Ui toll, hier muss ich auch mit schreiben.
Also die Freiberger gefallen mir ja auch sehr gut. Als ich vor gut einem Jahr auf Pferdesuche war, hab ich mir die Rasse auch überlegt. Aber, im Endeffekt ist der Fribi nur ein größerer Haflinger (und die werden jetzt auch immer größer gezüchtet, hab schon von welchen gelesen, die die 160 geknackt haben) und die sind in D halt echt schweineteuer. Also bin ich doch eher wieder auf die Hafis gegangen beim Suchen.
Ja und nun kommts. Zu der Zeit, gab es bei uns keine Hafis, die meinen Kriterien entsprochen hätten. Gesucht habe ich 3-5 jährig möglichst roh oder leicht angeritten. Klar im Kopf und spritzig im Gelände. Im Grunde genommen, einen etwas leichteren Nemo. Der ist ja eher ein kleines Kalti.
Gefunden habe ich spiddelige Hafis mit großer, schwerer Schulter und mickeriger Hinterhand wie beim Arabski. Dazu dünne Beinchen, kleine Gelenke und kleine Hufe. Oft waren die Kruppen regelrecht abgeschlagen. Ähm ja, reite so ein Pferd, das von Natur aus schon 80% Gewicht auf der Vorhand hat, gesunderhaltend auf die Hinterhand. Durch die echt geraden Hinterbeine tun die sich dann auch damit echt schwer. Da nützt mir der schön aufgesetzte Hals, die die durchweg hatten, auch nix.
Das Problem bei den Hafis in Bayern ist einfach, die doofe Edelblutzucht. Es wird viel zu viel Wert auf das typische Exterieur der deutschen Reitponys gelegt. Dabei wird leider mittlerweile das Interieur auch komplett vergessen. Wo sind sie hin, die gut händelbaren, liebevollen Gebirgsponys, die absolut Familientauglich sind? Die Pferde, die der Papa vor der Kutsche hat, die die Kinder sicher durchs Gelände schaukeln, die die Mama Dressur und Springen im Sandkasten reiten kann? Einfach diese grundehrlichen und lieben Pferde, die es aber auch faustdick hinter den hübschen Ohren haben können. Die wollen heute nur noch Größe, Gang und Farbe haben.
So stelle ich mir einen schön gebauten Haflinger vor:
Ich wäre wohl zum Suchen dann noch über die Grenze gegangen und hätte in Österreich gesucht. Dort darf kein AV eingekreuzt werden und da sind die Hafis noch Hafis. Aber dann lief mir ja irgendwie Jamie über den Weg.
Jamie wird sehr oft für eine Araber gehalten. Warum, keine Ahnung. Der hat so ein feines Köpferl, dass die Blicke meist gar nicht bis zum Popo gehen. Und die Leute die mal das ganze Pferd ansehen, tippen dann sofort auf Quarter.

Ich bin aber ganz froh, dass er nicht gescheckt ist.

Wobei er schon Stichelhaare bekommt. Die werden auch mehr, wie ich finde. Ich hoffe ja sehr, dass der nicht noch zu viel Farbe bekommt. Hab mal irgendwo gelesen, dass die Appis bis 8jährig noch die Farbe ändern können. Stimmt das, Sheitana? Na wäre auch egal, dann wäre er halt bunt.
Die Rassebeschreibung vom Appi passt recht gut auf Jamie. Nur die Farbe und die Haut und die Augen sind nicht wie beim Appi. Den Sturschädel kann ich bestätigen. Wobei ich das eher Beharrlichkeit nennen würde. Er gibt mir einfach viel Zeit, darüber nach zu denken, ob ich das jetzt wirklich so meine.
Er ist absolut klar im Kopf, aber sehr sensibel und sehr freiheitsliebend. Zum Fahren ist er noch nicht geeignet. Ich möchte nicht ausschließen, dass er das in vielleicht 5 Jahren doch zu lässt. Wir werden sehen.
Zum Irish Draft kann ich auch was sagen. Das sind absolut nette Pferde. Vom Typ her eher schwer, das ja. Aber die springen Häuser, sind dabei nicht spinnig und man kann sie auch gut zum Wanderreiten nehmen. Genauso für Kinderunterricht, zum Dressurreiten und zum CrossCountry natürlich. Zum Fahren kann ich mir auch gut vorstellen, dass die sich eignen. Ich habe damals in Irland viel solche Pferde geritten. Vor allem ein Schimmel hat da mein Herz erobert. Der sprang Häuser, wenn der Reiter es ernst meinte. War aber vom Typ her eher ruhig und das Reiterlein musste schon über das Hindernis wollen. Mit dem bin ich gerne in den Cross-Country Stunden geritten. Der hat mir viel Spaß gemacht.
Die Irish Sport Horses waren mir schon wieder zu heftig, vom Temperament her. Die hatten einfach zu viel go für mich. In der Dressur hab ich die gern geritten, aber beim Springen, war mir der Draft schon lieber.
Am aller aller Liebsten waren mir aber die Connemaras. Das waren dort Ponys. Sprangen auch alles, was Du denen vor die Nase gesetzt hast, waren aber nicht so hoch wie die Irish Drafts. (Einen hab ich da geritten, der war 1,80 hoch. Da hab ich den Sattel immer kaum hoch bekommen.

Aber der war ganz lieb zum Reiten.) Liefen auch sehr nett Dressur. Mit denen bin ich dann immer die Pony-Club-Stunden mit geritten. Das hat immer so einen Spaß gemacht.
