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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Verfasst: Fr 8. Mai 2015, 11:13
von A.Z.
Nur zum Knuddeln brauche ich beim Traber ehrlich gesagt nicht zu erscheinen. Der Blick, den er mir dann am Tor zuwirft, spricht Bände.

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Verfasst: Fr 8. Mai 2015, 11:26
von Cate
ich denk, da gibts dann einfach nochmal individuelle Unterschiede :-)

Nora kommt immer, sobald sie mich sieht, und möchte ein bißchen kuscheln, aber ein Workaholic ist sie nicht (mehr), und die Zwangsbewegung grad wegen Anweiden & Rehepferd findet sie eher überflüssig ;) . Fine dagegen ist ein :ichichich: -Shetty und ist sicher auch manchmal etwas enttäuscht, wenn wir zwar was machen, aber nicht stundenlang. Um ihr da mehr Abwechslung und Bewegung zu verschaffen, hab ich ja mit einigen Einstellern Absprachen getroffen, dass sie da als Handpferd mit ins Gelände geht, Trab und Galopp draußen kann ich grad einfach nicht leisten :nix:
Und dann ist es bei uns halt auch so, wir sind ja ganz oft am Stall, mehrfach täglich, und je nach anfallender Arbeit auch stundenlang - meine beiden wissen einfach, dass nicht jedes Kommen von mir Action für bedeutet, das ist bei euch sicher anders :-)

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Verfasst: Fr 8. Mai 2015, 11:27
von Heupferdchen
A.Z. hat geschrieben:Nur zum Knuddeln brauche ich beim Traber ehrlich gesagt nicht zu erscheinen. Der Blick, den er mir dann am Tor zuwirft, spricht Bände.
:five: Da sind sich unsere Traberchen einig!
M. ist ein Kuschelpferd - aber definitiv nicht NUR ein Kuschelpferd. Der würd mir einen Vogel zeigen, käm ich zum Stirn kraulen auf die Koppel und würde dann WIEDER GEHEN :irre: .

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Verfasst: Fr 8. Mai 2015, 11:29
von A.Z.
Cate hat geschrieben:wir sind ja ganz oft am Stall, mehrfach täglich, und je nach anfallender Arbeit auch stundenlang - meine beiden wissen einfach, dass nicht jedes Kommen von mir Action für bedeutet, das ist bei euch sicher anders
Ja, das ist sicher der entscheidende Unterschied zwischen Einstellern und Stallbetreibern bzw. Selbstversorgern. :-n

Aber ich denke, dass muss ich auch einkalkulieren. Es gibt so viele Pferde, die geradezu dahinschwinden, wenn sie sich plötzlich nicht mehr gebraucht fühlen.

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Verfasst: Fr 8. Mai 2015, 11:49
von ehem User
Heupferdchen hat geschrieben:Genau das beobachte ich bei den meisten Zweitpferd-Besitzern - die Besi zahlt, und die RB reitet (oder wahlweise die Bereiterin). Zu dem Problem 'wie finanziere ich zwei Pferde?' kommt dann das Problem 'wie beschäftige ich zwei Pferde?'
Da hast du absolut recht! In unserm Fall denke ich ergibt es sich einfach ganz gut für alle Beteiligten. Das muss ja nichts negatives sein. In unserem Fall würde es ohne mich als RB vermutlich so laufen dass das Erstpferd auf eine Weide gestellt würde. Hergeben würde die Besi sie nie, aber wenn ich sie nicht reiten würde, denke ich, würde sie sie auf eine nette Penisonistenweide stellen. Fürs Pferd wär das sicher auch ganz nett, aber mit dem momentanen Programm ist sie denke ich auch ganz zufrieden. Für die Besi macht es finanziell wenig Unterschied. Wenn sie das Pferd auf eine Weide stellen würde, würde sie mich als Mitreiterin verlieren, und müsste die Weide die zwar billiger ist als der Reitstall alleine finanzieren. Bei den Preisen bei uns in der Umgebung würde sie mit der Weide nicht besser aussteigen, und sie hätte den Nachteil dass sie extra hinfahren müsste und ihr Pferd seltener sehen würde.

Den Aufwand mit zwei voll reitbaren Pferden (mit unterschiedlichen Talenten/Interessen) ist wirklich nicht zu unterschätzen. Vor allem wenn man mit einem Pferd reiterlich weiterkommen möchte, wird wohl immer das andere dann zurückstecken müssen, weil halt das Training vorm Bewerb wichtiger ist, als das gemütliche Ausreiten mit dem anderen Pferd. Aber ich glaube diese Situation hat sonst eh kaum jemand hier.

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Verfasst: Fr 8. Mai 2015, 11:59
von Schnucke
Tina der Gedanke mit Profi vs. Nichtprofi ist nicht ganz abwegig, wobei ich denke das ist ein bischen Typsache, wie du ja in deinem Bereiterjob schon feststellen konntest.
Abgesehen davon, daß ich die Pferde daheim am Hof hab, was Vorteile bringt aber auch einiges an Nachteilen, man darf das drumherum nicht vergessen, was einfach mehr Zeit kostet, als wenn man seine Pferde im Reitstall stehen hat. - Ich bin von klein auf Mehrpferdebespaßer, allerdings hatte ich meist ein Hauptpferd und mehrere Nebenpferde, wobei es immer Phasen gab wo es mehrere Herzenspferde nebeneinander gab. Derzeit hab ich ein Rentnerherzenspferd, was betüddelt wird aber aufgrund Alter und Gesundheit nicht mehr arbeitet und zwei Vollreitpferde, die mich aufgrund ihres Wesens auch voll beanspruchen, incl. Eifersucht wenn eine mal einen Tag nichts mit mir machen darf. Denn das ist so ein wenig das Problem bei beiden sie wollen was tun, nur tüddeln oder putzen gilt nicht. Also teile ich mich da auf und nachdem sich das so ein bischen eingespielt hat schaff ich es ganz gut beiden gerecht zu werden. Wenn es einen Tag mal knapper ist reite ich aus und nehm ich eine als Handpferd mit, oder longiere eine und reite die andere nur locker. Klar gibt es Phasen in denen ich nicht jeden Tag dazu komme, oder auch einfach mal keine Lust hab, aber ansich klappt das ganz gut mit zwei Vollreitpferden. Selbst an Tagen wo ich mehrere Stunden außer Haus bin, schaffe ich, wenn ich will, zwei Pferde zu bespaßen und den Stall ( 9 Pferde und 25 Ziegen) zu machen, das sind dann halt sehr lange Tage die um 4:30 Uhr beginnen und ich erst um 22 Uhr wieder zur Haustür rein komm.

Aber und das ist der Gedanke den Tina hatte, ich bin ein Mehpferdetyp, ich hab das mal Semiprofessionell gemacht, meine Abläufe sind seit Jahren die gleichen und ich kann mich sehr schnell von einem Pferd aufs andere einstellen und mir sind meine zwei Schnecken sehr wichtig.

Das können sicher auch Leute die nicht in dem Bereich gearbeitet haben, ich kenn viele Mehrpferdbesitzer, die ihre Pferde nicht daheim stehen haben, die das sehr gut schaffen beiden gerecht zu werden. Ich denke also es ist eine Typsache und eine Sache die man nur ausprobieren kann. Zeit ist eine Sache die man mit zwei Pferden besser einteilen muß und man muß auch ein wenig schauen wo man persönlich seine Prioritäten hat.

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Verfasst: Fr 8. Mai 2015, 12:48
von b.e.a.s.t
Shieldmaiden hat geschrieben:Beast - reitest du eigentlich auch professionell? Habe den eindruck 'ja', irgendwer hatte was geschrieben. Ich frage mich gerade, ob da ein zusammenhang besteht - das man erstens in der lage ist, sich auf mehr pferde einzustellen und sich zu teilen, und zweitens, dass man mehr pferde in weniger zeit 'schafft' (weil man beides als bereiter lernen muss).
Wenn du mein Grinsen sehen würdest :mrgreen: nein, vom professionellen Reiten bin ich weit entfernt, habe erst mit 37 Jahren überhaupt angefangen zu reiten. Bin aber sehr ehrgeizig, wenn ich was mache, möchte ich das möglichst gut machen.

Ich habe einfach versucht mir selber keinen Druck mehr zu machen. Mein Pferd (Belleza) genießt freie Tage total. Nach dem Rinderkurs gab es zwei Tage frei, an den Tagen kann ich mich dann mehr den Lütten widmen.

Ich hatte auf Belleza mal eine RB, hatte da aber das Problem das sie Dinge ins Pony eingebaut hat, die ich nicht wollte, emotional konnte ich das ganz gut verkraften

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Verfasst: Fr 8. Mai 2015, 15:08
von lunimaus
Tanja, du machst auf mich aber auch einen unheimlich durchgeplanten, willensstarken und rationalen Eindruck (womit ich auf gar keinen Fall unemotional meine).
Heupferdchen hat geschrieben:
A.Z. hat geschrieben:Nur zum Knuddeln brauche ich beim Traber ehrlich gesagt nicht zu erscheinen. Der Blick, den er mir dann am Tor zuwirft, spricht Bände.
:five: Da sind sich unsere Traberchen einig!
M. ist ein Kuschelpferd - aber definitiv nicht NUR ein Kuschelpferd. Der würd mir einen Vogel zeigen, käm ich zum Stirn kraulen auf die Koppel und würde dann WIEDER GEHEN :irre: .
Ich glaube, Luni findet es gar nicht schlimm, nur ab und an was zu tun. Wenn nur Möhrchen reingeschoben werden, umso besser. So ganz beschäftigungslos mag sie meiner Einschätzung nach aber auch nicht sein. Aber der :ichichich:-Typ war sie noch nie.
Sheitana hat geschrieben:
Ich hab sogar manchmal den Eindruck, dass es sie (klingt jetzt vielleicht doof) irgendwie psychisch entlastet, dass ich meine Aufmerksamkeit aufteile.
Ich glaube das ist tatsächlich so.
Meine Ansprüche und Georgias "nicht erfüllen können" haben unsere Beziehung schon arg belastet. Und das nicht mal offen, sondern unterschwellig.
Ich hab Georgia sehr sehr gern und habe ihr versprochen sie geht nur mit den Füßen vorweg von mir weg, sprich, wenn sie stirbt. Und so würde es auch sein, wenn ich mich von einem Pferd trennen müsste, dann erst von meinem Zweitpferd. Ich habe ihr auch nie zum Vorwurf gemacht, dass sie meine Ansprüche nicht erfüllt und habe auch versucht zufrieden zu sein ohne.
Aber natürlich hat sie gemerkt ich bin es nicht, was sie dann auch gefrustet hat. Es war definitiv eine Befreiung für Beide, als ich beschlossen habe sie in "Turnierrente" zu schicken auch, wenn sie jetzt manchmal etwas zurück stecken muss. Sie hat das alles brav gemacht und sich ein Bein ausgerissen für mich, aber das wäre auch einfach nicht fair das von ihr zu verlangen. Wir können jetzt einfach ganz entspannt arbeiten. Ich freue mich über das, was sie leistet (was mehr ist als ich je dachte nach ihrer Krankheit), aber ich kann mich da jetzt ganz offen über jeden Schritt mehr freuen den wir schaffen ohne den ständigen Druck dahinter.
Die Sorge hab ich bei Luni eben auch. Für mich ist das ständige Bewegen "müssen" trotz Offenstallhaltung ein großer Druck. Mittlerweile ist der gar nicht mehr nur gesundheitlichen Ursprungs, sondern auch irgendwie trainingsbedingt. Ich hab Angst, dass ich einfach zu viel von ihr möchte. Dass ein wenig ausreiten, ein wenig gesunderhaltend gymnastizieren zwecks Muskelaufbau - damit eben auch bei dem wenigen Reiten nicht ständig das schlechte Gewissen anspringt - schon zu viel ist. Dass ich sie mental mit "ich möchte" überfordere. Ihr ging es in unserer fast halbjährigen Reitpause eigentlich ziemlich gut :seufz:
Aber wenn ein Zweitpferd einziehen würde und aus familiärer, finanzieller oder zeitlicher Hinsicht später nur noch Platz für ein Pferd ist (das klingt gemein, ich weiß), dann würde auf jeden Fall das Zweitpferd gehen müssen (nicht zuletzt, weil es vermutlich mit Alter und Gesundheitszustand die deutlich besseren Chancen auf ein neues tolles Zuhause hätte, aber vor allem, weil Luni ein Teil von mir ist und mir schon der Gedanke weh tut, sie könnte sich irgendwie aufs Abstellgleis geführt fühlen)
Lottehüh hat geschrieben:Für mich ist es toll, zu sehen, wie gut es beiden geht. Doch mein schlechtes Gewissen, vor allem Lotti gegenüber, ist allgegenwärtig. Ja, es ist stressig. Ich versuche, tageweise abwechselnd mit jeweils einem der beiden was zu machen. Aber mit Pablo gehe ich wandern und mit Lotti halt „nur“ spazieren, sie bekommt also weniger Zeit als er. Sie fordert ihre Krauleinheiten ein, aber ich könnte mir mehr Zeit dafür nehmen. Ich denke, für die beiden passt es, nur ich hab halt das immer dezent anwesende schlechte Gewissen. Ein bisschen wie November schreibt – man weiß ja, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit die restliche Zeit mit dem „Erstpferd“ geringer ist und hat dann eins chlechtes Gewissen, wenn man sie nicht entsprechend nutzt..
Auch das ist ein bisschen meine Sorge. Wenn Luni irgendwann geht, mache ich mir dann Vorwürfe, die Zeit mit meinem Herzenspferd nicht genutzt zu haben? Ihr Unrecht getan zu haben?
A.Z. hat geschrieben:
lunimaus hat geschrieben:Angela, ich sprach ja vom reiten und nicht davon, dass Luni sonst nur rumstehen würde. Dass ich nicht der Typ für lange stehenlassen und dann raufhüpfen bin ist hoffentlich klar
Von dir erwarte ich das sicher nicht Luni. :-ü

Aber das Thema ist immerhin öffentlich zugänglich und andere Leser könnten schon falsche Schlüsse ziehen - so nach dem Motto "Ach das eine so immer einmal die Woche reiten und das andere richtig - alles ganz einfach. :whoopdedoo: " Bzw. sehe ich es halt auch zu oft - "Ach der Alte, der hat seine RB, die bummelt so ein mal die Woche ins Gelände mit dem." Und dann gilt es als normal, dass alte Pferde mit knochigem Badewannenrücken durch Gegend gehen. :-(
Ich hab das auch gar nicht böse aufgepasst, hab nur halb am Pausenende noch geantwortet. Stimmt schon, bei manchen ist das vielleicht so, auch wenn ich solche Beispiele (zum Glück) nicht kenne. Ich glaube einfach, dass es grundsätzlich nur wenige Möglichkeiten gibt, wenn man nur ab und an noch reitet: es sein lassen und die Rente beginnen lassen oder eben entsprechend "vorarbeiten" und vorbereiten, dass das Pferd das auch leisten kann.

Warum ist das alles so schwierig :seufz: (ja, ich weiß, weil es um Lebewesen geht). Ich weiß nichtmal so recht, was ich suche... Im Grunde genommen etwas deutlich entspannteres als Luni (oder besser gesagt mit mehr Grundvertrauen in die Umwelt, weniger schreckhaft und ängstlich), aber dennoch "fein". Keinen "Büffel", ein Pferd, was Menschen mag. Eines, was Regeln akzeptiert (wobei ich durchaus glaube, dass ich meine Regeln auch erklären kann, Regeln durchsetzen klingt so doof)....
Gern ein wenig kleiner als Luni, wenn auch nicht sooooo viel. :seufz:

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Verfasst: Fr 8. Mai 2015, 16:19
von Schnucke
lunimaus hat geschrieben:Tanja, du machst auf mich aber auch einen unheimlich durchgeplanten, willensstarken und rationalen Eindruck (womit ich auf gar keinen Fall unemotional meine).
Heupferdchen hat geschrieben:
A.Z. hat geschrieben:Nur zum Knuddeln brauche ich beim Traber ehrlich gesagt nicht zu erscheinen. Der Blick, den er mir dann am Tor zuwirft, spricht Bände.
:five: Da sind sich unsere Traberchen einig!
M. ist ein Kuschelpferd - aber definitiv nicht NUR ein Kuschelpferd. Der würd mir einen Vogel zeigen, käm ich zum Stirn kraulen auf die Koppel und würde dann WIEDER GEHEN :irre: .
Ich glaube, Luni findet es gar nicht schlimm, nur ab und an was zu tun. Wenn nur Möhrchen reingeschoben werden, umso besser. So ganz beschäftigungslos mag sie meiner Einschätzung nach aber auch nicht sein. Aber der :ichichich:-Typ war sie noch nie.
So war es bei Isar, sie war ja Jahrelang meine absolute Nummer eins, ist sie auch jetzt noch, wenn auch etwas anders, aber ich hab erst gemerkt wie gut ihr weniger was machen, im Sinne von Arbeit tut, als ich mein Zweitpferd hatte. Sie ist nunmal nicht ganz gesund auf den Beinen, hat ihre Allergie und darüber kann man nicht ewig hinweg-/ gegenanarbeiten.
Am Tag als Donda starb hab ich mein Zauselchen ja noch mal reaktiviert, um eine kurze Runde Seele baumeln zu lassen im Gelände, ich bin nach 500m abgestiegen, weil es sich gar nicht gut anfühlte. Seitdem machen wir nichts mehr in Richtung Arbeit sondern verbringen nur noch Tüddelzeit zusammen. Das Rentnerdasein genießt sie sehr, sie hat zwar muskulär abgebaut, aber das war zu erwarten und sie braucht ja niemanden mehr rumtragen.

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Verfasst: So 10. Mai 2015, 18:43
von Mia77
Hey,

hab lange überlegt, ob und was ich schreibe. Ich bin da ziemlich indifferent. Ich hab lange Zeit ja nur ein eigenes Pferd gehabt, hab aber schon immer gerne auch mit weiteren Pferden gearbeitet und es gab selten Zeiten, wo ich mich wirklich ausschließlich um Balou gekümmert habe. Er war aber immer die Nr. 1. Gesundheitlich war er nicht immer fit, aber gerade nach einer Trittverletzung, aus der eine Arthrose resultierte, war ich hinsichtlich bewegen schon SEHR konsequent. So langer beintechnisch fit war, hab ich ihn sehr konsequent täglich bewegt und meist 1 Std. aufwärts. Zusätzlich halt so viel wie möglich Bewegung in der Gruppe (er stand zunächst in Paddockbox mit täglichem gemeinsamen Gruppenauslauf im Winter und 24 Std. Weide im Sommer, hinterher immer in Offenställen). Er wollte aber eigentlich immer gerne was machen, ganz klar ein :ichich:-Pferd. Während Schule und Ausbildung hatte ich noch relativ viel Freizeit, aber auch hinterher als ich gearbeitet habe, ging es ohne Partner noch ziemlich gut, nebenbei noch andere Pferde zu versorgen, der kleine Tinker, mit dem ich gearbeitet habe, stand sogar an einem anderen Stall. Allerdings war Balou da nicht mehr im Training, weil ständig Wehwehchen hinzu kamen. Bis auf einmal in der Woche war ich aber trotzdem täglich da und da wir Halb-Selbstversorger waren, war es nicht nur Nase-kraulen. Einmal in der Woche hatte ich da dann auch zwei Pferde zu versorgen (hab mich da mit einer Miteinstellerin abgesprochen, sie hat mir Balou einen Tag abgenommen, dafür ich ihren an einem anderen Tag...).
Jetzt hab ich 4 Ponys und ja das belastet mich :gaehn: würde ich so nicht wieder wollen, auch wenn ich keins missen mag. Aber ich habe mit Cadou und Ciara definitiv :ichich:-Ponys, gerade Ciara ist tödlich beleidigt, wenn ich ihr nicht genügend Zeit widme. Cadou ist mir derzeit noch zu zappelig und aufgedreht, ich glaube, der ist einfach kopfmäßig noch zu jung für mehr "Arbeit" der braucht noch mehr Zeit. Aber er möchte zumindest bekuschelt werden und auch mal ein wenig beschäftigt werden.
Was erschwerend hinzu kommt: Skippi muss wegen seiner Rehegeschichte definitiv bewegt werden und das nicht nur 1/4 Std. Ich bin heilfroh, dass ich meine alte RB reaktivieren konnte, auch wenn sie nur ein kleines Entgelt zahlt und nicht mistet, es nimmt mir erheblichen Druck, dass ich ihn nicht immer alleine bewegen muss. Ich kann mich blind auf sie verlassen.
Und bei ihm kommt noch dazu, dass er sich zurück zieht, wenn man sich mit ihm nicht beschäftigt und neigt dann dazu ganz introvertiert zu werden. Mir ist das erst aufgefallen, als ich letztes Jahr wieder mehr mit ihm gemacht habe, nachdem ich mich von Luna getrennt hatte. Seitdem ist er richtig aufgeblüht und ich hatte den Eindruck, dass er da erst echt skeptisch war und nicht so aus sich raus kam. Mittlerweile kommt er auch immer zu mir, das war eine ganze Zeit lang nicht so. Wenn ich jetzt in seine wachen Pony-Augen schaue, dann habe ich echt ein schlechtes Gewissen, dass ich das so lang nicht gemerkt habe.
Derzeit träume ich ehrlich gesagt schon davon mal nur ein Pony zu haben... Wobei ich möchte meine Ponys nicht anders gehalten haben möchte. Mir gefällt, dass sie so ungeheuer harmonisch sind. Und ich brauche hinsichtlich Haltungsentscheidungen keine Absprachen mit anderen Menschen treffen, das ist natürlich ein ganz klarer Vorteil :-n

Ich glaube, es ist einerseits eine Typ-Frage, sowohl von Pferd wie auch Mensch. Wenn man zwei Pferde hat, die so gelassen sind, dass sie nicht immer was machen wollen, wird es sicherlich weniger stressig sein als bei Pferden, die unbedingt was machen wollen. Ich hab scheinbar ein Händchen dafür häufiger :ichich:-Pferde auszusuchen.
Ich mach mir da selbst auch Stress, wenn ich nicht so viel Zeit habe, ein schlechtes Gewissen ist bei mir großes Thema. Und Du hast halt auch nicht immer gleichbleibend viel Zeit...

Ich kenne Luni ja kurz persönlich und verfolge eure Geschichte seit Jahren. Krümelchen hat es schon bei Dir ins TB geschrieben und das entspricht auch in weiten Teilen meinem Eindruck, ich habe eigentlich den Eindruck, dass es bei euch derzeit eigentlich ziemlich gut läuft. Aber dann denke ich auch, dass Du eigentlich so einen guten Draht zu Luni hast, dass Du wohl damit recht haben wirst, wenn sie nicht so ganz bei der Sache ist und Du Angst hast, sie zu überfordern...
Im Grunde kann Dir keiner etwas raten, aber es haben hier schon ganz viele Leute ihre Erfahrungen geschildert.... Ich :dd: :dd: für eine Entscheidung mit der hinterher alle glücklich sind!