hallo zusammen,
ich verfolge die diskussion hier sehr interessiert - habe aber selber noch keine meinung dazu, ob frühes anfangen denn nun gut oder schlecht ist.
hier sind einige punkte aufgezeigt worden, die mich nachdenklich stimmen (in alle richtungen

)
kolyma hat geschrieben:'Kruppe reindrücken' hat mein Pony recht fix gelernt. Und auch der Impuls 'Sporen anziehen, damit das Pony die Kruppe besser reinnimmt/sich besser biegt', kommt mir so was von bekannt vor ...

Klar kam ich damit besser in die Lektion. Aber das Pferd hat sich leider keineswegs verbessert dadurch.
(ich hoffe, ich habe das zitat jetzt richtig zugeordnet)
woran machst du fest, daß sich dein pferd "keineswegs" verbessert hat?
kolyma:
ich habe in deinen beschreibungen bisher leider nicht herauslesen können, was du genau als grundlagen "brauchst", um dann mit travers anzufangen.
folgendes (an alle):
1. mein pony ist unglaublich beweglich und auch "schnell"
2. er reagiert einerseits ständig auf dinge, die mir oft selber noch gar nicht bewusst sind.
3. er nimmt gerne dinge vorweg, weil er schon glaubt zu wissen, was ich gleich von ihm möchte (hier fragen wir uns nun immer häufiger, ob das bei clickerpferden vielleicht sogar normal ist?!? da darf und soll er vorschläge machen und eigeninitiativ arbeiten)
4. er reagiert nach wie vor viel auf seine umwelt (bremst, schaut, beschleunigt, etc.)
er wird immer ausgeglichener und beständiger, aber ich bezweifel, daß er das irgendwann ganz ablegen wird.
"
erst wenn geradeaus auf der Mittellinie klappt..."
was genau bedeutet das?
ich weiß, daß das bei uns nicht klappt
er wartet quasi auf irgendein signal, um "irgendetwas" zu machen (und das war auch schon vor SH und travers so...).
das hört sich jetzt vielleicht extremer an, als es ist, aber er ist so aufmerksam, daß jedes bischen veränderung wahrnimmt und dann etwas anbietet.
das war schon immer so - also seitdem er angefangen hat sich zu entspannen und gelernt hat, daß ausprobieren o.k. ist! vorher war er einfach nur "überdreht", weil er angst hatte etwas falsch zu machen (vorbesitzer).
linke hand, äußerer zügel...
da war einfach kein drankommen. wenn der im kontakt war, dann war der kopf außen.
wir haben verschiedene dinge ausprobiert, aber langfristig und kontinuierlich hat da nichts geholfen.
wenn ich euch richtig verstehe wäre das ja dann auch eine k.o. kriterium für seitengänge, oder?
ich frage mich unter anderem, ob es überhaupt vernünftig funktionieren kann, wenn reiter und pferd eigentlich noch keinen plan haben. ich denke, daß es nicht funktionieren kann...
zumindestens nicht ohne eine (längerfristige) lernphase.
ich vermute, daß es eben ein hin und herprobieren bleibt. ich habe vorher noch nie travers geritten...
also bleibt es ein ausprobieren wann mein pony wie reagiert.
bodenarbeit:
ich mache viel bodenarbeit - aber nicht in dem sinne, wie ihr das hier beschreibt.
da ich mir das mit zügel-gedöns nicht zutraue, arbeite ich frei oder mit halfter.
vielleicht gehe ich dadurch manchmal umwege, keine ahnung.
aber dennoch kann ich mein pferd viel genauer "steuern", als die meisten anderen. ich kann z.b. HH und VH einzeln und schrittweise von mir weg und auf mich zu dirigieren.
das kann ja grundsätzlich nicht unbedingt sooo verkehrt sein.
und so haben wir uns dann auch das travers vom boden aus erarbeitet.
ich kann noch nicht erkennen, daß es uns irgendwie "nicht weitergebracht" hätte.
das alles verbessert unsere kommunikation miteinander.
es bringt abwechslung, beweglichkeit und verständnis.
obwohl er beim SH über die äußere schulter weggedriftet ist (was uns aber bewusst war/ist) hat sich darüber das reiten auf der linken hand verbessert. jetzt, nach einigen wochen/monaten des übens merke und spüre ich, wie es sich richtig(er) anfühlt. er weiß "prinzipiell" was er tun soll - und auf einmal bekommt der äußere zügel immer mehr bedeutung für uns beide und das SH wird lockerer und flüssiger. ich kann das schwer beschreiben.
es ist so, als ob er erst das stellen und biegen brauchte, um dann die anlehnung an den äußeren zügel zu "akzeptieren"
vielleicht muss man dazu sagen, daß er sich eh sehr schwer mit der anlehnung tut. zum einen bietet sein körperbau/hals grundsätzlich sehr schnell ein HDS an und zum anderen wurde er so von den vorbesis eingeritten...
seitdem wir den travers dazugenommen haben (und der ist weißgott auch noch lange nicht flüssig und locker und "toll"), seitdem ist er auf seiner steiferen seite viel lockerer geworden.
diese seitengänge dehnen und stärken ja auch das gesamte pferd?!
im jetzten jahr hat er solche fortschritte gemacht - es wäre spannend zu sehen, wo wir heute ständen, wenn wir die uhr nochmal zurückdrehen könnten und einen anderen weg einschlagen würden.
wir haben z.b. vor etwas über einem jahr angefangen zu springen(gymnastizierend), obwohl er noch nichtmal richtig angaloppieren konnte... daran hatten wir aber immer wieder gearbeitet. nach ein paar monaten "springen" war das kaum noch ein thema.
jetzt hab ich ziemlich viel geschrieben, aber das geht mir alles durch den kopf.
vielleicht mögt ihr mir ja eure gedanken dazu aufschreiben?