Re: Erlernte Hilflosigkeit
Verfasst: Mi 11. Dez 2013, 19:56
Der Thread nimmt eine interessante Wendung an...
Da ich nen über 650 Kilo schweren Koloss am Bändel habe, ist für mich Erziehung das A und O. Er ist kein Pony, dass man ggf. noch wegschieben kann, sondern eine Masse an Kaltblut.
Ich versuche sehr viel über positive Verstärkung zu arbeiten, aber sehr, sehr viel mache ich (ganz klassisch) über einen gewissen Regelkatalog. Ich versuche auch nicht mir seine Unerzogenheit schön zu reden - steigt er mir auf den Fuß, steig ich ihm (im übertragenen Sinne) auf den Fuß.
Würde mal behaupten, dass wir ein sehr harmonisches Miteinander haben.
Spaziergänge waren am Anfang geprägt von rempeln, büffeln, am Strick zerren und der Paradedisziplin: bockig stehen bleiben (Tinker-Spezialität).
Da Mama aber der Meinung ist, dass frische Luft auch dem ungezogensten Bengel gut tut, musste Riesenbaby trotzdem mitgehen - und wenn es vorwärts nicht ging, dann gings halt rückwärts (ich bin wirklich, wirklich ein böser, böser Mensch...)
Ich gebe allerdings zu, dass ich jedes Mal, wenn ich mein Pferd mit negativer Vertärkung zu etwas "gezwungen" habe, ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte, tagelang über mein Verhalten nachgrübelte, wie ich es hätte anders lösen können, usw...
Scheinbar hat mein Pferd mir mein Verhalten aber überhaupt nicht übel genommen. Im Gegenteil.
Gerade heute kam ich mit dem Knoti an (ich nehme es zu Spaziergängen immer und sonst eigentlich nie) und mein Pferd (welches mittlerweile weiß, dass Knoti = Spaziergang heißt) war hellauf begeistert - denn Spaziergänge versprechen Entspannung und ungeteilte Aufmerksamkeit vom Frauchen... Und dennoch wird auf unseren Spaziergängen grundsätzlich nicht gefressen...
Mein Fazit ist - so sehr ich mir wünsche, dass mein Pferd seine Meinung kund tut (was es trotzdem tut - und das ausgibig), kann ich nicht das Risiko eingehen, dass er selbst seine Entscheidungen trifft. Denn ich habe die Verantwortung für mich und ihn und meine Mitmenschen. Ein über eine Straße galoppierendes Pferd, welches soeben entschieden hat, dass der Spaziergang ab jetzt vorbei ist, kann ich nicht verantworten...
Ich würde IMMER versuchen das Pferd mit positiver Verstärkung zu motivieren - Maßregelungen hinterlassen bei mir nach wie vor ein sehr schlechtes Gefühl. Allerdings fände ich es geheuchelt, nicht zuzugeben, dass ich das in seltenen Fällen durchaus anwende.
Da ich nen über 650 Kilo schweren Koloss am Bändel habe, ist für mich Erziehung das A und O. Er ist kein Pony, dass man ggf. noch wegschieben kann, sondern eine Masse an Kaltblut.
Ich versuche sehr viel über positive Verstärkung zu arbeiten, aber sehr, sehr viel mache ich (ganz klassisch) über einen gewissen Regelkatalog. Ich versuche auch nicht mir seine Unerzogenheit schön zu reden - steigt er mir auf den Fuß, steig ich ihm (im übertragenen Sinne) auf den Fuß.
Würde mal behaupten, dass wir ein sehr harmonisches Miteinander haben.
Spaziergänge waren am Anfang geprägt von rempeln, büffeln, am Strick zerren und der Paradedisziplin: bockig stehen bleiben (Tinker-Spezialität).
Da Mama aber der Meinung ist, dass frische Luft auch dem ungezogensten Bengel gut tut, musste Riesenbaby trotzdem mitgehen - und wenn es vorwärts nicht ging, dann gings halt rückwärts (ich bin wirklich, wirklich ein böser, böser Mensch...)
Ich gebe allerdings zu, dass ich jedes Mal, wenn ich mein Pferd mit negativer Vertärkung zu etwas "gezwungen" habe, ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte, tagelang über mein Verhalten nachgrübelte, wie ich es hätte anders lösen können, usw...
Scheinbar hat mein Pferd mir mein Verhalten aber überhaupt nicht übel genommen. Im Gegenteil.
Gerade heute kam ich mit dem Knoti an (ich nehme es zu Spaziergängen immer und sonst eigentlich nie) und mein Pferd (welches mittlerweile weiß, dass Knoti = Spaziergang heißt) war hellauf begeistert - denn Spaziergänge versprechen Entspannung und ungeteilte Aufmerksamkeit vom Frauchen... Und dennoch wird auf unseren Spaziergängen grundsätzlich nicht gefressen...
Mein Fazit ist - so sehr ich mir wünsche, dass mein Pferd seine Meinung kund tut (was es trotzdem tut - und das ausgibig), kann ich nicht das Risiko eingehen, dass er selbst seine Entscheidungen trifft. Denn ich habe die Verantwortung für mich und ihn und meine Mitmenschen. Ein über eine Straße galoppierendes Pferd, welches soeben entschieden hat, dass der Spaziergang ab jetzt vorbei ist, kann ich nicht verantworten...
Ich würde IMMER versuchen das Pferd mit positiver Verstärkung zu motivieren - Maßregelungen hinterlassen bei mir nach wie vor ein sehr schlechtes Gefühl. Allerdings fände ich es geheuchelt, nicht zuzugeben, dass ich das in seltenen Fällen durchaus anwende.