12. Oktober
Hinter uns lag ein anstrengendes Wochenende und vor uns eine Woche Urlaub.
Nun stellen sich die Leute Urlaub auf dem Land immer recht idyllisch vor.
Und das ist er tatsächlich.
Wenn man am Sonntagmorgen um 6 Uhr unterwegs ist, trifft man keine anderen Menschen.
Nun war es ja bereits Montag, aber wir waren schon wieder früh unterwegs.
Bevor die erste Lieferung Sand ab 9 Uhr eintraf, mussten die Gräben auf dem Paddock wieder zugeschaufelt werden.
(Im Übrigen eine Sch***-Arbeit, wenn der Minibagger die Erde vorher in großen Brocken rausgeholt hat.)
Wir schaufelten, hackten und harkten und es wurde 9 Uhr...
..10 Uhr...
...wir riefen an...
"Ja, nein, wir können noch nicht liefern, weil der Sand noch gefroren ist. Eventuell schaffen wir es dann im Laufe des Tages. Wir rufen wieder an."
Bei uns war zwar nur ein Hauch Frost zu erkennen, aber wir übten uns in Geduld.
Zumindest waren die Gräben zu und wir konnten uns während der Wartezeit, jetzt ohne Zeitdruck, um andere Dinge auf dem Hof kümmern.
So gegen 16 Uhr wurden wir noch etwas ungeduldiger als den Rest des Tages und riefen wieder an.
Uns wurde gesagt, der Fahrer würde gleich kommen.
Die erste Lieferung traf gegen 16.30 Uhr ein.
Der Mann darf mit dem geliehenen(!) Trecker in der Männersandkiste spielen.

Kuh "Berta", mit den tollen langen Wimpern, guckt nach dem Rechten.

Und es kam tatsächlich noch eine zweite bevor es zu dunkel wurde.
Der Fahrer wusste zwar nichts von gefrorenem Sand, aber anscheinend gab es zu wenig Auslieferer.
Aha...
Am nächsten Morgen standen wir nicht ganz so früh auf, aber wir warteten wieder auf Sand ab 9 Uhr.
Und es wurde wieder 16.30 Uhr...
Und dann sollte der Fahrer etwas schräger auf den Paddock fahren und schwenkte zu weit aus.
Die volle Mulde setzte sich mit einem Paar Hinterräder im ehemaligen (zugeschütteten) Seitengraben des Grundstückes fest.
Aus eigener Kraft schaffte sie es nicht mehr heraus, unser kleiner Trecker brachte nichts und der Sand konnte auch nicht abgekippt werden. (Sonst wäre die Mulde gänzlich umgekippt.)
Der Fahrer musste einen seiner Junior-Chefs anrufen und der kam mit einem tollen Radlader vorbei.
Zum Glück war das nicht die erste Rettungsaktion und so konnte die Mulde schnell befreit werden.
Der Sand jedoch musste vor dem Paddock abgekippt werden.
Anschließend hat der Chef den Sand dann als sichere Zuwegung vor dem Paddock und natürlich noch auf den Paddock geschoben und ordentlich verteilt.
Den Radlader (mit Höhen-Lasermessung

) hat er aber leider wieder mitgenommen.
Gegen 20 Uhr kamen wir sehr erschöpft Zuhause an.
Das direkte Gespräch mit dem Junior-Chef brachte dann auch Klarheit in die Lieferzeiten.
Wir waren eher als abendfüllendes Beschäftigungsprogramm gedacht.
Der J-Chef hat erst ab 16 Uhr Zeit den Sand zu mischen und danach kann geliefert werden.
Dadurch zog sich das Ganze natürlich ein paar Tage länger.
Trotzdem waren wir recht zufrieden, denn
- 10 m³ Sand mussten wir nicht bezahlen.
- wir bekamen nicht den Sand, den mein LG sich mit dem anderen Junior-Chef ausgesucht hatte
(wenn Brüder die Firma übernehmen).
Der Junior-Chef, der bei uns war, hat mehr Erfahrung mit Reitplätzen und Co. und mischt daher immer einen Teil lehmhaltigem mit drei Teilen nicht lehmhaltigem Sand.
Dadurch haben wir also besseren/geeigneteren Sand als ausgesucht zum gleichen Preis bekommen.
Der Mittwoch wurde mit diesem Wissen gleich viel entspannter. Natürlich wurde das Wetter dann regnerischer und unsere Auffahrt, die bis dahin tapfer durchgehalten hatte, fing an zu leiden.
Am Donnerstag wurde der letzte Sand geliefert und wir hatten großes Glück, dass der geliehene Frontlader uns so lange zur Verfügung stand.
Beim nächsten Mal, reden wir gleich mit dem richtigen Chef.
Und so sieht der fertige Paddock aus.
