Jungpferde als Handpferde

Moderator: Sheitana

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Jochen
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von Jochen »

Meine Thalie (Camargue) habe ich mit 1 bis 4,5 Jahren oft als zweites Handpferd mitgenommen (ein bis zwei Mal im Monat), und zwar bis zum Tod ihrer Adoptiveltern (Oktober und November 2011).

Auf teilweise stark befahrenen Landstraßen haben die drei von sich aus die Regelung gefunden und durchweg eingehalten, daß das Sattelpferd vorgeht, das andere erwachsene Pferd dahinter, und sie auf mittlerer Höhe auf der verkehrsabgewandten Seite im Schutz der Großen.
Anderswo gingen die Handpferde jedes nach Belieben am Ende von 4 Metern Strick. (Das erfordert manchmal eine ganz schöne Konzentration vom Reiter, damit sich da nicht allzu vieles allzu wüst verheddert. — Na ja, erforderté.)

Unsere Spaziergänge zu viert führten meist zum See (weil es da sehr schön ist, und weil es da leckeres Riedgras gibt, und weil man und pferd(e) da im Sommer baden und auch schwimmen können), aber auch an andere schöne Stellen, oder mal in Dörfer. Für unsere Ausflüge von selten weniger als fünf, selten mehr als zehn Kilometern brauchten wir jeweils ein paar Stunden — in der Badesaison auch länger.

Jetzt ist sie fünf, und ich bleibe teilweise schon bis zu zwei Kilometer an einem Stück im Sattel. Sie geht mit mir durch dick und dünn, ist lieb zu allen, die uns begegnen, und ist ein Wunder von einem körperlich und geistig ausgeglichenen Jungpferd.
Ihre jetzige Gefährtin (14, englisches Vollblut, Frührentnerin, seit drei Tagen vor dem zweiten Todesfall bei uns) ist noch nicht soweit, daß ich Handpferdreiten mit ihr in Betracht ziehen würde, wenn überhaupt.
(Im Moment habe ich obendrein ein Bein im Gips, aber sobald ich wieder kann, geht's bei Null wieder los.)

HP-Manu, willkommen im Club, und laß Dich bloß nicht aus dem Konzept bringen!

Liebe Grüße aus der Provence, Jochen
Halt mich fern von der Weisheit, die nicht weint, der Philosophie, die nicht lacht,
und der Größe, die sich nicht vor Kindern verbeugt.


Gibran Khalil Gibran, "Handful of Beach Sand"
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-Tanja-
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von -Tanja- »

Was mir beim Thema Jungpferde nicht nur hier in diesem Thread sondern insgesamt im www auffällt: Komisch, man kann in Foren durchaus sachlich diskutieren, z. B. über dieses extrem scharfe Gebiß und warum man es wie nutzt oder unterschiedliche Haltungsweisen oder Reitweisen. Aber beim Thema Jungpferd und was man wie damit wann macht - da brennen teilweise immer so schnell die Leitungen durch, die Fronten sind extremst schnell so verhärtet... Ich habe schon überlegt, ob das in Foren, wo es um die Erziehung von Menschenkindern geht, nicht ähnlich ist? Ist eine durchaus ernstgemeinte Frage bzw. Überlegung. Mit irgendwas muß so etwas doch zusammenhängen?

Mit meinem Jungen (jetzt etwas älter als 2,5 Jahre) gehe ich derzeit nur hin und wieder spazieren - jedoch auch das war manchen im www schon zuviel. Als Handpferd soll er ab nächstem Frühjahr auch mitlaufen. Solange ich nicht merke, daß er nach derartigen Unternehmungen müde, ausgepumpt, erschöpft (auch geistig), sondern noch munter ist, vertraue ich meinem Bauchgefühl, daß so etwas nicht falsch sein kann.
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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HP-Manu
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von HP-Manu »

HP-Manu, willkommen im Club, und laß Dich bloß nicht aus dem Konzept bringen!
:hug: nein, ich lass mich auf keinen Fall aus dem Konzept kriegen :dance1: Im Gegenteil!!! Wir waren heute bei www.horse-in-balance.com bei einem Kurs "Kommunikation am Boden". ich halte sehr viel von der Trainerin und ichhabe sie auch geziehlt gefragt, was sie über meine Jungstute denkt: ihre Antwirt: ihr beide seit toll, sie vertraut dir unendlich und ihr seit ein team, sie ist total ruhig neben dir und schehrt sich nicht darum, was andere Pferde neben ihr machen.
Ich war echt stolz darüber!
cabrito
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von cabrito »

Das ist jetzt zwar OT...
Hey Manu, habe mir die HP Deiner Trainerin angeschaut, klingt echt gut. Hast Du mit eigenem Pferd an dem Kurs teilgenommen?
LG cabrito
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norikermädchen
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von norikermädchen »

Erfahrungstausch gemäß Forenregeln über Trainer bitte per PN! :dankeschoen:
Liebe Grüße,
Vicky

Mobile Naturheilpraxis für Pferde: www.hollerbaum.de
Naturheilkunde - Bioresonanz - Ernährungsberatung - Kräuterführungen
cabrito
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von cabrito »

Soryyyyyy!!!!!
(da waren die Finger wohl wieder schneller als das Hirn)
LG cabrito
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norikermädchen
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von norikermädchen »

Nix schlimm - öffentlich fragen ist ja erlaubt :-n
Liebe Grüße,
Vicky

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HP-Manu
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von HP-Manu »

na, ich antworte dann mal nur auf die frage ansich: ja, habe mit meiner jungstute teilgenommen. sie war glaub die ruhigste von allen pferden :-D
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HP-Manu
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von HP-Manu »

am Freitag waren wir wieder unterwegs. Auf dem Rückweg dann auch durchs Dorf durch..alles garkein Problem....bis auf das eine Huhn, das hinter eine Hecke vorkam...aber da aind alle leicht erschrocken. Sie hat allerdings nur Schutz hinter meiner Alten gesucht. Kein davonrennen o.ä. Als sie merkte dass sie anderen auch ganz ruhig sind, war auch für sie die Welt völlig in Ordnung. Ich merke, dass sie unheimlich von den Alten lernt und unsere beiden Alten sind beide coole Socken :dance1:
ehem User

Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von ehem User »

Meine Stute (14 Monate alt) kam schon mit wenigen Wochen auf kurze Ausritte mit den Eltern mit, im Gelände dann auch freilaufend. Das ging soweit, dass sie mit wenigen Monaten der Mama über die Baumstämme hinterher gesprungen ist, anstatt daran vorbei zu laufen. Auch jetzt nehme ich sie immer mal wieder als Handpferd mit; meistens lässt es sich nicht anders vermeiden. Trotzdem (oder gerade deshalb) zeichnet sie sich durch eine ungeheure Gelassenheit aus, die mich wirklich begeistert. LKWs, landwirtschaftliche Maschinen, aus dem Gebüsch springende Hunde - man spitzt zwar die Ohren, geht aber ruhigen Schritts weiter. Da ist sie manchmal ruhiger als unsere Reitpferde. Wenn sie am Strick laufen muss, kann sie meistens kurz hinter ihrer "Zweitmama" (Stute, zu der sie nach dem Absetzen das engste Verhältnis pflegte) laufen, das ist kein Problem. Vorsätzlich auf Ausritte mitnehmen würde ich sie nicht (dafür sind unsere Ausritte viel zu lang), aber mal auf eine Runde ums Feld oder von A nach B, da spricht für mich nichts dagegen. Hatte auch nie das Gefühl, dass sie dadurch überfordert war (und ich glaube, mein Pferd gut genug einschätzen zu können, als dass sie ihrem Ärger Luft macht, wenn sie nicht mehr will :lol: )
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