Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Moderator: Sheitana

Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

mach ich :-) *flitz*
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

Hier ist schon mal ein gutes Video - die ID show

https://www.youtube.com/watch?v=UecLE_HxUds

mit einigen bekannten Hengsten.
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

http://www.idhsgb.com/web/page.php/stallions

einige hengste, einfach mal googlen. Mir scheint, da gibt's grosse Unterschiede innerhalb der rasse...
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

Und hier noch eine Liste von beruehmten ID Hengsten. Clover Hill und King of Diamonds sind sogar fuer mich ein begriff, auch wenn ich die IDs nicht so gut kenne. Mein ehemaliges Pferd war ein Clover Hill - angeblich alles ganz hervorragende Springpferde.

http://www.manufortifarms.com/famousiri ... horses.htm

und ich wuerde sagen, der Ruecken ist bei denen allen echt ein schwachpunkt.
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Sheitana
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Sheitana »

Ich denke das Irish Draft Horse hat ein Problem wie viele "Kreuzungsrassen". In der F1-Generation sind es meist schicke Tiere, züchtet man damit weiter ist die Streuung sehr groß, deshalb auch die extrem unterschiedlichen Typen.

Ich werde euch dann mal was zu den Westernpferden tippen... :-)
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

Na ja, 'kreuzung' ist stark untertrieben :kicher: (darunter haette ich jetzt so 2 rassen oder vielleicht 3 vermutet). Fuer das Irish Draught vermutet man das hobbey (ein kleines, toeltendes pferdchen, was wohl sehr leicht war und deswegen auch fuer rennen eingesetzt wurde (man vermutet dass es auch fuer die erste VB zucht eingesetzt wurde), dazu ein bischen VB, eine prise connemara, ein schuss Spanier und natuerlich das original Draught, also das schwere Arbeitspferd.

Interessant finde ich wiederum die statistik der Kriegspferde und dessen Verlustrate:

https://www.bundesarchiv.de/oeffentlich ... 13.html.de

Dem Hannoveraner wurde eine "geringere Haerte" vorgeworfen mit einer verlustrate von 47% gegenueber dem Ostpreussen (meinen die Trakehner hier?) mit 32% - und dann schaue man sich mal den iren an - 15.38% !!

Interessant finde ich auch, dass man zwischendurch wohl Clydesdales eingezuechtet hatte, die dann aber fuer 'mangelnde ausdauer' und 'zu schraege kruppe und zu lange roehren' verantwortlich gemacht wurden.

"The Irish Draught Horse is an active, short-shinned, powerful horse with substance and quality. It is proud of bearing, deep of girth and strong of back and quarters. Standing over a lot of ground, it has an exceptionally strong and sound constitution. It has an intelligent and gentle nature and is noted for its docility and sense."

Ein aktives pferd mit kurzen roehren, ein starkes pferd mit gutem fundament und qualitaet. Stolze haltung, tiefe brust und starker ruecken und starke hinterhand. UEber viel boden stehend, mit aeuasserst starker konstitution und haerte. Intellegent und freundlich (wobei ich finde, gentle ist noch schoener als 'freundlich' ) und ist ausserdem aeusserst ruhig/gefuegsam/willig und verfuegt ueber 'common sense' :kicher:

Ich finde, es klingt wirklich aeusserst sympatisch :-)
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Sheitana
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Sheitana »

Vorweg:

Man schmeißt Appaloosa, Quarter und Paints gerne "in einen Topf" und sagt "Quarter sind die Einfarbigen, Paints die Schecken und Appaloosa die mit den Punkten".

Geschichtlich gesehen ist das so nicht richtig.
Grob kann man sagen die Paints sind tatsächlich bunte Quarter, die Appaloosa haben aber eine ganz andere -und viel längere - Geschichte.

Gefleckte Pferde werden schon in der Zeit vor Christi erwähnt. Richtig "bekannt" wurde der Appaloosa als das was er heute theoretisch ist um 1800 durch die Nez Perce Indianer. Diese betrieben sogar schon richtige Zuchtauslese. Die bunten Pferde hatten für sie den Vorteil, dass sie bei Jagden und Kämpfen nicht erst bemalt werden mussten. Sie züchteten auf ein schnelles, wendiges Pferd hin, dass sich gut zur Büffeljagd und für Kämpfe eignete. Ich denke, daher kommt auch der starke, menschenbezogene und ganz eigene Charakter der Appaloosa. Die Nez Perce Indianer sortieren schon ganz klar aus, nahmen nur die Besten zur Zucht, Kastrierten sogar.
Leider wurde die Zahl damals durch den Einzug der Nichtindianer ein großer Teil der Appaloosa dazimiert. Die ganze Geschichte kann man hier http://www.aphcg.com/index.php/der-appa ... ichte.html nachlesen.
1938 wurde dann der Appaloosa Horse Club gegründet, die verbliebenen Pferde zusammen gesucht. Wichtig hierbei: Die Rassebeschreibung wurde auf die Pferde geschrieben.

Faszinierend finde ich:
Von 21 im Jahr 1940 registrierten Appaloosas ist die Zahl der beim ApHC eingetragenen Pferde auf weltweit ca. 695 000 angestiegen. Quelle: http://www.aphcg.com
Auch die Quarter gab es "schon länger", sie wurden vor Allem als Ranch Horse eingesetzt und am Wochenende für Rennen über die "Quarter Mile". Daher auch der Name. Gegründet würde die American Quarter Horse Association 1940. Im Gegensatz zu den Appaloosa legte man die Rassebeschreibung fest und suchte sich danach die passenden Pferde raus.

Hier mal die beiden Rassebeschreibungen:

Rassebeschreibung:
Rasse:
Appaloosa Horse
Herkunft:
Nordamerika
Größe:
142 – 165 Widerristhöhe (Stockmaß)
Farben:
Alle außer Albinos und Plattenscheckung
Äußere Merkmale:
Fleckung oder Fellzeichnung über den ganzen Körper oder im hin-teren Bereich (keine Scheckung), rosa- graue Pigmentierung der Haut, sichtbar weiße Umgebung der Iris in Normalstellung des Auges, vertikal gestreifte Hufe.
Gebäude:
Kopf:
Kurz, keilförmig, kleine feste Maulpartie, starke Ganaschen bei hoher Ganaschenfreiheit, gerade Nasenlinie, breite Stirn, große freundliche Augen, kleine feingeformte Ohren
Hals:
Leicht im Genickansatz, genügend lang, beweglich
Körper:
Dem Quadrattyp angenähert, mit langer, schräger Schulter, kurzem Rücken, langer Kruppe; gut ausgeprägter, nicht zu hoher Widerrist, der weit in den Rücken hineinreicht; genügend Brustbreite: nicht zu lange Beine; starke Bemuskelung, besonders der Hinterhand.
Fundament:
Trocken, korrekt, nicht zu kleine Gelenke, kurze Röhrbeine, harte Hufe
Bewegungsablauf:
Elastisch mit weicher Rückentätigkeit, korrekt, taktmäßig, mit gutem Schub aus der Hinterhand.
Einsatzmöglichkeiten:
Handliches Familienpferd, geeignet für alle Disziplinen des Reit- und Turniersports, insbesondere des Westernreitsports.
Besondere Merkmale:
Gutartiges, freundliches Wesen, angenehmes Temperament, nervenstark und intelligent.
Quelle: http://www.aphcg.com

Zuchtziel
„Es wird ein vielseitig verwendbares Pferd gezüchtet, welches für den Freizeit- als auch für den Turnier- und Rennsport geeignet ist. Neben der korrekten Ausprägung der rassetypischen Körperformen und Bewegungen, soll das Pferd harte Konstitution, Ausdauer, Gesundheit und Genügsamkeit besitzen. Besonderer Wert wird auf gute Charaktereigenschaften und ein gutartiges Temperament gelegt.“ Zuchtbuchordnung DQHA, Version 12.4.2014


Rassebeschreibung „American Quarter Horse“

Größe: ca. 1,45 – 1,65 m Widerristhöhe (Stockmaß)

Farben: alle Farben gemäß REG 114 AQHA OFFICAL HANDBOOK

Kopf: kurz; keilförmig; kleine, feste Maulpartie; starke Ganaschen bei guter Ganaschenfreiheit; gerade Nasenlinie; breite Stirn; große, intelligente und freundliche Augen; kleine, feingeformte und bewegliche Ohren.

Hals: genügend lang, leicht im Genick

Körper: Rechteckformat mit langer, schräger Schulter; kurzem, kräftigen Rücken mit guter Beckenanbindung; langer, abfallender Kruppe; nicht zu hohem Widerrist der weit in den Rücken hinein reicht; genügend Brustbreite und –tiefe; nicht zu lange Beine; starke Bemuskelung, besonders der Hinterhand.

Fundament: trocken, korrekt, nicht zu kleine Gelenke; kurze Röhren; harte Hufe

Bewegungsablauf: taktrein, harmonisch, flach, bei guter Tragkraft des Rückens, mit aktivem Untertritt und guter Beckenanbindung

Besondere Merkmale: gutartig; freundliches Wesen; angenehmes Temperament; nervenstark und intelligent


Auch heute wird die schnelle, bewegliche und äußerst trittsichere Rasse noch in der Farmarbeit eingesetzt. Auf Shows sind die American Quarter Horses die dominante Rasse in Disziplinen mit hoher Geschwindigkeit oder Beteiligung von Rindern wie Reining, Cutting, Roping, Barrel Racing oder Team Penning. Auch aus Disziplinen wie Halter, Trail Riding und Western Pleasure sind sie nicht weg zu denken.

Viele dieser Pferde machen auch im Springen und der Dressur eine gute Figur oder sind aufgrund ihres ruhigen Temperaments als Polizeipferde im Einsatz. Durch den angeborenen Cow Sense lernen die American Quarter Horses schnell. Meist erkennen sie die Absichten ihrer Reiter bereits im Voraus, so dass sie nur sehr wenige Hilfen benötigen und auch die schwierigsten Aufgaben fast eigenständig lösen. Ihre Entstehungsgeschichte machte sie zu leichtfuttrigen und sehr genügsamen Pferden.

Über die Jahre wurden die American Quarter Horses verstärkt für spezielle Einsatzzwecke gezüchtet, wenngleich die vielseitige Verwendbarkeit der Pferde noch immer im Vordergrund stand. Dadurch veränderte sich den Disziplinen entsprechend jedoch das Exterieur und Zuchtziel der verschiedenen American Quarter Horse Typen.
Quelle: http://www.dqha.de/zucht/zuchtziel/

Lustigerweise sind die gar nicht so unterschiedlich.
Heute gibt es häufig auch eine "Vermischung". Die Vollblutzucht hat(te) großen Einfluss auf die Quarterzucht. Bei den Appaloosa dürfen neben VB auch VB-Araber und Quarter eingekreuzt werden.

Letztlich kann man heutzutage nicht DEN Appaloosa oder DAS Quarter Horse bestimmen.
Aufgrund der sowieso schon vorhandenen Vielseitigkeit gab es immer mehr Spezialisierungen. Und da der Großteil der Rassen immer noch in USA angesiedelt sind und Amerikaner gerne mal zu Übertreibungen neigen...... gibt es da auch die wildesten Auswüchse.

Da braucht man sich nur die Halter-Horses anschauen. Die müssen nichts als stehen und nett aussehen können, je mehr Muskelberge, desto besser. Teilweise wird da mit Photoshop noch nachgeholfen.

http://www.milanquarterhorses.com/attencion.html
http://www.sweetwater-farms.com/

Grundsätzlich war das Exterieur da mal gar nicht so schlecht. Es wird halt immer extremer. Der Rücken immer kürzer, die HH gerader, die Beine dünner, die Hälse dünner, die Hufe kleiner und die Muskelberge größer. Da wundert es mich nicht, dass man die nicht mehr reiten kann.

Der vermutlich bekannteste Schlag ist das Reining Horse: http://www.best-spook.de/fotos-best-spook_11.html
Kurz, wendig, um die 1,50m Cow Horses und Ranch Horses sind im Typ ähnlich.

Das Pleasure Horse ist meist etwas größer: http://www.jagfeld.de/nitechip.php Muss heute nur noch eins können, das ist langsam und krüppelig durch die Gegend latschen... :shy: Meist sind die vom Body her sehr nett.

Und die Größten von Allen: http://www.gumzfarms.com/Stallions/thes ... rehot.html
Die Hunter-Horses. Auch wieder so ein "Auswuchs". Inzwischen gut und gerne 1,70-1,80m groß und erinnert eher an ein Warmblut.

Dazu noch Racing Horses, Barrel Racer etc. pp. Natürlich gibt es drüben auch die "Allrounder". Aber die sieht man eher weniger in der Öffentlichkeit, die machen eher einen guten Job auf den Ranches. Soviel zu den Auswüchsen in USA.

In Deutschland sind die Quarter teilweise auch sehr spezialisiert. Gerade Reiner gibt es zuhauf, Pleasurepferde auch, die Hunterpferde kommen gerade in Mode. Reine Halterpferde findet man in Italien noch, aber in Deutschland im Grunde gar nicht. Vor Allem deshalb, weil die meisten Dinge die die Amis so mit Halterpferden anstellen hier gar nicht erlaubt sind... :shy:
Ach und dann gibt es noch die Foundationpferde. Züchter dieser berufen sich auf "reines Quarterblut". Bei den verschiedenen Typen kann man sich aber denken, dass das alles mögliche heißen kann ;-)
Und natürlich die Allrounder, da sind ein paar Nette dabei.

Beim Appaloosa in Deutschland ist die Spezialisierung kaum bis wenig vorhanden. Klar gibt es das, es gibt die Reiner und die Allrounder, manche eher Richtung Reining, manche Pleasure. Im Grunde laufen die aber noch relativ vielseitig. Was auch daran liegt, dass es im Vergleich zum Quarter viel weniger Exemplare gibt.

Was ich jetzt so schreibe klingt jetzt erstmal gar nicht unbedingt so "Pro-Westernpferd"... :mrgreen:

Es ist im Grunde wie mit jeder Rasse. Es gibt solche und solche.

Um mal rein beim Appaloosa zu bleiben:

Grundsätzlich ist der Appaloosa ein sehr vielseitiges Pferd. Vom Exterieur, aber vor Allem auch vom Interieur. Ihr Charakter lässt einfach zu, dass man alles mit ihnen machen kann. Nervenstark genug für die Kutsche, fähig genug am Sprung, geeignet für die Dressur, aber auch Western oder Wanderreiten. Gerne dabei, bei der Arbeit im Stall zu helfen, ob jetzt den Platz abziehen, Kühe reintreiben etc. pp.
Man darf sie natürlich in ihrer Dressurveranlagung nicht mit einem Dressur-WB z.B. vergleichen, auf die Idee würde vermutlich niemand kommen. Trotzdem könnte man sie bis GrandPrix ausbilden, wenn man denn möchte.
Ihr Gangwerk ist eher flach und elastisch, daher wesentlich bequemer zu sitzen als ein WB. Ein Rancher, der 8 Stunden auf dem Pferd sitzt möchte es bequem haben ;-)

Letztlich sollte man sich auch hier vorher überlegen, was man möchte. Eher den kleinen kompakten, wendigen Typ, oder den größeren schlankeren. Finden tut man alles. Interessant ist es sicher auch immer auf Zuchtschauen zu fahren, wo man die verschiedenen Typen erleben und direkt vergleichen kann.
Der Zuchtrichter sagte letztes Jahr sinngemäß zu mir: Ich richte auf Reiteignung, nicht auf Typ. Will heißen: Es ist egal, ob da ein Reiner, Pleasure- oder Allround-Pferd steht, angeschaut wird das Exterieur hinsichtlich Reiteignung.
Das erklärt auch die bei beiden Rassen sehr allgemein gehaltene Rassebeschreibung.
Es gibt nicht DEN einen Typ wie z.B. das Dressurwarmblut, das bestimmte Exterieurpunkte einfach haben muss.
Die Reiteigenschaft steht im Vordergrund (oder sollte es zumindest), dafür ist das Exterieur entscheidend. Welcher Typ aber nun dahinter steht ist erstmal zweirangig.
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Cate »

ihr schreibt zu schnell und zu viel! :panik:
Und ich kann die ganzen Bilder und Videos hier nicht sehen :heul:

Trotzdem muß ich auch mitsenfen ;)

Tina, was du da über die Irish Draft schreibst, gilt im Prinzip für die gesamte deutsche Warmblutzucht bis in die 1960er hinein - das Warmblut war kein Sport- sondern ein Kavallerie- und (bäuerliches) Wirtschaftspferd. Heute findet sich ein bißchen noch in den Schweren Warmblütern, und in den "Alt"-Schlägen wie Alt-Oldenburgern, Alt-Württembergern oder den Rottalern hier in Bayern.

Diese Pferde sollten im Unterhalt anspruchslos und leichtfuttrig sein, umgänglich, nervenstark, hart, leistungswillig und wenig krankheitsanfällig. Deshalb war ein "mittleres" Exterieur gewünscht, also ein Pferd im mittleren Rechtecktyp, mit stabilem Fundament und großen Hufen, klaren, kräftigen Gelenken, kurzen Röhren und stabilen Sehnen, großen Schultern und deutlich ausgeprägtem Widerrist. Dazu noch ein gut aufgesetzter Hals in mittlerer Länge, Abstriche wurden am ehesten in der Ganaschenfreiheit - Beizäumung ist für ein Arbeitspferd nicht wichtig - und der "Schickheit" gemacht, ein hübsches Köpfchen sagt nichts über die Leistungsfähigkeit aus. ;)
Die Pferde sollten über einen raumgreifenden Schritt und Trab verfügen, der Galopp war ebenso wie das Springvermögen von untergeordneter Bedeutung, insgesamt sollten die Gänge "ökonomisch", also vom Bewegungsablauf eher unspektakulär sein.
Kommt uns das bekannt vor? Klingt ziemlich nachdem, was sich ganz viele heutztage von ihren Pferden wünschen .... :-)

Sportpferde, soweit es sie damals schon gab, kamen oft aus dem Vollblutbereich, oder waren Halblbüter.
Und mit dem Boom der Freizeitreiterei begann dann die massive Umzüchtung des Wirtschafts-Warmbluts in ein hübsches Sportpferd. Damit begann auch die Selektion auf Springvermögen oder spektakuläre Gänge zu Ungunsten von Interieur und Härte :nix:
Und ja, es gab auch vorher hübsche Pferde, aber wenn man mal die ganz alten Hengste anguckt, waren z.B. auch bei den Trakehnern mehr Pferde mit "häßlichen" Köpfen dabei als heute.
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Sheitana »

Und im Grunde ja auch das Gleiche, was man vom Westernpferd erwartet.

Nur, dass sich der Typ aufgrund anderer Aufgaben (zumindest im Falle des Quarters) eben anders entwickelt hat. Vorwiegend Kühe schubsen, statt Kutsche ziehen, deshalb kleiner, wendiger, muskulöser.
Der Appi wäre hingegen dem WB noch ähnlicher, wenn man nicht angefangen hätten Quarter einzuzüchten und sie für die gleiche "Arbeit" brauchbar zu machen.

Das sieht man auch ganz deutlich. Reine Foundation-Appis sind vom Typ her eher Richtung schweres WB, als Quarter und haben oftmals fürchterlich hässliche Köppe ;-)
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Sheitana »

Hier z.B.: http://www.doubleforestranch.ch/cms/stuten/sophie

Würde ich vom Typ her eher dem schweren WB zuordnen, als dem Quarter.
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