Re: Hufbeurteilung
Verfasst: Mi 22. Mai 2013, 10:37
Niemand? 

Über dies und das und Pferde natürlich
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Ich merke hier wieder ganz deutlich wie wichtig es ist sich auch mal zu trauen...Ramona hat geschrieben:Die Hufe erinnern mich sehr an die von meinem Oldie, wobei der noch erheblich gravierendere Probleme hatte.
Die Sohlen erscheinen mir sehr dünn, was die Fühligkeit erklärt. Du sagst, dass du trotz „Huftraining“ keine wirklichen Verbesserungen erkennen kannst. Ich halte es daher für sehr wahrscheinlich, dass sich die Hufbeine abgesenkt haben. Das würde auch zum sonstigen Bild passen.
Ja, denke ich auch
Aufgrund der Erfahrungen, die ich bei meinem Oldie gemacht habe, würde ich an deiner Stelle einmalig ringsum (außer Trachten) bis an den Sohlenrand berunden. Dann kann die Wand oben wieder mit fester Anbindung runterwachsen und das Hufbein wieder mit „hochholen“. Erst wenn das Hufbein wieder hochkommt, kann sich auch eine Sohlenwölbung entwickeln.
Prinzipiell stimme ich dir da zu. Allerdings ist die weiße Linie nicht soviel gezerrt, wie es auf den Fotos scheint. Von daher ist die Frage ob ein derart "radikaler" Eingriff nötig ist oder es reicht, wenn ich alle paar Tage die Rundung wieder herstelle.
Wenn du dich traust, so radikal vorzugehen, solltest du allerdings Hufschuhe - idealerweise mit Filzeinlagen - parat haben, die sich bei Bedarf auch für den Dauereinsatz eignen oder erst mal nur noch auf weichen Böden halten und bewegen. Ansonsten riskierst du u. U. eine Sohlenlederhautentzündung.
Sie eine zeitlang nur auf weichem Boden laufen zu lassen (außer einem kleinen Stück zum Stall) würde kein Problem darstellen.
Wenn du so vorgehen willst, wirst du feststellen, dass sich zunächst Schwielen an der Sohle bilden. Unbedingt in Ruhe lassen! Wenn der Huf die Schwielen nicht mehr braucht, lösen die sich irgendwann von selbst wieder ab. Im weiteren Verlauf wirst du feststellen, dass das Sohlenhorn um die Strahlspitze bröckelig wird – die Sohle beginnt sich zu wölben. Die Blättchenschicht wird mit der Zeit schmaler und weniger anfällig für Gammel und Steinchen werden.
Jo, die Schwielen hat sie schon ausgebildet und da mache ich auch nichts dran. Seitdem ich mich jetzt getraut habe wirklich radikal die Trachten zu kürzen passiert genau, was du sagst. Es fängt an der Strahlspitze an zu bröckeln und die weiße Linie wird schon schmaler, wo anfangs nur Steinchen drin waren sind jetzt nur noch vereinzelt welche bis gar keine mehr.
Deswegen denke würde es wahrscheinlich reichen regelmäßig zu korrigieren und uns der "radikale" Schritt erspart bleiben.
Mir ist klar, dass man über so starkes Berunden streiten kann (möchte ich hier nicht). Ich möchte das auch keinesfalls als Patentlösung hinstellen (zumal mir vorher auch etwas mulmig dabei war, aber verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen). Ich kann nur sagen, dass es bei mir und meinem Pferd funktioniert hat. Gut und ohne irgendwelche Probleme.
Mit Hufschuhen plus Einlage oder wirklich weichen Böden sehe ich auch ein kein Problem darin, ein Pferd nur auf die Sohle zu stellen. Da trägt die Sohle ohnehin immer voll mit. Wenn man das nicht bieten kann, ist es vermutlich besser weniger radikal ranzugehen. Welche Voraussetzungen du hast und ob du es überhaupt auf diese Weise probieren willst, musst du selbst entscheiden.
Wir traten lange auf der Stelle. Vor 2,5 Wochen ca. habe ich dann von dem komprimierten Zerfallshorn nochmal gelesen und mich dann endlich getraut, radikal an die Trachten ran zu gehen. Seitdem ist gefühlsmäßig eine Besserung eingetreten, vor Allem was ihr Laufverhalten angeht. Und es bildet sich an der Strahlspitze Zerfallshorn.Ramona hat geschrieben:Wie gesagt, ob du etwas "radikaler" vorgehen willst, musst du selbst entscheiden. Ich weiß ja nicht, wie lange du nun schon da dran bist. Wenn sich die Situation kontinuierlich bessert, gibt es ja keinen Grund etwas zu ändern. Wenn du aber das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten, musst du dir überlegen, was du vielleicht anders machen kannst. Was das genau ist, musst du selbst entscheiden.
Aber es stimmt schon, man muss sich gelegentlich auch mal etwas trauen. Ich musste (und muss immer noch) das auch erst lernen.