HP-Manu hat geschrieben:arbeitest du nach Babette?
hm...
vielleicht könnte man das ganz verkürzt so sagen.
aber das wird der sache mMn nicht gerecht.
ich habe jahrelang 08/15 reitunterricht (FN) im ländlichen reit- und fahrverein genommen.
das hat mir irgendwie nicht gereicht.
dann bin ich über die penquitt bücher gestolpert.
habe da von der freizeitreiterakdemie über die zirkuslektionen hin zu erste schritte unterm sattel verschlungen.
ziemlich zeitgleich hab ich auch ein bischen LTJ gelesen.
meine ersten bodenarbeitsversuche waren für damalige möglichkeiten wohl nicht schlecht - aber schon sehr primitiv und ich habe auch vieles falsch eingeschätzt ("die kann nicht, die will nicht, die ist so steif!!!")
dann kam eine arbeitskollegin mit. sie hatte zig ferien als hilfskraft ?!? in reken verbracht...
und siehe da:
mein pferd konnte, mehr, als ich dachte. und: sie war immer "bei mir", hat versucht umzusetzten, was ich von ihr wollte (von wegen stur...)
das hat mich sehr traurig gemacht, da ich das vorher nie bemerkt habe.
als wir dann auf einem guten weg waren, ging sie in den pferdehimmel...
ich hab mit dem nachfolgepferd noch ein bischen weiter gemacht, wurde dann aber mehrfach schwanger
...
und hab mir einen hund geholt.
seitdem bin ich dem clicker verfallen!
allerdings hatte ich damals noch den hauch einer ahnung, daß man auch pferde clickern kann.
das passte damals nicht in die pferdewelt, in der ich lebte.
das hab ich erst jahre später verstanden, als ich aber keinen pferdekontakt mehr hatte.
ich habe dann viele jahre, viele, viele kunststücke mit meinem hund erklickert.
da waren wir quasi profis drin.
zu 95% hab ich mir das selber beigebracht. mittlerweile gab es ja internet und die videos und foren waren da sehr hilfreich.
nun hab ich ein eigenes pferd und mit LK, clicker und bodenarbeit angefangen.
ich schaue mir videos an, lese beiträge, und probiere aus.
meine "türen" waren also alle offen und babette hat quasi die passenden räume dahinter gehabt.
aber eben nicht nur.
sie kombiniert für mich perfekt die einzelnen bausteine zusammen.
aber im endeffekt schaue ich durch viele türen, nehme hier etwas mit, finde da etwas gut, baue von dort etwas ein...
Zum Thema Jodeln um zu weichen: natürlich gibt es sicher tausend Wege. Mir ist es wichtig, dass es einen Sinn macht. Sprich, ich versuche es so Pferdeartig wie möglich rüber zu bringen. Als Beispiel: wen ich meinen Oberkörper nach vorne richte, dann sollte mein Pferd weichen....sprich, so wie ein Pferd auch das andere schickt, nämlich indem es den Hals vorstreckt und so schickt.
hm...
das ist mir im endeffekt egal.
ich probiere halt irgendwas aus und sehe, wie mein pferd reagiert.
und dann feile ich an meinen bewegungen, damit ich mein pferd dahin bekomme, wo ich es hinhaben möchte.
wenn ich so gar keine reaktion in die gewünschte richtung bekomme, dann erclicker ich mir halt die anfänge. (muskelzucken, gewichtsverlagerung).
im endeffekt könnte man ja einem pferd beibringen auf jodeln "irgendwas" zu machen.
das spielt für mich eigentlich keine rolle.
denn es ist eine art spiel, eine beschäftigung...
was mir viel wichtiger ist, ist das "wie".
also, wie bringe ich meinem pferd was bei.
ich erlebe bei einer "knotenhalfter-leitseil-stick-arbeitenden" bodenarbeitstrainerin genau das, was ich nicht möchte.
sie ist sehr ruhig, sie lobt und gibt auch mal ein leckerchen.
wir reden hier also nicht über die "raue" variante.
aber dennoch.
sie möchte etwas von dem pferd und pferd macht etwas und entweder hat es glück, dann lässt der druck nach. oder es hat pech und dann wird der druck erhöht.
ich empfinde dabei, daß die pferde fragend und verunsichert schauen...
clickerpferde schauen neugierig fragend...
ich habe babette erlebt, wie sie mit einem eilenden pferd gearbeitet hat.
2 schritte gehen. anhalten gewicht nach hinten verlagern, wieder 2 schritte gehen.
und das in ruhe auch mal eine ganze bahn außen rum, oder auch noch länger.
heute habe ich gesehen, daß es auch anders geht:
da wird der stick, also das seil vor dem pferd ge"dreht". und auch gegen die bande ge"platscht".
quasi eine sperre für das pferd.
weil: das pferd nicht überholen darf.
ah... das wird jetzt ne grundsatzdiskussion
aber:
wenn ich sie als trainerin hätte, dann würde ich vieles davon ungefragt übernehmen.
ich würde gegen mein bauchgefühl handeln, weil solche menschen mir selbstsicher erklären können, warum diese vorgehensweise genau richtig ist.
ich kenne neben babette nur sehr wenige menschen, denen ich da vertraue...