Re: Und wieder beginnt es von vorne...
Verfasst: So 21. Sep 2014, 12:10
Ich äußere mich auch mal zum Thema. Möchte so neutral wie möglich schreiben über meine Sicht der Dinge über Stallbetreiber.
So ein perfekter Stall muss aber auch viel bieten, das ist klar. Man kann sicher nicht alle Menschen zufrieden stellen.
Ich erzähle mal, wies bei uns abgeht. Schon oft habe ich im Stillen geklagt, dass vor allem im Winter schon ein Reitstall sicherlich besser für mich wäre, weil man dann eben auch was mit dem Pferd machen kann. Da ich mir diese Mieten aber nicht leisten mag, bin ich nach wie vor jetzt das 10. Jahr bei meiner Tante untergestellt mit dem Pferd. Ich habe keine Turnierambitionen und bin auch sonst freizeitmäßig unterwegs. Von daher sinkt mein Anspruch auf diverse Anlagen schon mal sehr herunter.
Unsre Stuten sind nachts in der Box (werden aber abends schon um 18 Uhr reingebracht) und tags auf der Koppel. Sie werden um ca. 8 oder 9 Uhr rausgebracht nach 1 Ration Heu. Meine Tante macht sich da keinen Stress.
Regnet es, haben wir zwar Regendecken, bis sich die Tierchen auf der Koppel aber die Regendecke von der Stallbesitzerin (Tante) aufziehen lassen, dauerts schon mal. Die gute Tante ist jetzt ca. 65 Jahre alt, reitet immer noch. Ich kann von ihr nicht verlangen, dass sie 15 Min. hinter jedem Pferd herflitzt und die Regendecke raufpfriemelt. Was mich manchmal schon stört ist, dass die Pferde dann reingebracht werden, für was gibts denn Regendecken. Aber gut, so ist es, wenns mir nicht passt, dann muss ich mir was andres suchen.
Wir füttern Mais geschrotet, Brot dazu, 1 Apfel, mal Karotten, mal 1 Maiskolben, je nach "Saison" des "Gemüses und Obstes"... Es gibt Stroh und Heu. Wenn die Koppelgänge durch die Zeitumstellung kürzer werden und das Gras wirklich nix mehr bietet, gibts Heulage.
Auch gibts für meine Stute mal von mir ein Zuckerrübenschnitzelchen als Leckerlie.
Mais/Zuckerrübe/Brot sind m.M. nach Leerkalorien. Nicht gerade gehaltvoll an Mineralien.
Bei der Weidehaltung/Pflege ist Köpfchen gefragt. Anweiden fällt bei uns aus, da wir die Stuten Winters auch draußen haben, außer es ist Glatteis durch Regen auf dem Weg zur Koppel. Dann ist schon mal 1 kompletter Boxenstehtag dabei!!!
Wir trennen im Frühjahr die Koppel beizeiten ab um das Gras auf der andren Seite wachsen zu lassen, dass wir später als Heulage pressen lassen. Manchmal werden 1-2 Weidestecken nach hinten verschoben, so dass die Stuten ein bisschen ans lange Gras können. Aber nur ein kleines bisschen.
Sobald die abgetrennte Weidefläche abgemäht ist, die Siloballen (wir nennen sie so) gepresst sind, wird die Abtrennung komplett aufgehoben und die Pferde haben wieder ihren 1 Hektar abgemähte Weide zur Verfügung.
Unsre Stuten haben weder Übermut trotzt Box zur Nacht (flott im Gelände sind sie immer schon gewesen, die 3 Quartermädels, aber nie buckelnd, nie scheuend, nie unhändelbar), werden im Moment 1 x pro Woche geritten, haben glänzendes Fell und keine Rehe. Sind nicht übermäßig fett und ansonsten auch, toitoitoi, gesund.
Wir haben keine Halle, aber einen Reitplatz im Nachbarstall den wir benutzen dürfen wann wir wollen.
Im Winter und auch schon im Herbst wenns nass ist, haben wir am Koppelausgang/Eingang ein Matschareal, bedingt dadurch, dass auf dieser Fläche ja viel "Verkehr" herrscht, weil sie ja rein und rausgebracht werden.
In einem Pensionsstall mit zig Pferden kann ich mir schon vorstellen, dass die perfekte Stallorganisation/Weideorganisation schon um sehr viel mehr aufwänding und zeitraubend ist. Hat der Stall viel Weidefläche selber in Besitz oder in Pacht, kann ich mir schon vorstellen, dass bei einer Anspruchshaltung auf Koppel 24 Std. lang diverses Geschick dahinter stehen muss, um die Weidefläche bezahlen zu können oder so zu organisieren, dass sie möglichst nicht nachhaltig geschädigt wird (Grasnarbe durch zu viele Pferde auf einer Fläche geschädigt, usw.).
Gibt es noch eine große Reithalle und Außenplätze, ist der Stall in Stadtnähe, habe ich von Preisen gelesen, die rund um die 500 Euro betragen können. Für mich eine horrende Summe! Könne ich nur in so einem Stall unterstellen, kann ich mir vorstellen, dass bei mir dann auch der Druck steigen würde, bezüglich der Aktivitäten, die ich mit meinem Pferd alles machen sollte, um den Preis möglichst auszunutzen. Da viele Reiter aber vielleicht keinen Sport mit den Tieren betreiben, spazieren gehen, schmuseln, putzen (mach ich im Moment auch viel), ist so ein Preis vielleicht nicht gerechtfertigt, wenn ihr jetzt versteht, was ich meine. Das soll nicht heißen, ein Freizeitpferd hätte keine gehobene Haltung/Stallmiete verdient, aber MIR persönlich ginge das so. D.h. meine Aktivität ist der Stallhaltung irgendwie "angepasst". Für das was ich mache, taugt es, keine Halle zu haben.
So muss man für sich selber viel abwiegeln, was möchte ich machen, was erreichen und dies auch noch bei der Stallsuche mit einfließen lassen. Was die Sache nochmal komplizierter macht.
Ich sag mal so, stimmt die Haltung, verstehen sich die Pferde, fühlt sich mein Pferd wohl, dann ist es mir in dem Moment Wurst, ob eine Halle vorhanden ist, oder nicht. Gott sei Dank, weil ich ja keine Halle mit z.B. Springmöglichkeit brauche.
Das war mein Senft zu dem Thema.
Weiß nicht Weibi, ob es dir genutzt hat und bin gespannt auf deinen Bericht und was da heute rauskommt.
Bezüglich Offenstallhaltung bin ich auch der Meinung, dass das auch in die Hose gehen kann. Wenn sich die Pferde nicht verstehen, kann Offenstall für ein einzelnes Pferd Stress bedeuten.
Da liegt es widerum am Organisieren des Stallbetreibers. Der muss gucken, dass jedes einzelne Pferd stressfrei unterstehen kann bei Regen und problemlos an sein Futter kann, ohne dass Pferdeboss No 1 ihm den Weg versperrt.
Lieber Box zur Nacht und mein Pferd wird weder angeknabbert noch rumgescheucht und kann in Ruhe liegen und fressen, als den ganzen Tag Stress. Aber wie gesagt, wenn die Herde passt, kann Offenstall sicher pferdegerechter sein als die Box in der Nacht. Kommt auch viel auf den Typ Pferd an.
So ein perfekter Stall muss aber auch viel bieten, das ist klar. Man kann sicher nicht alle Menschen zufrieden stellen.
Ich erzähle mal, wies bei uns abgeht. Schon oft habe ich im Stillen geklagt, dass vor allem im Winter schon ein Reitstall sicherlich besser für mich wäre, weil man dann eben auch was mit dem Pferd machen kann. Da ich mir diese Mieten aber nicht leisten mag, bin ich nach wie vor jetzt das 10. Jahr bei meiner Tante untergestellt mit dem Pferd. Ich habe keine Turnierambitionen und bin auch sonst freizeitmäßig unterwegs. Von daher sinkt mein Anspruch auf diverse Anlagen schon mal sehr herunter.
Unsre Stuten sind nachts in der Box (werden aber abends schon um 18 Uhr reingebracht) und tags auf der Koppel. Sie werden um ca. 8 oder 9 Uhr rausgebracht nach 1 Ration Heu. Meine Tante macht sich da keinen Stress.
Regnet es, haben wir zwar Regendecken, bis sich die Tierchen auf der Koppel aber die Regendecke von der Stallbesitzerin (Tante) aufziehen lassen, dauerts schon mal. Die gute Tante ist jetzt ca. 65 Jahre alt, reitet immer noch. Ich kann von ihr nicht verlangen, dass sie 15 Min. hinter jedem Pferd herflitzt und die Regendecke raufpfriemelt. Was mich manchmal schon stört ist, dass die Pferde dann reingebracht werden, für was gibts denn Regendecken. Aber gut, so ist es, wenns mir nicht passt, dann muss ich mir was andres suchen.
Wir füttern Mais geschrotet, Brot dazu, 1 Apfel, mal Karotten, mal 1 Maiskolben, je nach "Saison" des "Gemüses und Obstes"... Es gibt Stroh und Heu. Wenn die Koppelgänge durch die Zeitumstellung kürzer werden und das Gras wirklich nix mehr bietet, gibts Heulage.
Auch gibts für meine Stute mal von mir ein Zuckerrübenschnitzelchen als Leckerlie.
Mais/Zuckerrübe/Brot sind m.M. nach Leerkalorien. Nicht gerade gehaltvoll an Mineralien.
Bei der Weidehaltung/Pflege ist Köpfchen gefragt. Anweiden fällt bei uns aus, da wir die Stuten Winters auch draußen haben, außer es ist Glatteis durch Regen auf dem Weg zur Koppel. Dann ist schon mal 1 kompletter Boxenstehtag dabei!!!
Wir trennen im Frühjahr die Koppel beizeiten ab um das Gras auf der andren Seite wachsen zu lassen, dass wir später als Heulage pressen lassen. Manchmal werden 1-2 Weidestecken nach hinten verschoben, so dass die Stuten ein bisschen ans lange Gras können. Aber nur ein kleines bisschen.
Sobald die abgetrennte Weidefläche abgemäht ist, die Siloballen (wir nennen sie so) gepresst sind, wird die Abtrennung komplett aufgehoben und die Pferde haben wieder ihren 1 Hektar abgemähte Weide zur Verfügung.
Unsre Stuten haben weder Übermut trotzt Box zur Nacht (flott im Gelände sind sie immer schon gewesen, die 3 Quartermädels, aber nie buckelnd, nie scheuend, nie unhändelbar), werden im Moment 1 x pro Woche geritten, haben glänzendes Fell und keine Rehe. Sind nicht übermäßig fett und ansonsten auch, toitoitoi, gesund.
Wir haben keine Halle, aber einen Reitplatz im Nachbarstall den wir benutzen dürfen wann wir wollen.
Im Winter und auch schon im Herbst wenns nass ist, haben wir am Koppelausgang/Eingang ein Matschareal, bedingt dadurch, dass auf dieser Fläche ja viel "Verkehr" herrscht, weil sie ja rein und rausgebracht werden.
In einem Pensionsstall mit zig Pferden kann ich mir schon vorstellen, dass die perfekte Stallorganisation/Weideorganisation schon um sehr viel mehr aufwänding und zeitraubend ist. Hat der Stall viel Weidefläche selber in Besitz oder in Pacht, kann ich mir schon vorstellen, dass bei einer Anspruchshaltung auf Koppel 24 Std. lang diverses Geschick dahinter stehen muss, um die Weidefläche bezahlen zu können oder so zu organisieren, dass sie möglichst nicht nachhaltig geschädigt wird (Grasnarbe durch zu viele Pferde auf einer Fläche geschädigt, usw.).
Gibt es noch eine große Reithalle und Außenplätze, ist der Stall in Stadtnähe, habe ich von Preisen gelesen, die rund um die 500 Euro betragen können. Für mich eine horrende Summe! Könne ich nur in so einem Stall unterstellen, kann ich mir vorstellen, dass bei mir dann auch der Druck steigen würde, bezüglich der Aktivitäten, die ich mit meinem Pferd alles machen sollte, um den Preis möglichst auszunutzen. Da viele Reiter aber vielleicht keinen Sport mit den Tieren betreiben, spazieren gehen, schmuseln, putzen (mach ich im Moment auch viel), ist so ein Preis vielleicht nicht gerechtfertigt, wenn ihr jetzt versteht, was ich meine. Das soll nicht heißen, ein Freizeitpferd hätte keine gehobene Haltung/Stallmiete verdient, aber MIR persönlich ginge das so. D.h. meine Aktivität ist der Stallhaltung irgendwie "angepasst". Für das was ich mache, taugt es, keine Halle zu haben.
So muss man für sich selber viel abwiegeln, was möchte ich machen, was erreichen und dies auch noch bei der Stallsuche mit einfließen lassen. Was die Sache nochmal komplizierter macht.
Ich sag mal so, stimmt die Haltung, verstehen sich die Pferde, fühlt sich mein Pferd wohl, dann ist es mir in dem Moment Wurst, ob eine Halle vorhanden ist, oder nicht. Gott sei Dank, weil ich ja keine Halle mit z.B. Springmöglichkeit brauche.
Das war mein Senft zu dem Thema.
Weiß nicht Weibi, ob es dir genutzt hat und bin gespannt auf deinen Bericht und was da heute rauskommt.
Bezüglich Offenstallhaltung bin ich auch der Meinung, dass das auch in die Hose gehen kann. Wenn sich die Pferde nicht verstehen, kann Offenstall für ein einzelnes Pferd Stress bedeuten.
Da liegt es widerum am Organisieren des Stallbetreibers. Der muss gucken, dass jedes einzelne Pferd stressfrei unterstehen kann bei Regen und problemlos an sein Futter kann, ohne dass Pferdeboss No 1 ihm den Weg versperrt.
Lieber Box zur Nacht und mein Pferd wird weder angeknabbert noch rumgescheucht und kann in Ruhe liegen und fressen, als den ganzen Tag Stress. Aber wie gesagt, wenn die Herde passt, kann Offenstall sicher pferdegerechter sein als die Box in der Nacht. Kommt auch viel auf den Typ Pferd an.