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Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Mo 28. Apr 2014, 23:05
von ehem User
Bin gerade unterwegs ( bin Flugbegleiterin im Hauptjob- Pferdefüße mach ich nebenberuflich- und sitze gerade in Buenos Aires) und komme nicht an meine Fotos....
Wenn ich wieder zu Hause bin, schau ich mal, daß ich ein/zwei Fotos einstelle, auf denen du sehen kannst, wo die Reise hingehen könnte ;-)

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Mo 28. Apr 2014, 23:26
von Elin89
Ich schau mal, ob ich morgen Fotos hinbekomme. Das ist bei uns nicht so leicht, wenn nicht grad alles passt steht Pony nur sehr schlecht still... gerade jetzt, wo es tagsüber auf die Weide geht, kann man unmöglich in aller Ruhe auf der Stallgasse stehen! Spätestens Mittwoch Vormittag müsste ich es aber schaffen, da guckt auch nochmal eine Bekannt drauf, die ihre Pferde auch schon länger selbst ausschneidet.

Kann das Strahlfäulemittel nachteilig sein, wenn der Strahl gesund ist? Wirklich weich aund faulig wirkt er ja zum Glück nicht, aber so richtig gesund eben auch nicht, wenn ich mir da so Bilder ansehe. Ist es wichtig, dass es genau das Mittel ist, oder geht jedes gegen Strahlfäule?
Und beim Zehen kürzen - sollte ich amit auch schon anfangen? Ich hab das so verstanden, dass ich dann vorne stark abrunde bist zur Waterline, richtig? Oder sollte ich erstmal dem "Rest" bearbeiten. Ich bin so unsicher, wie kurz die Zehen sollten. Die Hufwand fand ich bis jetzt immer gerade, also keine schiefen Wände oder so... ich sollte wirklich nochmal gründlich fotografieren :D

Über Fotos von "deinen" Hufen würde ich mich freuen, wenn du wieder da bist!
Ich les mal noch ein bisschen weiter im Hufbuch ;)

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Di 29. Apr 2014, 03:34
von ehem User
Das Mittel schadet keinem gesunden Strahl, keine Angst :-)
Ich habe schon einige Mittel ausprobiert und es ist eines, was funktioniert.
Ich habe damit sehr gute Erfahrungen bei unterschiedlichen Pferden,incl. meinem eigenen, gemacht.
Viele andere Mittel trocknen aus, was kontraproduktiv ist.

Nur in sehr schlimmen Fällen empfehle ich zunächst in Betaisodona getränkten Mull zu stopfen.

Das mit der Zehe hab ich nur geschrieben, damit die vor lauter Konzentration auf den hinteren Bereich nicht vernachlässigt wird ;-)

Keine Panik, du kriegst das hin.
Arbeite dich langsam heran, bleibe dran und hab dein Ziel vor Augen....und laß dich nicht verunsichern, das ist manchmal das wichtigste überhaupt ;-)

Grüßchen
Lisa

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Di 29. Apr 2014, 15:19
von ehem User
Nachtrag:

Wenn du mit Waterline den Übergang von pigmentierter zu unpigmentierter Hufwand meinst: Ja :)

Ich versuche, sehr korrekt immer dieselben Termini zu verwenden:
Bei mir gibt es deswegen die Hufwand, keinen Tragrand.
Diese besteht aus pigmentiertem und unpigmentiertem Anteil, pigmentiert außen, unpigmentiert innen- bei schwarzem Huf einfach zu sehen, bei weißem Huf ist der pigmentierte Anteil eher glasig, während der unpigmentierte genauso richtig weiß ist wie beim schwarzen Huf.
Sagt jemand Waterline, ist damit meistens der Übergang zwischen diesen beiden Schichten der Hufwand gemeint. Manchmal meint aber auch jemand damit die Blättchenschicht, die erst dahinter kommt. Solange es diese Unstimmigkeit gibt, bleibt es bei mir 'der Übergang von pigmentierter zu unpigmentierter Hufwand'.
Die Blättchenschicht ( Lamina) hat dann ungefähr eine gesunde Breite von 3-5mm. Ist es signifikant mehr, kommen wir in den Bereich von gezerrter Blättchenschicht, in Extremform zu sehen bei Hufrehe ( i.e. Laminitis).
Die Blättchenschicht besteht aus Lamellen und EINFACH gesagt, gibt es Lamellen von innen nach außen zeigend- vom inneren Bereich her wachsend- und Lamellen von außen nach innen zeigend- vom äußeren Bereich her wachsend. Diese greifen ineinander und halten so außen und innen zusammen. Nochmal: Dies ist eine SEHR EINFACHE Beschreibung, um das Prinzip verständlich zu machen ;-)
Danach kommt nach innen hin der Sohlenbereich.

Ach ja: noch eine Definitions- Geschichte: Strahlfäule und Strahlpilz sind nicht dasgleiche.
Deine Hufe haben - so wie das aussieht- keine Fäule. Strahlfäule bewirkt einen schwarz-schmierigen stinkenden atrophierenden Strahl. Die meisten Hufe leiden eher an Pilz. Dieser läßt langfristig den Strahl auch atrophieren, zerfrißt ihn aber eher und riecht leicht käsig.
Der Pilz sitzt mit Vorliebe in der mittleren Strahlfurche, da es dort oft eng und dadurch feucht und ideal für ihn ist.
Man sollte also genau sein bei der Wortwahl, denn Strahlfäule braucht andere Behandlung als Strahlpilz.
Das von mir empfohlene Mittel ist laut Beschreibung wohl sogar wirksam gegen beides. Pilz kommt, wie gesagt, wesentlich häufiger vor als Fäule.

Was manchmal zu Verwirrung führen kann, sind die sogenannten Strahlmilchtaschen, Hohlräume im Strahl, in denen Flüssiges zu finden ist, dessen Beschaffenheit von durchsichtig über milchig bis hin zu schwarz/schmierig reichen kann, je nachdem wie jung die 'Tasche' ist ( durchsichtig, milchig) und ob schon Zugang nach 'draußen' besteht, also Schmutz reinkonnte (schwarz/schmierig).
Hier entscheidet das Gesamtbild des Strahles und der Geruch, ob das Strahlfäule ist oder nur 'alte, schmutzige Strahlmilch'.


Grüßchen
Lisa :-)

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Mi 30. Apr 2014, 09:12
von Elin89
Hey :)

Also als Waterline verstehe ich den unpigmentierten Teil, der liegt doch zwischen Wand bzw. Tragrand, wie man will und der Lamellenschicht, die oft als "weiße Linie" bezeichnet wird. Oder? :D
Und ich hab es so verstanden, dass ja dieser komplette Bereich auch Sohlenniveau bzw. knapp drüber gekürzt werden soll. Wenn ich dann die Zehe deutlich zurücksetzen will, darf ich aber sogar so berunden, dass der "Tragrand" bzw. die Wand selber gar nicht mehr trägt und auf die Waterline nicht, sondern ich vorne oder dort wo die Wand verbogen ist, sozusagen bis vor die Lamellenschicht raspel. Das wär mir gerade aber gefühlt noch zu radikal, ich berunde erstmal ganz "normal" den Tragrand eben bis zu dem Übergang von Tragrand und Waterline.
Ich hab mich gestern nochmal an den Fotos veruscht... Pony meint aber, man kann das Handy bestimmt toll fressen... alleine komm ich da nicht weiter :D ich habs echt versucht, aber irgendwann aufgegeben. Manchmal wünsch ich mir doch ein Pferd, dass auch mal entspannt einfach irgendwo stehenbleiben kann. Nur drinnen ist halt da Licht so schlecht und draußen bei den Anbindern der Boden total uneben. Gar nicht mal so einfach das Ganze :D

Was Fäule und Pilt angehts: ich denke mal wie gesagt nicht, dass sie Strahlfäule hat, wenn dann eben Pilz. Denn in der mitleren Strahlfurche ist tatsächlich ein recht tiefer, schmaler Spalt. Ich achte jetzt schon drauf, den immer gut zu säubern und dann schau ich mal, was man hier so an Mitteln bekommt oder ob ich was bestellen muss.

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 1. Mai 2014, 10:56
von Elin89
Sooo, gestern war dann eine Freundin da und hat mal mit drauf geguckt. Die Hufe sehen jetzt nochmal deutlich anders aus. Sie feilt aber so, dass es eine "plane Fläche" ist, wenn man von hinten so auf den Rand guckt. Das bedeutet aber auch, dass die Wand an einer Seite zum Teil noch ein paar Millimeter über Sohlenniveau ist, an anderen Stellen genau auf Sohlenniveau. Die Trachten sind auch noch minimal höher als die Sohle, sie meinte, das wäre aber nicht schlimm, solange alles gerade ist?
Und wir haben vorne schön berundet, das hat super geklappt! Hinten wollte meine Stute ihre Beine allerdings nicht hochstellen, das war ihr wohl zu unangenehm. Ohne den Hufbock find ich es aber recht schwer, von außen zu berunden...

Gegen den Pilz meinte sie noch, man kann auch Heilerde und Honig anmischen. Mal schaunen, ob ich das erstmal versuche. Belasten tut sie den Huf ja zumindest normal, es scheint also nicht sehr schlimm zu sein dann, oder?

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 1. Mai 2014, 12:59
von ehem User
:-)

Ohne Fotos ist da jetzt wirklich schwer was zu zusagen.
Erstmal hört sich das so ganz gut an, aber eben ohne Bilder kann man weder was bestätigen noch zu etwas zu- oder abraten.

Ich persönlich versuche zu vermeiden, die Wand zu dünn zu raspeln, was gerne passiert, wenn man im 'Verbiegungs-Entfernungs-Rausch' ist. Wenn irgend möglich, raspel ich nur bis an den Übergang zum umpigmentierten Horn, wobei ich vorne im Zehenbereich das ganze weit weniger dramatisch finde, dort auch durchaus mehr wegnehme, weil sie sich dort sowieso selbst eine Rolle anlaufen, wo die Wand meist eh überhaupt nicht mehr den Boden berührt (kenne Schotterbrecher-Pferde, wo die Wand vorne so was von gar nicht den Boden berührt, die laufen an der Zehe komplett auf dieser Rolle aus Sohlenschwiele und es macht ihnen überhaupt nichts aus....mein eigenes Pferd hat auch solche Tendenzen).
Dort bringt man ja auch z.B. einen Toe-rocker an, womit man den Abrollpunkt weiter nach hinten bringt, und es macht ihnen in der Regel überhaupt nichts aus (außer krankhafter Zustand, Rehe, Hufbeinabsenkung, ect....).

Pilz:
Ich weiß nicht, ob Honig, ect. da wirklich helfen.
Ich kann auch nicht wirklich beurteilen, wie schlimm oder ob es überhaupt schlimm ist bei deinem Pferd. Tatsache ist, die Furche ist zu eng und 'wahrscheinlich' zu tief.
Tatsache ist auch:
Momentan hatten wir über lange Zeit eine Wetterlage, die vorwiegend trocken war.
Da sehen selbst schlimm befallene Strähle nicht soooo dramatisch aus.
Es verleitet dazu, es nicht so schlimm zu finden.
Der Pilz ist aber trotzdem da, wenn er da ist. Er verschwindet leider nicht, auch wenn es noch so trocken ist.
Trockene Zeiten sind aber wiederum ideal, um eben den Pilz zu bekämpfen, denn das Horn ansich wird schon allein durch die harten Böden zu mehr Wachstum angeregt und die Heilung kann schneller gehen, als wenn ich permanent aufgeweichtes Horn habe, was in aufgeweichten Böden steht und wegen geringen Abriebs nicht nachproduziert wird.
;-)

Grüßchen
Lisa :-)

Huffotos muß ich erst verkleinern, kommen später

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 1. Mai 2014, 22:16
von Labeo
So, endlich mal ein beispielhaftes Bild von einem Amigo-Vorderhuf. Der andere sieht bzgl der seltsamen Ansammlungen zwischen den Trachten genauso aus. ich versuche zwischen den Schmiedeterminen ein bisschen "zu optimieren". Geht leider nicht so gut, weil Amigo nicht gut Hufe geben kann... Und weil ich ein dilettantischer Raspler bin...
:roll:

Wir haben heute etwas von dem, was ich für umgeklappte Hufwand halte, abgebizzelt und die Trachten geraspelt, aber man sieht den "Boden", sprich die Sohle immernoch nicht. Aber man konnte heute gut erkennen, dass die Trachten immernoch ca. 1cm über dem Sohlenniveau sind (nach dem Raspeln!). Problematisch ist der Strahlpilz, dem wir trotz intensivster Pflege nie wirklich Herr geworden sind. Mein Verdacht ist, dass Amigo deshalb immer so stark rückständig steht vorn. Denke, dass ihm das noch zusätzlich weh tut.

Das Bild ist 1 Tag nach der letzten Bearbeitung durch den Schmied gemacht, wir haben mittlerweile deutlich nachgeraspelt.
Was denkt ihr zu dem Zeug zwischen den Trachten? Kann/Muss das weg? Was ist, wenn man keinen klaren Übergang zur Sohle findet?

Bild

Sorry, dass da so Gekrümel dran ist. Kann man überhaupt was erkennen?

Hier noch der Huf von der Seite:
Bild

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 1. Mai 2014, 22:27
von kolyma
Grundsätzlich kommen mir die Trachten extrem lang vor. Man sollte sie eigentlich bis zur breitesten Stelle des Strahls zurück nehmen. Allerdings müsste man das Pferd auch mal damit laufen sehen. Von der Seite gesehen sind mir die Trachten auch zu hoch.
Ansonsten - eine sehr dünne Hufwand hat dein Pferd im vergleich zum doch recht großen Huf.

Ich weiß jetzt nicht genau was du mit dem "Zeug zwischen den Trachten" meinst... Kann es sein, dass das die weiße Linie ist?
An und für sich sieht der Huf nicht danach aus, als wäre gestern der Hufschmied dran gewesen, wenn ich mal so offen sein darf.

Nach was für einer Methode arbeitet dein Hufschmied?

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 1. Mai 2014, 22:41
von Labeo
Öhm, Methode? Naja, es ist halt ein "echter" Schmied.

Ich bin ziemlich im Konflikt mit Fotos und Hufbeurteilung, weil ich ihn nett finde, es keine Alternative gibt und das Pferd wirklich schwer zu bearbeiten ist.

Die Hufwand ist vielleicht dünn, aber es bricht eigentlich nie was aus, außer das, was da zu sehen ist, weil sich der letzte Schmiedtermin ausnahmsweise mal so verschoben hat, dass uns die Wände abgeschmiert sind. Das war aber echt die ganz große Ausnahme, sonst sind die Hufe wirklich sehr haltbar.

Ich meine, dass dieses umgeklappte Horn zwischen den Trachtenspitzen da doch nicht hingehört, oder?