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Re: Hufbeurteilung
Verfasst: Mi 29. Mai 2013, 21:24
von Lewitzer Flummi
Heute schien tatsächlich mal kurz die Sonne und ich konnte die Bilder am Fenster fotografieren.
Ich habe die seitlichen Aufnahmen ins bereits verlinkte Album geladen, wo die anderen RöBis drin sind.
https://plus.google.com/u/0/photos/1134 ... 8558010673
Bin gespannt, was Ihr sagt.

Re: Hufbeurteilung
Verfasst: Mi 29. Mai 2013, 21:37
von ehem User
darf ich mal ganz kurz zwischenfragen, wie ihr eure hufmesser feilt bzw. wie man das lernt? ich krieg meine irgendwie nur so schlecht scharf

- so "unregelmässig"
Re: Hufbeurteilung
Verfasst: Mi 29. Mai 2013, 23:13
von ehem User
Ich nehme dafür einen Dremel und so einen kl. schmalen runden Aufsatz, der meist in dem Set schon vorhanden ist. Damit dünne ich das Messer an seiner Schneide schön aus. Also nicht schräg ansetzen und nur die untersten zwei Millimeter anschrägen, sondern wie bei einem dünnen Kartoffelmesser das Messer dünn schleifen. Anschließend nehme ich noch den Taschenwetzstab und gucke ob das Messer Grate vom Schärfen hat, gehe einmal gaaaanz vorsichtig mit dem Wetzstahl drüber und dann sind sie scharf. Das ist Übungssache......
Wichtig ist, dass man kein Billigmesser aus dem Reitsportgeschäft kauft und vor allem keines aus Edelstahl. Das Messer muss rosten können, nur dann wird es auch dünn und scharf genug.... so wurde mir erzählt und so hab ich es auch selbst erfahren dürfen, denn das erste Messer war vom Raiffeisen, krieg ich nicht scharf und ist aus Edelstahl.... aber hat eine Schneide in beide Richtungen, auch blöde.... heute hab ich für jede Hand ein Messer.....
@Lewitzer Flummi
In Rö-Beurteilung bin ich nicht so gut. Da müssen wir auf die Fachleute warten...
Re: Hufbeurteilung
Verfasst: Do 30. Mai 2013, 09:40
von bine_mn
Hi.
Hab hier gerade die Bilder von Flummi angeschaut (die Huf-Röbis ohne Huf

sind am besten).
Hufknorpelverknöcherungen sind erstaunlicherweise keine zu sehen.
Allerdings die Hufsituation (Diagonalhuf) ist leider exakt die Situation, die auch mein Wallach hat

Schau doch mal hier rein, da ist der Fall beschrieben und wie man es behandelt:
http://keinhorn.de/phpBB-3/phpBB3/viewt ... hilit=nico
Ich kann Dir sagen, dass es absolut nichts bringt die nach außen flach weghebelnde Wand zu kürzen und den Huf damit zu kippen (Vorschlag Heike). Das hübscht nur optisch, aber bei meinem Pony wurde das jahrelang so gemacht und es hat keinerlei Besserung gebracht, eher lief er nach der Korrektur immer schlechter und kippelte beim Auffußen. Die Gelenke fanden das nicht witzig. Auch drückt der innere hochgebschobene Ballen immer mehr nach oben und die eh schon flache Seite wird immer flacher. Mir wurde dann im letzten Jahr in dem Hufforum die Methode nach Anz (F-Balance) nahegelegt und ich hab das nun seit letztem Jahr so umgesetzt. Die steile Hufseite, die überlastet ist, wird gekürzt. Auch wenn es einem unlogisch erscheint, weil die eh schon nach innen gekippte Wand dann ja noch mehr kippen müsste, funktioniert das so. Vom Laufverhalten nach der Korrektur fand mein Pony es deutlich besser mit dieser Methode. Der hochgeschobene gestauchte Ballen hat endlich Platz nach unten zu sacken. Ich habe leider in der Doku keine aktuellen Fotos (muss ich mal wieder machen), aber ich würde Dir die F-Balance nach Anz auf jeden Fall nahe legen. Dein Pony ist noch jünger als meiner (18). Ich kann den Schaden nur noch begrenzen bzw. eine weitere Verschlechterung versuchen zu verhindern. Bei meinen RöBis siehst Du astronomische Hufknorpelverknöcherungen. Das ist fürs Pferd kein angenehmer Zustand.
Liebe Grüße
Sabine
Re: Hufbeurteilung
Verfasst: Do 30. Mai 2013, 11:08
von ehem User
Solange die steile Wand nur steil ist und nicht nach innen umkippt, mag es sinnvoll sein dort zu kürzen wo der hochgeschobene Kronrand ist, doch hier geht es ja erst mal darum die umkippende Wand davon zu überzeugen sich in die andere Richtung zu kippen, sie dort zu halten. Und danach geht es an die andere Wand. Aber es führen viele Wege nach Rom....
Aber Bine_m, meinst du nicht, dass gerade hier wo noch keine so krassen knöchernen Veränderungen sind, es gerade noch Sinn macht den Huf so hinstellen zu wollen und zu können, damit gar nicht erst die knöchernen Veränderungen entstehen..
Denn viele knöcherne Veränderungen entstehen doch gerade dadurch, dass Dinge nicht so sind, wie sie sein sollen, wie sie wären wenn der Abrieb zum Hufwachstum passen würde. Wir Menschen sorgen dafür, dass die Pferde in Boxen stehen in Offenställen, weiche Hallenböden haben, Sandböden im Auslauf, bloß keine Schotterstrecken..... ist jetzt nicht überall so und bei jedem, aber die Hufe sind hart und für harte abriebfördernde Böden mal gebaut, erschaffen worden. Pferde sind früher umhergewandert, hatten superviel Bewegung, viel Abrieb. Da entwickelten sich Fehlstellungen weil das Bein nicht gerade gewachsen war oder weil eine Verletzung zu einer Schonhaltung führte. Aber heute sind es andere Umstände. Wir müssen mit der Raspel nachhelfen und mit guter Hufbearbeitung, so meine ich jedenfalls. Klar muss man auch gucken wie das Bein von oben runterkommt, wie die inneren Strukturen sind. Doch wehret den Anfängen und solange noch keine knöchernen Strukturen sehr stark verändert sind, würde ich immer versuchen die äußeren Strukturen/Huf zu verändern.
Gibt es denn von der Anzschen Bearbeitung Fotodokumentationen wo der Huf gerader geworden ist, wo das Umkippen umgekehrt worden ist?
Jede Theorie ist ja solange eine Theorie bis sie bewiesen ist, bis man den anderen überzeugt hat mit Beispielen, mit Fotos, mit tatsächlich angeschauten Hufen vorher und hinterher. Würde ich ja supergerne sehen, denn ich bin ja kein Profi, urteile nur nach meiner Logik und bin keinesfalls unfehlbar, im Gegenteil, ich irre sicher oft. Doch jeder Irrweg ist ein Weg aus dem man lernt und deshalb ist es wichtig diesen gegangen zu sein.
Ein Pferd mit diesen krassen Verknöcherungen, wie im Link, ist doch klar froh, wenn es nicht groß in der Stellung verändert wird, denn es läuft ja schon Jahre so und die Muskulatur/der Körper hat sich drauf eingerichtet.
Wenn ich eine schiefe Wirbelsäule habe, dann gehe ich auch zum Arzt, zum Physio, zur KG und mache was, damit sie grader wird und belasse es nicht so. Denn wenn ich es belasse, dann gibt es Arthrosen, Abnutzungen, die ich mit KG etc. nach hinten rausschieben kann.
Aber wie gesagt, auch mein Weg muss nicht der Richtige sein sondern nur einer nach Rom.
Es bleibt weiter spannend.
@Lewitzer Flummi frag doch mal deine Bearbeiterin wie sie die Situation vor Ort beurteilt und berichte doch mal. Wir sehen hier doch nur die Fotos und es kann doch vor Ort anders aussehen. Erzähl doch mal danach.
Re: Hufbeurteilung
Verfasst: Do 30. Mai 2013, 11:42
von bine_mn
Hi.
Bei diesem Bild
sieht man deutlich, dass die knöchernen Strukturen (ganz unten, wo der Huf beginnt) schon erheblich unsymmetrisch sind. Auf dem Bild sieht man links die flache weghebelnde Seite, die schon im Knochen deutlich rausragt im Gegensatz zur gestauchten stark belasteten Innenwand (hier rechts).
Im Vergleich mein Pony:
Ich finde das schon ähnlich.
Bei Jack sind halt die HKV, dieser Ast nach oben, "noch" nicht vorhanden (bzw. nur ein minimaler Ansatz).
Ich kann nur sagen, dass ich mit 4 Hufbearbeitern versch. Richtungen gearbeitet habe und alle die lange Seite bearbeitet haben zur Korrektur. In über 10 Jahren gab es damit keine Verbesserung und es wurde schleichend eher schlechter. Die DIFHO machte außen ein Rieddach, NHC nahm gleich mehrere Zentimeter von der Wand weg, also auch versch. Arten, aber gebracht hats eben nichts.
Ob Anz bei uns nun das Non-Plus-Ultra ist, kann ich natürlich auch nicht sagen, da wir erst bzw. ich im Selbstraspelversuch seit Ende letzten Sommers danach korrigieren. Ich versuche mal wirklich aktuell Fotos zu machen.
Gruß Sabine
Re: Hufbeurteilung
Verfasst: Do 30. Mai 2013, 20:09
von ehem User
Darf ich hier um ein paar Einschätzungen bitten?

- Bald kommt eine Hufpflegerin, sie ist neu, das Pferd ist neu und ich wäre superfroh um ein paar Meinungen. Zumal ich bis jetzt noch nie mit Hufen zu tun hatte, die so dermassen aus dem Gleichgewicht waren

- da getrau ich mich auch nicht wirklich allein ran, aber je mehr man weiss desto besser...
Vorne habe ich schon die gröbsten Hebel weggefeilt und die Zehe etwas gekürzt, hinten noch nichts gemacht, weil da ja die Hufpflegerin auch kommt.
Ich warte mal noch mit meiner eigenen Einschätzung wenn das okay ist, ich habe eh eher "chaotische Eindrücke"
Vorne links:
Vorne rechts (Hufunterseite sieht fast aus wie vorne links, also leichter Zwang seitlich):
Hinten links:
Hinten rechts:
Ich hätte je nachdem noch einige weitere Bilder/Perspektiven...
Re: Hufbeurteilung
Verfasst: Di 4. Jun 2013, 22:35
von ehem User
So, nachdem ich an anderer Stelle gesagt habe, dass ich keine Huffotos einstellen möchte, hat sich nun die Lage geändert. Leider hat mein bauchgefühl mich wieder nicht betrogen, dafür wurde mein Vertrauen in Fachmenschen mal wieder enttäuscht.
Mein Pferd hat einen 2-3 Hufrollenbefund mit leichten Veränderungen im Strahlbein und einem gespaltenem Strahl, also einem insgesamt instabilen Huf. Barhuf ging vollkommen in die Hose und steht für mich jedenfalls derzeit nicht zur Debatte.
Die jetztige Bearbeiterin habe ich seit etwas über einem Jahr seit meinem Umzug, damals hat sich die BEarbeitung deutlich verändert von eher steil und kurz mit Duplo NBS hin zu "Normalhuf". Er ging nach der zweiten bearbeitung lahm und war ein halbes Jahr ausser Gefecht.
Die Bearbeitung hat mir immer weniger gefallen, die Hufe wurden immer länger, die Winkel immer flacher trotz 5 Wochen Intervallen. Die Hufe entwickelten sich unterschiedlich hinsichtlich der Winkel, was immer auf unterschiedliche Belastung zurückgeführt wurde. Meiner Meinung nach waren sie schon direkt nach der BEarbeitung unterschiedlich...
http://db.tt/2sLFWywD direkt nach der Bearbeitung
Seit heute lahmt der Dicke wieder, was im Grunde kein Wunder ist, ich ärgere mich einfach so wahnsinnig über mich selbst dass ich nicht früher die NBotbremse gezogen habe. Samstag kommt ein anderer Bearbeiter, ich hoffe, wir können das Schlimmste abwenden.
Mmn müssten die Hufe wieder stark gekürzt, der Abrollpunkt nach hinten verlagert und hinten mehr Standfläche gegeben, also der der Duplo nach hinten versetzt werden. Dabei für die Reha wieder exteme Zehenrichtung, langsam ausschleichend.
Der Fesselstand stimmt nicht, die Trachten sind massiv untergeschoben.
Das ist jetzt das was ich beobachtet habe. Was meint ihr?
Direkt nach de
Re: Hufbeurteilung
Verfasst: Mi 5. Jun 2013, 07:53
von nissle
Ich sehe nur ein Foto, ist das so richtig? - Ich bin ja selbst nur Laie, aber das einzige was ich hier meine erkennen zu können ist, dass das Eisen zu klein scheint. Weil wenn das der Zustand direkt nach der Bearbeitung ist, wie sieht der Huf auf dem Eisen nach 5 Wochen aus?? Die Zehe steht jetzt schon über und wie du richtig geschrieben hast, müsste das Eisen mehr vom Trachtenbereich abdecken. Oder?
Re: Hufbeurteilung
Verfasst: Mi 5. Jun 2013, 08:01
von Maxima
Was meinst Du denn mit einem gespaltenen Strahl?
Der Duplo auf dem Foto ist wirklich zu kurz, daß er vorne zurückgesetzt ist, gehört schon so aber hinten sollte er schon noch ein bißchen weiter gehen.
Um eine Aussage machen zu können brauchts aber wirklich rundrum Fotos von allen Hufen, mindestens je einmal von vorne, von der Seite, Sohlenansicht und Blick von oben über die Ballen.
Mich wundern die Nagellöcher etwas, hat Dein Pferd so wenig Hufwachstum?