Caro-Lina hat geschrieben:
Am Gelände haperts bei mir (immer) noch.............
Das hör und les ich in letzter Zeit so oft an allen möglichen Ecken -
woran liegt denn das eigentlich? Früher mal waren doch grad die Isis DIE Geländeponies schlechthin. Okay, ich find es sehr positiv, dass die inzwischen nicht mehr brettgerade und steif durchs Gelände oder um die O-Bahn gejagt, sondern genauso sorgfältig gymnastiziert werden, wie jedes andere Hottie auch. aber anscheinend bleibt mittlerweile vielfach das Geländereiten auf der Strecke.
Ich hab noch so'n Urviech, und mangels Bahn (Reitplatz grad in Bau, sonst nur 11m Longierzirkel), sind wir zu 99% nur im Gelände ... recht alleine, weil die huschigen Warmblüter ausm Ort im gelände nicht händelbar sind. aber gehen unsere Isis auch schon in die Richtung?
Choose being kind over being right and you'll be right most of the times.
... die mit der buchstabenfressenden Tastatur..
Ich glaub, dass liegt im Trend.
Als vor 4 Jahren direkt neben unserm beschaulichen Dörfchen ein Reitstall für 60 Pferde aus dem Boden gestampft wurde, hielt ich das für eine Katastrophe für unsern Wald und die Wege. Inzwischen bin ich da total gelassen, da offensichtlich den meisten (Freizeit)reitern die freie Wildbahn zu gefährlich ist.
Viele Grüße
Birgit
Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen!
Ich glaube, die Isis, die vernünftig gymnastiziert werden, kannste immer noch mit der Lupe suchen, denn der neueste Trend ist, zwar zu sagen, es wird gemacht aber wenn Du dann schaust, was darunter verstanden wird, sind die weit davon entfernt. Sie werden nur nicht mehr ganz so schlimm geritten. Ich spreche jetzt nicht von der eher kleinen Gemeinde Enthusiasten, die sich das wirklich auf die Fahne geschrieben haben und sich in Foren, wie diesem hier darüber austauschen, sondern die stille Masse auf den Isihöfen. Die haben für solche Unterfangen gar nicht die geschulten RL und Fremd-RL auf einen Isihof bringen, das kommt auf vielen Höfen einfach mal Hochverrat gleich bzw. ist gar nicht gestattet. Den Unterricht gibt der hofeigene RL und der versteht nach wie vor unter Gymnastizierung Schenkelweichen und Schlangelinien reiten. Wenn Du dem mit SH oder KH kommst, dann ist noch das mindeste, was Du zu hören bekommst, das wird mit den Isis nichts, weil die auf Schub gezüchtet sind. Nach wie vor ist aber der Trend, sich ausgiebigst mit der Selbsthaltung der Isis zu beschäftigen. Wohl dem, der auf einem der wenigen anders gearteten Isihöfen sein Pferd stehen hat. Dass die nicht mehr mondsüchtig rumrennen, ist nicht unbedingt ein positives Zeichen, die werden jetzt teilweise so eng bis hin zu LDR gestellt, dass es einem graut. Höfe, auf denen tatsächlich klassische Dressur und nicht nur Pseudoklassik angeboten wird, kann man wahrscheinlich mit einer Hand abzählen.
Was die Angst vor dem Gelände betrifft, ich glaube, das liegt daran, dass die Isis immer mehr in Richtung Sportisis gezüchtet werden und da nur noch Schub da ist. Die rennen den Leuten einfach unterm Hintern weg und sie sind hilflos, da sie eben nie gelernt haben, ihr Pferd zu entspannen. Das würden sie aber bei der klassischen Dressur als erstes lernen. Aber natürlich ist nicht jeder Isi so, die Angst davor ist aber ansteckend. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Der Reddi ist ja nun so sicher, dass den mittlerweile jedes Kind reiten kann und trotzdem hatte oder habe ich auch heute noch oft, so eine Sperre im Kopf. Ich reite einfach nicht gerne alleine ins Gelände, obwohl ich weiß, es gibt null Probleme.
Biggi, ist nicht diese "klassische Isländerreiterei" eigentlich für jedes Pferd eine Katastrophe. Wenn man so einen Araber ausbilden würde, das Pferd wäre fürs Leben versaut. Die Isis sind nur einfach robuster im Wesen und stehen das durch, zumindest viele aber es gibt ja durchaus reichlich versaute Isländer.
Zum Eintölten geben, wäre für mich auch das letzte. Da habe ich ja den Reddi kennen gelernt. Das war wie in einem schlechten Film. Die Vorvorbesi sagte ja, dass er den Tölt ab und an mal von sich aus anbietet, dass sie aber keine Ahnung davon hat. Die Vorbesi ist ihn eh nur dreimal geritten, dann war er bei ihr untendurch. Und die Eintölterin schnallt dem dann 300 g-Boots runter und zerrt das Pferd zusammen. So kann man auch einen Hafi in den Tölt bringen.
Ich würde erst mit dem Tölt beginnen, wenn die Grundlagen da sind, also ausreichend Kraft, Gleichgewicht und Takt vorhanden ist im Schritt und Trab, evtl. auch Galopp. Wenn Ihr viel an den Seitengängen im Schritt arbeitet, dann hast Du eine super Grundlage für den Tölt, denn, wenn man Seitengänge reiten kann, kann man auch die HH nicht nur fürs KH verschieben, sondern auch für den Tölt. Ich habe da auch noch nicht so ganz genau den Dreh raus aber es wird immer besser und leichter. Langsam klappt die Kommunikation über die HH. Der Vorteil ist, dass man dann keine zusätzliche Spannung in das Pferd bringt. Bei Tigull gehts jetzt ganz einfach, ihn aus dem Trab in den Tölt zu verschieben und umgekehrt und er hat eine schöne Haltung, bei Reddi machen wir es aus dem Schritt, was zur Folge hat, dass er seine Körperhaltung etwas ändert, immer noch leicht anspannt, wenn es an mehr Tempo geht. Aber er ist kein Sternengucker mehr.
Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg mit Glóni. S: reitet ihn viel im Schritt in SH und KSH. Die anderen Seitengaänge werden noch kommen. Und irgendwann auch der Tölt.
Ein ähnlich hartes Statement habe ich kürzlich auf der letzten Seite vom IPZV-Heft gelesen. Da muss es doch wirklich ganz vielen in den Ohren geklungen haben. Man brauchte nur das Heft aufzuschlagen, dann sah man sie alle so reiten.
Um die positiven Bilder aufzuzählen brauchte man nicht mal die Finger einer Hand....
Viele Grüße
Birgit
Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen!
Ich habe da auch wenig Hoffnung, was den IPZV betrifft. Die haben zwar auch schon den Heuschmann eingeladen, allein das hat einigen die Augen geöffnet aber Taten folgen davon leider noch nicht. Dazu müsste die ganze RL-Ausbildung des IPZV revolutioniert werden, denn die RL sind die Mulitplikatoren. Was nutzt mir die ganze schöne Theorie, wenn ich niemanden habe, der mir auf die Finger schaut, mich anleitet, mein Tun kontrolliert. Wie schwer das ist, wenn man es zwar theoretisch weiß aber trotzdem niemanden hat, das habe ich ja selbst durch. Fünf super Einheiten bei Tigulls RL und ich war mit ihm fit am Boden und geritten in den Seitengängen usw. Dass wir damit noch keinen Blumentopf gewinnen, versteht sich, das Pferd kann es wesentlich besser als ich aber es ist sozusagen der Knoten im Kopf geplatzt und ich habe auch viele Dinge, die eben "zwischen den Zeilen" oder nirgendwo stehen, gelernt, vor allem, wie man die Reaktionen des eigenen Pferdes einschätzen und entsprechend drauf einwirken sollte. Das kann einem einfach nur ein RL am eigenen Pferd vermitteln. Immerhin sind das ja auch keine Maschinen, die alle gleich reagieren.
Bei mir tat sich nun die Schere zwischen meiner FN-RL hier zu Hause und der RL von Tigull auf. Was tun, Diener zweier Herren ? Für mich nicht die Lösung. Da kam mir die Idee, meine RL hier bei der anderen RL in die Schule zu schicken und sie hat es dankbar angenommen . Was man nicht hat, muss man sich manchmal einfach machen . Aber solche Sachen gehen eben nur, wen man unabhängig mit seinen Pferden ist, nicht in das IPZV-Gefüge eingebunden ist.
Biggi, ich finde es einfach toll, dass Du auch so eine gute RL hast. Das ist nicht mit Gold aufzuwiegen und Du wirst sehen, der Tölt kommt mit der Zeit von ganz alleine . Ihr seid doch auf dem besten Wege.
Also meine Isi-Dame ist ein totales Geländepony.
Galoppieren haben wir im Gelände angefangen, da fühlten wir uns beide sicherer.
Sie ist allgemein im Gelände ruhiger, im Viereck kommt sie im Trab noch schwer um die Kurven und dann kann es eher mal sein, dass sie los rennt. Und Galopp wird momentan eh nur an der langen Seite geübt.
Ich bin gespannt, ob ich jemals das Bedürfnis haben werde, mit Pony tölten zu lernen.
Das hat mich bisher nie interessiert und jetzt habe ich ein Pferdchen, das das theoretisch könnte... Aber selbst wenn, würde es eh noch lange dauern, wir müssen ja erstmal ordentlich traben lernen.
Der Tölt ist für mich auch eine relativ unwichtige Gangart. Wenn er angeboten wird, nehme ich das Angebot auch hin und wieder an, aber meine Hauptgangarten sind Schritt, Trab und Galopp.
Mein Senior töltet sicher, aber mein Junior noch nicht so sicher, sein Tölt liegt nahe am Pass, wie bei vielen Fünfgängern. Meine RL kann ihn auch gut tölten, das sieht dann toll aus, schön übern Rücken geritten. Bei mir wird es meistens recht passig, daher lasse ich es einfach. Zwischendurch hatte ich ihn im Gelände ja auch schon mal gewalkt, das klappte ganz gut. Und auch hier bewahrheitet es sich, dass der Tölt mit der Zeit und der zunehmenden Gymnastizierung kommt. Letztes Wochenende bei der Reitstunde hatte ich plötzlich einen toll auf dem Zirkel töltenden Junior unter mir War von mir nicht bewusst so gefordert worden, zeigte mir aber, dass der Tölt definitiv da ist, auch wenn so manch ein eingefleischter IPZVler behauptet, dass Gymnastizierung den Tölt kaputt macht
Und ja, mir ist ein guter Trab und guter Galopp noch wichtiger als Tölt, daher lege ich meinen Fokus darauf. Den Galopp haben wir uns auch im Gelände erarbeitet, um den Vorwärtsdrang und den gesprungenen (und nicht gelaufenen) Galopp zu fördern. Und seit ein paar Monaten klappt es sogar auf dem Zirkel