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Re: Was wächst denn da?

Verfasst: Sa 2. Nov 2013, 07:11
von blex
@Biggi, bin ganz deiner Meinung, dass man sich infomieren MUSS, aber genau hier liegt ja das Problem - also mir ist es schon oft genug passiert, dass ich mit offenem Mund vorm PC sitze und mich frage, warum manche Menschen Pferde (oder überhaupt Tiere) haben, wenn sie nicht mal über die kleinsten Grundbedürfnisse dieser Wesen Bescheid wissen :( Leider ist es gerade bei Pferden immer noch so, dass das Tier benutzt wird - reiten und wieder wegstellen - mehr will ich nicht :(

Und deshalb bin ich der Meinung, dass man manches nicht unter pferdegerecht einstellen darf/sollte, weil genau diese Menschen mal auf die Schnelle was nachschauen (wenn überhaupt), aber sich nicht tiefer damit beschäftigen.
Und dann geht der Schuss nach hinten los, wenn ich mein Pferd unbedenklich tonnenweise Eicheln fressen lasse usw. usf....
Es ist eben ein kleiner Unterschied, ob ich gezielt 20 gr von einem Kraut aus gesundheitlichen Gründen fütter, oder das Tier onmass irgendwas in sich reinschaufeln kann.
Denn da bin ich doch der Meinung - weniger ist mehr ;) Bis auf Heu natürlich! (nicht, dass das nun falsch verstanden wird :roll: )
Aber das ist eben alles nur meine Meinung :-)
Sorry für das ganze OT hier :oops:

Re: Was wächst denn da?

Verfasst: Sa 2. Nov 2013, 07:48
von ehem User
vielleicht finden sich ja noch einige Mitinteressierte für den Thead.
wäre dabei.
habe mich gerade letzte woche mit dem thema beschäftigt und fands für mich persönlich unübersichtlich. ich wollte mir eine liste mit bildern erstellen mit den büschen und bäumen, die hier bei uns rumstehen und die ich verfüttern kann bzw wo ich mengenmäßig aufpassen muß.

meine waren z.b. ganz verrückt nach geringen mengen eichenzweigen.

Re: Was wächst denn da?

Verfasst: Sa 2. Nov 2013, 10:55
von foxy48
meine waren z.b. ganz verrückt nach geringen mengen eichenzweigen.
Wenn Pferde ab und zu gezielt an Eichenlaub oder anderen stark riechenden/schmeckenden Pflanzen (z.B. Rainfarn, Beifuß..) naschen, haben sie normalerweise einen Grund dafür: sie brauchen deren Wirkstoffe und fressen instinktiv das, was ihnen gut tut.

Eichenlaub z.B. hat sehr viel Gerbstoffe, die Heilwirkung insbesondere auf Haut und Schleimhäute hat. Es wirkt:

zusammenziehend (adstringierend)
verdichtet Gewebe
wirkt austrocknend durch verminderte Sekretbildung (sekretionshemmend)
hemmt die Vermehrung von Viren (virustatisch)
leicht entzündungshemmend (antiphlogistisch)
Verringert die Durchlässigkeit der Kapillare
lindert Juckreiz
leicht betäubende Wirkung auf der Hautoberfläche

Da das Zeug nicht wirklich gut zu schmecken scheint, fressen Pferde auch nur so viel, wie sie brauchen.

Re: Was wächst denn da?

Verfasst: Sa 2. Nov 2013, 13:03
von ehem User
foxy48 hat geschrieben:Eichenlaub z.B. hat sehr viel Gerbstoffe, die Heilwirkung insbesondere auf Haut und Schleimhäute hat. Es wirkt:

zusammenziehend (adstringierend)
verdichtet Gewebe
wirkt austrocknend durch verminderte Sekretbildung (sekretionshemmend)
hemmt die Vermehrung von Viren (virustatisch)
leicht entzündungshemmend (antiphlogistisch)
Verringert die Durchlässigkeit der Kapillare
lindert Juckreiz
leicht betäubende Wirkung auf der Hautoberfläche


:shock: :angst:

muß ich mir jetzt gedanken machen? und wo bekommt man diese ausführlichen informationen her?
ich wäre ja für einen extra-tread: bild, name, menge, wirkung?

Re: Was wächst denn da?

Verfasst: Sa 2. Nov 2013, 15:53
von Cashew
All die Gedanken in einen neuen Thread... hoppla! :frech:

Re: Was wächst denn da?

Verfasst: So 3. Nov 2013, 12:48
von ehem User
Wer sich da intensiver mit auseinandersetzen möchte, welche Pflanzen in welchen Mengen für unsere Pferde gut bzw. schädlich sind, dem kann ich nur wärmstens dieses Buch empfehlen!

Re: Was wächst denn da?

Verfasst: Mo 4. Nov 2013, 08:32
von Biggi
Das Buch ist bestimmt toll. (Hoffentlich verwechselt jetzt keiner Jakobskreutzkraut mit Arnika :roll: )

Aber vielleicht sollten wir das Thema doch hier lassen. Es geht ja in erster Linie um Pflanzen erkennen. Im Grunde hat ja fast jeder um seinen Stall herum eine andere Pflanzenwelt. Ich war kürzlich wegen einer "Baumbegehung" am Stall einer Bekannten und musste feststellen, dass das meiste Grün in Stallnähe a) Garten-Zierpflanzen und b) min. schwach giftig waren. Eigentlich gehörte die ganze Vegetation nicht um einen Pferdestall drumherum, aber die Stallbesitzerin hatte das halt so angelegt. Es war schon schwierig, dazwischen fressbare Bäume ausfindig zu machen.

Wie man selektiv füttern kann, kann ja immer nebenher noch beschrieben werden.

Zum Beispiel ist bei unsern Pferden im Moment die Brombeere sehr hoch im Kurs. Brommbeerblätter sind stachelig. Man mag sie nicht mit der Hand abzupfen. :shock: Geht man mit dem Pferd durch den Wald, bleiben sie aber gerne an Brombeerpflanzen stehen, zupfen die Blätter vorsichtig ab, drehen und wenden sie im Maul hin und her, bis sie offensichtlich die richtige Position haben und mapfen sie dann mit Genuss runter.

Wir haben neben dem Auslauf ein dichtes Brombeergestrüpp. Wann immer ich Zeit habe, bewaffne ich mich mit Handschuhen, Eimer und Schere und schneide einige hanvoll der oberen Blätter ab. Die Blätter biete ich in einer Wanne zur freien Verfügung an. Morgens gepflückt ist abends nichts mehr da.

Re: Was wächst denn da?

Verfasst: Di 5. Nov 2013, 08:07
von blex
Hier wieder das neueste zu der atypischen Weidemyopathie - da wird auch grundsätzlich vor zuviel Laub "gewarnt"

http://www.pferderevue.at/?+Wieder+Pfer ... Q9MQ%3D%3D


Falls das woanders hingehört, bitte verschieben - ich weiß sonst nicht, wohin damit, find es aber schon wichtig, zumal das hier im Thread auch schon bereits Thema war ;)

Re: Was wächst denn da?

Verfasst: Di 5. Nov 2013, 08:15
von eseilena
Hm, ich würde den Artikel so interpretieren, dass vor Weiden mit (Berg-)Ahornbestand und großem (Berg-)Ahornlaubaufkommen gewarnt wird; andere Bäume werden doch überhaupt nicht erwähnt; wieso sollte anderes Laub denn dann grundsätzlich gemieden werden?

Re: Was wächst denn da?

Verfasst: Di 5. Nov 2013, 08:21
von Cashew
Sorry Blex, aber ich kann dem nicht gut folgen. Es ist ganz sicher gut, vor Bergahorn als Auslöser von atypischer Weidemyopathie zu warnen. Aber von daraus sofort auf "Vermeiden von Weiden mit starkem Laubaufkommen" zu raten, das ist für mich ein großer, verwirrender Schritt. Fast so, als würde man sagen: Jakobskreuzkraut ist giftig - Pferde dürfen auf keinen Fall auf Weiden mit vielen Blumen.

Wir sind halt gefragt, Know-How über Pflanzen zu sammeln und die Flora auf unseren Weiden (und auf Ausritten) auch zweifelsfrei bestimmen zu können, bzw. im Zweifelsfall die Pferde davon fern zu halten. Je mehr Know-how, desto mehr Vielfalt wir den Pferden letztendlich bieten können, und das kommt ihnen ganz sicher zugute.