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Re: Hufbeurteilung

Verfasst: So 27. Apr 2014, 19:05
von Labeo
Also entfernt man das umgelegte Stück Trachte nicht mit dem Messer, sondern raspelt es runter?

Ich muss wirklich mal Bilder einstellen. Ich hab das Gefühl, dass ich da mit Raspeln nicht weiter komme, sondern das Umgelegte mit dem Messer "rausbizzeln" müsste.

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: So 27. Apr 2014, 19:08
von Pirat
@mondra,

vielen dank für deine ausführliche erklärung!!!
ich lese hier immer mal wieder mit, um mich "zu schulen". da war deine antwort gerade sehr hilfreich!!!

:clap:

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: So 27. Apr 2014, 20:53
von Elin89
Vielen lieben Dank nochmal!

Das mit der Schiefe muss ich mir dann nochmal genauer ansehen. Also sie ist auf beiden Hufe vorne so, dass es an den Zehen innen lang ist und an dan Trachten eben außen. Diese breite weiße Linie ist auch außen, am rechten (vom Pferd aus gesehen) Vorderhuf. Das ist auch der, der schon immer etwas schiefer war.
Und: sie gibt den Huf nur ungerne, zieht ihn immer nach vorne weg und ich kann da nur schlecht halten und raspeln, weil ich so schwer mit links raspeln kann. Blöd... ich habs grad echt versucht. Der Rest ist auch schon gut geworden, aber eben die Ecke darf ruhig noch mehr. Da geht aber so schwer was runter und Pony macht nur Theater, da konnte ich irgendwann einfach nicht mehr... morgen gehts weiter.

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: So 27. Apr 2014, 21:14
von ehem User
@ Labeo:

Wie meinst du das?
Manchmal 'entfernt' sich das übergelegte von selbst, wenn ich die Hufwand im hinteren Bereich auf Sohlenniveau bringe....entweder weil ich das mitwegknipse oder mitwegrasple oder weil es dann von selbst abfällt.
Manchmal nimmt man aber auch ein Messer und entfernt damit das übergeklappte.....
Eine aufgerichtete Eckstrebe ist daran erkennbar, daß sie wie eine Verlängerung der Hufwand nach innen aussieht, also Wandhorn zu sehen ist und Blättchenschicht....zwar alles etwas schmaler, aber deutlich sichtbar. Wenn die Blättchenschicht nicht sichtbar ist, ist die Eckstrebe noch umgeklappt.
Sie kann im aufgerichteten Zustand ein paar mm die Sohle sozusagen ins Nichts hinein gen Boden überragen. Das ist völlig OK, genauso wie es OK ist, wenn die Hufwand im hinteren Bereich ein paar mm über die Sohle hinausragt. Es sollte eben nur ein gewisses Maß nicht überschreiten. Das ist individuell bei jedem Huf anders, bei einem sollten es max. 3mm sein, beim anderen können es 5mm sein.
Meine Erfahrung ist, daß es vielmehr jedoch nicht sein sollte....außer das Pferd zeigt deutlich, daß es mit etwas mehr besser läuft ;-)

Ich schneide die Eckstrebe, wenn möglich, nicht plan mit der Sohle, sondern lasse sie ein/zwei mm überragen.


@ Pirat: Gerne :-) freue mich, wenn ich es schaffe, was verständlich zu machen :-D

Grüßchen
Lisa

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: So 27. Apr 2014, 21:31
von ehem User
Elin89 hat geschrieben: Und: sie gibt den Huf nur ungerne, zieht ihn immer nach vorne weg und ich kann da nur schlecht halten und raspeln, weil ich so schwer mit links raspeln kann. Blöd... ich habs grad echt versucht.
Weiter üben ;-)
Kleiner Tip, wenn du ihn nicht schon kennst:
Wenn's beim Raspeln hakt > weniger Druck auf die Raspel. Laß die Raspel die Arbeit tun. Wenn du mehr Druck machst, hakt es noch mehr ;-)

Was gegen wegziehen manchmal hilft: wenn du den linken Vorderfuß nimmst, stell dich mit deinem Becken und Oberschenkel so vor ihre Brust und ihr Bein, daß dieses quasi in deiner Leiste eingebettet ist. Dadurch gibt es nach vorne die natürliche Sperre durch deinen ganzen Rumpf. Oft reicht das schon, ein nach vorne ziehen zu verhindern, bzw. es stabilisiert manche Pferde zusätzlich, sodaß sie nicht das Gefühl haben, umzufallen.....was ja oft der Hintergrund des Hufe-Wegziehens ist: Sie denken, sie fallen um, wenn sie auf drei Beinen stehen sollen, weil sie nicht realisieren, daß sie nur das Gewicht anders verlagern müssen....;-)
Gerne und verstärkt, wenn man ihr bevorzugtes Standbein anheben und länger halten möchte:
" .....Aber Mami, ich fall echt um, wenn ich nicht auf DIESEM Bein stehen kann :shock: "

:-)

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: So 27. Apr 2014, 22:04
von ehem User
Hier übrigens mal ein Video, wo man sehen kann, was ich beschrieb bezüglich des Weit-Werdens des Hufes.
Man kann sehen, wie der Huf am Boden gar nicht so extrem auseinandergeht, eher mehr im oberen Bereich und sich die Wände sogar ein bißchen nach außen 'beulen':

http://www.youtube.com/watch?v=Y7YuzTTOhp8

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: So 27. Apr 2014, 22:15
von Labeo
Ich fühl mich mit der Raspelei einfach noch ein bisschen unsicher. Werd einfach mal Fotos reinstellen, und dann seht ihr ja, ob da wirklich was umgeklappt ist...

@mondra: einstweilen dankeschön!

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: So 27. Apr 2014, 22:44
von Scheckenfan
@ Mondra: Bei den Videos finde ich immer etwas schade, dass sie das nur mit aufgeschnittenen Hufen machen. Ist ja schon interessant zu sehen, was im Inneren des Hufes so passiert, aber genau ist halt auch klar, dass man die Ergebnisse nicht 100% übertragen kann, weil durch das Aufsägen und das Entfernen des Beins überm Huf die Situation schon stark verändert wird :nix:
Hier zum Beispiel sieht man viel weniger Bewegung am Kronrand:
https://www.youtube.com/watch?v=7bDqVmy ... CA3F7C815C
Aber die Aufnahme ist auch nicht sooo gut.

:hapsufz: Baut mal bitte wer den perfekten Testapparat, und macht perfekte Studien damit? :bittebitte:

Aber so oder so - super erklärt!


@ Elin: Wenn sie den Huf wegzieht kann's auch damit zu tun haben, dass der andere Vorderhuf so unbequem ist, dass das Pferd nicht recht drauf stehen mag.
Ich finde übrigens unterstützendes beraspeln von außen sehr hilfreich (weil du schreibst, dass du nur von unten beraspelst). Die großen Veränderungen macht man von unten, aber gerade die Zehe kann man letztlich nur über beraspeln von außen effektiv zurücksetzen, und auch Hebel lassen sich nur durch Berunden effektiv abstellen. Gerade, wenn dein Pferd schief abrollt (was ja wie beschrieben durch die Knochenstellung durchaus unabänderbar sein kann) macht es Sinn, denn Huf von außen wieder gleichmäßig zu raspeln, damit die Zehenrichtung, die das Pferd sich anläuft, nicht irgendwann in eine bestimmt Abrollrichtung zwingt.
Ich berunde die Hufe von außen dann immer so, dass das Pferd problemlos in alle Richtungen abrollen könnte wenn es wollte.

Ich halte die brüchige Stelle übrigens auch für überstehendes Röhrchenhorn aus der weißen Linie. Das würd ich mit dem Messer wegschneiden und dann hast du wahrscheinlich einen ganz deutlichen Überstand. Überhaupt kannst du da bestimmt noch ne Menge Zerfallshorn und Röhrchenhorn aus dem Trachtenwinkel holen, da ist ja noch mächtig zu viel Horn. Allzu zögerlich sollte man da m.E. nicht rangehen, wenn man der Entwicklung der Hufe nicht immer hinterherlaufen will.

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Mo 28. Apr 2014, 21:37
von Elin89
Dass sie das macht, weil sie auf dem andern Bein ungern steht, habe ich auch schon überlegt... aber an sich ist das andere Bein ja das "gute". Mit davor stellen hat es aber schon besser geklappt, ich hab ich Trachten jetzt auch schon ein ganzes STück kürzer. Aber der Strahl ist tatsächlich sehr eng, und die mittlere STralfurche wenn schon nicht verpilzt oder verfault im Mindestens viel zu eng... wird das mit der Zeit so besser, oder kann ich das was tun? Ich wollte auf jeden Fall nochmal die abblätternden Stücke abschneiden, dass soll man ja wenn der Strahl Probleme hat ruhig machen, oder?
Das abrunden versuche ich immer von unten ein bisschen... ich habe keinen Hufbock. Ich muss mal gucken, ob ich irgendwo einen finde, das wäre auf Dauer besser glaube ich.
Ich habe gestern auf jeden Fall gefüht noch einiges runtergefeilt, so wirklich viel Tragrandüberstand ist jetzt nicht mehr und die Trachten sind auch recht kurz.

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Mo 28. Apr 2014, 23:00
von ehem User
Mach doch jetzt nochmal Fotos....und da dann auch eines direkt von hinten, also sozusagen frontal auf den hinteren Bereich des Hufes

:-)

Der Strahl wird sich weiten, wenn die Hufwand im hinteren Bereich kurz gehalten wird. Allerdings sieht mir die mittlere Furche schon so aus, als ob es angebracht wäre, parallel diese mit einem entsprechenden Mittel täglich oder möglichst oft zu behandeln:

http://www.stroeh.de/shop/Pflege-Zubeho ... Ogodq0YAYw

Der Strahl muß gesund sein/ darf nicht in der Strahlfurche wund sein, damit das Pferd gerne mit der Trachte zuerst auffußt, damit der Strahl gut Bodengegendruck bekommt, sich weitet und kräftiger wird, damit er den Hufmechanismus verstärken kann, usw....
Gleichzeitig muß unbedingt drauf geachtet werden, daß auch die Zehe kurzgehalten wird :-)

Du schaffst das!!!!!! :-d