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Re: Equikinetic
Verfasst: Mo 6. Apr 2015, 15:36
von kolyma
Biggi hat geschrieben:Danke, Kolyma.
Ähem, Schritt geht er gar nicht auf dem Video.

Also nur in den Pausen und da heißt es doch, das Pferd darf in der Pause gehen, wie es will, es soll nur in den Gassen bleibe. Da darf er sich völlig entspannen.
Naja - völlig entspannen ist ja ok - aber Schritt gehen sollte er schon, oder nicht? Aber gut - ich denke die Pausen kann jeder so gestalten wie er möchte. In meinen Augen sah der Schritt schon fast klemmig aus.
Ihn schneller traben zu lassen ist überhaupt kein Problem. Ich treibe ja null! Und zwar auf Anraten eine Equi-Lehrerin, die ich da hatte und die mir geraten hat, ihn untertourig laufen zu lassen weil er sich hochtouriger zu sehr mit der Vorhand wegzieht und über die Geschwindigkeit sich vom Tragen entfernt. (Hm, hoffentlich ist das verständlich)
Ja, aber so wie er läuft hält er sich ja total fest im Rücken. Da kommt die Muskulatur nicht zum Arbeiten. Dann hat das Training auf diese Weise keinen aufbauenden Effekt - wird höchstens mehr Verspannung produzieren.
Das er sich bei größerer Geschwindigkeit aus dem EInrollen raushebt, ist leider ein Trugschluß. Bitte nicht angegriffen fühlen, aber das ist die "normale" FN-Methode, wenn Pferde sich einrollen, gib hinten Gas. Glóni ist der beste Beweis, dass man auch eingerollt rennen kann.

Das muss anders funktionieren.
Ich fühle mich nicht angegriffen. Ich seh das nur anders. Natürlich hatte ich noch nie nen Isi an der Longe - aber es geht nicht um schneller (und auch bei der FN gehts nicht um schneller - DAS ist nämlich der Trugschluss) sondern um die Aktivierung der Hinterhand, mehr Fleiß und höchstens mehr Raumgriff - nicht um mehr Tempo. Wenn das Pferd natürlich beim vermehrten Treiben ins Rennen kommt und dir wegeschießt statt die Hinterhand mehr zu aktivieren ist das kontraproduktiv, da gebe ich dir Recht. Mit wachsender Kraft gibt sich das Problem aber in aller Regel. Genau daher würde ich raten die Einheiten kürzer zu machen, die Volte etwas größer und gleichzeitig mehr Fleiß zu fordern. Das sieht vielleicht die ersten drei Male nicht so toll aus, weil er vielleicht erst mal rennt - dürfte langfristig aber doch zu Erfolg führen, weil er sich auf der großen Volte besser ausbalancieren kann und seine Kraft für weniger Runden ausreicht. Dann kann man den Schwierigkeitsgrad erhöhen, Volte wieder kleiner machen und die Rundenzahl erhöhen.
Re: Equikinetic
Verfasst: Mo 6. Apr 2015, 15:46
von kolyma
Habe gerade das Problem andersherum... Mein Pferd wurde während der letzten Male eher zu schnell. Er mag es nicht leiden, dass ich mitlaufe - das scheint ihm zu viel Druck zu sein. Wenn ich mich mehr zurück nehme und einfach im Zirkel stehen bleibe, wird er ruhiger. Außerdem müssen wir die Minuten in der Runde deutlich erhöhen. Er wird richtig grantig, wenn ich nach der Minute durchpariere und die Hand wechsel - er braucht deutlich mehr Zeit sich fallen zu lassen - seinen Rhytmus zu finden.
Also mache ich jetzt zwei Minuten zu 30 Sekunden Pause und Handwechsel. Und siehe da - er läuft deutlich ruhiger und entspannter.
Eine Alternative zum Kappzaum haben wir noch immer nicht gefunden, aber mir gefällt sehr wie er läuft - anfangs neigt er eher dazu sich zu überstellen. Von daher warte ich jetzt noch ein bisschen ab, bis ich mich für die Ideallösung entschieden habe.
So sah das gestern bei uns aus:
Wir könnten noch etwas mehr Stellung brauchen - aber da er wegen seinem HS eh sehr ungerne V/A geht, is es mir deutlich lieber, dass er den Hals fallen lässt als dass er mehr Stellung bringt. Eines nach dem Anderen. Ich möchte ihn da so wenig wie möglich stören, wenn er mal runter kommt und sich entspannt.
Ach ja - Galopp geht auch, auch wenn das nicht in meinem Sinn war ^^ - wie gesagt, grade hab ich kein Problem mit Fleiß - eher das umgekehrte Problem *hihi* - man siehts auch - das war so nicht gewollt

Re: Equikinetic
Verfasst: Fr 10. Apr 2015, 00:58
von Belgano
Ich bin erst vor kurzem über Equikinetik gestolpert, als ich eine Cavallo bei jemand anderem in die Finger bekommen habe.
Ein sehr spannendes Konzept und grundsätzlich auch total einleuchtend. Aber eine Frage ist mir noch gekommen
(bitte entschuldigt, wenn das schonmal aufkam und ichs überlesen habe):
Für Muskelaufbau brauchen die Muskeln nach anstrengendem (also Kraft-/Konditions-) Training 48h Regenerationspause. Völlig unabhängig davon, in welchem muskulären Zustand das Pferd grundsätzlich ist.
Woher kommt diese Idee mit den 48h? Ich gehe jetzt nämlich einfach mal von mir aus: ich mache einmal die Woche richtig anstrengendes Training, 45min Zirkeltraining, also sehr gut vergleichbar mit Equikinetik. Danach bin ich einfach nur
Am nächsten Morgen ist noch alles gut, ab Nachmittag fängt es dann an: fieser Muskelkater. Am nächsten Morgen, also nach mehr als 24h, schwöre ich mir, nie wieder Sport zu machen, der Schmerz ist dann am schlimmsten.

Leichte Bewegung hilft, was ja auch wieder mit Equikinetik übereinstimmt. Aber nach 48h schon wieder richtig Sport? Nee, lass mal :-ü
Wenn es also wirklich so stark anstrengend fürs Pferd ist, bräuchte man dann nicht sogar eine längere Pause?
Oder überschätze ich da den körperlichen Anspruch an die Pferdemuskeln?
Re: Equikinetic
Verfasst: Fr 10. Apr 2015, 08:00
von Cate
Wenn du so fiesen Muskelkater hast, dann hast du dich überanstrengt, seinem Pferd sollte man das so nicht zumuten :-ü
Deshalb gibts die Equikinetic ja als Stufenprogramm, man fängt relativ leicht an und steigert dann je nach Fitness des Pferdes die Trainingsintensität. Und die leichte Bewegung am Ruhetag, bzw. an den Ruhetagen, soll ebenfalls helfen, Muskelkater zu vermieden.
Hast du denn den Equikinetics-Plan?
Re: Equikinetic
Verfasst: Fr 10. Apr 2015, 08:54
von Belgano
Keine sorge,mach ich mit meinem Pferd auch nicht. Bei mir ist es aber fast immer so(auch wenn ich mich nicht komplett platt mache),der muskelkater braucht 12-24h bis er richtig da ist.
Hab den Artikel bei Cav... Gelesen,aber leider grad nicht zur Hand.
Re: Equikinetic
Verfasst: So 12. Apr 2015, 12:31
von Mailo
Ich betreibe das ja nicht immer so ernsthaft, aber ich habe meinen Spaß, wie Ansagen so
umgesetzt werden. Und nein ich kann keine Körpersprache machen, mit Handy, Longe und
Peitsche in der Hand...
https://www.youtube.com/watch?v=us7QYpk ... freload=10
Re: Equikinetic
Verfasst: So 12. Apr 2015, 13:42
von norikermädchen

Zu putzig! Und was ist denn das für eine coole Ansage? Eine App?
Re: Equikinetic
Verfasst: So 12. Apr 2015, 18:35
von Mailo
Ja, die von Runtastic. Bei mir hören beide Pferde auf die Frau... die kann die Ansage auch auf englisch machen.

Re: Equikinetic
Verfasst: So 12. Apr 2015, 20:23
von kolyma
@Belgano - wenn du so derben Muskelkater bekommst, solltest du vielleicht auch mal kucken, ob bei dir gesundheitlich alles ok ist. Hört sich nämlich ziemlich krass an. Vor allem, da du beschreibst, dass es immer so ist. Das dürfte bei regelmäßigem Training nämlich gar nicht mehr vorkommen, dass du solche Schmerzen hast.
Ich neige auch zu übermäßigen Muskelkater. Allerdings habe ich eine hormonelle Erkrankung, die mir den Muskelaufbau sehr schwierig macht. Muskelater ist sozusagen ein Symptom davon. Also ich bin da mittlerweile der Meinung, dass übermäßiger Muskelkater nicht normal ist.
Meinem Pferd brauche ich nach Equi nicht mit 48h Pause kommen. Den kann ich am nächsten Tag ins Gelände reiten (in der Regel mache ich dann auch wirklich kein anspruchsvolles Training) und er läuft genau so wie ohne. Ich kucke halt was er anbietet und stell mich dann darauf ein. Ich glaube bei einem sehr gut trainierten Pferd sollte Equikinetic eigentlich keinen Muskelkater verursachen. Ich versuche sowieso nie so zu trainieren, dass das Pferd Muskelkater bekommen könnte.
Re: Equikinetic
Verfasst: So 12. Apr 2015, 20:54
von Belgano
Oh, es tut mir leid, ich habe mich vielleicht zu heftig ausgedrückt. Tatsächlich stelle ich schon einen Trainingseffekt bei mir fest, zum Glück. Ich für mich, finde es auch nicht schlimm, mal an meine Leistungsgrenze zu gehen, und das zwickt dann halt mal ordentlich. Ich würde das aber nie von meinem Pferd verlangen!!
Aber im Cav... Artikel wird immer wieder betont, wie anstrengend das Training ist und da bin ich eben unsicher geworden, ob die Pausenzeit reicht.
Bisher longiere ich nach LK und an manchen Tagen bestimmt auch länger, als bei den ersten Stufen des Equikinetik, insofern sollten wir doch gute Startbedingungen haben.
Außerdem kommt es bei mir öfter vor, dass ich nicht jeden Tag oder jeden 2ten am Stall bin, somit werden die Pausen automatisch länger.