Meine Enia ist ja in der AR ausgebildet. Die Trainerin, von der ich sie gekauft habe, hat sie zuerst an der Hand vom Boden aus gearbeitet (im Schritt und Trab klappten SH, Travers und erste Traversalen, an der Longe auch SH im Schritt auf Abstand) und nach etwa 4 Monaten auch mit "Passagier" auf dem Rücken und im 6. Monat dann auch frei geritten. Sie hat im Oktober letztes Jahr auch SH und Travers im Schritt unter dem Reiter angeboten (wobei das damals als 4 1/2 Jährige noch gar nicht so gefordert war).
Ich bin ja völliger Noob was AR angeht (habe mich erstmalig damit beschäftigt, als ich Enia gekauft habe). Ich habe 30 Jahre FN-Reiterei und Feld-Wald-und-Wiesen geheize auf dem Buckel - mit viel Zügel ziehen, durchgehendem Ex-Pferd und in den Steigbügeln stehen, weil die Bombe ja gleich hoch gehen könnte.
Ich habe dann Unterricht genommen bei Enias Verkäuferin und auch 2 Kurse bei S.M. (Zertifizierte Branderup Trainerin) mitgemacht. Trotzdem konnte ich, als ich Enia im November letzten Jahres geholt habe, NICHTS abrufen und demnach auch nicht weiter üben.
Heute ist die Geschmeidigkeit raus, Enia ist steif und manchmal sehr unwillig, hapst (beißt auch), schlägt mit dem Kopf, weicht aus, bleibt nicht stehen, entzieht sich durch weglaufen. Ich nehme auch ca. 1x im Monat - 1x alle 6 Wochen Unterricht bei R. (Schattenstern hatte mich auf ihn gebracht).
Und obwohl Enia ja früher schon gaaaaaaaaanz viel tolle Sachen konnte und auf kleinstes Zeigen die Schulter verschieben konnte, die Kruppe rein nehmen konnte und sich toll auf die HH setzen konnte, arbeiten wir heute eigentlich nur daran, dass sie im Genick und insgesamt losläßt und frei aus der Schulter mit leichter Stellung geradeaus geht. Und wir üben Schulter verschieben - leicht Schulter vor, Schulter herein, Schulter wieder raus, alles an der Bande. Im Stand endet das allerdings oft in Kampf, im Schritt ist es einfacher.
Zuhause üben wir genau das, aber zusätzlich mache ich viel "Reagiere und achte auf mich"-Arbeit im Round Pen (auch um meine Körpersprache und unsere Kommunikation insgesamt zu verbessern), wo sie auch mal gut vorwärts gehen kann. Und ich mache FiS auch mit anschraten, Longieren auf kurze Distanz mit Wechseln zwischen großen Zirkeln und kleinen Volten, auch mal geradeaus (wobei das noch schwierig ist). Und seit kurzem habe ich mich auch wieder drauf gesetzt. Da ja außer mir niemand akademisch arbeitet bei uns, "reite" ich sie direkt, wir überspringen also den Passagier-Teil. Das klappt aber spitze! Ich versuche viel über den Sitz zu machen - dabei hat mir übrigens UNHEIMLICH der Sitzschulungs-Kurs in München geholfen!!!
(Schattenstern - ich weiß, es ist weit und teuer, aber da lernst Du GENAU DAS mit dem "aus der Hüfte treiben", ohne mit der Hüfte zu schieben)
Soweit also zu unserem akademischen Weg


Ich finde es total spannend, welche Strategien ihr alle erklärt, um mir einem Pferd KH zu üben/lernen. Ich habe bei L. und S.M. z.B. auch gelernt, dass es "oft am einfachsten geht", wenn man mit dem Pferd am Anfang einer langen Seite in's SH geht und dann den eigenen Standpunkt nach außen verschiebt (ich gehe also auf den 1. Hufschlag), nehme die Schulter des Pferdes mit und versuche durch die Hilfe über dem Rücken die Biegung bei zu behalten. Die Gertenhand geht dabei ja Richtung Schulter und spielt dabei sozusagen den "am Hals anliegenden Zügel", die über den Rücken zeigende Gerte animiert das äußere Hinterbein zum untertreten und "hält" die Kruppe innen. Das ist wie bei einer Banane, die kann ich an der Wand auch verschieben und dann ist mal das eine Ende innen und mal das andere

Dieses tolle Video, dasss Sokki gepostet hat, wo das Pferd vom SH auf der langen Seite zum KH auf der kurzen Seite wechselt, ist ja eigentlich genau das gleiche, nur ohne verschieben. Hier ändert sich die Bande und Beegungsrichtung, die Stellung und Biegung im Pferd bleibt gleich.
(so, und ich hoffe, ich habe Euch jetzt nicht den Thread gesprengt)