So, jetzt versuch ichs mal
Antigone hat geschrieben:Entscheidend ist die Lage der Muskulatur, sie bedingt gleichzeitig die Funktion.
Ursprung= Anfang, Ansatz = Ende
Kontraktion eines Muskels = annähern von Ansatz und Ursprung
Der M. supraspinatus setzt vorn am Buggelenk an bewegt die Schulter also nach vorn, der Infraspinatus setzt unterhalb der Spina = Gräte, scapulae =Schulterblatt an und zieht das Schulterblatt/ die Schulter nach hinten und spreizt das Vorderbein ab, weil er seitlich am Schulterblatt liegt
in Denoix/ Pailloux "Physiotherapie und Massage für Pferde" wird auf S. 62 mit Muskelpfeilen, die Aktivität des Vorderbeines in Abduktion = Abspreizung und Adduktion= heranziehen bezeichnet.
Der Infrapsinatus widerlagert dabei in der Adduktion das Standbein und zieht parallel zum Reiterbein nach oben (kontrahiert). In der Abduktion (der Gegenseite) zieht der infraspinatus das Bein zur Seite.
Nun die Frage: ist der infaspinatus auf der Standbeinseite zu schwach isometrischen/ exzentrischen Arbeit zu leisten, oder ist der Infraspinatus der agierenden Seite (daher Agonist) der das Schulterblatt, beim Bewegen des Vorderbeines in Abduktion nach oben zieht, zu schwach konzentrisch zu arbeiten ?????????????
Die Abspreizung erfolgt unter anderem unter zu Hilfenahme des M. pectoralis descendes und des M. pecoralis transversus die wozu gehören - ich nehme Angebote entgegen- ich höre Muskelschlinge- das ist Richtig-
der infraspinatus kann also Seitwärtbewegung des Vorderbeines beinflussen/ herabsetzten wenn er zu schwach ist- da er ja nicht alleinig abspreizt sondern einen Kumpel- den Teres Minor hat ua, wird es wohl eher die Gegenseite sein, die zu schwach ist gegen zu halten, weil die Exzentrik generell von der Muskulatur viel Übung abverlangt - das ist aber meine Hypothese
Wie kommst du darauf, dass der Infraspinatus zu schwach ist?

Ich verstehe deine Überlegungen und Beschreibungen und finde sie sehr nachvollziehbar - danke!
Ich verstehe nur gerade nicht, woher deine Frage kommt, dass der INfraspinatus irgendwo zu schwach wäre oder sein müsste?
Nun ist es aber nicht so dass jeder Muskel für jedes Pferd gleich schlecht oder gut ist, man benötigt eine Funktion dazu.
Ein Schüler, der nur Sitzt und im Schulsport Sit ups machen muss, vollführt eine sinnlose Übung (und dennoch wird sie seit 100 Jahren gemacht), je nach Ausführung wird er sich mehr oder weniger weh tun
ein Sportler (Werfer), der noch ein paar cm an Seine Bestmarke herankommen möchte benötigt diese Muskulatur, er weiß wofür er es tut und wie es zu tun ist- use it or lose it lautet die Devise,
Das ist klar, wobei ich persönlich schon in erster Linie von einem Reitpferd ausgehe bei meinen Fragen hier.
Da kommt mir auch gleich die Frage, ob ein Pferd mit Exterieurmängeln oder sonstigen körperlichen Einschränkungen auch stark kompensatorisch arbeitende Muskeln haben 'darf', die aus dem Bild der harmonischen Bemuskelung eines Reitpferdes quasi herausstechen?
hilfreich wäre also noch im Thread, für die Übung xy benötigen wir folgende Muskeln ab arbeiten in der Standphase so in der Spielphase so und so,
Das ist eine gute Idee!
in der Beziehung gebe ich Nelchen recht, weil "who cares" ? - andererseits wenn nie eine Frage gestellt wird, wird man nie weiter kommen auch mal um die Ecke zu denken oder aber gelerntes Wissen über den Haufen zu werfen (das ist häufig "scary")
Das ist mit Sicherheit auch ganz sehr Typsache - oder vom individuellen Könnensstand abhängig.
Wenn Dinge verinnerlicht sind und automatisiert ablaufen, heißt das ja nicht gleichzeitig, dass ich bis ins Detail erklären kann, warum ich was wann und wie mache.
Wenn ich aber Dinge noch nicht automatisiert habe oder Zusammenhänge noch nicht so ganz klar sind, dann kann es sehr hilfreich sein, sich alles erstmal auseinander zu puzzlen und danach wieder zusammenzusetzen, um das große Ganze besser zu verstehen.
Mir geht es da zumindest so.

Ich muss Reiterhilfen oder Bewegungsabläufe auch erstmal kleinschrittig im Kopf nachvollziehen, ehe ich sie umsetzen kann.
Das gilt auch fürs Cellospielen beispielsweise, was ich vergleichsweise auf höherem Niveau betreibe als das Reiten.
Nun unterrichte ich auch Cello und stelle dabei fest, dass ich bei vielen Dingen einfach mache und gar nicht genau erklären kann, wie man den Bogen führen muss, um eine Klangfarbe, einen dynamischen Verlauf oder einen bestimmten Ausdruck zu erreichen.
Dann beschäftige ich mich damit, muss es die Schüler teilweise in Einzelbewegungen üben lassen - und stelle nachher fest, dass ich durch diese bewusste Wissen um Details der Abläufe selber mit meiner Bogentechnik nochmal viel besser geworden bin.
Weil ich eben weiß, was ich warum wann wie mache.
zur Wiederrist Geschichte ist mir eingefallen- wenn man die Wirbelsläule in Stellung und Biegung nach rechts zeichnet, so gibt es Pferde die bspw. bei C4 "abknicken", dann verläuft alles "unterhalb" von C4 nach links-
c4 = 4. Halswirbel?

Was du beschreibst, ist doch aber nicht korrekt bzw. nicht Zielbild, oder?
generell bezieht es sich auf die Einhandreiterei in Reitkunst und Westernreiten, ist der Bogen bis zum Wiederrist harmonisch, kann ich diesen, zwischen den Schulterblättern, (wir haben gelernt Infraspinatus und thorakale Muskelschlinge) bewegen und das Pferd beliebig auf die HH "setzen" lassen
Könntest du das nochmal erklären?
Was bezieht sich auf die Einhandreiterei?
Für mich klingt das eher nach dem Ansatz der Légérèté bzw. Baucher - also den Widerrist von vorn anheben.