Re: Dehnungshaltung - Sinn und Unsinn
Verfasst: So 1. Mär 2015, 22:07
@brexi
J.C. Racinet „ Auf dem falschen Fuß“ Kapitel 19 „Fehlauffassung: Dass das Pferd in Dehnungshaltung gearbeitet werden soll“
S.136 ff
1) „Diese Haltung „dehnt“ die Muskulatur der Oberlinie, was nicht nur an und für sich wünschenswert ist, sondern ein wirksames Mittel gegen Verspannungen der Oberlinie darstellt, die auf die Tatsache zurückzuführen sind, dass sich ein Reiter auf dem Rücken des Pferdes befindet“
Analyse und Einwände
Sinngemäß es ist sinnvoll zu dehnen wie es bspw. ein Leichtathlet tut, allerdings erfolgt dies im Stehen im „Halt“, kein Athlet (Mensch) würde mit den Kopf zwischen den Knien eine Mittelstrecke laufen.
[..]“Wenn man es wirklich Vorteilhaft findet, die Muskeln der Oberlinie des Pferdes in Dehnung zu arbeiten, so sollte man das im Halt tun- oder noch besser, man sollte das Pferd auf die Weide bringen und grasen lassen. Ein Muskel kann nur passiv zur Dehnung komme. Ein Muskel kann nicht schieben, er kann nur ziehen. Wenn sich ein Muskel streckt (dehnt), so unter dem Einfluß einer äußeren Krafteinwirkung, zum Beispiel der Schwerkraft (wenn das Pferd den Kopf hängen läßt) oder aufgrund der Anspannung eines anderen Muskels oder Muskelsystems.“[..]
S. 137
2) „Diese Haltung hebt den Widerrist zwischen den Schultern an“
Analyse und Einwände
[..] „Wird Arbeit in Dehnungshaltung den Widerrist höher bringen, wird sie den Brustkorb zwischen den Schulterblättern anheben? Ganz sicherlich nicht! Genau das Gegenteil trifft zu. Senkt man den Kopf des Pferdes, so senkt sich der Widerrist (gemäß der Messung am 5.Brustwirbel) nicht nur, er bewegt sich auch in beträchtlichem Maße nach vorn (je nach Pferd um 20 bis 25 cm, manchmal bis zu 38cm). Dies trifft schon im Halt zu, um wieviel mehr also in der Bewegung- das Pferd wird durch eine solche Arbeitsweise eindeutig auf die Vorhand kommen“ [..]
Test von Decarpentry, Messung am Wiederrist T3, beim Still stehenden Pferd in grasender Position, in „normaler“ Position und in hoher Position, je höher der Kopf umso höher der Widerrist. Ausnahme Blockaden in der Brustwirbelsäule oder im Hals z.B. C1
Lt. dem Autor machten sich Pferdehändler dies einstmals zu Nutze und hielten bei der ‚Stkm Messungen (vor dem Kauf des Pferdes) deren Köpfe sehr weit oben, die Pferde „liefen“ dann unter dem Transport ein und waren beim neuen Besitzer deutlich kleiner
(der Widerspruch, im Buch wird einmal von T3 und einmal von T5 gesprochen, der Abstand sind sicher 10 cm- ggf. einigt man sich auf T4
3) „Diese Haltung erhöht die Rundung des Rückens, was sich bis zur Hinterhand überträgt und das Untertreten und das Abkippen des Beckens und somit die Garantie besseren Ausbalancierens mit sich bringt „
[..] es ist richtig, dass das Dehnen und Senken des Halses tendenziell die Mittelpartie des Pferderückens, den Bereich unter dem Sattel, anhebt. Das ist die Folge des Zuges, der in Richtung nach vorn auf die oberhalb der Wirbelsäule liegenden Bänder ausgeübt wird, die über die gesamte Länge des Rückens verlaufen. Man irrt sich aber, wenn man glaubt, dass ein solches „Runden“ des Rückens einem Übel entgegenwirkt, denn das Gewicht des Reiters hat nur einen sehr geringen Einfluss auf das Einwölben des Rückens (oder in der Tat gar keinen)[..]
[..]“Diese Arbeitsweise läuft schlussendlich darauf hinaus, dass man etwas, das es unbedingt zu verhindern gilt, nämlich das Senken des Brustkorbs, verstärkt und fördert- und das unter der Annahme und in der Hoffnung, eine angeblich gefährliche Situation (die aber um vieles unwahrscheinlicher ist) das Einwölben zwischen dem 10. Und 6. Brustwirbel, zu verhindern oder dem Hohlwerden des Rückens entgegenzuwirken“[..]
Seine Alternative
„Mise en main, das „in-die-Hand-bringen“ oder „in-die-Hand-kommen-lassen“ eine Methode mit der man das Pferd im Halt auf die Hinterhand setzen kann“ S. 137
J.C. Racinet „ Auf dem falschen Fuß“ Kapitel 19 „Fehlauffassung: Dass das Pferd in Dehnungshaltung gearbeitet werden soll“
S.136 ff
1) „Diese Haltung „dehnt“ die Muskulatur der Oberlinie, was nicht nur an und für sich wünschenswert ist, sondern ein wirksames Mittel gegen Verspannungen der Oberlinie darstellt, die auf die Tatsache zurückzuführen sind, dass sich ein Reiter auf dem Rücken des Pferdes befindet“
Analyse und Einwände
Sinngemäß es ist sinnvoll zu dehnen wie es bspw. ein Leichtathlet tut, allerdings erfolgt dies im Stehen im „Halt“, kein Athlet (Mensch) würde mit den Kopf zwischen den Knien eine Mittelstrecke laufen.
[..]“Wenn man es wirklich Vorteilhaft findet, die Muskeln der Oberlinie des Pferdes in Dehnung zu arbeiten, so sollte man das im Halt tun- oder noch besser, man sollte das Pferd auf die Weide bringen und grasen lassen. Ein Muskel kann nur passiv zur Dehnung komme. Ein Muskel kann nicht schieben, er kann nur ziehen. Wenn sich ein Muskel streckt (dehnt), so unter dem Einfluß einer äußeren Krafteinwirkung, zum Beispiel der Schwerkraft (wenn das Pferd den Kopf hängen läßt) oder aufgrund der Anspannung eines anderen Muskels oder Muskelsystems.“[..]
S. 137
2) „Diese Haltung hebt den Widerrist zwischen den Schultern an“
Analyse und Einwände
[..] „Wird Arbeit in Dehnungshaltung den Widerrist höher bringen, wird sie den Brustkorb zwischen den Schulterblättern anheben? Ganz sicherlich nicht! Genau das Gegenteil trifft zu. Senkt man den Kopf des Pferdes, so senkt sich der Widerrist (gemäß der Messung am 5.Brustwirbel) nicht nur, er bewegt sich auch in beträchtlichem Maße nach vorn (je nach Pferd um 20 bis 25 cm, manchmal bis zu 38cm). Dies trifft schon im Halt zu, um wieviel mehr also in der Bewegung- das Pferd wird durch eine solche Arbeitsweise eindeutig auf die Vorhand kommen“ [..]
Test von Decarpentry, Messung am Wiederrist T3, beim Still stehenden Pferd in grasender Position, in „normaler“ Position und in hoher Position, je höher der Kopf umso höher der Widerrist. Ausnahme Blockaden in der Brustwirbelsäule oder im Hals z.B. C1
Lt. dem Autor machten sich Pferdehändler dies einstmals zu Nutze und hielten bei der ‚Stkm Messungen (vor dem Kauf des Pferdes) deren Köpfe sehr weit oben, die Pferde „liefen“ dann unter dem Transport ein und waren beim neuen Besitzer deutlich kleiner
(der Widerspruch, im Buch wird einmal von T3 und einmal von T5 gesprochen, der Abstand sind sicher 10 cm- ggf. einigt man sich auf T4
3) „Diese Haltung erhöht die Rundung des Rückens, was sich bis zur Hinterhand überträgt und das Untertreten und das Abkippen des Beckens und somit die Garantie besseren Ausbalancierens mit sich bringt „
[..] es ist richtig, dass das Dehnen und Senken des Halses tendenziell die Mittelpartie des Pferderückens, den Bereich unter dem Sattel, anhebt. Das ist die Folge des Zuges, der in Richtung nach vorn auf die oberhalb der Wirbelsäule liegenden Bänder ausgeübt wird, die über die gesamte Länge des Rückens verlaufen. Man irrt sich aber, wenn man glaubt, dass ein solches „Runden“ des Rückens einem Übel entgegenwirkt, denn das Gewicht des Reiters hat nur einen sehr geringen Einfluss auf das Einwölben des Rückens (oder in der Tat gar keinen)[..]
[..]“Diese Arbeitsweise läuft schlussendlich darauf hinaus, dass man etwas, das es unbedingt zu verhindern gilt, nämlich das Senken des Brustkorbs, verstärkt und fördert- und das unter der Annahme und in der Hoffnung, eine angeblich gefährliche Situation (die aber um vieles unwahrscheinlicher ist) das Einwölben zwischen dem 10. Und 6. Brustwirbel, zu verhindern oder dem Hohlwerden des Rückens entgegenzuwirken“[..]
Seine Alternative
„Mise en main, das „in-die-Hand-bringen“ oder „in-die-Hand-kommen-lassen“ eine Methode mit der man das Pferd im Halt auf die Hinterhand setzen kann“ S. 137