Das kommt davon, wenn man einfach zu lange nicht hier war... da schreibt man schön seinen Jahresrückblick 2012 (natürlich noch Ende Dezember) und DANN... ist das Forum zu
Also erst einmal:
Jacky und ich wünschen Euch alles ein wunderschönes,gesundes, glücklichen Jahr 2013 mit vielen spannenden neuen Erfahrungen / Entwicklungen für Euch und eure Lieben (egal mit wie vielen Beinen

)
Hier jetzt aber mein Jahresrückblick - so wie ich ihne Ende 2012 geschrieben habe...
2012 - ein Jahr der Entwicklung
Es ist mal wieder Zeit - Zeit für einen Rückblick und eigentlich ist ZEIT auch eines der Themen in 2012.
Mir Zeit nehmen; Zeit einteilen; Zeiten einhalten; Jacky Zeit geben dem UNS und dem WIR Zeit einräumen... Zeit gestalten und einfach geschehen lassen.
Ich habe für mich 2012 verschiedene Wege beschritten, unterschiedliche Dinge ausprobiert und mich inspirieren lassen. Wahrgenommen, dass mich Menschen unterschiedlich beeinflussen - bewusster in mich hinein gefühlt mit welchen Strömungen ich gut, mit welchen weniger gut leben kann.
Mir die Freiheit zunehmen ICH zu sein und Grenzen zu setzen macht vieles sicherlich "kantiger" für andere aber offensichtlich werde ich klarer; einschätzbarer; kontinuierlicher und konsequenter...ob meine Mitmenschen das immer so gerne sehen: Keine Ahnung... aber die Pferde scheinen es durchweg positiv zu finden. Denn Klarheit ersetzt Technik und ohne eine "Technik" sondern mit dem Gefühl sich auf den Augenblick einlassen zu können und direkt und spontan reagieren zu können, ohne mich selbst zu verlieren, bin ich deutlich flexibler; schneller; weicher... liebevoller? und kann besser HELFEN.
Das klingt jetzt sehr nach ICH... tja...aber wer waren die Lehrer dieses Jahr?
Allen voran ist und wird dies wohl auch immer Jacky bleiben, die mich mit ihrer sanften Konsequenz täglich aufs neue erstaunt, die mir zeigt wie leuchtende Pferdeaugen aussehen können, aber auch wie schnell man diese zum erlöschen bringen kann... was verzeihen heißt (wirkliches Verzeihen; ohne Notizbuch für "später mal"), was ehrlich freuen und ärgern bedeuten kann und das "ein Gefühl füreinander haben" wichtiger ist als Technik... Zeit miteinander wichtiger ist als das Trainingsziel... ein Ziel nie den Augenblick überblenden darf... Emotionen wichtig-natürlich-lebensnotwendig sind, die Kunst aber darin besteht die positiven mit Freunden aktiv mehr werden zu lassen und die negativen leise mitzuteilen und nicht auf andere abzuladen (oder gar schlimmeres). Den Fokus zu verschieben aufs positive - auf das gemeinsame...
Aber auch andere Pferde haben mir viel gezeigt in diesem Jahr... vor allem wie bereit sie sind mitzuarbeiten... wie viel WENIGER es bedarf mit Ihnen gemeinsam was zu erreichen, wenn sie keine Strafe erwarten, sondern sich ausprobieren dürfen... wie genau unsere Pferde sind und wie langsam wir oft auf ihre Anfrage reagieren und die Pferde dadurch frustrieren... und wie bereit sie dennoch bleiben und immer immer immer wieder erneut zuzuhören. ... vielen Dank an jene, die mir ihr Vertrauen schenken...
Ich merke, dass ich immer empfindlicher reagiere auf "ungerechtes" Verhalten, ich mich oft frage, warum manche Menschen den Ausdruck von Schmerz / unverstanden sein / Hilflosigkeit nicht wahrnehmen... sie sehen doch das gleich Pferd wie ich - oder doch nicht?
Kann es sein, dass der Mensch sich an einem (vielleicht nie zu erreichenden) Zielbild so festklammern kann, dass er den "Weg" dahin: Sporenhiebe, die man durch die ganze Halle hört, Zügelreißen, Gertenschläge, riegeln als "unumgänglich" akzeptieren lernt, damit es hinterher "leicht" wirkt?
Mark Rashid hat oft dargestellt, dass nicht alles was später LEICHT aussieht einen leichten Weg hatte - wenn etwas durch SANFTHEIT erreicht wurde ist es ungleich mehr Wert und auch das Pferd darf sanft bleiben, was seiner eigentlichen Natur entspricht. Der Weg ist immer wichtiger als das Ziel.
Die Bilanz 2012:
Durchweg positiv!!!
Haben Jacky und ich etwas alles erreicht was ICH wollte?
Nein, sicherlich nicht... aber das WIR bekommt Priorität... Grenzen sehen / Grenzen setzen / Grenzen akzeptieren und den darin liegenden Freiraum erkennen... wenn sie nämlich niemand durch Grenzüberschreitungen verletzt und in die Enge getrieben fühlen muss...
Ich bin glücklich darüber, dass Jackys körperliche Baustellen immer weniger ins Gewicht fallen, sie eine tolle muskuläre Entwicklung durchmacht und immer mehr der Motor wirklich wieder "hinten" zu finden ist - wo sie solche Einschränkungen erfahren hat.
Wir konnten dieses Jahr ganz ohne Zwang oder Druck mit den Seitengängen im Trab anfangen - einfach mal so, weil es auf einer Töltbahn so gut lief...
Kleine Dämpfer zeigen MIR immer wieder auf, dass es nur einen einzigen Weg geben kann: UNSEREN... bei dem mir Menschen helfen können - aber - ICH bleibe in der Pflicht jede Hilfe auch daraufhin zu überprüfen, ob sie zu UNS passt... und es sei nur, dass sie zum falschen Zeitpunkt kommt. Dabei war es sehr hilfreich für mich uns immer wieder Auszeiten zu schaffen; Auszeiten von jedem Einfluss, um uns selbst in der Fülle von fremden Ideen nicht komplett aus den Augen zu verlieren.
Dieses Jahr endet damit, dass Jacky und ich viel Spass am Boden haben - wir langzügeln ein wenig - Longenkurs - viel viel viel Freiarbeit und einfach nur spielen; wirkliches spielen mit Ideen von beiden Seiten stehen im Vordergrund... nein, eigentlich nur der Fokus darauf ZEIT miteinander schön und harmonisch zu verbringen... und die Gedanken auf die Freundschaft zu lenken...
Achte auf deine Gedanken
denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte,
denn sie werden Taten.
Achte auf deine Taten,
denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten,
denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter,
denn er wird dein Schicksal.
(aus dem Talmud)
Ich wünsche Euch allen noch ein paar pferdige Tage mit den schönsten Gedanken im Jahr 2012 und, dass ihr die besten Gedanken mit ins neue Jahr nehmen könnt.
Liebe Grüße von Tanja & Jacky
P.S.:
und wenn ein Pferd dann kreativ wird kommen auch neue Übungen dabei rum - frei durch Jacky selbst entstanden:
"Spanische Ziege"
Beginnt mit Spanischem Schritt vorne rechts... dann wird das linke Hinterbein nach vorne gesetzt... dann vorne wieder absetzen... das rechte Hinterbein mit einer leichten Drehung im Körper ebenfalls ransetzen nach vorne und "HÖHÖHÖ" machen... stolz gucken
[Kombi Spanischer Schritt und Bergziege]
Was steht bei uns 2013 an:
Jackys Hufe sollen sich weiterhin so gut verbessern wie in den letzten zwei Jahren...
Ich möchte MEINE Ängste was das Gelände angeht mit viel Unterstützung angehen - habe mir sozusagen jetzt eine paar "in den Hintern- dabei aber auf mich aufpass-Personen" besorgt
Im April fahren wir auf einen Geländekurz, im Oktober wieder zu LK, im Juli habe ich hoffentlich Prüfung und dazwischen hoffe ich weiterhin auf eine schöne Zeit mit Jacky und anderen Pferden und ihren Besitzern sowie den vielen spannenden Dingen, die man auf dieser Welt erleben kann...
