Nelchen hat geschrieben:Sagt mal, ihr Isi - Reiter, warum sollen Isis nur mit Isis zusammen stehen?
Wurde heute von einer angehenden Isi Besitzerin behauptet. War mir neu.

Was is dassn für ne Rassistin? Ganz die alte Schule!
Ich denke, diese Idee kommt daher, dass Isis und viele andere Pferderassen unterschiedliche Haltungsbedingungen haben müssen. Isis haben erwiesenermaßen einer geringer ausgeprägte Individualdistanz als viele hochblütige Rassen. Wenn du da einen Vollblüter in eine Isiherde steckst, kriegt der regelmäßig Panikatacken.
Auch im Futterverbrauch unterscheiden sich Isis von vielen anderen Rassen. Der isländer braucht in der Regel grobstengeliges energiearmes Kauzeugs und viele andere Rassen verzweifeln daran, können es nicht verwerten und magern ab.
Isländer weden traditionell in Herden gehalten und haben nicht immer viel Platz. Ich denke, dass ist der Grund, warum sie oft (nicht immer) ein sozial nicht ganz so exesiv ausgeprägtes Streitverhalten haben. Ich habe schon erlebt, dass auf Reitkursen 12 sich nicht kennende Pferde auf einen Paddock gestellt wurden und es war, als ob sie schon immer zusammen ständen. Wenn man das so mit 12 fremden Warmblütern bei einem Dressurkurs in der Landesreitschule machen würde, wüste ich nicht so recht.......
Meine eigenen Erfahrungen sehen so aus:
Mein erstes Pferd, ein Traber, stand in einer kleinen Isiherde. Da war das einzige Problem das unterschiedliche Freßverhalten. Das Futter wurde auf Isi-Menge gehalten und damit kam die Traberin nicht zurecht. Sie hatte quasie immer Hunger. Zufüttern über den Eimer reichte da nicht aus. Ich konnte schließlich durchsetzen, dass sie nachts in eine Box gesperrt wurde und wenigstens dort ausreichend Rauhfutter bekam.
Das macht natürlich die gemeinsame haltung von Isis und anderen Rassen schwer. Allerdings habe ich auch schon gehört, dass es auf vielen Isli-Höfen immer dann Probleme gibt, wenn sich ein Pferd nicht in die Masse der Pferde eingliedert. Sei es aus Alters- oder aus Krankheitgründen.
Mein erster Isländer, Fengur, stand jahrelang in einer Herde mit einem Fjord, einem Camarque und einem Welshmix zusammen. Die 4 waren über 9 Jahre dicke Freunde, teilten alles miteinander und es gab nie irgendwelche Probleme.
Fengur musste schließlich umziehen und stand dann mit einem Haflinger und einem Shetty zusammen. Auch hier gab es keinerlei Probleme. Weder von der Nahdistanz, noch vom Futterbedarf, noch von den haltungsbedingungen.
Meine beiden Isländer, die ich jetzt habe, stehen zusammen mit oben genanntem Haflinger und Shetty. Auch hier liegen absolut ähnliche Verhaltensweisen und Bedingungen vor.
Am Anfang dachte ich tatsächlich, Glóni würde besonders aufmerksam werden, wenn er im Reitstall den 2 dort wohneneden Isis begegnet. Aber das war wohl ein Trugschluss. Am aufgeregtesten wird er, wenn Tinkerschecke Scotch in seine Nähe kommt. man munkelt wegen der Farbe....

Und gerade versucht er intensich mit der Haflingerdame anzubändeln, die immer vor uns Unterricht hat.
Vielleicht leigt es daran, dass er schon als Fohlen "verdorben" wurde?

Er ist zusammen mit einem Friesenmix, einem Welsh, einem Lewitzer, einem Vollblut und, naja, einem weiteren Isi auf der Hengstweide gewesen....

Oder ist er dadurch nur einfach multikulti-tolerant?
Bin mal gespannt, was die anderen schreiben.