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Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 13. Jun 2013, 10:07
von Scheckenfan
:-n Ich finde, die meisten Hufe zeigen ganz ganz deutlich, wo was gemacht werden muss. Und Tragrend immer auf Sohlenniveau runternehmen ist nu auch nciht sonderlich schwer.

Bei "normalen" Hufen kommt man mit wenigen Prinzipien, denen man folgt, gut klar. Nur, wenn die Hufe etwas schwerere Probleme haben, muss man schon ein paar mal mehr gucken :nix:.

Hufe machen ist aber generell gar nicht sooo schwierig :-ü

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 13. Jun 2013, 11:35
von HP-Manu
Hufe machen ist aber generell gar nicht sooo schwierig :-ü
den Satz mag ich so nicht unterschreiben. Ein Pferd ist ein individum und nicht jedes Pferd kommt mit jeder Art der Bearbeitung zurecht. Du stachelst hier regelrecht dazu an, dass es ja jeder kann und somit auch jeder an seinem Pferd rumraspeln kann....find ich persönlich extrem gefährlich, Ausbildung, Prüfung, Fachwissen, Praxis und auch ein Auge für Hufe haben ist größte Voraussetzung. Alles andere finde ich Fahrlässig.

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 13. Jun 2013, 12:18
von Scheckenfan
Da kann man sich sicher drüber streiten.

Ich denke aber tatsächlich, dass enorm viele Pferdebesitzer eine bessere Arbeit als Laien machen würden als viele der "ausgebildeten" Hufkünstler, die hier in Deutschland so rumlaufen.
Einfach auch, weil der Besitzer, wenn er die Hufe selbst macht, IMMER das Individuum sehen wird, immer darauf achten wird, wie das Pferd läuft und ob es sich zum Positiven oder Negativen entwickelt, sich selbst immer hinterfragen wird, weil er Angst vor Folgen einer evtl. Fahrlässigkeit hat.

Und solang die Hufe besser werden, haben die Pferde was gewonnen. Vielleicht werden die Hufe nicht perfekt, aber wie viele Hufe sind schon perfekt?

Ich bin ganz klar dafür, dass Besitzer selber raspeln. Besitzer versorgen ja auch einfache Wunden selber, teilen die Fütterung ein, passen Trensen und Gebisse an. Alles benötigt eine gewisse Fachkenntnis. Wenn man sich die angeeignet hat, steht dem aber nix entgegen.

Habe schon mehrere Besitzer dazu angeregt & motiviert, selbst zu raspeln, und ihnen einige Sachen erklärt & gezeigt - und keiner hat die Hufe je vermurkst, sondern alle Hufe haben sich deutlich verbessert.

Soooo viel Gefahr sehe ich da nicht :-ü

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 13. Jun 2013, 12:20
von Fionnlagh
@Scheckeline:
:gut:

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 13. Jun 2013, 13:09
von Scheckenfan
Ich hab eben noch mal drüber anchgedacht, was der Laie denn so anstellen könnte.

Mit der Raspel kann er eigentlich nur a) zu viel raspeln oder b) die Balance zum Negativen verändern.
Bei a) merkt der Besitzer schnell, dass das Pferd nicht mehr gut läuft und wird das nicht mehr tun. Angesichts der Tatsache, dass es bei vielen Schmieden üblich ist, dass das Pferd ca. 1 Woche nach der Bearbeitung etwas fühliger ist und man daher auf gar keinen Fall direkt nach der Bearbeitung reiten soll, hat das Pferd es mit einer übertriebenen Beraspelung nicht schwerer.
b) ist natürlich schon schwerwiegender, ist aber die Frage, ob der Besitzer das nciht nach wenigen Intervallen merken müsste. Wenn er's nicht merkt, würde er aber auch bei einem nciht so guten Bearbeiter nicht mehrken, dass die Hufe mistig aussehen. Somit auch wieder egal. Es sei denn, es gäbe zufällig einen der wenigen guten Bearbeiter in der Nähe - den aber ein bemühter Besitzer sicherlich immer mal auf die Hufe schauen lassen würde.
Dazu gibt es immer noch die Möglichkeit, dass der Besitzer sich per Fotos hilfe holen kann, wenn er denn bemüht ist, und so würden die Fehlentwicklungen auch erkannt werden.

Mit dem Messer ist's natürlich etwas gefährlicher. Der Besitzer könnte a) die Sohle zu dünn schnitzen oder b) beim Strahl schneiden die Lederhaut verletzen.
Bei beiden Fällen läuft das Pferd sofort schlechter, bei b) läuft sogar Blut. Das wird den Besitzer sicherlich davon abhalten, das JEMALS WIEDER zu machen.
Pferd muss ein paar Tage mit Hufverband/Hufschuhen laufen oder ggf. mal ein paar Wochen Beschlag/Bekleb haben (wenns GANZ schlimm ist) und danach ist auch wieder gut. Jedes Hufgeschwür ist schmerzhafter - und wenn die Hufgeschwüre ausbleiben, weil der Huf besser bearbeitet wird, ist das für's Pferd sicherlich ein fairer Tausch.

Also, :nix: kein dramatisches Risiko, meines Erachtens.

@ Laura: :five:

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 13. Jun 2013, 13:20
von Sheitana
Für mich war die Entscheidung ganz einfach: Die Hufe waren mit Hufbearbeiter/Schmied bis jetzt von "ok" bis "katastrophal".
Da habe ich mir gedacht, wenn ich mich informiere, immer wieder hinterfrage und mich vorsichtig rantaste...... schlimmer kann es nicht werden... :nix:

Im Moment bin ich bei Georgia an einer Stelle, wo ich nicht Recht weiter komme, so habe ich jetzt über Kontakte jemanden in meiner Nähe kennen gelernt. Und hoffe so, weiteren Input zu bekommen.
Im Grunde ist es doch so wie mit allem: Die, die sich nicht informieren, die können sicherlich viel falsch machen. Würden aber vermutlich auch nicht bemerken, wenn der Fachmann es nicht richtig macht.
Und die, die sich informieren sind in der Regel selbstkritisch genug, sich zu hinterfragen, vorsichtig zu sein und Fehler nicht zu wiederholen.
Und ich schätze mal niemand wird seinem Pferd den halben Huf abraspeln und sich dann wundern.

Sicherlich darf man dabei eines nicht vergessen: Man muss sich ständig informieren, reflektieren und es schadet auch sicherlich nicht, wenn man mal den Fachmann draufschauen lässt. Sei es real, oder über Fotos.

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 13. Jun 2013, 13:28
von ehem User
Ich denke, nur ein aufmerksamer und interessierter Pferdebesitzer wird selbst raspeln wollen.
Und wenn er es nicht selbst macht, gibt es auch genug gewerbliche Hufbearbeiter aller Richtungen/Schmiede, die Murks abliefern und schiefe unanbalanzierte Hufe produzieren.... wie wir alle wissen. Hiermit ist niemand direktes angesprochen, nur um jetzt Missverständnissen gleich vorzubeugen.
Wer aus finanziellen Gründen so halbherzig raspeln will, der wird auch nur halbherzig den Bearbeiter und eher seltener beauftragen... diese Gruppe, die sich ermutigt fühlen könnte um selbst zu raspeln, geht so oder so ihren Weg.

Pferdebesitzer zu ermutigen selbst zu raspeln, finde ich nicht verkehrt, denn ich empfinde es auch nicht als Zauberei.
Es wird auch nur derjenige am Ball bleiben und es auf Dauer machen, der sich auch damit beschäftigen will und anderen dann Löcher in den Bauch fragt :)
Und wer übers Ziel hinausschießt, dem sagt das Pferd sehr schnell, das war falsch.
Schön wäre es, wenn man Probleme hat, dass man sich Hilfe holen kann und das macht ja auch dies Forum, Hilfe geben und auch andere Foren.

@Scheckenfan, ich stimme dir jedenfalls zu!

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 13. Jun 2013, 21:18
von Cat_85
Ich stimme Scheckenfan auch zu. Ich ermuntere meine Kunden aus verschiedenen Gründen sehr dazu, selbst Hand anzulegen. Und ich habe damit ausschließlich gute Erfahrungen gemacht.

Ich muss ehrlich sagen, ich fahre lieber einen ganzen Tag zu weiter entfernten Kunden (tlw. 250km) und mache alle vier bis sechs Monate Hufkurse, wo wir uns die Pferde der Besis anschauen und beurteilen und ich Tipps gebe für weitere Bearbeitung gebe, als selbst alle vier Wochen irgendwo hin zu fahren. Den Tatsache ist, dass sich diese Hufe meistens viel besser entwickeln, weil der Besi da alle zwei Wochen minimal Wandüberstand weg nimmt und sich einfach nichts mehr verbiegen kann. Bei schwierigen Hufen reichen auch alle vier Wochen nicht aus. Der Besi ist unzufrieden, weil er so viel Geld da rein steckt und es sehr langsam vorwärts geht. Mal extrem ausgedrückt natürlich. Ich mag erstere Variante lieber und freue mich mit den Pferdebesitzern, wie gut das alles klappt und wie toll sie sich mit ihren Pferden auseinandersetzen durch diese Art der Beschäftigung mit dem Tier. :-D

Zugegeben, dass ist nicht mein Hauptverdienst. Aber ich denke, wenn ich es drauf anlegen würde, könnte ich davon trotzdem leben, trotz der Hufkurse, die ich mache.

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 13. Jun 2013, 21:24
von ehem User
Das Raspeln/Nachfeilen ist ja die eine Sache, aber überständiges Horn abzuknipsen, würde ich mir selbst nicht zutrauen oder haltet ihr die (Raspel-) Intervalle dann so kurz, dass das gar nicht mehr nötig ist?

Re: Hufbeurteilung

Verfasst: Do 13. Jun 2013, 21:32
von Cat_85
l'eau hat geschrieben:oder haltet ihr die (Raspel-) Intervalle dann so kurz, dass das gar nicht mehr nötig ist?
Die Besis ja. Hab ich früher auch gemacht, als ich noch keine Ausbildung hatte. Da hab ich gar nicht so lang werden lassen. Mache ich aber jetzt auch nicht beim eigenen Pony, ist nicht gut für die Hufe. ;)