Ohje, was hab ich denn mit meiner naiven Anfrage für eine Diskussion ausgelöst?

Aber es spiegelt so ein bisschen das Dilemma in dem ich mich befinde: nehme ich die Grenzen so an, wie sie sind und setze meine Ansprüche so, wie es das Pferd eben mit seinen ganzen Problemen leisten kann oder gehe ich davon aus, dass ich auf wundersame Weise den Punkt finde, der das Pferdl plötzlich ganz anders aussehen lässt... Eigentlich hatte ich mir ja gerade vorgenommen, mehr auf die positiven Dinge zu achten und nicht immer nur zu gucken, was mein Pferd nicht kann und wo noch ein Muskel fehlt und tralala - ich glaube das tut meinem Pferd auch nicht gut, wenn ich nur am Fehler suchen bin... und damit werd ich ihr auch nicht gerecht, denn sie gibt sich solche Mühe...
Und danke AZ, Shieldmaiden und Heupferdchen für eure aufmunternden Worte (sorry, wenn ich jemanden vergessen habe), das hab ich jetzt auch ein bisschen gebraucht

AZ, ich wusste gar nicht, dass du so über mein Pferd denkst
Und nein, natürlich läuft sie an Dressurstandards gemessen weder toll noch überhaupt normal, aber für die optisch krasse Problematik dann doch irgendwie erstaunlich gut, das ist wohl auch das, was AZ meinte.
Ich weiß nicht, ob ich gut im Bewegung beschreiben bin, auf jeden Fall läuft sie hinten kurz-lang, also links kurz und rechts lang (also im Prinzip nach Normalstandards dauerlahm) und sie dreht auch unheimlich im Sprunggelenk - beides aber durch gute Arbeit (in gewissen Grenzen) beeinflussbar. Und genau, im Schritt kann sie sehr schön übertreten, im Trab nicht, da kommt sie gar nicht bis in die vordere Spur rein.
Ich gucke mal ob ich bei Gelegenheit ein Video finde, was ich auch herzeigen mag
Bei meiner RL kann sie richtig schick laufen, das hast du ja noch gar nicht gesehen, Plüschi

Ich glaube auch (ohne deine Reitkünste anzweifeln zu wollen!), dass gerade was Stellung und Biegung betrifft du einfach eine andere Reitweise betreibst und deswegen gar nicht fühlen konntest, was sie doch anbieten kann. Das geht ja schon damit los, dass du das Gewicht in der Biegung innen hast und wir mit Bügeltritt außen und dann machst du quasi nix am Zügel und wir unterstützen sehr deutlich mit dem Zügel um ihr zu helfen. Das soll jetzt auch keine Reitweisendiskussion sein (es ist ja schon eine Reitwaisendiskussion

) - ich meine nur, sie KANN auch deutlich besser laufen, als das was sie da nun die 10 Min. unter dir gezeigt hat - aber natürlich hast du so die Probleme gesehen/gefühlt, die eben natürlicherweise auftreten, wenn man keinen großen Einfluss nimmt. (du darfst auch gerne nochmal jetzt mit Baumsattel drauf, ich denke, das macht auch nochmal nen Unterschied...)
An Hufaua glaube ich nicht, ich weiß wie mein Pferd mit Hufaua läuft... sie ist barhuf und fürs Gelände vierfach beschuht.
Sattel ist gerade vor nem Monat neu gekauft und für sie schief gepolstert. Davor hatte ich mich an nem Baumlos-Sattel probiert, was aber langfristig nicht gut ging, weil man das nicht sinnvoll hoch genug gepolstert bekommt und die Schiefe schlecht kompensierbar war. Da wär vielleicht auch noch die Hoffnung, dass sich jetzt mit neuem Sattel noch was tut.
Ganzheitliche Behandlung: das hab ich ja im Prinzip mit meiner Osteo (die die letzten 2-3 Jahre 4mal im Jahr da war...), die mit meiner RL zusammenarbeitet. Ich habe ehrlich gesagt wenig Lust noch verschiedene andere "Gurus" auszuprobieren in der Hoffnung, dass irgendjemand den magischen Punkt findet, der alles besser macht - und den es vielleicht so gar nicht gibt. Weil einfach exterieur- und handicap-bedingt nicht viel mehr geht. Gleichzeitig möchte ich auch nicht die "böse Pferdemutti" sein, die nicht alles mögliche ausprobiert und tut...
Ich habe übrigens auch Säbelbeine mit Kuhhessigkeit gleichgesetzt, kann da nochmal jemand den Unterschied genau erklären? Kuhhessig find ich sie nämlich auch doll...
Scheckenfan: spannend, ich finde ja optisch immer die rechte Seite normaler, weil links einfach ein Stück Hinterhand fehlt... außerdem hat sie auch links weniger Rückenmuskulatur (Sattel rutscht eher nach links).
Achja und das erste Foto ist von letztem Sonntag und die Links-Fotos vom frühen Sommer... Kann sein, dass sie da ein Mü besser im Futter stand weil sich jetzt das Gras auf der Koppel dem Ende zuneigt und die Heusaison bald mal losgehen müsste... Muskelmäßig fand ich sie jetzt eigentlich tendenziell besser, aber wenn man sein Pferd fast jeden Tag sieht, bildet man sich glaub ich viel ein...
Ich hoffe, ich hab nichts wichtiges vergessen...
Achja, was ich auch noch spannend finde, die Rückständigkeit und die untergeschobenen Hinterbeine sind auf den Fotos ja super offensichtlich, aber darüber habe ich ernsthaft noch nie nachgedacht...

also echt gut, hier mal verschiedene Eindrücke zu sammeln...