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Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Fr 21. Jun 2013, 21:54
von lunimaus
sagt mal... hier war heute ein hufbearbeiter/ schmied, der mir erzählt hat, dass sich a) bei einer Hufbeinsenkung niemals nie nicht das Hufbein wieder "hochziehen" könnte und dass man b) bei Hufbeinsenkung hohe Trachten haben möchte und im Zweifel mit Eisen mit Keil nachhilft...
Irgendwie fehlt mir da jede Logik (ich hatte aber ehrlich gesagt keine Lust auf die Diskussion mit ihm :shy: ) - das Hufbein steckt eh zu steil im Huf und wird durch die erhöhten Trachten doch noch steiler, oder??

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 13:03
von lungomare
die gleiche diskussion läuft grad auch im hufforum...

auf hoofrehab gibts ein fallbeispiel, wo eine Hufbeinsenkung laut RöBi sehr wohl wieder reversibel war.
Trachten hoch macht theoretisch allenfalls im Akutstadium einer Rehe Sinn (die ersten 48h), wenn überhaupt. was das Hochstellen bei einer Senkung bewirken soll? :nix: auch bei einer Rotation erschließt sich mir der Sinn nicht, weil ja in der Regel das Hufbein dann schon steiler steht, als es sollte.

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 13:06
von lunimaus
danke :umaermel:
genau dieses steilerstehen des Hufbeins irritiert mich nämlich auch. :-n

Mein Fazit für mich: WENN nochmal ein Schmied oder so bei Luni, dann die Hinterhufe, aber die Vorderhufe mach ich lieber selbst...
(Unser Spalt ist übrigens quasi nur noch von unten sichtbar :breitgrins: )

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 13:09
von lungomare
sehr schön mit dem Spalt!

drüben kam das Argument, bei trachtenkeilen würde die Trachte mehr belastet und die Zehe dadurch entlastet wird - kann ich jetzt von den wenigen Malen, wo ich in Schuhen mit Absatz unterwegs war, nciht bestätigen. ich hab dann mehr gewicht auf der zehe.... Hab ja aber auch keine Hufe.

das einzige, was ich mir vorstellen könnte: wenn diese Druckverteilung bei nem Rehepferd mit Keilen gemessen wurde.... dass das Pferd ohnehin mehr last in den hinteren hufbereich verlagert hatte, weil zehe weh tat, und man dann eben darauf schloss: keil macht mehr last in den Trachtenbereich...

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 13:17
von lunimaus
den Messfehler könnte ich durchaus nachvollziehen :-n als Luni die akuten Probleme hatte, hatte sie ja Styrodurverbände - da war deutlich zu sehen, dass die Belastung im Trachtenbereich deutlich größer war :-n

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: So 23. Jun 2013, 01:16
von ehem User
Die Messungen bei der Untersuchung sind an Kadaverhufen und stehenden Pferden durchgeführt. Für aussagekräftige Druckmessungen würde ich gern die Bewegung mit untersucht haben.

Bei der herkömmlichen Schulmedizinherangehensweise mit den Keilen ist aber Boxenruhe Pflicht. Das Pferd soll sich also nicht bewegen - sondern stehen.

Ich hab ziemlich viele Rehepferde im Kundenstamm, und kein einziges wude auf die Schulmedizin-Keil-Art behandelt, sondern eben mit Rehepolstern und Barhuf/Hufschuhe nach der akuten und anfänglichen chronischen Phase. (anfangs Rehecast)
Vielleicht führen ja mehrere Wege nach Rom, ich kenne leider bisher keinen wirklich vollständig ausgeheilten und gesundeten Huf nach einer Rotation, der mit keilbeschlägen therapiert wurde. Falls es so was gibt, bitte zeigen, ich würde mich sehr freuen, wenn es möglich wäre und es nur an der mangelhaften Qualität des Beschlages liegen sollte, wenn es nicht klappt.
Unser Hufforumsschmied erzählt ja von positiven Erfolgen auf seine Art... *gespannt bin*

LG

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: So 23. Jun 2013, 01:43
von lunimaus
also nur noch mal zur Konkretisierung: der Schmied war der Meinung, dass der Huf mit einer Hufbeinsenkung auch NACH der akuten Phase mit Keilen erhöht werden müsse...

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Mi 26. Jun 2013, 14:33
von Mia77
Meine Stute hat im akuten Reheschub garnicht gut auf Trachtenerhöhung reagiert :-ü, hat ihr im Gegenteil mehr weh getan und ich findes das auch logisch. Ihr hat es geholfen als die hinteren 2 Drittel vom Huf unterstützt wurden und die Zehe aus der Belastung genommen wurde, das finde ich verständlich, Trachten erhöhen finde ich mit ähnlicher Begründung wie Lungomare absolut komisch :zuck:

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 27. Jun 2013, 14:40
von HP-Manu
Irgendwie fehlt mir da jede Logik (ich hatte aber ehrlich gesagt keine Lust auf die Diskussion mit ihm :shy: ) - das Hufbein steckt eh zu steil im Huf und wird durch die erhöhten Trachten doch noch steiler, oder??
Die Trachtenerhöhung kann man ja auf viele verschiedene Wege machen. bei einem akuten schub nehme ich die RX mit den Keileinlagen. Das erhöht auch ganz leicht und unterstützt den Strahl. warum man das so macht ist wie folgt: die weisse Linie beginnt zu zerreisen und die tiefe Beugesehne zieht noch mehr daran. Wenn man die Trachten und den Strahl unterstützt, dann wird der Zug weniger und das Hufbein rotiert nicht noch mehr und die weisse Linie reisst auch nicht nicht mehr. Allerdings sollte dies nicht über Wochen und Monate geschehen, sondern im Normalfall so um die 4 Wochen....je nach Schub und Pferd. Ich kappe noch dazu die Zehe, damit ich auch hier den Zug raus bekomme.
Durch diese Keileinlagen wird aber die Trachte nicht wirklich viel erhöht, hauptsächlich wird der Strahl unterstützt.

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 27. Jun 2013, 14:55
von lungomare
was mir noch immer nicht einleuchten sill, ist, wie denn die Tiefe Beugesehne, die ja unterm Hufbein an der Linea Semiluneraris sitzt, es schaffen soll, das Hufbein mittels Zug rotieren zu lassen und somit weitere Zerreißungen der Weißen Linie verursachen soll...
An der Hufbeinkappe/Strecksehnenansatz an der Vorderseite des hufbeins sitzt doch noch die Strecksehne. und die zwei Äste des musculus interosseus kommen da auch an. die halten das Hufbein doch auch mit in Position und verschwinden nciht plötzlich bei ner Rehe.

Ist kein Angriff auf Dich, Manu, ich weiß, dass das so in sämtlichen Lehrwerfken steht, es macht für mich aber null sinn.

das einzige Einsatzgebiet, wo ich mit Keilen arbeite, sind ganz frische und akute Sehnen(an)risse im Bereich der Tiefen oder Oberflächlichen Beugesehne. und auch da nur in den ersten paar Tagen, eher als schmerztherapie. danah dann wieder keil reduzieren, damit die sehne unter zug und belastung neues und stabiles sehnenmaterial bildet.