf dem Paddock Heu aus Netzen.
Ich hätte gerne Heu ad lib., ist aber leider bei uns nicht möglich.

Und schon da langweilt Stuti sich. Wirft immer wieder Wasserbehälter um und spielt damit. Klar, ihr ist langweilig. Wollte jetzt mal Äste auf den Paddock legen, aber schätze, dass die dann nur 1-2 Tage interessant sind....

Abends wenn ich da bin (bin immer erst da wenn sie drin sind) verfolgt sie mich mit ihren Augen die ganze Zeit. Sie lässt dafür ihr Futter (also Heu) links liegen und schaut die ganze Zeit was ich mache und wartet förmlich drauf, dass ich zu ihr komme und sie bespaße.
Manchmal lasse ich sie dann noch auf die Stallgasse, ein bisschen erkunden, das findet sie super.
Hab auch mal probiert 10-15 Minuten Kopfarbeit (Zirzensik) zu machen, ob sie danach zufriedener ist - auch nicht.
Sie hätte gern 24h die ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie fordert die aber nicht dreist ein, sondern indem sie mich die ganze Zeit aufmerksam anschaut und ab und an blubbert.. Das macht einen schwach :D

Im Sommer kommt sie übrigens nur rein um ihr Kraftfutter zu fressen, sonst steht sie mit ihrer Herde draußen. Auch über Nacht. Hier ist es aber nicht anders. Wenn wir da sind kommt sie zum Tor und verfolgt uns mit den Augen...

Ich glaube ihr würde ein Offenstall/Paddocktrail mit Spielzeug und Co. gut tun. Da ich aber noch den Wallach habe und beide gerne an einem Stall stehen haben würde, geht das momentan nicht.
Gott sei Dank haben wir auf dem Paddock eine weitere junge Stute die gern spielt und drei Shettys, die auch sehr sehr gerne spielen...

Mache ich mir zu viele Gedanken?
Pferde sollten so geritten werden, wie ein Surfer eine Welle reitet.
Der Surfer zwingt die Welle nicht, er will sie nicht verändern.
Er lernt einfach, wie er sie reiten kann.

viewtopic.php?f=14&t=4214
ehem User

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von ehem User »

Nelchen, damit kann ich leben :nix: - Solang bei meinem Pony die grosse Richtung stimmt, dh die richtigen Muskeln mehr werden und die Schiefe weniger wird. Und da bin ich soweit echt zufrieden :shy:

bubi, ich weiss es nicht :nix: - Klingt schon ein wenig danach, als hätte sie in der Herde nicht genug Beschäftigung :-e
Ich meine, wir sind ein, zwei Stunden täglich beim Pferd und die restlichen 22 stehen sie ohne uns. Wenn dann das Pferd einen so "anspringt" denke ich mir, dass etwas nicht optimal ist. Andersrum, meiner kommt auch von der Wiese mit x Spielekumpels angetrabt, sobald ich da bin - aber er geht auch gern wieder zurück. :hm:
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Lewitzer Flummi
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Bubi, clickerst du?

Obwohl die Pferde bei mir daheim stehen und zumindest tagsüber als Zweierherde so viel raus können, wie sie wollen, hängt mir Jack nachmittags viel am Rockzipfel, guckt ständig, was ich auf dem Hof mache und versucht mit seiner Lieblingsübung Flehmen ein paar leckerchen abzustauben, während ich miste. Lasse mich aber nicht mehr so gern darauf ein, weil es schon an andere Stelle in betteln ausartet.
Oder er steht teilnahmslos herum im Stall. Zuletzt ging er erst nach zwei Stunden ans Heu, als wir endlich die Hufe ausgekratzt hatten und er seine zwei Leckerchen dafür kassiert hatte.
Das fand ich dann nicht mehr schön, weil man sich sorgen macht.
Liebe Grüße
Die Flummis

Unser Tagebuch
Und Teil 2: Auf dem Weg zum Reitpferd
ehem User

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von ehem User »

Ah, ich hab nochmals ne Frage, was ganz anderes... Hat jemand von euch auch schon die Erfahrung gemacht, dass ein junges Pferd die ersten paar Minuten jedes Mal auf Krawall gebürstet ist und nach einer "Ansage" (dh in unserem Fall z.B. dass ich fünf Mal absteige, ihn zurückstelle, wieder aufsteige - bis er von Anfang an zuhört) dann lammfromm ist?
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tara
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von tara »

das kommt nicht nur beim jungen Pferd vor. den Vorgänger vom Polo mußte ich auch gelegentlich maßregeln = 3-5 mal wieder absteigen und erneut aufsteigen, bis er stehen blieb und auf Zeichen gewartet hat. Da war er schon 8 oder 10.

Beim Polo stelle ich gelegentlich fest, daß es jetzt nicht gut wäre, langsame oder statische Übungen zuerst abzufragen. Erst mal laufen, etwas Dampf ablassen (kontrolliert), und dann können wir auch zB Stellung und Biegung üben. Und der ist auch schon 11 (kinners, wie die Zeit vergeht....)
Liebe Grüße
tara
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