Hufbeurteilung

Moderator: Sheitana

ehem User

Re: Hufbeurteilung

Beitrag von ehem User »

Ich hab nicht gesagt, dass ich die äußere Wand kürzen würde, sondern die nach außen hebelnde Wand.
Grrrrr, spuck, keuch.... wenn ich doch jetzt nur wüsste wie ich das passende Bild hier her zitieren oder hexen könnte...
Also das obere Bild in dem Beitrag von Lewitzer Flummi » Fr 24. Mai 2013, 20:31 meine ich.
Der Huf von hinten fotografiert.
Hier würde ich die im Bild re Trachte, re Wand mehr kürzen als li.
Wenn ich re deutlich kürze, hat die li Wand die Chance sich aufzurichten, aus der unter den Huf schiebenden Tendenz raus zu kommen und erst wenn sie aufrecht ist, kann sie sich auch wieder nach außen weiten. Die li Wand ist unter den Huf gehebelt und wenn du diese mehr kürzt als re, auch wenn die re Wand vom Kronrandverlauf ja kürzer aussieht als li, wird der Huf immer schiefer.

Stell dir vor die li Trachte im Bild ist dein li Bein, es steht sehr senkrecht, das re Bein steht etwas abgespreizt und hat ein Buch unter dem Fuß.... nun schiebst du noch ein zweites Buch unter den re Fuß, dein li Bein gerät immer weiter unter die Körpermitte und wenn du noch ein Buch unter den re Fuß schiebst, dann verschiebt sich immer mehr dein Gewicht auf dein li Bein, so dass dieses sich noch weiter unter die Körpermitte verschiebt, die Hüfte sich rüberdrückt und der Fuß dann nicht mehr unter der Körpermitte steht.
Erst ist die Hüfte hochgeschoben bei dem re Bein mit den Büchern drunter, doch sobald die meiste Last von dem li Bein getragen wird, schiebt sich dort die Hüfte hoch, weil du in der Hüfte abknickst und du hast ein ähnliches Bild, wenn du in den Spiegel schaust wie jetzt der Huf auf dem Foto....Bei dem stark belasteten li Bein ist auch die Hüfte hochgeschoben, hier dann der hochgeschobene Kronrand.....
Vielleicht kannst du meiner Erklärung ja ein wenig folgen...

Sonst muss Scheckenfan es mal anders erklären.....
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Scheckenfan
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Scheckenfan »

Ja, ich würde die innere, nach innen gehende wand kürzen. Ich weiß aber, dass das umstritten ist und habe schon Fallbeispielebeider Theorien gesehen, wo es jeweils funktioniert hat. Wäre daher auch aufgeschlossen, die andere Möglichkeit zu versuchen, wenn die erste nicht klappt.
Meines Erachtens ist die hufwand vor allem deshalb nach innen gedrückt, weil si zu lang ist. Sie hebelt, wenn auch anders rum als "üblich". Und Hebel beseitigt man am effektivsten durch kürzen. Und da man die andere Seite ja schon auch kürzt, hätte ich gar nicht so die reden Befürchtung, dass die wand so viel weiter hinter die senkrechte kippt. Ähnlich wie beim trachten kürzen wird die beinhaltung des Pferde viel davon auffangen.
Allerdings ist das kürzen einer Seite des hufs für mich erst mal zweitrangig - wichtiger finde ich die trachten. Da ergibt sich die wandkürzung von allein.
Es gibt da tolle Studien zu, was so verschobene lange trachten mit den hufknorpeln machen. Die verbiegen sich teils ganz krass (knorpel ist ja flexibel) und sind letztlich schuld an der wandverbiegung. Versuche mal, da an ein paar Bilder zu kommen, ja?

Ich empfinde es beim bildervergleich übrigens so, dass sich der huf zwar im ganzen leiht verbessert hat, der Bearbeiter an der trachtenhöhe aber leider nichts oder nur minimal bewirkt hat.

Wenn du sagst, dass er nach der Bearbeitung gern fühlig istx würde ich hier auch angesichts der krassen verbiegungen zum hau-ruck verfahren greifen: bei genügender strahlfurchentiefe würde ich an den trachten ggf in die Sohle hinein kürzen (wobei ich denke dass da viel komprimiertes zerfallshorn sein müsste) und bei fühligkeit dann eben mit gepolsterten Schuhen oder bekleb arbeiten. Er war doch noch jung, oder? Bei nem senior würde ich wegen arthrosen nciht so invasiv vorgehen.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
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Lewitzer Flummi
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Der Kerl ist 12 geworden... eigentlich noch kein Alter.
Ich werde mal mit dem Hufkratzer etwas forscher zur Sache gehen, damit man sieht, ob da Zerfallshorn ist oder nicht.
Der Bearbeiter hat schon so weit gekürzt, wie Überstand war und vermutlich auch noch etwas darüber hinaus. Ich kann leider auf der Seite dem Bearbeiter nur schlecht zuschauen, da Jack rechts blind ist und uns beide dann nicht mehr sehen würde.
Beim rechten Hinterhuf gibt es auch immer wieder Probleme mit dem Stehen bleiben. Nach einiger Zeit will er einfach unbedingt den Huf haben und setzt das auch durch. Komme was will. Sehr toll für den Bearbeiter nach 15 anderen Pferden. :roll:
Ich bin noch am Hochladen der Bilder zu Picasa. Gar nicht so einfach...

Auf hartem Boden steht Jack sehr oft rückständig.
standbildMai.jpg
Außerdem hat er beim Longieren auf der rechten Hand deutliche Probleme und scheint im Trab taktunrein zu gehen oder sogar leicht zu lahmen. Passt das zu den bisher gezeigten Bildern?
Ich vermute immer mehr, dass seine Probleme von den Hufen kommen oder dort münden.

*weiterBilderladengeht*
Liebe Grüße
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ehem User

Re: Hufbeurteilung

Beitrag von ehem User »

Hast Du die Hufe mal röntgen lassen?

Der Verdacht einer Hufknorpelverknöcherung kommt mir spontan beim Anschauen der Bilder. Das würde ich mir wahrscheinlich wünschen, abzuchecken. Denn dann kann man schauen, wie weit da was korrigiert werden kann, muss und/oder woher genau die Schmerzen kommen.

Ich habe ein Kundenpferd, dass ähnliche Hufe hat, allerings auch noch bei fast 60° Bockhufwinkel. Der hat massive verknöcherungen, da kann man dann nicht mehr das bewirken, was man gerne täte - nur in einem gewissen Rahmen. Dann läuft er super für seine Verhältnisse. Macht man zu viel, geht er taktunrein, wird der Huf zu lang und hoch, auch.

Ansonsten, wenn die Röbis unauffällig wäre, dann würde ich einmal Radikalkur machen inkl. Strahlpolster im Anschluß, Du dürfest den Strahl täglich pflegen und betüddeln, und dann liesse sich der Huf wahrscheinlich ganz gut korrigieren. Je nach Bein und Bewegungsablauf würde ich vorgehen. Aber ich würde auch auf Verknöcherungen schauen wollen. ist schon arg schief - und muss, wenn noch keine da sind, dringend korrigiert werden, denn sonst kommen sie mit Sicherheit!

Es muss eine Ursache geben. Ob diese Fehlentwicklung und Fehlbelastung nur handgemacht ist vom Hufmenschen, das bezweifele ich irgendwie... :?

Buchzusammenfassung:

Röntgenbilder gewünscht wegen Verknöcherungsausschluß

entweder: dementsprechende Bearbeitung oder drastische Korrektur, vor allem an der Trachtenhöhe und Fußungsfläche. Strahl gesund machen. Dabei mit abnehmbaren Hufschutz schützen, damit er weiterhin gut gehen mag! ;)

LG
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Lewitzer Flummi
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Vielen Dank für Eure Beiträge. Langsam fange ich an, etwas klarer zu sehen.

Röntgenbilder hatte ich vor einigen Monaten machen lassen.
Leider wollte der Herr nicht aufs Holzbrett steigen, sodass der unterer Teil der Aufnahmen fehlt. :(
Ich vermute mal, dass das der hierfür wichtige wäre?! Der TA sah ansonsten keine krankhaften Veränderungen. :nix:
Leider sind die Bilder analog und mir fehlte bisher die zündende Idee, wie ich sie mit Hausmitteln digitalisiert bekomme. Scanner geht dafür nicht.

Dafür sind jetzt endlich die gesamten Huf-Fotos online: https://plus.google.com/u/0/photos/1134 ... 730/albums
Liebe Grüße
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lungomare
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von lungomare »

Heike4 hat geschrieben:Ich hab nicht gesagt, dass ich die äußere Wand kürzen würde, sondern die nach außen hebelnde Wand.
kommt auf die gleiche Wand raus ;-), so hatte ich es auch verstanden
Grrrrr, spuck, keuch.... wenn ich doch jetzt nur wüsste wie ich das passende Bild hier her zitieren oder hexen könnte...
Also das obere Bild in dem Beitrag von Lewitzer Flummi » Fr 24. Mai 2013, 20:31 meine ich.
Das hier ist das Bild, von dem Du sprichst, oder?
Bild

Der Huf von hinten fotografiert.
Hier würde ich die im Bild re Trachte, re Wand mehr kürzen als li.
Wenn ich re deutlich kürze, hat die li Wand die Chance sich aufzurichten, aus der unter den Huf schiebenden Tendenz raus zu kommen und erst wenn sie aufrecht ist, kann sie sich auch wieder nach außen weiten. Die li Wand ist unter den Huf gehebelt und wenn du diese mehr kürzt als re, auch wenn die re Wand vom Kronrandverlauf ja kürzer aussieht als li, wird der Huf immer schiefer.
So hab ich es auch lange Zeit gemacht, weil es mir logisch erschien. aus physikalischer sicht jedenfalls. Hat auch manchmal funktioniert, aber eben nicht immer. Hier sind ja die "spritzlappen" am Übergang Strahl-Trachte schon weggeschnitten - und man sieht gerade auf dem Bild, dass die innere Trachte länger ist, daher auch der innere Ballen nach oben verschoben. wenn ich jetzt die nach außen helbelnde/äußere/im Bild rechte wand kürze, schiebt mir theoretisch der innere Ballen noch weiter hoch.

Stell dir vor die li Trachte im Bild ist dein li Bein, es steht sehr senkrecht, das re Bein steht etwas abgespreizt und hat ein Buch unter dem Fuß.... nun schiebst du noch ein zweites Buch unter den re Fuß, dein li Bein gerät immer weiter unter die Körpermitte und wenn du noch ein Buch unter den re Fuß schiebst, dann verschiebt sich immer mehr dein Gewicht auf dein li Bein, so dass dieses sich noch weiter unter die Körpermitte verschiebt, die Hüfte sich rüberdrückt und der Fuß dann nicht mehr unter der Körpermitte steht.
Erst ist die Hüfte hochgeschoben bei dem re Bein mit den Büchern drunter, doch sobald die meiste Last von dem li Bein getragen wird, schiebt sich dort die Hüfte hoch, weil du in der Hüfte abknickst und du hast ein ähnliches Bild, wenn du in den Spiegel schaust wie jetzt der Huf auf dem Foto....Bei dem stark belasteten li Bein ist auch die Hüfte hochgeschoben, hier dann der hochgeschobene Kronrand.....
Vielleicht kannst du meiner Erklärung ja ein wenig folgen...
die erklärung ist gut, aber wenn ich mir statt der Hüfte den Ballen vorstelle, habe ich hier genau das Gegenteilige Phänomen: ich habe hier bereits zwei Bücher unter dem linken Bein liegen, daher ist die linke Hüfte (bzw eben der Ballen) nach oben geschoben, wenn ich nun rechts was drunter bastel - oder links was wegnehme - wirds wieder gerader.

Sonst muss Scheckenfan es mal anders erklären.....
letztlich bin ich auch nciht sicher, wie ich vorgehen würde - wie gesagt schleich ich mich gerade erst an dieses physikalisch scheinbar widersinnige Kürzen der hochgestauchten Seite ran. würde jetzt auch nciht sagen: mach halt mal so, dann wird das schon.
Dateianhänge
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von ehem User »

@lungomare letztlich muss der Huf dazu gebracht werden, dass die Hufseite nicht mehr nach innen kommt. Wenn diese dann senkrecht ist und nicht mehr unter den Huf schiebt, kann man an die jetzt hochgeschobene Kronränder gehen, diese kürzen und diese auch mit Hilfe von Polstern unter dem Huf, dazu bringen, sich nach außen zu bewegen.
Doch erst muss die Tendenz nach innen zu kommen weg sein, vorher denke ich, wird sich nichts verändern.

Bei meiner Stute helte die Außenseite unter den Huf ... die Wand splitterte vom Druck von oben, außen die Innenwand stand recht steil, beide Hufe entwickelten sich Richtung Bockhuf, Folge einer Huflederhautentzündung unklarer Ursache, vermutet Beschlagsfolgen/Bearbeitungsbedingt oder doch Futterrehe.... und seit 1,5 Jahren raspeln SilentDee und ich gemeinsam. Sie läuft innen auf viel Sohlenanteil, sie hat irre Hufwachstum, ich raspele alle 7-10 Tage und da ist auch einiges nachgewachsen. Wir haben immer noch hochgeschobene Kronränder, aber keine Hebeln unter den Huf mehr, aber noch recht steile Wände. Ich denke solche Hufe zu verändern und bequemer zu machen, braucht viel mehr Zeit und Erfolge sind nur in längerer Zeit zu sehen. Da ist es für einen wichtig immer wieder zu fotografieren, sonst verzweifelt man, da man die Veränderungen manchmal gar nicht so mit dem Auge sieht, sondern erst im Foto entdeckt.

Sicher, wie man die Hufe bearbeiten würde, wird man hier erst auch nach den Röntgenbildern, denn zum Huf gehört ja - wie SilentDee schrieb - noch mehr als nur das Horn außenrum und auch wenn man die Hufe direkt vor Augen hat.
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von lungomare »

in der tat, hier würd ich auch ein röbi haben wollen.
bin gespannt, wie sich das weiterhin entwickelt.
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Lewitzer Flummi
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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Ich habe die beiden helleren Röntgenbilder (Aufnahmen jeweils von vorn) jetzt mal ans Fenster geklebt, abfotografiert und in ein Album geladen:
https://plus.google.com/photos/11347546 ... 8558010673
Größer ging nicht. ;)
Sollte das nicht hell genug sein, muss ich auf einen Tag mit Sonne warten oder mir was anderes einfallen lassen.
Die Aufnahmen von der Seite sind deutlich dunkler. Wollt ihr die auch noch?

Im Vergleich mit einem gefundenen Bild unter dem Stichwort "Hufknorpelverknöcherung" scheint es noch ganz gut auszusehen, oder? :lesen:
Liebe Grüße
Die Flummis

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Re: Hufbeurteilung

Beitrag von ehem User »

Ja, bitte fotografiere die seitlichen Aufnahmen auch noch. Man erkennt schon eine gewisse HKV... an der einen Seite stärker als an der anderen, aber warten wir mal die anderen Perspektiven ab...

;) Der Huf scheint schon lange so schief zu stehen... *grübel*
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