Spitzensport - Analysen und Diskussion

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Sheitana
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Re: Spitzensport - Analysen und Diskussion

Beitrag von Sheitana »

Wallinka hat geschrieben: Fr 30. Aug 2024, 12:49 Und dann ist ja auch noch das Problem, dass Interpretation von Verhalten einfach subjektiv ist. Und wie legt man dann fest, wer recht hat.
Ich denke, wenn es weniger um Geld ginge und mehr um die "Ehre des Gewinnens" würde das helfen. Nur wie man das umsetzen könnte, keine Ahnung. Solange ein Profireiter von Sponsoren abhängig ist, und die Erfolge sehen wollen :nix:
Das allein die "Ehre" schon genügend antreiben kann, das sie man leider immer wieder :shy:

Letztlich glaube ich es ist egal ob es Turniere oder Freizeitreiten ist, es gibt gute und schlechte Reiter.

Was ich daher ganz ganz arg für wichtig halte ist Bildung. Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg, aber je gebildeter die Reiter sind und je früher sie schon Input bekommen, desto eher wird nachgedacht und desto weniger nachgeplappert... Und die Bildung fängt schon bei den Kleinsten im Umgang mit dem Pferd an.
crinblanc
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Re: Spitzensport - Analysen und Diskussion

Beitrag von crinblanc »

Meinst du jetzt Allgemeinbildung oder Bildung/Weiterbildung im Bezug Pferd?

Mit die borniertesten Reiter im damaligen Stall (die alles wußten, weil mal so gelernt, und alles andere war schlicht Quatsch... ) waren mit akademischen Titeln geschmückt.

Was Ehre betrifft- ich fänd es grad in den unteren (Jugend-) Klassen super, wenn es jeweils Sonderpreise für pferdefreudliches Verhalten gäbe- also Reiter, die nach 3 Stehern fair zum Pferd bleiben, im Stechen verzichten, weil "zu hoch für mein Pony" oder denen es in Dressurprüfungen wichtiger ist, ihre Pferde eben nicht zu überfordern, was dann uU auch heißt, nicht zu eng zu reiten und es mal schauen zu lassen, wenn was aufregend ist...

ich mein auch, so in etwa war sowas mal im Gespräch.
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WaldSuse
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Re: Spitzensport - Analysen und Diskussion

Beitrag von WaldSuse »

Ich muss zugeben, da ich den Spitzensport nicht angucke und irgendwelche Nachrichten und Skandale nicht mit bekomme, zudem in einem Stall bin, in dem es eigentlich keine Turnierreiter*innen gibt, habe ich nicht den nötigen Horizont, um wirklich mitreden zu können.
Was mir, aber auffällt ist, daß es hier doch eigentlich laut Überschrift, nur um den Spitzensport gehen soll. Und nicht um den Vergleich mit Freizeitreiterei oder Freizeitturnieren. Das ist für mich ein wenig wie Äpfel mit Birnen vergleichen.
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Cate
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Re: Spitzensport - Analysen und Diskussion

Beitrag von Cate »

Für mich liegt die Wurzel des Übels bei FN und FEI, die sowohl für's Reglement als auch für die Richterqualifikation verantwortlich sind.
Ändert das Regelwerk und die Prüfungsanforderungen, schließt Richter aus, die jegliche Form von Regelwidrigkeit nicht deutlich mit ihren Noten abstrafen.

Bis Klasse M/B nur Stilspringen auf Trense, Stechen auch erst ab Kl. M, schönes Reiten statt höher, weiter und immer anspruchsvollere Linienführungen. In der Kat. A und auf internationalen Turnieren Bonuspunkte für Reiten auf einfache Trense oder ohne.

Dressurprüfungen bis ganz oben auf Trense, nach den klassischen Richtlinien der HDV (-> Pferde in E und A-Dressuren mit der Nase deutlich vor der Senkrechten!), in allen Prüfungen einhändiges Reiten abfragen und natürlich wieder mit Gehorsamssprung :punk: . Wer in S auf Kandare, Prix St. Georges, Grand Prix und Grand Prix Special starten will, muss auf dem gleichen Turnier eine Dressur S auf Trense mit Gehorsamssprung reiten.

Vielseitigkeitsprüfungen analog ausrichten, im Gelände alle Anforderungen etwas zurückschrauben. Nur weil es vielleicht möglich ist, muss man es nicht abfordern.

Ab Kategorie A und auf allen internationalen Turnieren das Abreiten in die Bewertung mit aufnehmen. Wie schon erwähnt, bei Verfassungsprüfungen nicht nur auf Lahmheit achten, sondern auch Schmerzempfindlichkeit der Muskulatur prüfen. Sporenzwang genauso wie Zaumzeugzwang abschaffen (Ausnahme sind die Geländeprüfungen, da halte ich es für sicherheitsrelevant). Insgesamt das Mindestalter im gesamten Pferdesport um zwei Jahre hochsetzen. Dann kommen erst 4j. auf die Rennbahn bzw 5j. auf Turnierplätze. Just my 2 cts.

Leider regiert nicht nur Geld, sondern auch Nepotismus und Geltungssucht die (Pferde)Welt. :seufz:
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Wallinka
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Re: Spitzensport - Analysen und Diskussion

Beitrag von Wallinka »

Das sind super Ideen. Aber wie kriegt man sowas umgesetzt?
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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Cate
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Re: Spitzensport - Analysen und Diskussion

Beitrag von Cate »

Danke :knicks:

Ich war mal (kurzzeitig) Richteranwärter. Leider waren meine Vorstellungen damals schon nicht mehr gefragt, und mir wurde nahegelegt, die Idee einer Richterkarriere nicht weiter zu verfolgen :punk:

Steter Tropfen Höhle den Stein. :nix:
Es gibt eigentlich eine ganze Menge an Reitern auf internationaler Ebene, die freundlich und pferdegerecht mit ihren Partnern umgehen und sich auch für pferdefreundlicheren Reitsport einsetzen. Diese Reiter brauchen unsere (moralische) Unterstützung. Wir "normalen" Freizeitreiter sind ein großer Industriezweig (sorry für den Ausdruck). Wir haben wirtschaftliche Macht! Kauft keine Marken, die die schwarzen Schafe sponsern. Achtet auf Haltung und Ausbildung eurer Pferde, besonders wenn ihr oder eure Kinder in Reitschulen reitet. Und ja, ich weiß, dass HIER vermutlich kaum Reiter/ Pferdebesitzer sind, die sich dessen nicht bewusst sind. Aber es ist wichtig, diese Themen immer wieder aufzugreifen und ins Bewusstsein zu holen. Nicht den Pferdesport oder sogar das Reiten per se verbieten, sondern aufklären, aufklären, aufklären. Mit gutem Beispiel vorangehen. Immer und immer wieder. :-)
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WaldSuse
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Re: Spitzensport - Analysen und Diskussion

Beitrag von WaldSuse »

@cate,genau so wollte ich es ausdrücken!! DANKE!! :-D
Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
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Re: Spitzensport - Analysen und Diskussion

Beitrag von Cate »

WaldSuse hat geschrieben: Fr 30. Aug 2024, 20:02 @cate,genau so wollte ich es ausdrücken!! DANKE!! :-D
:verlegen:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

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Re: Spitzensport - Analysen und Diskussion

Beitrag von Schnucke »

Cate hat geschrieben: Fr 30. Aug 2024, 19:29 Wir haben wirtschaftliche Macht! Kauft keine Marken, die die schwarzen Schafe sponsern.
Mach ich ansich schon, aber ich finde das ehrlich gesagt inzwischen äußerst schwierig. Beispiel meine Reitkappe, so ziemlich die einzige Marke die halbwegs auf meinen langovalen Kopf paßt. Ich trage Charles Owen, C.D. trägt Charles Owen................. soll ich jetzt lieber ohne Helm reiten, oder mit weniger gut passendem? Zu meinem Glück hat die Firma sofort reagiert und die Zusammenarbeit abgebrochen, ich weiß aber nicht welche schwarzen Schafe noch mit den Helmen unterwegs sind.
Ebenso bei Sätteln, wenn meinem Pferd Bates am besten paßt, soll ich nicht mehr nutzen weil IW den hat? Eski hat mit L.M. geworben, die reitet deutlich LDR. Kann man weiterführen bei hochwertigen Stiefeln, ich hab Maßteile von Königs, über Reithosen ect. . Ich mein an mir verdienen die meisten Firmen eh nix mehr, ich hab eh viel zu viel und kauf wenn ich was brauch am liebsten Second Hand. Aber trotzdem find ich das echt schwierig, weil es auch viel um Paßform und Qualität geht.

Mein Boykott der Turnierszene besteht derzeit daraus, nix mehr zu sponsoren (ich mach das nur noch bei den Ponys und Spezialpfederassen, bei den WBs würde ich auch auf Zuchtschauen nix machen) . Ich helfe nicht mehr auf den Turnieren am Verein, mag da nix unterstützen. Ich guck da auch nicht zu, liefer keinen Kuchen ect.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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Riff
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Re: Spitzensport - Analysen und Diskussion

Beitrag von Riff »

Ich weiß nicht mal, wer wen sponsort.
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