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Re: Equikinetic
Verfasst: So 12. Apr 2015, 21:01
von kolyma
Ich denke, Pferde im Aufbau und der Rekonvaleszens brauchen diese Pause auch. Aber wenn ich ne halbe Stunde Equi mache ist mein Pferd grad mal warm. Den kann ich dann nicht 48h wegstellen. Kommt halt immer auf den Trainings- und Gesundheitszustand an.
Re: Equikinetic
Verfasst: So 12. Apr 2015, 23:02
von ehem User
Belgano:
Von den 48h habe ich schon in anderen Trainingsbüchern gelesen und auf Reitkursen gehört, das kommt nicht von irgendwo.
(Im Distanzsport ist Intervalltraining auch üblich, allerdings in anderen Größenordnungen.)
Hintergrund ist, dass die Muskulatur - wie du selbst beschreibst - nach 24h am Tiefpunkt der Regenerationsphase ist.
Verlangt man also an diesem Tag wieder Leistung von derselben Muskulatur kann sie sich nicht vollständig erholen und es kann auf Dauer sogar zu einer Verschlechterung bis hin zur Atrophie kommen - TROTZ regelmäßigen, anspruchsvollen Trainings.
Bei deutlich mehr als 48h ist die Leistungsfähigkeit der Muskulatur dann quasi schon wieder gesunken, sodass man zwar gut einen Trainingsreiz setzen kann (besser als nach 24h), aber nicht so schnellen/deutlichen Muskelaufbau hat. Das geht dann, je nach Abstand zwischen den Einheiten, auch mehr in Richtung Erhaltung.
Für die Reitkurse, bei denen ich zuerst von diesem Zwei-Tages-Rhythmus gehört habe, hieß es dann, nach Möglichkeit an einem Tag an der (Trag)Kraft zu arbeiten und am folgenden Tag dann eher lösende Arbeit zu machen.
Kolyma:
Wenn ich deine Fotos anschaue - probier mal, deinen Körper ähnlich wie beim Reiten einzusetzen. Also Drehsitz in der Biegung und dich auf jeden Fall mehr in Bewegungsrichtung auszurichten. Es kann sein, dass sich dann das Problem der Überstellung recht schnell erledigt.

Re: Equikinetic
Verfasst: Mo 13. Apr 2015, 08:39
von tara
plüschtiger hat geschrieben:Hintergrund ist, dass die Muskulatur - wie du selbst beschreibst - nach 24h am Tiefpunkt der Regenerationsphase ist.
Verlangt man also an diesem Tag wieder Leistung von derselben Muskulatur kann sie sich nicht vollständig erholen und es kann auf Dauer sogar zu einer Verschlechterung bis hin zur Atrophie kommen - TROTZ regelmäßigen, anspruchsvollen Trainings.
ich denke,
das sind die wichtigen Schlagworte: Leistung und anspruchsvolles Training. Wenn ich am Tag nach Equikinetics eine Stunde ausreite, mit allen Gangarten, oder ein paar Runden auf dem Platz drehe, auch mit ein paar Seitengängen, kann man da bei aller Liebe nicht von Leistung und anspruchsvollem Training sprechen. Distanzpferde oder S-Grand-Prix Dressur/Springpferde wissen, was ich meine.
Re: Equikinetic
Verfasst: Mo 13. Apr 2015, 10:03
von kolyma
@tara - da hast du Recht. Leider weiß aber so gut wie niemand realistisch einzuschätzen was "anspruchsvolles Training" ist. Mal davon abgesehen, dass einige Pferdebesitzer wohl schon ein schlechtes Gewissen zu bekommen scheinen, wenn ihre Pferde nach dem Training leicht verschwitzt sind. Ich glaube da fehlt es oft an Orientierung.
99,9% unserer Freizeitpferde verrichten nicht einmal "leichtes" Training. Dann kanns natürlich schon sein, dass 20 Minuten Equi bei nem untranierten Pferd Muskelkater auslöst. Ob die Lösung tatsächlich darin liegt, das Pferd nur alle 48h zu bewegen (für jeweils 20 Minuten...) - wieviel Sinnhaftigkeit darin liegt, wäre an einem anderen Punkt zu diskutieren.
Ich muss auf alle Fälle den Trainingszustand realistisch einschätzen können und dann überlegen, was Sinn macht. Ein sehr gut trainiertes Pferd mit guter Grundkondition braucht meiner Ansicht nach keine 48h Pause. Ein untrainiertes Pferd braucht diese durchaus. Irgendwann sollte aber ein Trainingszustand erreicht sein, wo dies nicht mehr nötig sein sollte. Dafür muss man aber auch nen Trainingsreiz schaffen.
Re: Equikinetic
Verfasst: Mo 13. Apr 2015, 10:15
von ehem User
Tara, das sehe ich anders - was anspruchsvoll oder Leistung ist, wird doch individuell vom Zustand des jeweiligen Pferdes bestimmt.
Nur weil es für ein Distanzpferd nix ist, können 5 Minuten durchgehender Trab mit aktivem Hinterbein für ein vielleicht noch kaltblütigeres Freizeitpferd schon ein deutlicher Trainingsreiz sein (Sorgen sollte man sich machen, wenn es sich bei regelmäßigem Training auch nach mehreren Monaten überhaupt nicht bessert).
Oder die Anfänge versammelnder Arbeit (viele gute Übergänge, Seitengänge - alles mit tatsächlicher Lastaufnahme und beginnender Hankenbeugung) sind ebenfalls anspruchsvoll für ein Pferd, was damit erst (wieder) beginnt. Auch wenn das für ein Grand Prix Pferd niemals ein Trainingsreiz wäre.
Nachtrag, wegen Überschneidung mit Kolyma:
Es spricht ja niemand davon, am zweiten Tag gar nichts zu tun - ich zumindest meinte das nicht so.
Aber wenn ich zB an einem Tag verstärkt an der Lastaufnahme arbeite, kann ich am nächsten Tag ins Gelände gehen und den Fokus mehr auf Vorwärts oder auf dem Platz den Fokus mehr auf Dehnung/Biegung legen.
Und ja, man muss es realistisch sehen und ich glaube auch, dass das für Viele nicht einfach ist.
Ich geb dir, Kolyma, völlig recht, dass das, was die Mehrheit aller Freizeitpferde tut, nur unter 'Erhaltung' zu verbuchen ist.
Re: Equikinetic
Verfasst: Mo 13. Apr 2015, 11:08
von kolyma
@Plüschtiger, ich meinte auch nicht dich mit den 48h Pause sondern die G* (Namen bitte abkürzen! Keshia) -Vorgabe. In sämtlichen Anleitungen, die man nachlesen kann, wird sehr viel Wert auf diese 48h Pause gelegt. Ich glaube das führt zu viel Verunsicherung. Schließlich möchte man nichts falsch machen, das Pferd überfordern oder es sogar verletzen.
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht am Tag danach ins Gelände zu gehen. Beim gerade aus laufen werden dann doch andere Muskeln beansprucht und es bringt auch Abwechslung und fördert die Motivation - gerade wenn man sich vorgenommen hat intensiv Equikinetic zu machen, weil das Pferd sich vielleicht gerade im Aufbau befindet. Kann man bei Pferden nach Erkrankung sicher auch durch einen Spaziergang ersetzen. Gerade Muskulatur die leicht überreizt ist, tut leichte Bewegung meist besser als bloße Pause.
Sollte das Pferd tatsächlich übersäuerte Muskeln haben (Muskelkater) ist leichte, gemäßigte Bewegung sogar das Beste um den Stoffwechsel der Muskulatur anzuregen.
Ich habe mich auch schon gefragt woher dieses Angabe mit den 48h Pause kommt. Möglicher Weise weil man Angst hat, das Pferd tatsächlich täglich damit zu arbeiten - weniger weil diese Pause ein Muss für die Regeneration ist.
Re: Equikinetic
Verfasst: Mo 13. Apr 2015, 14:17
von Belgano
Sollte das Pferd tatsächlich übersäuerte Muskeln haben (Muskelkater) ist leichte, gemäßigte Bewegung sogar das Beste um den Stoffwechsel der Muskulatur anzuregen.
Soweit ich weiß, ist das eine veraltete Theorie, dass Muskelkater vom Laktat in den Muskeln herrührt. Inzwischen nimmt man an, dass der Schmerz von Mikrorissen in den Muskelfasern herrühren. Leichte Bewegung hilft dann, die Durchblutung zu steigern, wodurch der Körper schneller mit der Reparatur ist.
Ist jetzt etwas runtergebrochen, aber so in etwa.
In sämtlichen Anleitungen, die man nachlesen kann, wird sehr viel Wert auf diese 48h Pause gelegt. Ich glaube das führt zu viel Verunsicherung. Schließlich möchte man nichts falsch machen, das Pferd überfordern oder es sogar verletzen.
Ich habe jetzt nochmal im Cav... Artikel gelesen und da wird Horst B. zitiert, der Equikinetik als Ergänzung zum "täglichen Training" sieht. Also heißt für ihn Pause auch nicht automatisch gar nichts machen.
Re: Equikinetic
Verfasst: Mo 13. Apr 2015, 14:28
von tara
ich denke, die 48h Zwischenraum zwischen zwei Trainingseinheiten hat M.G. deshalb eingefügt, um übereifrigen Freizeit-Ausbildern die Bremse anzulegen, den Viel hilft nicht Viel.
Re: Equikinetic
Verfasst: Mo 13. Apr 2015, 15:11
von A.Z.
Wobei ich sagen muss, dass ich in keinem Artikel den Begriff Pause bisher so verstanden habe, dass das Pferd garnichts tun darf.

Ich meine gelegentlich wurde auch Spaziergang, Ausritt o.ä. als Pausenbeschäftigung genannt.
Dazu kommt meiner Meinung nach noch die Haltung - ein Pferd, das den überwiegenden Teil des Tages in der Box verbringt, würde ich persönlich z.B. nicht vollständig pausieren lassen, während Pferde in Haltungsformen die von sich aus verhältnismäßig viel Bewegung mit sich bringen sicher auch einen komplett freien Tag haben können.
Re: Equikinetic
Verfasst: Mo 13. Apr 2015, 19:44
von Berry
Ich schreib mal alles ab, was im Buch zu den Pausen steht!
Muskeln wachsen nicht im Training, sondern in den Pausen
durch intensives Equikinetikc-Training werden die Muskeln des Pferde beansprucht und der Körper braucht eine bestimmte Zeit, um sich erholen zu können. Durch Belastung entstehen an den Muskeln Mikrotraumen, kleine Einrisse in den Muskelfasern, die sich regenerieren müssen. Der Muskel repariert allerdings nicht nur seine geschädigte Struktur, sondern passt sich an die neue Situation an, d. h., er steigert seine Leistungsfähigkeit. Damit beugt der Körper zukünftigen Belastungen der Muskulatur vor. Der Muskel wächst also, um erneute Mikrotraumen zu vermeiden.
Unterbricht man diese Phase durch ein verfrühtes Training, ist der Muskel weder in der Lage, sich zu erholen, noch zu wachsen. Im schlimmsten Fall kann der Muskel sein vorheriges Niveau nicht wieder herstellen und wird schwächer. Die Muskulatur wird übertrainiert und abgebaut.
Während das Pferd trainiert und seine Muskeln angestrengt werden, sinkt die Leistungsbereitschaft der Muskeln.
Nach dem Training beginnt sich die Muskulatur zu erholen. Sie stellt das Leistungsniveau wieder her, welches sie vor dem Trainig hatte. Ist das geschehen, bereitet sie sich auf eine höhere Trainingsbelastung vor. Der Muskel wächst, um für die nächste Belastung "gerüstet" zu sein.
Wird die Muskulatur durch eine zu lange Pause geschont, und das aufgebaute Potential bleibt ungenutzt, pendelt sich das Niveau wieder bei der ursprünglichen Leistung ein. Das heißt, es findet kein Muskelwachstum statt.
Wird der nächste Trainingsreiz zu früh gesetzt, sind die Regenerationsphasen zuwischen den Trainingseinheiten zu kurz. Die Muskulatur kann sich nicht erholen und die Leistungsfähigkeit des Muskels sinkt, trotz intensivem Trainings.
Zwischen den Equikineticeinheiten sollten Sie ihrem Pferd daher ca. 48 Stunden Pause gönnen, damit die Muskulatur Ihres Pferdes optimal wachsen kann.
48 Stunden Pause zwischen den Einheiten
Diese 48 Stunden Pause sind uns so wichtig, dass wir sie hier noch einmal extra ansprechen! Der Satz "Das bringen wir nicht in die Köpfe der Menschen rein!" fiel relativ bald bei dem Thema, dass Pferde 48 Stunden Erholung zwischen den Trainingseinheiten benötigen.
Equikinetic ist anstrengend, soll sie aber effizient und optimal wirksam sein, muss diese Belastung richtig gesteuert werden.
Wir gehen davon aus, dass Ihr Pferd nicht 48 Stunden in Anbindehaltung verbringen muss.
Dass ein Körper in Bewegung bleibt, ist sehr wichtig - für uns und für das Pferd. Training und Bewegung sind jedoch zwei Paar Stiefel. In den Pausenphasen sollte das Pferd zum großen Teil selbst entscheiden dürfen, wie viel es sich bewegt. Es wird seine Muskeln nicht überanstrengen und die nötige Regenerationsphase einhalten.
Wir unterscheiden nochmal zwischen einer passiven und aktiven Erholung.
Eine passive Erholung ist für Ihr Pferd, es auf der Koppel zu lassen, sodass es sich die nötige Bewegung selbst verschaffen kann. Es entscheidet an dem Tag, wie viel es sich bewegen möchte.
In der heutigen modernen Pferdehaltung sind Laufställe oder gar Aktivställe immer verbreiteter. Bietet man Pferden die Möglichkeit, bewegen sie sich 10 - 20 km am Tag oder mehr.
Auch auf einer Tageskoppel bekommt das Pferd die tägliche Bewegung, die es braucht. Sie brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, es zu vernachlässigen, wenn sie es nach der Equikinetic einen Tag auf der Koppel lassen. Im Gegenteil, es muss sich erholen, damit die Muskeln wachsen können. Ein Relax-Programm, eine Pferdemassage oder einen Beauty-Tag kann man natürlich einbauen.
Wählen Sie die aktive Erholung, dürfen Sie gerne einen Ausritt im Schritt unternehmen, Ihr Pferd eine Stunde im moderatem Schrittempo in die Führanlage packen oder einen Spaziergang unternehmen. Rufen Sie sich aber bitte immer ins Gedächtnis, dass die Muskulatur Schonzeit braucht.
Menschen haben den dringenden Wunsch, etwas mit ihrem Pferd zu unternehmen, was auch nachvollziehbar ist. Aber es muss am Pausentag keine muskelbelastende Arbeit sein. Springstunde, Dressurunterricht oder eben der 3-Stunden-Ausritt fallen aus. Bedenken sie auch, dass Ihr Pferd eventuell Muskelkater hat. Es gibt nichts Schlimmeres nach einer anstrengeden Belastung, als in einen Muskelkater "hineinzutrainieren". Haben wir vom Sport oder von ungewohnter Bewegung Muskelkater, werden wir am nächsten Tag den Teufel tun und noch eine Bergtour unternehmen. Wir sind froh, wenn wir ohne größere Schmerzen durch den Alltag kommen. Pferde haben leider nicht die Gabe, uns zu erzählen, ob die Muskulatur am nächsten Tag schmerzt oder nicht. Wir sind nicht immer in der Lage, es zu erkennen, da Pferde solche Schmerzen oft nicht deutlich anzeigen. In den Schmerz zu trainieren wäre kontraproduktiv, und dem Pferd würde bald die nötige Motivation, Leistung zu erbringen, abhanden kommen.
Viele Pferdebesitzer haben einfach Angst davor, ihr Pferd könnte im Rhythmus der Equikinetic schlichtweg unterfordert sein. Sie haben die Befürchtung, dass es zu wenig zu tun hat, nicht ausgelastet ist und irgendwo seine Power entladen muss. Die ganze Natur und das Leben ist im Rhythmus und wechselt ab. Auch Pferde erkennen sehr schnell den 48-Stunden-Rhythmus der Equikinetic. Falls sie genug auf die Koppel kommen, haben sie auch keinen Grund, Energie während einer Equikinetic-Einheit zu verschwenden.
Manchmal braucht es durchaus etwas Mut, nichts mit dem Pferd zu tun. Ständig bekommt man gesagt, Pferde müssen bewegt werden, sonst bauen sie Muskeln ab, werden fett, krank und "blöd" im Kopf. Nun ja, diese Leute mögen Recht haben, wenn ihr Pferd zu viel Futter und zu wenig Bewegung hat. Mit der Equikinetic haben Sie jedoch ein effizientes Training an der Hand, um den Muskelaufbau zu fördern und ihr Pferd fit zu halten, doch Pausen sind dazu nun mal essentiell.
Ein Ruhetag ist mehr, als einfach nur nichts tun. Ruhe ist mehr als "kein Training". Sinnvolle Trainingspause heißt: keine Belastung, aber dafür Regeneration. Erholen muss sich Ihr Pferd selber, allerdings müssen Sie ihm die Gelegenheit dazu geben. Viele Ausbilder und Pferdebesitzer haben das Gefühl, etwas zu versäumen oder falsch zu machen, wenn sie ihr Pferd nicht ständig ausbilden, trainieren oder am Muskelaufbau arbeiten. Der Spruch "viel hilft viel" kann hier getrost durch "manchmal ist weniger mehr" ersetzt werden. Haben Sie Geduld und geben Sie Ihrem Pferd die Zeit, die es braucht, um sich zu erholen. Es liegt einzig und alleine in Ihrer Hand, dem Pferd die Gelegenheit zur Regeneration zu geben.
Das Programm für die Pausentage
Die 48-Stunden-Regenerationsphase zwischen den Einheiten ist notwendig, damit sich die Muskulatur des Pferdes erholen und wachsen kann. Was aber können Sie an den Pausentagen machen? sie können wählen zwischen einer passiven und einer aktiven Pause.
Passivpause
Wählen Sie die passive Form, stellen Sie Ihr Pferd auf die Koppel oder lassen es im Lauf- und Bewegungsstall. Es hat genügend Möglichkeiten, sich selbst zu bewegen, so wie es ihm angenehm ist.
Aktivpause
Wählen Sie die Aktivpause, dürfen sie im Grunde alles machen, nur die Muskulatur nicht zu stark belasten. Die Aktivpause ist dazu gedacht, Ihrem Pferd sinnvolle Bewegung zukommen zu lassen, ohne dass die Muskulatur dabei überfordert wird und sich regenerieren kann. Hier empfehlen wir ebenfalls, das Intervalltraining einzubauen. In den Aktivpausen wird das Intervalltraining dem Muskelaufbau keine vermehrten Wachstungsanreize vermitteln, allerdings können Sie den Vorteil der Vorhersehbarkeit mit übernehmen und die Aktivpause klar strukturieren.
Vorschlag für die Aktivpause
Führen Sie Ihr Pferd drei Minuten in zügigem Schritt geradeaus durch die Halle, über den Platz oder auch durchs Gelände. Nach den drei Minuten bekommt es eine Pause von einer Minute. Auch hier darf es locker und in einem langsamen Tempo neben Ihnen gehen. Diese aktiven Schrittphasen wiederholen sie sechsmal. Nach den Schrittphasen lassen sie das Pferd drei Minuten locker an der Hand traben und in einer einminütigen Pausenphase wählen Sie wieder den entspannten Schritt. Die Trabphase können Sie zweimal wiederholen. Natürlich kann dieses Programm auch geritten werden. Ob Sie es nun vom Sattel aus wählen oder das Pferd an der Hand bewegen, bleibt Ihnen überlassen.
Ein anderer Vorschlag wäre, einen Parcours aufzubauen, der Ihrem Pferd ebenfalls eine aktive Phase ermöglicht.
Reiten Sie Ihr Pferd im Parcours im aktiven Schritt in großen Achten über die vier am Boden liegenden Gassen. Lassen Sie die Zügel dabei lang und geben Sie nur minimale Hilfen. Auch hier gilt das Zeitsystem - sechsmal drei Minuten Schritt und zwischen den aktiven Phasen eine Minute langsames entspanntes Tempo während der Pause. Die Muskulatur Ihres Pferdes wird so nicht überfordert und kann nach der Equikinetic-Einheit am Vortag regenerieren.
So, ich glaube, das war alles zu den Pausen!

Ich hoffe, es hilft ein bisschen weiter!
"Equikinetik - Pferde effektiv longieren" von Michael Geitner und Alexandra Schmid
Erscheinungsjahr: 1. Auflage 2015
Muskeln wachsen nicht im Training, sondern in den Pausen - Seite 38
48 Stunden Pause zwischen den Einheiten - Seite 110
Programm für die Pausentage - Seite 144
Passivpause - Seite 145
Aktivpause - Seite 145
Vorschlag für die Aktivpause - Seite 145