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Re: "Spätentwickler"?

Verfasst: Fr 22. Feb 2013, 12:35
von Sheitana
Scheckenfan hat geschrieben:Wir sind uns doch einig, dass Pferd zwischen 3-5 Jahren ausgewachsen sind, oder?
Sind sie das?
Meine Stute ist locker bis 8 noch gewachsen. In die Höhe, aber auch in die Breite.
Und das ist keine Ausnahme, ich kenne da durchaus mehrere, bei denen das der Fall ist. Und nicht nur 1-2 cm.

Re: "Spätentwickler"?

Verfasst: Fr 22. Feb 2013, 12:36
von Fionnlagh
also als ausgewachsen würd ich ein pferd mit 3,5 jetzt nihct sehen :nix:
scheckeline, du hast doch erzählt, dass deiner serh spät nochmal sehr viel gewachsen ist, oder nicht?

ich weiß nicht...
ich würde das nicht so absolut sehen...

es kommt doch alles immer auf das jeweilige pferd und den jeweiligen besitzer dazu an, finde ich.
und die örtlichen begebenheiten...

Re: "Spätentwickler"?

Verfasst: Fr 22. Feb 2013, 12:40
von HP-Manu
Wir sind uns doch einig, dass Pferd zwischen 3-5 Jahren ausgewachsen sind, oder?
:-ü ne, sind wir nicht! Ein Pferd...egal welche Rasse...ist mit 3 auf keinen Fall ausgewachsen und gut vergleichbar mit einem 5-10 jährigen Kind. Mit 3 stoppt im Durchschnitt das Längenwachstum der Knochen, aber das Breitenwachstum geht im Schnitt bis mind. 5, bei vielen Pferden auch bis 7.

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Und da erwarten wir schon eine Menge von den Jugendlichen - Unterricht bis in den Nachmittag, Ausbildung, Nebenjobs
ja, tun wir, aber dafür gibt es mitlerweile selbst bei Jugendlichen unmengen an Born-out Kandidaten und das nicht grundlos
Oder schau dir die Sportler an, in der Zeit wird das Training wirklich angezogen.
ja, dann schau dir die Sportler dann mal mit 40 an....das sind die meisten kaputt und haben Gelenkprobleme.

Ich finde einfach, dass man früher da viel mehr drauf geachtet hat. Heute muss alles ganz bald und ganz schnell gehen...wieso denn? haben wir keine Zeit mehr um das ganze in Ruhe anzugehen? es spricht ja nix dagegen das Pferd ansich zu beschäftigen, aber doch bitte nicht so früh schon reiten :(

Re: "Spätentwickler"?

Verfasst: Fr 22. Feb 2013, 12:45
von Hina_DK
Irgendwie würde es mir auch schwer fallen, z.B. ein 3,5jähriges Pferd für ausgewachsen zu erklären. Woran mache ich das fest? Ich weiß doch überhaupt nicht, was da 3 Monate nach meiner Einschätzung noch kommt. Ich bin auch nicht in der Lage, bei meinem Pferd in dem Alter die Knochendichte zu messen, dann müsste ich es schön röntgen lassen. Ich kenne aber niemanden, der das tatsächlich macht, bevor er sich das erste mal aufs Pferd setzt. Im Gegensatz zu Pferden können Kinder ihr Befinden durchaus sehr gut verbal mitteilen, bei einem Pferd wird alles mögliche in Unbehagensäußerungen reininterpretiert, aber selten zugestanden, dass die Belatung zu früh zu hoch ist. Kinder haben durchaus auch eine gewisse Entscheidungsfreiheit, wenn es um ihre körperliche Belastung geht, sollte man zumindest meinen. Bei Pferden habe ich das noch nicht erlebt.

Re: "Spätentwickler"?

Verfasst: Fr 22. Feb 2013, 20:19
von ehem User
Hallo, ich lese hier auch von Anfang an mit, da ich das Thema sehr interessant finde und hoffe es ist okay, wenn ich mal meine Gedanken dazu schreibe.

Ich selbst habe einen inzwischen 7-jährigen Isländer, dessen Leben ich seit er 2,5 Jahre alt ist, begleiten darf. Und ich habe mich auch sehr lange und oft gefragt, was man ab welchem Alter mit ihm machen bzw. "fordern" kann.
Ich hatte weder Jungpferde- noch Isländererfahrung, habe aber oft gehört, dass Isis Spätzünder sind und erst mit 5 Jahren gearbeitet werden sollten.
Natürlich habe ich versucht mich schlau zu machen, quergelesen und mir ein paar verschiedene Meinungen zum Thema anreiten und Ausbildung eines Jungspundes eingeholt. Oft sah ich auch Verkaufsanzeigen mit 4-jährigen, die schon angeritten waren und alle möglichen Dinge beherrschten, von denen wir (auch heute noch :lol: ) meilenweit entfernt waren. Ich fragte mich immer, ob ich zu lasch vorging und meinen Jungspund vielleicht zu sehr in Watte packte? :-e

Meine Reitlehrerin ist leider weggezogen und nur sehr sporadisch da und konnte uns daher nicht intensiver auf unserem reiterlichen Weg begleiten, sie empfahl mir aber eine Freundin, die ich wegen dem Anreiten fragen konnte. Ich war schon recht aufgeregt und unsicher, da mein Pony ja kaum etwas "konnte" (er konnte brav spazieren geführt werden und Bodenarbeit kannte er natürlich auch, aber etwas gezieltes Richtung Muskelaufbau, Gymnastizierung usw. eher nicht aus heutiger Sicht :roll: ). Sie schaute sich ihn an und meinte, dass er ein total netter und braver Kerl sei, aber fürs einreiten einfach noch nicht so weit war. :baby: Dafür würde sie erstmal die Bodenarbeit mehr ausbauen, auch im Hinblick auf das anreiten-also sinnvolle Gymnastizierung und Hilfengebung.
Ja, was soll ich sagen- irgendwie mir fiel ein riesen Stein vom Herzen, da ich selbst das Gefühl hatte, dass wir noch nicht so weit waren, ich aber zugleich Angst hatte, da viele andere schon so viel mehr konnten als wir und ich uns damit selbst Druck gemacht habe :zeit:
Und beide Reitlehrerinnen meinten auch unabhängig voneinander, dass wir doch alle Zeit der Welt haben, da weder ich (noch das Pony ;) ) irgendwelche "Ambitionen" haben und ganz im Gegenteil - ich soll mir ruhig auch die Zeit nehmen, die wir beide (!) auf unserem gemeinsamen Weg brauchen, um uns die Dinge gemeinsam zu erarbeiten (und mich beispielsweise parallel fortzubilden mit Reitunterricht usw.).
Und erst da habe ich erkannt, dass ich uns den Druck selbst gemacht habe, indem ich uns mit anderen verglichen habe, obwohl ich es selbst eigentlich nicht gutheiße zu früh zu viel zu verlangen. Dieser Druck hat mich so manches mal zu unrecht wütend auf mich und mein Pony gemacht, da wir ja so "schlecht" waren und so wenig Fortschritt in der Ausbildung zu erkennen war. :tuete:
Ich habe mich aber letzen Endes dazu entschlossen, noch mit dem Reiten zu warten und ihn am Boden weiter vorzubereiten, so wie es mir empfohlen wurde. Mit 5,5 Jahren begannen wir ganz langsam mit dem reiten (viel geradeaus im Gelände, ca. 1 Mal die Woche) und ich bin froh darüber, dass wir uns die Zeit dazu genommen haben, da er so ein toller Kerl ist und ich das Gefühl habe, dass das für ihn genau die richtige Entscheidung war :herzi:

Im Vergleich zu früheren Zeiten, in denen man wirklich noch auf die Pferde als Militär-, Transport-, oder Zugmittel angewiesen war (und schon damals gab man den Tieren im Prinzip viel mehr Zeit als in unserer schnelllebigen Gesellschaft, z.B. in "Der Reiter formt das Pferd") haben wir heutzutage doch den Luxus, Pferde rein um ihretwillen zu halten. Weil wir sie lieben und gerne Zeit mit ihnen verbringen. Meiner Meinung nach ist es aber ein großes Problem heutzutage, dass wir uns einbilden keine Zeit mehr zu haben und uns auch keine Zeit mehr für etwas nehmen können. Ich glaube aber, dass es sich vor allem bei jungen Pferden wirklich lohnt mit Ruhe und Geduld ranzugehen und sie behutsam aufzubauen. Vor allem im späteren Leben als Reitpferd wird sich das sicherlich auszahlen.

viele liebe Grüße :wave:

Re: "Spätentwickler"?

Verfasst: Sa 23. Feb 2013, 09:21
von Katja1
Mal eine Frage reinwerf:
in wiefern beeinflusst denn das Reitergewicht, mit dem der Jungspund zum ersten Mal belastet wird, den Anreitprozess?
Ist das dann so, dass man bei einem gewichtigem Reiter eher noch später anfängt / bzw anfangen sollte und bei einem (sehr) leichten schon früher anfangen kann??

Re: "Spätentwickler"?

Verfasst: Sa 23. Feb 2013, 11:31
von Cate
Es ist für Pferd sicher ein Unterschied, ob sich da anfangs 60 oder 80 kg draufsetzen, je kleiner das Pferd ist, umso wichtiger wird das Gewicht des ersten Reiters. Genauso wichtig finde ich aber, dass dieser Reiter balanciert und sicher sitzen kann, und auch möglichst souverän und angstfrei ist - also lieber einen guten Reiter mit ein paar Kilo mehr, als ein ängstliches, unausbalanciertes Fliegengewicht. :-)

Re: "Spätentwickler"?

Verfasst: Sa 23. Feb 2013, 11:32
von ehem User
Gute Frage! Denke schon, dass es eine Rolle spielt, mit wieviel Geweicht ein Pferd belastete wird - nicht nur bei Jungpferden. Neben dem Gewicht spielt die Dauer und Arbeitsintensität eine Rolle. Aber was wieviel in welchem Maße in welchem Alter vertretbar ist, ist wohl von Pferd zu Pferd sehr unterschiedlich.

Re: "Spätentwickler"?

Verfasst: Sa 23. Feb 2013, 20:15
von HP-Manu
Lauser, ich habe sehr gerne und mit einem Lächeln im Gesicht deine Geschichte gelesen und kann dir nur zustimmen. Ich kenne deinen Isi ja recht gut und er ist einfach ein klasse Pferdchen!!!!

Re: "Spätentwickler"?

Verfasst: So 24. Feb 2013, 13:01
von Sanojlea
Wir sind uns doch einig, dass Pferd zwischen 3-5 Jahren ausgewachsen sind, oder? Das sind 10-jährige Kinder noch nicht.
Das geht dann eher Richtung 14-16 Jahre.
Wir sind uns doch einig, dass Pferd zwischen 3-5 Jahren ausgewachsen sind, oder?

:-ü ne, sind wir nicht! Ein Pferd...egal welche Rasse...ist mit 3 auf keinen Fall ausgewachsen und gut vergleichbar mit einem 5-10 jährigen Kind. Mit 3 stoppt im Durchschnitt das Längenwachstum der Knochen, aber das Breitenwachstum geht im Schnitt bis mind. 5, bei vielen Pferden auch bis 7.
:?: Äh... Ich kann euch da jetzt Beiden nicht ganz zustimmen und frage mich was ihr da zusammen argumentiert, was jetzt nicht böse gemeint ist! Ich guck nur vermutlich grade so: :? ähnlich...
1. Ne :-ü , da sind wir uns nicht einig Scheckenfan ;)
Aber 2. seit wann sind Menschen zwischen 14 und 16 ausgewachsen? Im Längenwachstum mit 16 vielleicht, mit 14 sicher nicht. Aber "ausgewachsen" ist ein Mensch mit 16 auch noch bei weitem nicht! Zwischen 16 und 20 wachsen wohl die meisten noch, bzw. bekommen "Figur".

Und dann @Manu:
Wenn beim Pferd, mit 3 das Längenwachstum der Knochen stoppt, wieso vergleichst du es dann mit einem 10 jährigen Kind? Bei dem stoppt das Längenwachstum mit Sicherheit noch nicht! Da wiedersprichst du dir ja selbst ;)

Ich persönlich neige ja dazu den Vergleich in etwa so zu ziehen: ein 3 jähriges Pferd mit einem 14 Jährigen, ein 4 Jähriges mit einem 16 Jährigen, ein 5 Jähriges mit einem 18 Jährigen und ein 6 jähriges mit einem 20 Jährigen...
Das hab ich mir, so grob immer als Bild genommen, bevor ich wusste das bei Pferden mit 3 etwa das Längenwachstum der Knochen stoppt. Aber ich weiß das Pferde auch noch an Höhe gewinnen können nach dem 3. Lebensjahr, also so gaaanz verkehrt finde ich mein Bild jetzt auch nicht...
Ein 14 Jähriger darf und kann schon kleine Jobs machen! Grade in der Landwirtschaft packen Jugendliche mit 14 schon ganz schön mit an! Ein Jugendlicher steht aber auch mit 17, in der Ausbildung, noch im Jugendschutz und darf z.B. keine Nachtschichten machen ect. und das ist auch gut so! *mein Senf*
LG