Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme
Moderator: Keshia
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Re: Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme
Edit, ganz vergessen, zu dem Thema vielleicht würde Rons Besitzerin sich wohler fühlen, wenn sie Ron dafür belohnen dürfte, dass er sich beherrscht: Das würde genauso nicht funktionieren. Ob ich belohne oder nicht, ich muss authentisch sein und zeitlich muss es passen.
Er zieht sie ins Gras, weil sie nicht genug bei ihm ist, nicht aufpasst, den Moment verpasst, wo er sie geistig verliert und dann ist es zu spät. Da würden auch Kekse nicht viel dran ändern, denn es hätte bei Ron den gegenteiligen Effekt: Er würde nur noch in ihrer Tasche kleben und sie bedrängen, weil sie den Moment verpasst richtig zu loben und auch da Grenzen zu setzen.
Das klingt jetzt, als würden die Beiden nicht miteinander klar kommen... Das stimmt nicht. Ron liebt sie sehr und Beide mögen ihre gegenseitigen Schrullen und zu 95% klappt das gut mit den Beiden.. Bis auf die kleinen Momente, wo sie sich gegenseitig verlieren
Er zieht sie ins Gras, weil sie nicht genug bei ihm ist, nicht aufpasst, den Moment verpasst, wo er sie geistig verliert und dann ist es zu spät. Da würden auch Kekse nicht viel dran ändern, denn es hätte bei Ron den gegenteiligen Effekt: Er würde nur noch in ihrer Tasche kleben und sie bedrängen, weil sie den Moment verpasst richtig zu loben und auch da Grenzen zu setzen.
Das klingt jetzt, als würden die Beiden nicht miteinander klar kommen... Das stimmt nicht. Ron liebt sie sehr und Beide mögen ihre gegenseitigen Schrullen und zu 95% klappt das gut mit den Beiden.. Bis auf die kleinen Momente, wo sie sich gegenseitig verlieren
Re: Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme
*unterschreib* das ist für mich sogar einer der wichtigsten Punkte. Ich gucke mir alles an, ich höre mir auch alles an und sortiere dann nach folgenden Kriterien aus: passt zum Pferd, passt zu mir, passt es gar nicht oder nur zu einem von uns = Mülleimer. Ich finde nichts schlimmer, wie sich auf eine einzige Methode zu versteifen und im Hirn rundherum Bretter aufzubauen, damit ich ja in diesem engen Radius bleibe. Zum Clickern bin ich über Babette gekommen, das ergab sich mal in einem LK-Kurs so. Meine Bahnphobie (direkt neben der Halle fuhr die S-Bahn) und die Nerven vom Traber waren an dem Tag keine gute Kombination, also hat Babette jedesmal wenn ein Zug vorbei fuhr (und es kam gefühlt ständig einer ) den Traber genommen und ihn über die Vorbeifahrzeit vom Zug hinweg geclickert. Es hat mich damals beeindruckt, wie sehr man gezielt positiven Einfluss nehmen kann und schlechte Erfahrungen mit etwas Gutem belegen kann. Danach habe ich mich auf dem Gebiet weiter informiert und habe auch einen Kurs besucht, privat Unterricht genommen und schnell fest gestellt: nee, so will ich das eigentlich auch nicht. Ich will nicht mein Pferd dazu bringen, Sachen zu tun, die es absolut nicht will (z.B. Traber und spielen ist unvereinbar. Er mag das einfach nicht, Ende). Aber ich will eine gemeinsame Sprache haben, die es uns ermöglicht über die Körpersprache hinaus einen Dialog aufzubauen. Das ist mit clickern möglich, weil ich in der Sekunde, wo das kommt, was ich mir gewünscht habe, sagen kann: GENAU DAS WOLLTE ICH . Dabei geht es nicht darum, dem Pferd wilde Kunststücke beizubringen, sondern es gibt mir die Möglichkeit, für völlig normale Dinge und Dinge die irgendwann mal normal sein sollen, eine Rückmeldung zu geben. Das hat aber auch "Nachteile", denn man darf nie vergessen, dass ein Pferd - wie auch der Mensch - immer lernt. Jeder Umgang, egal ob ich nur füttern will oder reite, hat für das Pferd folgen, weil es dadurch lernt. So wie ich auch immer lerne und im Laufe der Zeit mein Pferd immer besser kennen lerne.
Hier wurde mehrfach die Belohnung für Ruhe angesprochen und (ich glaube A.Z. hat das geschrieben) dass man auch "sinnfreie" Sachen belohnt. Ich belohne - wenn mir danach ist und sich gerade nichts anderes findet - auch niedlich gucken . Niedlich gucken tun sie meist, wenn sie entspannt sind, ich schlage also zwei Fliegen mit einem Leckerllie . Allerdings kommt vor dem Leckerlie IMMER der Click bei mir, das habe ich mir so angewöhnt, damit ich mein clickern nicht verwasche. Da ich ausschließllich per Zunge clicke, habe ich mein Werkzeug immer dabei .
In der Regel habe ich eine relativ konkrete Vorstellung davon, was ich machen will, aber auch da bin ich inkonsequent. Wenn während der Arbeit vom Pferd ein Angebot kommt, was zwar gerade nicht gefragt war, mir aber vielversprechend erscheint, dann clicker ist das und nehme es ins Programm mit auf. So sind wir beim Schinken z.B. auf die Traversale auf mich zu gekommen. Ich arbeite derzeit ja mit 3 Pferden, die alle unterschiedliche Interessen und Ausbildungsstand haben. Alle drei gleichen sich auf eine Art und sind doch absolut unterschiedlich und müssen auch unterschiedlich behandelt werden. Dabei ist für mich sehr sehr wichtig, was die denn so mögen. Wie schon geschrieben, mag der Traber nix, was mit spielen zu tun hat, aber er liebt es, wenn er z.B. im Roundpen schön läuft und dafür belohnt wird, oder wenn er frei im Gelände laufen darf und belohnt wird, wenn er stehen bleibt, oder auf mich zu kommt. Der Schinken liebt diese freien Spaziergänge inzwischen auch sehr, da bauen wir das gerade in verschiedenen Gangarten auf, Ziel ist, das auch mit dem Fahrrad einzuführen. Er liebt auch Seitengänge und Spielerei, da kann er nicht genug von bekommen und wenn ich mal richtig gut war, dann belohnt er mich, indem er sein Leckerchen mit einem HöHö entgegen nimmt, da fühle ich mich immer gleich besonders gut . Auch empfinde es beide als völlig korrekt, wenn er für gute Arbeit an der Longe oder unter dem Sattel auch belohnt werden. Bei besonders gut gelungenen Übungen quillt es in mir fast über, wenn ich den click gebe und auch das wird dann sehr positiv mit einem HöHö von Beiden aufgenommen.
Bei dem Traber kann ich auch mal Fünfe gerade sein lassen, beim Schinken kommt das auch langsam, beim Zwerg geht das gerade noch gar nicht. Der braucht immer punktgenau den Click und er muss da einen Sinn erkennen. Bei dem habe ich mir angewöhnt, wenn ich ihm denn ein Leckerchen zustecken will, obwohl gerade nichts passiert und er nur niedlich ist, dass er meine Hand anstubsen muss. Dann kommt der Click und damit die Belohnung.
Unangenehme Dinge, die Angst machen, clicker ich auch. Da geht es aber nicht darum, dass sie etwas gut machen, sondern das ist dann das Zeichen: alles gut, ich bin da und Dir wird nichts passieren. Das haben alle drei inzwischen sehr gut verinnerlicht, so dass ich sie in Stresssituationen per Click bei mir halten kann. Der Traber entspannt dann sofort, der Schinken ist danach immer noch - wir wollen es mal aufmerksam nennen - aber nicht mehr panisch, ängstlich oder auf dem Sprung, der Zwerg versucht zumindest nicht mehr wegzurennen oder über mich drüber zu steigen (man muss nehmen, was man kriegen kann ) Mein Verlauflob ist JAWOLL!! da wissen alle, sie waren gut, aber für den Click langt es gerade noch nicht, aber es motiviert sie. Wenn sie mal was machen, was so gar nicht geht, dann kommt von mir ein NA!! und alle drei wissen: war gerade keine gute Idee .
Zuletzt geändert von Equester am Do 31. Okt 2019, 08:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme
Ich clickere nur für mich ich glaub mein Pferd legt da wenig Wert drauf...
Entsprechend bin ich da inzwischen auch nicht mehr konsequent und es gibt auch 'einfach so' Futter, wenn er mir ein gutes Gefühl gibt oder nach Futter fragt. Er ist aber eh kein gieriges Pferd, daher geht das.
Er hält beim reiten auch zb nicht an für den Click, und hat schon Leckerli abgelehnt weil er weiter machen wollte
Und ich kombiniere freiweg mit negativer Verstärkung und auch positiver Strafe. Letzteres aber nur, wenn er mein Wohlbefinden bedroht. Als er noch jung war hatte er zum Beispiel Probleme, zu wissen wo sein Kopf ist, und den somit öfter mit Wucht an meinen Kopf gerammt. Das war gefährlich und daher gab es da nen lauten Ausruf und blitzschnell nen Schlag/Klaps. Je nachdem wie schmerzhaft er mich getroffen hat war das auch mal mit Wucht - so war es eben authentisch.
Das hat nur wenige Male gebraucht bis er ein Interesse daran gefunden hat, darauf zu achten, dass sein Kopf nicht meinen trifft. Daran haben wir dann ohne Strafe weiter gearbeitet.
Und mein Pferd mag es, wenn ich mit ein bisschen Druck arbeite
Wir haben zb crunches geübt. Erst nach Intrinzen, nur über Körpersprache und Clickern. Fand er ätzend und war frustriert, weil er mich nicht verstanden hat. Dann habe ich immer mehr Druck dazu genommen - ein Impuls an der Brust (durchaus stärker werdend wenn er keine Idee hat) und eine Begrenzung an die Hinterhand. Damit hat er dann motiviert mitgearbeitet, das ist aktuell eine der liebsten Übungen...
Ich finde clickern mega wertvoll, weil es meinen Fokus verschiebt auf das, was alles schon klappt, und eine positive Stimmung schafft. Das kann reine negative Verstärkung nicht, und auch Stimmlob nur bedingt, weil da kein 'System' hinter steckt, das an regelmäßiges Loben erinnert. Ich kenne jedenfalls niemanden, der ohne Futterlob wirklich hochfrequent stimmlobt (ohne das Pferd sinnlos vollzuquatschen)
Und zu sheitanas letztem Beitrag: ich hab mit meinem Pferd auch die 'Abmachung' dass wir fein miteinander umgehen, und er kennt die Regeln ganz genau. Hin und wieder werden die aber in Frage gestellt und er wird unhöflich, und da antworte ich dann auch mal genauso unhöflich.
Aktuell zb bringt er gern mal mehr Druck auf den Strick als ich gerne hätte. Weil er keine Lust hat beim Tor durchqueren eng zu wenden, oder weil er nicht aufpasst. Da gibt's dann auch mal nen ruck am strick, was ich im normalen Umgang nicht mache. Aber ich mag lieber einmal deutlich korrigieren als ewig Druck auf dem Halfter haben.
Entsprechend bin ich da inzwischen auch nicht mehr konsequent und es gibt auch 'einfach so' Futter, wenn er mir ein gutes Gefühl gibt oder nach Futter fragt. Er ist aber eh kein gieriges Pferd, daher geht das.
Er hält beim reiten auch zb nicht an für den Click, und hat schon Leckerli abgelehnt weil er weiter machen wollte
Und ich kombiniere freiweg mit negativer Verstärkung und auch positiver Strafe. Letzteres aber nur, wenn er mein Wohlbefinden bedroht. Als er noch jung war hatte er zum Beispiel Probleme, zu wissen wo sein Kopf ist, und den somit öfter mit Wucht an meinen Kopf gerammt. Das war gefährlich und daher gab es da nen lauten Ausruf und blitzschnell nen Schlag/Klaps. Je nachdem wie schmerzhaft er mich getroffen hat war das auch mal mit Wucht - so war es eben authentisch.
Das hat nur wenige Male gebraucht bis er ein Interesse daran gefunden hat, darauf zu achten, dass sein Kopf nicht meinen trifft. Daran haben wir dann ohne Strafe weiter gearbeitet.
Und mein Pferd mag es, wenn ich mit ein bisschen Druck arbeite
Wir haben zb crunches geübt. Erst nach Intrinzen, nur über Körpersprache und Clickern. Fand er ätzend und war frustriert, weil er mich nicht verstanden hat. Dann habe ich immer mehr Druck dazu genommen - ein Impuls an der Brust (durchaus stärker werdend wenn er keine Idee hat) und eine Begrenzung an die Hinterhand. Damit hat er dann motiviert mitgearbeitet, das ist aktuell eine der liebsten Übungen...
Ich finde clickern mega wertvoll, weil es meinen Fokus verschiebt auf das, was alles schon klappt, und eine positive Stimmung schafft. Das kann reine negative Verstärkung nicht, und auch Stimmlob nur bedingt, weil da kein 'System' hinter steckt, das an regelmäßiges Loben erinnert. Ich kenne jedenfalls niemanden, der ohne Futterlob wirklich hochfrequent stimmlobt (ohne das Pferd sinnlos vollzuquatschen)
Und zu sheitanas letztem Beitrag: ich hab mit meinem Pferd auch die 'Abmachung' dass wir fein miteinander umgehen, und er kennt die Regeln ganz genau. Hin und wieder werden die aber in Frage gestellt und er wird unhöflich, und da antworte ich dann auch mal genauso unhöflich.
Aktuell zb bringt er gern mal mehr Druck auf den Strick als ich gerne hätte. Weil er keine Lust hat beim Tor durchqueren eng zu wenden, oder weil er nicht aufpasst. Da gibt's dann auch mal nen ruck am strick, was ich im normalen Umgang nicht mache. Aber ich mag lieber einmal deutlich korrigieren als ewig Druck auf dem Halfter haben.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
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Re: Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme
@ Equester Haben deine Pferde ein Glück, dass es Kekse gibt, wenn Abby niedlich guckt wird sie immer nur abgeknutscht
Re: Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme
Ds gibt es noch oben drauf, zur Zeit spucke ich mal wieder dreifarbig......
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Re: Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme
Das kenne ich auch
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
Re: Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme
Jetzt ist schon so viel Neues gesagt worden und es passt fast nicht mehr, aber zwei Dinge möchte ich gerne loswerden - beide kommen von Martin Rütter:
Zum Thema Belohnung zurückfahren - klar, wenn das Endziel nicht erreicht ist, dann muss man das Zwischenziel weiterstecken und das geht ja eben, indem man am bisher erreichten Punkt weitermacht, statt zu Clickern. Aussage - jetzt nicht auf Clickern bezogen, sonder darauf, das Keksen zu reduzieren, war: "Das wäre ja, wie wenn der Azubi mehr verdient, als der Meister". Den Satz finde ich gut und den hab ich immer im Kopf, wenn ich mein Hündchen rufe. Sie hört unglaublich gut auf den Rückruf (allermeistens ), und ich möchte unbedingt, dass das so bleibt.
Den Rückruf als Gewohnheit - ich weiß nicht. Aber gut, die meisten von uns lassen ja ihre Pferde nicht frei laufen. Ich tu das auch, und tatsächlich ist das auch etwas, bei dem ich extrem viel kekse.
Ein anderer Punkt ist jetzt auf einen Beitrag von Sheitanan gemünzt, aber ich denke, da sind viele Deiner Meinung: Du sagst, in der Pubertät gibt's dann vermehrt mal einen Rüffel. Hier erklärte der Rütter, dass sich in der Pubertät (beim Menschen und beim Hund, also wird das wohl für's Pferd auch zutreffen) das Gehirn umbaut. "Die können nix dazu, dass sie strunzdumm sind in dieser zeit" war die Aussage. Er nimmt dann seine Hunde, schaut, dass er keine anderen Hunde trifft (wenig) in dieser Zeit und lässt sie einfach in Ruhe, das legt sich von selbst wieder.
Kann man das nicht für's Pferd auch so sehen? Ich lasse es in dieser schwierigen Zeit einfach in Ruhe und ignoriere unerwünschtes Verhalten? Klar will ich nicht beim Misten über den Haufen gerannt werden, aber alles andere...? Ich glaube generell, auch bei Menschenkindern, dass viele Dinge auch überbewertet werden - aber das triftet jetzt zu sehr in ein anderes Thema ab
Zum Thema Belohnung zurückfahren - klar, wenn das Endziel nicht erreicht ist, dann muss man das Zwischenziel weiterstecken und das geht ja eben, indem man am bisher erreichten Punkt weitermacht, statt zu Clickern. Aussage - jetzt nicht auf Clickern bezogen, sonder darauf, das Keksen zu reduzieren, war: "Das wäre ja, wie wenn der Azubi mehr verdient, als der Meister". Den Satz finde ich gut und den hab ich immer im Kopf, wenn ich mein Hündchen rufe. Sie hört unglaublich gut auf den Rückruf (allermeistens ), und ich möchte unbedingt, dass das so bleibt.
Den Rückruf als Gewohnheit - ich weiß nicht. Aber gut, die meisten von uns lassen ja ihre Pferde nicht frei laufen. Ich tu das auch, und tatsächlich ist das auch etwas, bei dem ich extrem viel kekse.
Ein anderer Punkt ist jetzt auf einen Beitrag von Sheitanan gemünzt, aber ich denke, da sind viele Deiner Meinung: Du sagst, in der Pubertät gibt's dann vermehrt mal einen Rüffel. Hier erklärte der Rütter, dass sich in der Pubertät (beim Menschen und beim Hund, also wird das wohl für's Pferd auch zutreffen) das Gehirn umbaut. "Die können nix dazu, dass sie strunzdumm sind in dieser zeit" war die Aussage. Er nimmt dann seine Hunde, schaut, dass er keine anderen Hunde trifft (wenig) in dieser Zeit und lässt sie einfach in Ruhe, das legt sich von selbst wieder.
Kann man das nicht für's Pferd auch so sehen? Ich lasse es in dieser schwierigen Zeit einfach in Ruhe und ignoriere unerwünschtes Verhalten? Klar will ich nicht beim Misten über den Haufen gerannt werden, aber alles andere...? Ich glaube generell, auch bei Menschenkindern, dass viele Dinge auch überbewertet werden - aber das triftet jetzt zu sehr in ein anderes Thema ab
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Re: Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme
Wir schrauben bei unseren Pferden zurück, wenn sie eine pubertäre Phase haben Aber der grundsätzliche Umgang bleibt ja und wenns Pferdle mich z.B. umsemmelt, weil es JETZT und SOFORT an seinen Futtereimer will und gerade vergessen hat, dass es das nicht soll, dann reagiere ich auch entsprechend. Wir haben halt nicht den Luxus, sie in der Zeit in die völlige Freiheit entlassen zu können.
Ich differenziere da dann schon zwischen "die Diskussion kann man vertagen" und "da muss ich jetzt drauf reagieren".
Ich differenziere da dann schon zwischen "die Diskussion kann man vertagen" und "da muss ich jetzt drauf reagieren".
Re: Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme
Ich "leide" gerade darunter, dass genau das beim Zwerg nicht erfolgt ist. Der wurde als Baby gehätschelt, war ja alles soooo süüüüß was er gemacht hat. Ergebnis: ein völlig verzogenes Pferd, was rücksichtslos seinen Willen durchsetzt. Nicht nur beim Menschen, sondern auch in der Gruppe. Was der sich schon von den Großen eingefangen hat, sucht seinesgleichen.Sheitana hat geschrieben: Am Anfang ihres Lebens sind die Grenzen sicherlich sehr eng und werden immer wieder erneuert, aber je älter sie werden, desto freier wird das gestaltet....das funktioniert, weil das Grundsätzliche zwischen uns klar ist und das auch nicht in Frage gestellt wird.
Das mag dem Ein oder Anderen zu statisch sein, zu streng, für uns funktioniert es und die Pferde fühlen sich damit wohl.
Am Anfang bin ich mit ihm mit der gleichen Geduld umgegangen, wie ich es mit meinen Großen mache. 2 gebrochene Rippen weiter habe ich mein Verhalten geändert. Ab da gab es sofort und mit aller Deutlichkeit eine Rückmeldung auf sein Verhalten. Das war ganz sicher oft sehr unschön, aber notwendig. Jetzt bemerke ich eine stetige Veränderung bei ihm. In der Gruppe ist er wesentlich ruhiger, angepasster und reagiert schneller, wenn die Großen ihm was sagen. Der wird nie ein Duckmäuser und Rangletzter, aber er kann inzwischen besser mit den Regeln umgehen und sie akzeptieren. Das Verhältnis zu mir hat sich ebenfalls verändert. Er rastet nicht mehr so aus (vielleicht, weil er berechtigt Angst hat, dass er sofort die Antwort bekommt), er läßt sich immer besser auf ungewohnte Situationen ein und er fängt an, mir immer öfters zu vertrauen, dass ich ihn beschütze. Konnte man ihn früher nur mit Gewalt wieder von der Wiese holen, reicht jetzt oft aus, wenn ich ihn rufe und er folgt mir dann auf den Auslauf. Auch Halfter anziehen und am Strick problemfrei mitlaufen ist inzwischen Normalität, wird aber nach wie vor von mir nachhaltig belohnt. Er hängt inzwischen sehr an mir und fordert Schmuseeinheiten ein, bei denen er sehr vorsichtig mit mir umgeht. Das gab es vorher nie. A. hat deutlich mehr Probleme ihn von der Weide zu holen, sie umgeht das Problem, indem sie ihm eine Futterschüssel hinhält. Auch eine Lösung, wenn auch nicht meine .
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Re: Erfahrungsaustausch Belohnungssysteme
Im Grunde nimmt man sich und den Pferden soviel, wenn man das als Baby versäumt. Es ist nun mal soviel einfacher, wenn sie jünger sind und noch nicht eine vorgefertigte Meinung haben (und ja, leider auch noch körperlich weniger schwer).
Und dabei geht es ja gar nicht da drum, dass man die Zwerge drangsaliert.....wir kuscheln, wir spielen und alles.... aber man kann viel viel sanfter die Regeln erklären, wie wenn sie ausgewachsen sind.
Es ist übrigens super süß, wenn die noch oft zahnlosen Babies anfangen an einem rum zu kauen oder einen im Spiel anzusteigen Trotzdem muss man es gleich unterbinden, weil ganz schnell ist es nicht mehr schön
Ist im Grunde nix Anderes, wie mit Kindern
Und dabei geht es ja gar nicht da drum, dass man die Zwerge drangsaliert.....wir kuscheln, wir spielen und alles.... aber man kann viel viel sanfter die Regeln erklären, wie wenn sie ausgewachsen sind.
Es ist übrigens super süß, wenn die noch oft zahnlosen Babies anfangen an einem rum zu kauen oder einen im Spiel anzusteigen Trotzdem muss man es gleich unterbinden, weil ganz schnell ist es nicht mehr schön
Ist im Grunde nix Anderes, wie mit Kindern