Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?
Verfasst: Fr 8. Mai 2015, 11:13
Nur zum Knuddeln brauche ich beim Traber ehrlich gesagt nicht zu erscheinen. Der Blick, den er mir dann am Tor zuwirft, spricht Bände.
Über dies und das und Pferde natürlich
https://forum.reitwaisen.de/
A.Z. hat geschrieben:Nur zum Knuddeln brauche ich beim Traber ehrlich gesagt nicht zu erscheinen. Der Blick, den er mir dann am Tor zuwirft, spricht Bände.
Ja, das ist sicher der entscheidende Unterschied zwischen Einstellern und Stallbetreibern bzw. Selbstversorgern.Cate hat geschrieben:wir sind ja ganz oft am Stall, mehrfach täglich, und je nach anfallender Arbeit auch stundenlang - meine beiden wissen einfach, dass nicht jedes Kommen von mir Action für bedeutet, das ist bei euch sicher anders
Da hast du absolut recht! In unserm Fall denke ich ergibt es sich einfach ganz gut für alle Beteiligten. Das muss ja nichts negatives sein. In unserem Fall würde es ohne mich als RB vermutlich so laufen dass das Erstpferd auf eine Weide gestellt würde. Hergeben würde die Besi sie nie, aber wenn ich sie nicht reiten würde, denke ich, würde sie sie auf eine nette Penisonistenweide stellen. Fürs Pferd wär das sicher auch ganz nett, aber mit dem momentanen Programm ist sie denke ich auch ganz zufrieden. Für die Besi macht es finanziell wenig Unterschied. Wenn sie das Pferd auf eine Weide stellen würde, würde sie mich als Mitreiterin verlieren, und müsste die Weide die zwar billiger ist als der Reitstall alleine finanzieren. Bei den Preisen bei uns in der Umgebung würde sie mit der Weide nicht besser aussteigen, und sie hätte den Nachteil dass sie extra hinfahren müsste und ihr Pferd seltener sehen würde.Heupferdchen hat geschrieben:Genau das beobachte ich bei den meisten Zweitpferd-Besitzern - die Besi zahlt, und die RB reitet (oder wahlweise die Bereiterin). Zu dem Problem 'wie finanziere ich zwei Pferde?' kommt dann das Problem 'wie beschäftige ich zwei Pferde?'
Wenn du mein Grinsen sehen würdestShieldmaiden hat geschrieben:Beast - reitest du eigentlich auch professionell? Habe den eindruck 'ja', irgendwer hatte was geschrieben. Ich frage mich gerade, ob da ein zusammenhang besteht - das man erstens in der lage ist, sich auf mehr pferde einzustellen und sich zu teilen, und zweitens, dass man mehr pferde in weniger zeit 'schafft' (weil man beides als bereiter lernen muss).
Ich glaube, Luni findet es gar nicht schlimm, nur ab und an was zu tun. Wenn nur Möhrchen reingeschoben werden, umso besser. So ganz beschäftigungslos mag sie meiner Einschätzung nach aber auch nicht sein. Aber derHeupferdchen hat geschrieben:A.Z. hat geschrieben:Nur zum Knuddeln brauche ich beim Traber ehrlich gesagt nicht zu erscheinen. Der Blick, den er mir dann am Tor zuwirft, spricht Bände.Da sind sich unsere Traberchen einig!
M. ist ein Kuschelpferd - aber definitiv nicht NUR ein Kuschelpferd. Der würd mir einen Vogel zeigen, käm ich zum Stirn kraulen auf die Koppel und würde dann WIEDER GEHEN.
Die Sorge hab ich bei Luni eben auch. Für mich ist das ständige Bewegen "müssen" trotz Offenstallhaltung ein großer Druck. Mittlerweile ist der gar nicht mehr nur gesundheitlichen Ursprungs, sondern auch irgendwie trainingsbedingt. Ich hab Angst, dass ich einfach zu viel von ihr möchte. Dass ein wenig ausreiten, ein wenig gesunderhaltend gymnastizieren zwecks Muskelaufbau - damit eben auch bei dem wenigen Reiten nicht ständig das schlechte Gewissen anspringt - schon zu viel ist. Dass ich sie mental mit "ich möchte" überfordere. Ihr ging es in unserer fast halbjährigen Reitpause eigentlich ziemlich gutSheitana hat geschrieben:Ich glaube das ist tatsächlich so.Ich hab sogar manchmal den Eindruck, dass es sie (klingt jetzt vielleicht doof) irgendwie psychisch entlastet, dass ich meine Aufmerksamkeit aufteile.
Meine Ansprüche und Georgias "nicht erfüllen können" haben unsere Beziehung schon arg belastet. Und das nicht mal offen, sondern unterschwellig.
Ich hab Georgia sehr sehr gern und habe ihr versprochen sie geht nur mit den Füßen vorweg von mir weg, sprich, wenn sie stirbt. Und so würde es auch sein, wenn ich mich von einem Pferd trennen müsste, dann erst von meinem Zweitpferd. Ich habe ihr auch nie zum Vorwurf gemacht, dass sie meine Ansprüche nicht erfüllt und habe auch versucht zufrieden zu sein ohne.
Aber natürlich hat sie gemerkt ich bin es nicht, was sie dann auch gefrustet hat. Es war definitiv eine Befreiung für Beide, als ich beschlossen habe sie in "Turnierrente" zu schicken auch, wenn sie jetzt manchmal etwas zurück stecken muss. Sie hat das alles brav gemacht und sich ein Bein ausgerissen für mich, aber das wäre auch einfach nicht fair das von ihr zu verlangen. Wir können jetzt einfach ganz entspannt arbeiten. Ich freue mich über das, was sie leistet (was mehr ist als ich je dachte nach ihrer Krankheit), aber ich kann mich da jetzt ganz offen über jeden Schritt mehr freuen den wir schaffen ohne den ständigen Druck dahinter.
Auch das ist ein bisschen meine Sorge. Wenn Luni irgendwann geht, mache ich mir dann Vorwürfe, die Zeit mit meinem Herzenspferd nicht genutzt zu haben? Ihr Unrecht getan zu haben?Lottehüh hat geschrieben:Für mich ist es toll, zu sehen, wie gut es beiden geht. Doch mein schlechtes Gewissen, vor allem Lotti gegenüber, ist allgegenwärtig. Ja, es ist stressig. Ich versuche, tageweise abwechselnd mit jeweils einem der beiden was zu machen. Aber mit Pablo gehe ich wandern und mit Lotti halt „nur“ spazieren, sie bekommt also weniger Zeit als er. Sie fordert ihre Krauleinheiten ein, aber ich könnte mir mehr Zeit dafür nehmen. Ich denke, für die beiden passt es, nur ich hab halt das immer dezent anwesende schlechte Gewissen. Ein bisschen wie November schreibt – man weiß ja, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit die restliche Zeit mit dem „Erstpferd“ geringer ist und hat dann eins chlechtes Gewissen, wenn man sie nicht entsprechend nutzt..
Ich hab das auch gar nicht böse aufgepasst, hab nur halb am Pausenende noch geantwortet. Stimmt schon, bei manchen ist das vielleicht so, auch wenn ich solche Beispiele (zum Glück) nicht kenne. Ich glaube einfach, dass es grundsätzlich nur wenige Möglichkeiten gibt, wenn man nur ab und an noch reitet: es sein lassen und die Rente beginnen lassen oder eben entsprechend "vorarbeiten" und vorbereiten, dass das Pferd das auch leisten kann.A.Z. hat geschrieben:Von dir erwarte ich das sicher nicht Luni. :-ülunimaus hat geschrieben:Angela, ich sprach ja vom reiten und nicht davon, dass Luni sonst nur rumstehen würde. Dass ich nicht der Typ für lange stehenlassen und dann raufhüpfen bin ist hoffentlich klar
Aber das Thema ist immerhin öffentlich zugänglich und andere Leser könnten schon falsche Schlüsse ziehen - so nach dem Motto "Ach das eine so immer einmal die Woche reiten und das andere richtig - alles ganz einfach." Bzw. sehe ich es halt auch zu oft - "Ach der Alte, der hat seine RB, die bummelt so ein mal die Woche ins Gelände mit dem." Und dann gilt es als normal, dass alte Pferde mit knochigem Badewannenrücken durch Gegend gehen.
So war es bei Isar, sie war ja Jahrelang meine absolute Nummer eins, ist sie auch jetzt noch, wenn auch etwas anders, aber ich hab erst gemerkt wie gut ihr weniger was machen, im Sinne von Arbeit tut, als ich mein Zweitpferd hatte. Sie ist nunmal nicht ganz gesund auf den Beinen, hat ihre Allergie und darüber kann man nicht ewig hinweg-/ gegenanarbeiten.lunimaus hat geschrieben:Tanja, du machst auf mich aber auch einen unheimlich durchgeplanten, willensstarken und rationalen Eindruck (womit ich auf gar keinen Fall unemotional meine).
Ich glaube, Luni findet es gar nicht schlimm, nur ab und an was zu tun. Wenn nur Möhrchen reingeschoben werden, umso besser. So ganz beschäftigungslos mag sie meiner Einschätzung nach aber auch nicht sein. Aber derHeupferdchen hat geschrieben:A.Z. hat geschrieben:Nur zum Knuddeln brauche ich beim Traber ehrlich gesagt nicht zu erscheinen. Der Blick, den er mir dann am Tor zuwirft, spricht Bände.Da sind sich unsere Traberchen einig!
M. ist ein Kuschelpferd - aber definitiv nicht NUR ein Kuschelpferd. Der würd mir einen Vogel zeigen, käm ich zum Stirn kraulen auf die Koppel und würde dann WIEDER GEHEN.
-Typ war sie noch nie.