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Re: Exterieurbeurteilung

Verfasst: Di 14. Okt 2014, 09:35
von Scheckenfan
@ Bubi: Modernes Sportpferd, eher zierlich aber sehr harmonisch gebaut. Der Hals könnte etwas länger sein, ansonsten wirklich sehr schön gebaut.
Stutentypisches Rechteckformat.

Die sollte - wenn die Psyche und die Vorgeschichte mitspielen - ein ganz tolles feines Reitpferdchen sein, mit der dir alle "klassischen" Sparten offen stehen :-n

Re: Exterieurbeurteilung

Verfasst: Di 14. Okt 2014, 19:24
von Mylana
Na dann habe ich wenigstens ein perfektes Bild eingestellt, wenn ich schon kein perfektes Pferd habe :lol:

Ich habe auch den Eindruck, dass sie auf dem Foto bergab steht, ich stell nochmal fast das gleiche Foto ein, wo es nicht so wirkt.

Püh, das ist doch kein Traber :snooty: ;) aber so ähnlich: Galopper, also Englisches Vollblut. 8-) Und spannend, was ihr so seht, sie hat zwar keine Fohlen gehabt, aber hinten ist sie definitiv nicht in Ordnung. Sie hatte mit 3 Jahren einen Beckenbruch gehabt, wobei es unklar ist, was für Strukturen genau kaputt gegangen sind, eine Tierärztin mit Zusatz-Osteo-Ausbildung meinte mal, da ist wohl ein Knochen richtig weggerissen - es ist eben sehr schief wieder zusammengewachsen, so dass sie links deutlich tiefer ist als rechts. Deswegen hab ich auch ein Bild von rechts eingestellt, weil das irgendwie "gesünder" aussieht ;) aber rechts ist dann eben auch zu hoch, vielleicht wirkt es deswegen auch so überdimensioniert.

Ich stell auch nochmal vergleichsweise ein Foto von der anderen Seite ein (hab grad kein anderes, der Sattel da ist auch nicht aktuell).

Das säbelbeinige sieht auf dem Foto auch deutlich besser aus als es eigentlich ist, normalerweise steht sie nicht so schön gerade da... was bewirkt das säbelbeinige eigentlich? Ich kann mir vorstellen, dass das für die Kraftübertragung aus der Hinterhand sehr ungünstig ist...

Achso, sie ist 14. Woran siehst du am Hals, dass sie "gelegentlich" gearbeitet wird? (sie wird übrigens nicht nur gelegentlich gearbeitet, sondern regelmäßig 4-5 mal die Woche, klassischer RU, Equikinetic, Ausreiten, bissl Handarbeit, LK...)
Und was meinst du mit extrem kurze Vorhand?
Ich habe mir eigentlich immer eingebildet, dass sie exterieurmäßig gar nicht so schlecht aussehen würde, wenn sie das mit dem Becken nicht hätte, aber anscheinend ist sie ja auch unabhängig davon eine einzige Baustelle, na toll :roll: ;)

So ein bisschen frustrierend ist die Einschätzung schon, aber auch irgendwie erleichternd, weil das ja auch gleichzeitig heißt, dass Probleme nicht nur an meinen mangelnden Fähigkeiten liegen, sondern so ein bisschen auch naturgegeben sind, wenn ihr wisst, was ich meine...

Ich glaube ich habe am Anfang immer viel aufs Becken geschoben und bin jetzt im anderen Extrem gelandet, dass ich die Einschränkungen dadurch immer ausblende (weil sie DAFÜR dann eigentlich ziemlich gut läuft)...

Fotos folgen...

Re: Exterieurbeurteilung

Verfasst: Di 14. Okt 2014, 19:30
von Mylana
Gleiches Bild - weniger bergab
Gleiches Bild - weniger bergab

Re: Exterieurbeurteilung

Verfasst: Di 14. Okt 2014, 19:31
von Mylana
andere Seite
andere Seite

Re: Exterieurbeurteilung

Verfasst: Di 14. Okt 2014, 19:47
von ehem User
Darf ich mich vielleicht einklinken - von Exterieurbeurteilung habe ich leider zu wenig Ahnung, aber am Freitag hatten wir dazu sehr passende Zusammenhänge.

Und zwar unter dem Aspekt der Trageerschöpfung:
- der Widerrist wirkt durch den hängenden Brustkorb höher, als er eigentlich ist
- flache Hufe mit langen Zehen (Zusammenhang kann ich bei Bedarf gern noch erläutern)
- Pferd steht langfristig vorn rückständig und im Gegenzug dazu hinten säbelbeinig (-> und tritt weit über, allerdings nicht wegen federnder Gelenke, sondern des gekippten Beckens)
- die Lendenwirbelsäule kommt hoch und das Lumbosakralgelenk (Übergang LWS zum Kreuzbein) sackt nach unten
- daraus resultierend schlechter Galopp (der gleichzeitig aber für den hinteren Bereich nötig wäre)

Und unabhängig von der Trageerschöpfung noch ein Zusammenhang zur langen Zehe (ich kann jetzt nicht sagen, ob dein Pferd lange Zehen hat, will es nur erwähnen):
Dadurch ist die Beugesehne permanent unter Zug (teilweise bei Warmblütern bis zu 2cm!!), was wiederum die Muskulatur an der Rückseite des Beins (oberhalb von Sprung- bzw. Karpalgelenk) schmerzen lässt.


Ansonsten sind ihr langer Hals (der Kopf ist auch nicht zu leicht) und der große (oder bilde ich mir das ein?) Winkel der Hinterhand (Hüfte-Sitzbeinhöcker-Knie) aber eigentlich sehr gut für ein Reitpferd. Oder? :-e

Re: Exterieurbeurteilung

Verfasst: Di 14. Okt 2014, 20:45
von Scheckenfan
Ich finde, auf dem Foto von der anderen Seite sieht sie besser zusammengebaut aus, wobei da ja aber logischerweise der Sattel das Bild etwas verzerrt...
Vielleicht kannst du bei Gelegenheit noch mal ein Bild von der Seite machen?

Re: Exterieurbeurteilung

Verfasst: Di 14. Okt 2014, 21:11
von Mylana
ich hab noch ein Bild gefunden von links ohne Sattel, sicher auch nicht optimal als Foto (aber wenigstens die Mähne rübergelegt ;) ) - aber da steht sie nun mal da, wie sie eben immer da steht...
Seerose-links.JPG

Re: Exterieurbeurteilung

Verfasst: Di 14. Okt 2014, 21:32
von Scheckenfan
Danke. Auf der Seite sieht sie mehr wie Galopper aus ;)
Und ich seh was du meinst mit der Hüfte.

Die Rückständigkeit gefällt mir nicht, kann aber natürlich aus der Hüftgeschichte entstanden sein. Sie läuft barhuf? Wie sind ihre Hufe? (Bei Galoppern immer mal problematisch wegen Genetik & frühem Beschlag).

Und du kannst dir sicher sein - ich kenne eure Reitprobleme nicht, aber es wäre ein Wunder wenn sie wie ein Dressurpferd laufen würde :nix: dafür ist sie offen gesagt zu verbaut.

Von wann ist das letzte Foto? Sie sieht auf den Fotos, die die linke Seite zeigen, deutlich harmonischer/muskulöser/besser genährt aus... und hat einen ganz anderen Ausdruck, auch wenn das natürlich absolut Situationsabhängig sein kann.

Re: Exterieurbeurteilung

Verfasst: Mi 15. Okt 2014, 09:34
von Heupferdchen
Scheckenfan hat geschrieben:es wäre ein Wunder wenn sie wie ein Dressurpferd laufen würde :nix: dafür ist sie offen gesagt zu verbaut.
Mylana! :hug:

Hmm, da möchte ich mich doch kurz einklinken.

Ich habe mir auch die Frage 'Traber oder nicht Traber?' gestellt. Für einen Traber hätte sie nämlich eine hervorragend gewinkelte HH :-)

Ich finde das ganze Pferd vom Exterieur her gar nicht so die Riesen-Katastrophe, wie andere das hier sehen. Der Hals ist ziemlich tief angesetzt, die Schulter etwas steil, das ganze Tier ist recht lang und dazu kommt die Hüft-Problematik - aber soo schlimm?

Ich finde, das ist eher eine muskuläre Baustelle als eine Exterieur-Baustelle :nix: ... der schlechte muskuläre Zustand ist schon auffällig, abgesehen davon, dass sie etwas dünn ist. Und dieser Zustand ist für ein Pferd mit einem derartigen Pensum doch ungewöhnlich :gruebel: Bei nem Blüter darf man natürlich keine Muskelberge erwarten. Aber dass der Rücken so sehr hängt, finde ich schon bedenklich.

Man stelle sich dasselbe Pferd mit ein bisschen mehr Oberhals und angehobenem Rücken vor - dann habe ich ein ganz anderes Bild vor Augen.

Hmm, an Mylanas Stelle würde ich vielleicht mal die RL ansprechen, warum dieses Pferd trotz Unterricht muskulär so schlecht dasteht.

Eine andere Erklärung wäre, dass sie aufgrund ihres Hüftproblems Schwierigkeiten hat, ordentlich unter dem Reiter zu gehen. Mit so einem Handicap kann man dann keine großen Fortschritte erwarten ...

Re: Exterieurbeurteilung

Verfasst: Mi 15. Okt 2014, 10:32
von Shieldmaiden
hmm, ok, da muss ich was zu sagen... es ist ein bischen 'huhn oder ei - was kam zuerst?' ... also - muskulaere katastrophe mMn verursacht durch die anderen probleme und nicht unbedingt umgekehrt - das meinte ich mit dem hals. Ich dachte das von meiner Erfahrung mit Rosa - man kann sehen, dass das pferd zumindest zwischendurch (den teil koennte ich natuerlich nicht beurteilen) gut gearbeitet wird, das sieht man am hals. Ich finde den muskulaeren unterschied schon gravierend, und hatte mit Rosa genau dasselbe problem - und jetzt, da ich weiss das sie ein galopper ist, sehe ich das noch mehr so, denn galopper bauen halt muskulatur echt nicht schnell auf. Demnach wuerde ich nun noch mehr sagen, dass sie ordentlich gearbeitet wird.

Ich wuerde eher sagen, von dem, was man sieht, dass sie eventuell nicht in der lage ist, die richtige muskulatur aufzubauen, sonst haette ich erwartet dass die muskulatur am hals dem rest des pferdes gleichen wuerde. Dem ist aber nicht so.

Wobei ich da wiebs nicht widerspreche (plueschi) - denn obwohl die saebelbeine tatsaechlich auch exterieur sind (mMn) stehen sie ausserdem stark unter den koerper gestellt, so erscheint sie halt wie die 'ziege auf dem gipfel' - und das hat durchaus mit haltung mehr zu tun als mit exterieur. Wenn nun aber die Huefte sich nicht senken kann (die kruppe ist halt arg waagerecht, und das ist nicht 'original' so vermute ich) dann kann sie halt auch den ruecken nicht so bewegen, wie man es sich wuenschen wuerde, und demnach haengt die ganze oberlinie. Wobei der widerrist zb extrem lang ist - das hatte ich so sattelmaessig erwaehnt, das ist schwer zu besatteln :seufz:

Dressurmaessig - nun ja. Kommt darauf an, was man erwartet :-) Der hals ist nicht nur tief angesetzt sondern auch sehr lang, und die kurze vorhand - damit meine ich, wenn du sie in 3 teile teilst mit einem strich hinter dem ellbogen und vor dem knie dann ist die mitte lang, und wenn du nun noch einen strich vor die brust / das buggelenk setzt, dann ist der vorderteil sehr kurz (also zwischen ellbogen und buggelenk).

Ich finde sie uebrigens nicht duenn... und sie hat eine recht gute oberlinie am hals. man soll sich nciht einbilden dass wenn man da nur ein bischen speck und muskeln draufsetzt der hals auf einmal besser geschwungen wirken wuerde - bei galoppern schon gar nicht :seufz: - wohl aber wenn die haltung sich verbessert, was ich allerdings denke wird nicht so wirklich moeglich sein.

Allerdigns 'bewerten' wir die pferde ja nun nach einer 'perfekten' schablone. Ich finde gerade eine Stute wie sie benoetigt und verdient sehr gute arbeit - die sie wohl bekommt.

Man muss dann halt seinen Blick den Bedingungen anpassen udn nicht verzweifeln, wenn das eigene geliebte pferdchen halt nie wie ein Exterieurwunder aussehen wird.

Das gesagt wuerde ich sagen es waere sicher gut, den Sattel zu pruefen, ich kann mir vorstellen dass man da mit ihr grosse probleme haben wird, den gut anzupassen. Und ja, strahl und vor allem strahlfurchen wuerde ich auch pruefen, denn diese rueckstaendigkeit muss nicht unbedingt an einer langen zehe liegen, sondern kann auch einfach schmerzen in den ballen sein.

Viele kennen sie ja, aber noch mal so was ich meine - das ist Rosa, galopperstute mit KS:

vorher:
Bild

nachher:
Bild


man sieht auch, ich habe es nach monaten zwar geschafft, die haltung und auch die muskulatur am hals zu verbessern, aber es hoert da auf, wo ihr problem ist, und weder ruecken noch kruppe bekomme ich 'aufgemuskelt' (und der hals wird nie wie ein WB aussehen... )

Und zu hufen, saebelbeinen hab ich auch noch ein paar: Pip mit 'hufaua':

Bild

Bild

und ohne:
Bild

Er war zb nie saebelbeinig sondern nur gerade im Sprunggelenk und es erschien einfach so durch das hufaua. Allerdings finde ich sieht die stute schon wirklich saebelbeinig aus, was vielleicht durch die probleme verstaerkt wird.

und hier pip mit vorne hufaua. Zu lang finde ich die zehe nicht unbedingt:
Bild

Allerdings hatte er ganz furchtbar aua-fuesse, und ja, verbogen und so schon... aber vor allem war es wohl die tiefe strahlfurche (passte der ganze hufkratzer bzw die metallspitze rein :ohhh: ) - aber er stand tatsaechlich immer so rueckstaendig.