Hufbeurteilung

Moderator: Sheitana

Wallinka
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Wallinka »

ich werf hier mal ein vorsorgliches Moderatoren :ohm: rein und möchte bitten, bei der Diskussion verschiedener Hufe und Bearbeitungsmethoden bei sachlichen Argumenten zu bleiben und keine Spitzen und persönlichen Angriffe einzuflechten. Solche Dinge bitte, wenn tatsächlich nötig, nur per PN. Danke Wallinka
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
Steffi86
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Steffi86 »

Mich würde auch mal eure Meinung zu den Hufen meines Pferdes interessieren. Gestern war der Hufpfleger da und ich wollte für mich zum Vergleich mal Bilder vor und nach der Bearbeitung machen. Die Bilder vor der Bearbeitung stell ich gleich hier mit ein, für Bilder nach der Bearbeitung war es dann leider zu dunkel, die würde ich dann aber heute noch machen und dann auch noch einstellen.

Hier also die Bilder von den Hufen vor der Bearbeitung (da hatte ich am Montag noch selbst dran rumgeraspelt, u.a. Zehen gekürzt):


Vorne rechts

Bild Bild Bild


Vorne links

Bild Bild Bild


Hinten rechts

Bild Bild Bild


Hinten links

Bild Bild Bild


Seht ihr grundlegende Problematiken? Der Hufpfleger macht die Hufe nun seit knapp 1,5 Jahren. Davor war das Pferd jahrelang beschlagen (weil er laut Vorbesitzerin "nicht ohne Eisen kann"), wobei ich ihn, seit er seit Frühling 2007 in meinem Besitz ist, über die Wintermonate immer barhuf laufen ließ (da hat der Hufschmied die Barhufbearbeitung gemacht).
Reitmaus
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Reitmaus »

Ausserdem empfindet vermutlich Jeder, der sich mit Hufbearbeitung etwas auskennt, die Unterstellung "nach Strasser" zu arbeiten, als persönliche Beleidigung (Zur Erklärung : Strasser ist in einigen Ländern sogar verboten!). Die Ansicht, dass Jemand, der für Trachtenkürzung plädiert, ein "Strasser" ist, zeugt von wenig Übersicht über die verschiedenen Bearbeitungsrichtungen, denn z.B. die diversen NHC-Richtungen sind sich über den Punkt "Trachtenkürzen" einig, aber auch andere Richtungen haben mittlerweile erkannt, dass der Weg zum steileren Huf in einer Sackgasse endet, wenn man nicht die Trachten kürzt (so widersinnig dies dem Laien auch auf den ersten Blick scheinen mag, aber wenn man sich umfassend informiert, bis man alles wirklich versteht, ist das so logisch wie nur was.)

Ich kann nur Jedem raten, selber genau hinzuschaun und sich eine unbeeinflusste Meinung zu bilden.

Ich empfehle allen, die sich intensiver mit Hufthemen befassen möchten, dieses Forum :

http://forum.keinhorn.de/

Hier finden sich Vertreter verschiedener Bearbeitungsrichtungen zusammen, um voneinander zu lernen. Denn es gibt nicht DIE Methode für alle Fälle. Jeder Fall ist anders (aber alle Hufe haben die gleiche Basis-Anatomie ;) ), und man (bzw das Pferd) profitiert davon, wenn man sich aus allen Weisheiten die Elemente zusammenpuzzeln kann, die in dem individuellen Fall helfen.
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Fionnlagh
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Fionnlagh »

@reitmaus:
ich hab mich zurück gehalten, weil ich leider auch nur laie bin, stimme dir aber vollumfänglich zu ;)
ich fürchte, die profis sind alle in´s huf-forum verschwunden.
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
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Cate
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Cate »

Ich fände es natürlich trotzdem schön, wenn wir hier weiterhin fundierte Hufdiskussionen führen können :shy: .... ich mag doch auch gern weiterlernen ;)
Ich nerv schon die Hufbearbeiter bei mir im Stall dauernd (NHC u. Strasser-nah, dem Schmied, der noch kommt, möchte ich immer die Raspel wegnehmen :roll: ), aber da seh ich ja immer nur die gleichen paar Pferde. Also :cookie: für alle, die noch mitschreiben und uns sehen lernen helfen! :-)


@ Steffi86
Bei deinem Pferd fallen mir sofort die sehr starken, und auch schon umgeklappten Eckstreben auf - warum werden die nicht gekürzt? Vorn links z.B. sieht man an der Außenseite genau, wie die Eckstrebe die Hufwand nach außen drückt und sich ein richtiger "Kotflügel" bildet - das bedingt vermutlich auch den Spannungsriß an diesem Huf.
Insgesamt finde ich die Hufe lang, der Wandüberstand ist zu groß und die weiße Linie gezerrt.
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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HP-Manu
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von HP-Manu »

Reitmaus, ich habe das mit Strasser nicht als Beleidigung gesagt...mal davon abgesehen, dass ich auch von Strasser-Bearbeitern schon gute Arbeit gesehen habe. Mich hat es nur stutzig gemacht, weil du den Winkel vom ersten Bild o.k. fandest und da steht das Pony bei 42° und das kommt Strasser eben sehr nahe. Nicht mehr, nicht weniger. Wenn du dich also deswegen angegriffen gefühlt hast, dann tut es mir leid. So war es auf keinen Fall gemeint.
Jeder hat seine eigene Methode ans Ziel zu kommen und bei diesem Pony (welches übrigens meines ist), ist eine eindeutige Verbessung da und auch die Hufe sind defintiv steiler geworden (wie schon geschrieben von 42° auf 54°) und auch die Trachten werden definitv steiler ...was man meines erachtens auch gut sieht.

Nun zu Steffis Fotos: Hast du die Zehe so geraspelt oder mach das dein HP? Mir fällt da so einiges auf...aber am meisten ist mir der Spannungsriss aufgefallen. Seit wann ist der ?
Steffi86
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Steffi86 »

Cate hat geschrieben:@ Steffi86
Bei deinem Pferd fallen mir sofort die sehr starken, und auch schon umgeklappten Eckstreben auf - warum werden die nicht gekürzt? Vorn links z.B. sieht man an der Außenseite genau, wie die Eckstrebe die Hufwand nach außen drückt und sich ein richtiger "Kotflügel" bildet - das bedingt vermutlich auch den Spannungsriß an diesem Huf.
Insgesamt finde ich die Hufe lang, der Wandüberstand ist zu groß und die weiße Linie gezerrt.
Schon hab ich wieder was gelernt - ich glaub, ich hab endlich verstanden, was umgeklappte Eckstreben sind :idee: Tja, warum werden die nicht gekürzt...ich weiß es nicht :nix:
Die "Kotflügel" und die Risse (den Riss hat er an beiden Vorderhufen, jeweils an der Außenseite) hat er schon, seit ich ihn kenne, also schon mindestens 5 Jahre. Bei der Barhuf-Umstellung hatte ich gehofft, dass sich das mit der richtigen Hufbearbeitung gibt. Tja, so richtig, wie ich bisher dachte, läuft die Hufbearbeitung wohl nicht, wenn diese Hufform und der Riss evtl. "nur" von den umgeklappten Eckstreben bedingt sind.
Wobei ich im August die Osteopathin da hatte und diese bei der Gelegenheit auch auf die Risse angesprochen hab. Sie stellte dann fest, dass sich an der Stelle, wo der Riss aus dem Kronrand austritt, jeweils eine kleine Vertiefung befindet und meinte, dass es evtl. schon helfen könnte, wenn ich da ab und zu kräftig mit einer Bürste drüber bürste. Zusätzlich mach ich ab und an noch energetisches Putzen. Ob das bisher was gebracht hat, kann ich nicht sagen :nix:

Nochmal für mich als Laie: "Lange Hufe" heißt, sie sollten mehr auf Sohlenniveau gekürzt werden? "Wandüberstand zu groß" heißt, den Tragrand insgesamt etwas mehr auszudünnen?

HP-Manu hat geschrieben: Nun zu Steffis Fotos: Hast du die Zehe so geraspelt oder mach das dein HP? Mir fällt da so einiges auf...aber am meisten ist mir der Spannungsriss aufgefallen. Seit wann ist der ?
Ja, auf den Bildern, die ich gestern eingestellt hab, wurde an der Zehe zuletzt Anfang der Woche von mir rumgeraspelt (ich mach das alles noch sehr nach Gefühl ohne allzu viel Ahnung zu haben und versuch halt vor allem, die Zehe irgendwie kurz zu halten).
Zum Riss: s.o. - den hat er schon mindestens 5 Jahre.
Steffi86
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Steffi86 »

Hier dann also noch Fotos von gestern, also am Tag nach der Bearbeitung aufgenommen:

Vorne rechts

Bild Bild Bild


Vorne links

Bild Bild Bild


Hinten rechts

Bild Bild Bild


Hinten links

Bild Bild Bild
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Fionnlagh
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Fionnlagh »

das sind jetzt fotos von nach der bearbeitung? :-e
und da sind die eckstreben immer noch da?

also, ich bin kein profi, wie schon gesagt, aber mein tinker-mix hat logischerweise ähnliche hufe, wie deine. ich bearbeite die hufe mittlerweile selber und meiner erfahrung ist diese, dass die eckstreben gekürzt werden müssen.
dazu müssen die trachten und der tragrand runter auf sohlen-niveau. alles, was da drüber steht, führt bei meinem schweren pferd dazu, dass die wänden anfangen nach außen zu hebeln und die weiße linie sich zerrt. umgelegte eckstreben hebeln noch mehr.
risse entstehen durch fehlerhafte spannungen im huf. meiner hatte ebenfalls einen riss (den kein bearbeiter raus gebracht hat, während mir als laie das gelungen ist :augenroll: ). dazu müssen die heblenden kräfte in den wänden behoben werden, dann wachsen risse prima raus.
guck mal hier: http://www.pro-barhuf.de/ da kannst du dir kostenlos eine dpf runter laden, die super viel Wissen vermittelt.
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HP-Manu
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von HP-Manu »

meiner erfahrung ist diese, dass die eckstreben gekürzt werden müssen.
die sind doch gekürzt worden
dazu müssen die trachten und der tragrand runter auf sohlen-niveau
auf gar keinen Fall!!!! Das Pferd steht eh schon zu flach und die Trachten bekommen zuviel Druck (deswegen auch die Kotflügel).
risse entstehen durch fehlerhafte spannungen im huf
:clap: stimmt!
guck mal hier: http://www.pro-barhuf.de/
tolle seite...aber ich habe hier schon Hufe in natura gesehen :uebel:
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