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Re: "Spätentwickler"?
Verfasst: So 24. Feb 2013, 17:51
von HP-Manu
das Längenwachstum stoppt im schnitt mit 3, aber die Knochen gehen bis rund 5 noch weiter in die Breite (Breitenwachstum). D.h. nicht, dass wenn das Pferd mit 3 jahren 1,50m misst, dass es dann an Gesamthöhe nicht weiter gewinnt...die Knochendicke ist ja bei den Gelenken auch da und auch die Wirbelsäule geht in die Breite. Wie das beim Menschen genau ist weiss ich nicht, aber bei Pferden ist es definitiv so. (Anatomiekunde während meiner Ausbildung).
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Wenn beim Pferd, mit 3 das Längenwachstum der Knochen stoppt, wieso vergleichst du es dann mit einem 10 jährigen Kind? Bei dem stoppt das Längenwachstum mit Sicherheit noch nicht! Da wiedersprichst du dir ja selbst
nein, tu ich nicht, denn das geistige ist in etwas gut in den beiden Alter vergleichbar und auch was den Körperbau ansich betrifft. Und wie gesagt, beim Pferd stoppt da nur das Längenwachstum und nicht das Breitenwachstum der Knochen.
Re: "Spätentwickler"?
Verfasst: Mo 25. Feb 2013, 21:44
von ehem User
Danke Manu
Gerade in der letzten Zeit fällt es mir immer mehr auf wie viel man von den Pferden geschenkt bekommt, wenn man ihnen einfach Zeit gibt und auch mal "loslässt" (ohne großen Plan im Hinterkopf mit ihnen Zeit verbringt).
Erst da fällt einem auf wie oft man mit festen Bildern im Kopf zu den Pferden geht oder sie versucht in ein Muster zu pressen und gerade bei meinem jungen Wallach kamen mir eben ab und an solche Vergleichsgedanken ("schau mal wie weit die anderen schon sind...."

), vor allem an "schlechteren" Tagen. Aber im Grunde weis man ja, dass man genau so etwas nicht gut findet und für sich und sein Pony auch nicht möchte (z.B. bei den Isländer mit 4 Jahren schon um die Ovalbahn-am besten in 5 Gangarten-heizen...

).
Re: "Spätentwickler"?
Verfasst: Mo 25. Feb 2013, 21:54
von HP-Manu
z.B. bei den Isländer mit 4 Jahren schon um die Ovalbahn-am besten in 5 Gangarten-heizen... ).

das ist für mich so ziemlich das furchtbarste.
Re: "Spätentwickler"?
Verfasst: Mi 27. Feb 2013, 17:03
von ehem User
Hi,
ich meine, dass Pferde grundsätzlich viel zu früh geritten werden. Da wir das immer so gehört und gelesen haben, dass mit 3 bis 4 Jahren ein guter Zeitpunkt ist, machen wir das halt so und wenn wir zu den Behutsameren gehören, lassen wir uns vielleicht auch noch mehr Zeit, aber im Laufe der letzten Jahre ist mein Eindruck, dass selbst 5 bis 6 Jahre noch zu früh sind, stetig gewachsen.
Für mich ist ein Pferd dann reif, geritten zu werden, wenn es sich selbst tragen kann und wenn man keinerlei Zwangsmittel (und ja, dazu zähle ich auch ein Gebiss im Maul) benötigt, um es gefügig zu machen. Außerdem muss das Pferd auch genug Selbstbewusstsein haben und sich trauen, "Nein" zu sagen, wenn es noch nicht so weit ist. Und ich gehe noch weiter, auch ein Mensch ist erst dann wirklich reif zum Reiten, wenn er zu seinem Pferd nicht nur eine tiefe Verbindung fühlt, sondern sich ebenfalls körperlich selbst tragen und in jeder Situation ausbalancieren kann und keine Angst mehr vor irgendwelchen Hopsern haben muss, selbst wenn er ohne Sattel und Zaumzeug auf seinem Ross sitzt, das ihn selbstverständlich dazu eingeladen hat, sich auf seinen Rücken zu begeben

.
Ja, ich weiß, das klingt wie harter Tobak, aber meine Ansicht zum Reiten hat sich im Laufe der Jahre sehr verändert. Heute ist Reiten für mich die selbverständlichste und massivste Grenzüberschreitung überhaupt geworden und das Einzige, was aus dieser Grenzüberschreitung eine gemeinsame Einheitserfahrung macht, ist volle Bewusstheit im Geist UND im Körper.
Ich meine das nicht missionarisch und kann gut damit leben, dass das so in der Regel nicht gehandhabt wird. Aber ich für mich werde mich erst dann wieder auf mein Pferd setzen, wenn ich spüre, dass der Zeitpunkt für uns beide wirklich reif ist. Und da ich da diese beschriebenen hohen Ansprüche habe, kann das noch ein wenig dauern und meine Stute ist gerade 7 geworden. Ich habe mir das auch anders vorgestellt als ich sie vor 3 Jahren bekommen habe, aber ich habe viel von meiner Stute gelernt in dieser Zeit

.
Liebe Grüße
Tanuschka
Re: "Spätentwickler"?
Verfasst: Mi 27. Feb 2013, 17:46
von ehem User
Also ich bin nun wirklich kein Experte, aber mit 3 Jahren von der Länge her ausgewachsen halte ich für zu niedrig angesetzt. Meinen habe ich mit 4 bekommen, da war er 1,48. Danach ist er noch 5cm gewachsen, dass kann ja nicht alles "Knochendicke" sein. Und einem Anderen kann ich momentan auch beim täglichen wachsen zugucken, der ist jetzt auch 4 und noch lange nicht fertig. Ich denke 5 kommt schon eher hin mit in der Länge ausgewachsen sein.
Re: "Spätentwickler"?
Verfasst: Mi 27. Feb 2013, 20:09
von Equester
Die Remontenzeit endet mit 7, wird einen Grund haben.......

Re: "Spätentwickler"?
Verfasst: Mi 27. Feb 2013, 21:40
von HP-Manu
Stoppelhopper hat geschrieben:Also ich bin nun wirklich kein Experte, aber mit 3 Jahren von der Länge her ausgewachsen halte ich für zu niedrig angesetzt. Meinen habe ich mit 4 bekommen, da war er 1,48. Danach ist er noch 5cm gewachsen, dass kann ja nicht alles "Knochendicke" sein. Und einem Anderen kann ich momentan auch beim täglichen wachsen zugucken, der ist jetzt auch 4 und noch lange nicht fertig. Ich denke 5 kommt schon eher hin mit in der Länge ausgewachsen sein.
doch das ist aber so. Längenwachstum der Knochen heisst ja nicht automatisch dass das Pferd an der eigentlichen Stockmaßhöhe dann stoppt. Die Wirbelsäule liegt quer und wenn die Knochenbreite zunimmt, dann wird das Pferd am Rücken somit auch höher. Auch Schulterknochen und Becken wachsen ja in die Breite, sprich was wir dann am Pferd sehen ist dass das Stockmaß wächst. Ist ja nicht wie bei uns vergleichbar, da wir ja aufrecht gehen und nur in die Höhe wachsen.
Puh, Tanuschka, harte Aussage, aber ich finde sie völlig o.k. und kann dich teils auch sehr gut verstehen, nun kommt baer eben mein großes ABER: keiner von uns ist geboren worden und hatte gleich einen völlig ausbalancierten Sitz...den muss man eben auch erstmal auf dem Rücken des Pferdes erlernen.
Re: "Spätentwickler"?
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 08:50
von ehem User
Puh, Tanuschka, harte Aussage, aber ich finde sie völlig o.k. und kann dich teils auch sehr gut verstehen, nun kommt baer eben mein großes ABER: keiner von uns ist geboren worden und hatte gleich einen völlig ausbalancierten Sitz...den muss man eben auch erstmal auf dem Rücken des Pferdes erlernen.
Ja, ist hart, ich weiß

. Ich meine übrigens, dass man die Balance auf dem Pferd nicht erlernen kann. Wer schief ist (und das sind wir alle genauso wie die Pferde), der ist schief gewachsen und der kann gar nicht anders als sich irgendwie in sich oder an den Zügeln festzuhalten, wenn die Pferdebewegung seine - schiefe - Balance in Frage stellt. Das läuft völlig automatisch. Ich glaube aber, dass sich die Balance auf dem Pferd ganz natürlich ergibt, soweit man die Balance in sich am Boden gefunden hat. DAS ist schon schwer genug. Wir merken ja nichtmals wie unbalanciert und schief wir am Boden sind und wenn wir dann anfangen zu spüren wie schief wir selbst sind, dann merken wir auch, wie unendlich schwierig es ist, die natürliche Balance aus der Mitte zu finden. Das ist ein jahrelanger Prozess

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Sorry für`s Abschweifen, aber dieses Thema ist mein absolutes Steckenpferd..........

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Viele Grüße
Tanuschka
Re: "Spätentwickler"?
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 10:02
von Hina_DK
Das verteufelte ist allerdings, dass wir diese Schiefe eigentlich auch nicht von natur aus haben, es sei denn, man wurde mit Wirbelsäulenschäden o.ä. geboren. Babys und Kleinstkinder haben die nicht. Das ist eine "erlernte" Schiefe. Wir können aber durchaus etwas dagegen tun, wenn wir in uns selbt zur "Geraderichtung" genausoviel Arbeit stecken würden, wie in unsere Pferde. Aber das wäre vielleicht wiklich mal ein interessantes eigenständiges Thema.
Re: "Spätentwickler"?
Verfasst: Do 28. Feb 2013, 10:17
von A.Z.
Das würde mich auch sehr interessieren, wer machts auf?
