Ich hab nicht alles gelesen (ehrlich gesagt nur die ersten beiden posts) aber ich schreibe dennoch mal was dazu, da ich viel mit dem Tierschutz zu tun habe hier in GB und vielleicht von dort ein bischen berichten kann.
Das Thema ist natuerlich schwierig, aber ich finde man kann, und sollte, tun was man kann. Ich tue meinen Teil so gut es geht, und im moment ist es, wie einige sicher wissen, schon recht schlimm hier in GB.
Zum thema fuehrerschein - davon halte ich nicht viel. Denn die meisten Besis, die ihre pferde vernachlaessigen, zumindest hier, tun das nicht am anfang, sondern weil sich die Situation aendert und sie in schwierigkeiten kommen. Das haette sich oft nicht vorraussehen lassen, passiert nicht unbedingt aus unwissenheit, und kontrollierbare waere sowas nicht, bzw es waere unglaublich teuer.
Zum Thema zuechten - das Problem loest sich ein wenig von selbst - und auch dieses Thema ist sehr schwierig. Fieser weise hat das wirkliche Elend hier damit angefangen, dass man nicht mehr ohne pass schlachten darf. Die Idee war (und ist) hervorragend, weil man ja wissen will, wo das Pferd herkommt usw - nur, so ein Pass kostet £50, und das sind viele der Fohlen einfach nicht wert. Auf lange sicht hat es hoffentlich einen positiven effekt - auf kurze sicht hat es die konsequenz das ungewollte (hengst) fohlen auf dem muell, am strassenrand, im fluss landen. Man entledigt sich der ungewollten nun auf viel pferde-unfreundlichere Weise als vorher. Man kann nur hoffen, das sich das schnell aendert, im moment ist es ein grosses problem fuer den Tierschutz.
Was ich damit sagen will - massnahmen muessen gut durchdacht sein oder sie koennen ins Gegenteil umschlagen.
Mit den aktuellen umstaenden hat niemand gerechnet - der Markteinsturz 2008, die schlechten Winter und noch schlechteren Sommer - Pferde, die sonst gut und gerne mit ein bis zwei ballen heu durch den Winter gekommen waeren brauchen auf einmal 10 stueck weil sich die Weiden nicht erholt haben und der schnee 2013 bis april anhielt. Und im sommer nicht genug speck auf die Rippen kam. Und der preis fuer brauchbares heu hat sich verdoppelt.
Es ist oft leicht, auf die Besitzer zu zeigen, aber leider haben es die Menschen im Moment auch sehr schwer. Viele tun ihr bestes, aber koennen beim besten willen nicht mehr tun. Da gehoert staerke dazu, das zuzugeben, aber viele wollen das auch nicht wahrhaben, und es bedarf einen Eingriff vom Tierschutz, um ihnen klar zu machen dass der Zustand der Pferde nicht mehr akzeptabel ist.
Das nur zum Hintergrund hier in GB. Ich habe in den letzten paar Jahren oft beim Tierschutz (der hier den job des vet amtes macht) angerufen und Pferde gemeldet. Ich spreche die Menschen nicht direkt an, davon halte ich nichts. Es hat mehr gewicht, wenn es vom Tierschutz kommt. Es gibt noch eine weitere Gruppe die ich leider oft melden muss - ohne jetzt rassistisch klingen zu wollen - aber bedauerlicherweise sind beim fahrenden Volk in der gegend oft zustaende, die ich inakzeptabel finde. Es ist hier noch nicht verboten, pferde anzubinden (strick um den hals, ende vom strick/kette in den boden gerammt und gut) - aber wenn sich das verwickelt, dann melde ich das. Und wenn kein Wasser zu sehen ist auch. Und wenn die PFerde auf grossen weiden herumlaufen die Gelb sind von JKK dann ebenfalls.
Fuer mich sieht meine Unterstuetzung wie folgt aus:
- ich lege wert auf meinen guten Draht zum Tierschutz. Die kennen mich, und wissen, das wenn ich etwas melde, es hand und fuss hat. Ich melde nichts, was nicht wirklich bedenklich ist (auch wenn ich es nicht gerne sehe das fohlen angebunden allein stehen - das ist nicht tierschutz relevant)
- ich wuerde immer wieder versuchen, pferde vom tierschutz zu adoptieren. Es gibt sehr sehr gute Pferde und ponys dort, und mir schwebt noch immer vor, sowas mal professionell aufzubauen. Dazu muss ich sagen - nein, man sollte nicht alle retten. Ein pferd mit schweren koerperlichen und psychischen maengeln sollte man besser einschlaefern. Es gibt unheimlich viele gute, 'brauchbare' pferde (so hart das klingt) und man tut den anderen nicht unbedingt einen gefallen, da diese oft herumgereicht werden usw. Dann lieber einschlaefern
- ich nehme aktiv an aktionen teil, spende altes zubehoer (vor allem decken usw) an den Tierschutz und gelegentlich auch Geld
Und da hoert es bei mir aber auch auf. Ich versuche, niemanden zu missionieren, niemanden reinzureden. Mit gutem Beispiel vorran - und zur not eben melden, oder aber dem stallbesitzer melden. Wenn's der SB selbst ist, muss man halt gucken. Ist es wirklich tierschutz relevant, definitiv melden. Bedauerlicherweise ist vieles halt grenzwertig. Aber manchmal reicht so ein besuch vom vet amt auch aus, um die umstaende zu aendern.
Es gibt zb ein paar ponys bei uns um die ecke - toll haben die's nicht. ABer inzwischen wurde das dach repariert (trockener unterstand), JKK entfernt, hufe gemacht bevor sie sich ganz verbiegen, und mehr heu. Toll sehen die nicht aus - aber es ist besser als vorher. Ich habe die 3 oder 4 mal gemeldet, udn jedes mal hat sich wirklich was getan.
Ok, und damals haben wir ja die alte dame selbst gerettet und ihr geholfen mit aktionen und so. Vielleicht errinnert sich noch jemand - chili, das alte polo-pony, die im schlamm steckte? Die alte dame lebt uebrigens immer noch und verbringt ein froehliches rentner dasein (inzwischen wird sie sogar wieder regelmaessig rossig

)
Ich faend es ja toll, sowas halb-beruflich zu machen, aber noch ist mir keine idee gekommen, wie ich das machen kann. Es muesste schon in mein sonstiges dasein passen - also nicht den ersten schritt (retten und auffuettern) - davon gibt's genug. Eher der zweite teil - ausbilden udn vermitteln. sowas...