Den Schmied würd ich eher nicht dran lassen

denn ändern kann man da schon was

Wie ein HO ein High-Low-Syndrom bearbeitet weiß ich gerade gar nicht

, konnt ich mir nie merken weil Biernat mir nie logisch erscheinen wollte

ich "kann" nur NHC.
Das Schlurfen kann viele Ursachen haben aber vermutlich sind einfach die Zehen zu lang und das Pferd kürzt sie sich selbst

und wenn du in der Bewegung genau hinschaust, kann das Pferd sehr wohl drüber abrollen

Allerdings schränkt eine deutliche Zehenrichtung die Abrollbewegung in alle anderen Richtungen ein. Daher würde ich die Zehe einfach so berunden, dass das Pferd wieder in alle Richtungen abrollen kann.
Am steilen Huf würde ich - wenn's keine Besonderheiten oder Abnormitäten gibt

die lebende/echte Sohle finden wollen (da gibt's einen Unterschied in der Konsistenz) und entsprechend alles Zerfallshorn, ob lose oder komprimiert, wegnehmen.
Dadurch dürfte ein mehr oder weniger starker Wandüberstand entstehen. Diesen würde ich wegnehmen, und gerade die Trachten würde ich einkürzen wollen. Gleichzeitig aber eben auch die seitliche Wand, die so hochgeschoben ist. Die Zehe könnte vermutlich so bleiben, je nach Zustand würde ich da etwas abrunden.
Falls der Strahl verpilzt/vergammelt wäre müsste man das unbedingt behandeln, bevor er richtig Last übernehmen muss.
Zum Trachten kürzen gibt es diverse Theorien, einige davon sehr haarsträubend. Es wird oft davon geredet, dass ein Trachtenkürzen die Sehnen stark belasten würde. Rein physikalisch irgendwie auch logisch. Allerdings muss man bedenken, dass im derzeitigen Zustand der gesamte Sehnenapparat vom Pferd überbelastet/nicht physiologisch belastet wird. Ich kenne auch einen Verfechter der Theorie, dass man gerade bei High-Low oder unechten (= erworbenen, nicht angeborenen) Bockhufen die Trachten in einem oder zwei Schritten radikal runter setzen sollte, damit man dem Wachstum nicht ewig hinterher läuft - er bearbeitet u.a. Distanzpferde und sagt, dabei wäre noch nie irgendein Schaden an der Sehne entstanden

Das will ich gar nicht weiter befürworten, ein Runtersetzen der Trachten in mehreren Schritten funktioniert fast immer genauso gut und das Gewebe hat mehr Zeit sich anzupassen. Ich will nur ein wenig die Angst vor der bösen tiefen Beugesehne nehmen
Genauso wichtig ist aber auch, dass gleichzeitig der flache Huf aufgerichtet wird!
Dazu auch hier die Trachten kürzen, weil diese untergeschobenen Trachten sich sonst gar nicht wieder aufrichten können - wie auch, bei der Hebelkraft, die auf sie wirkt. Auch hier ist also funktionale Sohle suchen angesagt, und dann Tragrand kürzen. Danach dann unbedingt die Zehe von außen beraspeln, mindestens bis zur Water Line (Ende der pigmentierten Schicht der Hufwand), je nach Fall auch weiter (tw. bis weiße Linie). In Extremfällen könnte man einen Toe Rocker machen, also in die Sohle hinein von unten kürzen. Das führt aber bei falscher Anwendung schnell zu Fühligkeit etc., also damit eher Vorsicht.
Wenn du sagst, dass das Pferd deutlich ungleich bemuskelt ist, die Auswirkungen der Hufe also im Körper manifestiert sind, würde ich die gleichzeitig zur Hufbearbeitung auch zu Massage/Physiotherapie/Osteopathie raten, damit nicht die Muskeln die Hufe im alten Muster festhalten.
Ich hoffe, ich konnte halbwegs verständlich erklären

Für Basiswissen bzgl. Huf & -bearbeitung kann ich sonst nur noch mal das Buch von Frau Gottwald empfehlen, kostenfrei runterzuladen auf
www.pro-barhuf.de