Das Reitwaisen Forum

Ich hab das gelesen, was du damals verlinkt hast, Hina (ist glaub ich auf S. 8 oder so). Und festgestellt, dass auf mein Pferd so ziemlich alles zutrifft
Rangniedrig im Offenstall, wird gern geschickt, wirkt dabei aber überhaupt nicht gestresst, sondern dreht einfach um und kommt wieder zum Futterplatz zurück. Und noch dazu Schecke (was auch ein Faktor war)
Trotzdem haben wir in diesem Stall jetzt zB mehr Fressplätze als Pferde, was wir im alten Stall nicht hatten. Und im alten Stall kam eben der Stress mit den Stuten dazu, den wir hier nicht haben. Und er wirkte vorher eben offensichtlcih gestresst, was jetzt nicht der Fall ist.
Mir hat das zugegeben in diesem Stall von Anfang an missfallen, dass es einige echt schwierige Kandidaten in der Herde gibt. Und ich hab das sehr genau beobachtet und hatte eigentlich das Gefühl, dass mein Pferd es eher als Erleichterung empfand, nicht mehr Verantwortung haben zu müssen. Er ist interessanterweise auch das Pferd, das man bei uns im Stall als sozialstes Pferd ansieht, weil er mit jedem auskommt und nie offensichtlichen Stress zu haben scheint, wenn er mal weg geschickt wird. Aber ja, ich bin mir darüber im klaren, dass ich das im Grunde nicht beurteilen kann. Selbst, wenn er jetzt nicht so offensichtlich gestresst wirkt, ist er es vermutlich wohl doch....


edit: Seite 14 war´s.
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/10321/1/ ... arolin.pdf

Naja, ich habe da nicht so die Ahnung aber die Frage ist, ob dieser eher offensichtliche Stress wirklich so viel schädlicher ist. Wir finden das schlimm, weil man es den Pferden so deutlich ansieht aber die lassen es wenigstens raus und fressen das nicht in sich rein. Vor allem hätte er sich ja durchaus auch die Stuten abnehmen lassen können, wenn es ihm dabei wirklich so schlecht ging. Ich glaube, nicht alles, was wir sehen ist wirklich so krass, wie wir das interpretieren. Vielleicht vermenschlichen wir auch in der Hinsicht die Pferde zu oft ? Dagegen kommt doch von uns kaum jemand von sich aus auf die Idee, dass das, was die Frau da beschrieben hat, wirklich solche Auswirkungen haben kann. Aber beim länger nachdenkenen, ist eben solch subtiler Stress eben auch eine Sache, die uns selbst auf Dauer fertig machen kann. Gibts ja bei Menschen auch, die niemals direkt angefeindet werden aber immer irgendwie ein negativer Unterton mitschwingt, niemals Lob zu ernten ist, egal, wieviel Mühe man sich gibt, z.B. bei der Arbeit, immer irgendwelche kleinen Sticheleien. Das reicht nicht aus, um mal so richtig Dampf abzulassen aber es zehrt an den Nerven.

Ja, eh, das ist halt super schwierig zu erkennen
Ich dachte halt, ich tu ihm was Gutes mit den ganzen jungen Wallachen zum spielen . Aber da sind leider ein paar dabei mit sehr hohem Aggressionspotential und ein paar unglaublich schlecht sozialisierte. Nach außen hin kann meiner das super gut ausgleichen, aber was das nach innen mit ihm macht, kann ich überhaupt nicht einschätzen.

So oder so können wir ohnehin nicht bleiben.

Ich glaube dass der Stress wie beim Menschen individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen wird.
Merke das ganz deutlich bei unserer Herde. Meine Georgia setzt Stress nur sehr gering zu, die hat Dinge "am nächsten Tag wieder vergessen" und es muss schon sehr schlimm sein, dass es ihr wirklich zusetzt.
Unsere Tinker-Norweger-Stute hingegen hat schon Durchfall, wenn der Wind plötzlich von links nach rechts weht statt anders herum *überspitzt gesagt*

Das muss eine Tinker-Krankheit sein
Ja, ist bei Pferden sicher genauso individuell. ich weiß, dass der Bär nach außen hin sehr viel weniger gestresst wirkt, als er es ist. Hab diesbezüglich schon öfter Diskussionen mit Menschen gehabt, die mir erklärt haben, dass er ja doch gar nicht gestresst ist, weil er ruhig da steht und nur guckt. Aber die ganz minimal gekräuselten Nüstern, die übersehen sie gerne...

Hach ich fühl mich mal wieder dezent überfordert

Tschuldige, passt nicht hier hin, musste aber grad mal raus

Zum Thema Stress und Kotwasser/ Durchfall...
Die Futterfachfrau C.R. erklärt in ihren Vorträgen zu diesem Thema, das es sich lohnt mit einem Pulsmesser den Stress zu messen. Eben weil man es den Pferden oft nicht ansehen kann, ob und wann sie Stress haben.
Finde ich eine gute Idee!

Ich kann das total verstehen...
Es ist eine Frage, die mir auch sehr häufig gestellt wird "mein Pferd hat Durchfall/Kotwasser, was kann ich da machen".
Und es ist so unsäglich schwer da was dran zu tun/die Ursache zu finden etc.
Besagte Tinker-Norweger-Stute war z.B. durchfallfrei in dem Moment, wo sie zu uns in die (gut strukturierte und sozialisierte) Herde kam. Vorher wars ganz schlimm. Ok, ich war mir immer sicher Stress ist auch ein Faktor, hätte aber nicht gedacht, dass es SO massiv ist. Die sah auch immer aus, als wäre alles soweit ok. Aber eine Zicke in ihrer alten Herde, die anscheinend ständig subtil drangsaliert hat (und manchmal auch nicht subtil ) hat gereicht für Dauerdurchfall.
Bei der reichen ansonsten schon kleinste Änderungen. Seit der Umstellung von Gras auf Heu vor 2 Wochen hat die auch wieder Kotwasser (obwohl es vorher schon 12h min. Heu gab). Und es ist total frustrierend, dass ich der Besi immer wieder sagen muss wir müssen warten, bis der Darm sich reguliert. Denn jeder Eingriff mit Mittelchen, die nicht passen würde ja wieder eine Verschlechterung bedeuten. Sehr frustrierend.

Ich meld mich auch mal obwohl das nicht so ne Baustelle bei mir ist.
Bei uns bekommt der komplette Bestand immer für ein paar Tage Kotwasser (nicht schlimm aber eben sichtbar) wenn wir von Gras auf Heu oder von schlechterem auf besseres Heu wechseln.
Ist mir eingefallen als ihr hier davon geredet habt dass es mich "schlechterem" Heu manchmal besser wurde.

Bin grad echt ein bisschen baff. Ich habe (fast) die gesamte Studie gelesen und ich hätte wirklich nicht mit dem heißen Tipp gegen Kotwasser gerechnet: Mehr Kraftfutter

Hin, was meinst du zu Futterzellulose? Wird im Internet nur für Hunde und Katzen empfohlen, scheint also auf Fleischfresser ausgerichtet zu sein?