Blutohr Katze

Moderator: Wallinka

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palüpony
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Re: Blutohr Katze

Beitrag von palüpony »

Fast eine Woche hört sich gut an fürs Punktieren! :-)
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Fionnlagh
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Re: Blutohr Katze

Beitrag von Fionnlagh »

So...
TA war heute also da und bissl schockiert über das Ohr, das dicker war als je zuvor :seufz:
Zu allem Überfluss dürfte er sich da jetzt auch noch einen Hefepilz eingefangen haben. Sie guckt sich das noch unter´m Mikroskop an, ist sich aber zu 99,9% sicher... Wir vermuten, dass das daran liegt, dass auf Grund der starken Schwellung keine Luft in den Gehörgang mehr kam.

Wir mussten das Zwergerl leider wieder sedieren :( . Er war zwar stockbrav, aber hatte solche Schmerzen, dass er die ganze Zeit gemaunzt hat (trotz lokaler Betäubung). Sedieren erschien uns dann irgendwann humaner zu sein... Und selbst sediert hat er sich noch bissl versucht zu wehren, wenn es grad ganz ungut war :heul:
Da das Blut nihct wirklich fließen wollte, musste sie 2 kleine Schnitte machen. Dann erst kam ordentlich Blut. Als es halbwegs fertig war, kam noch Cortison rein. Das ganze wird in 2 Tagen nochmal wiederholt :seufz:
Dazu gibt´s natürlich wieder AB und was gegen die Hefepilze wird´s auch noch geben :seufz:

Armes Zwergerl war dann völlig durch den WInd und hat sich erst mal stundenlang in das Katzenklo verkrochen und ließ sich mit nix überreden, da raus zu kommen :cry:
Auch jetzt ist er noch bissl verwirrt, kommt mir vor, aber er ist so weit fit, dass er mich anbetteln kann, dass er raus will. Heute bleib ich aber hart! Bis morgen hat er jetzt Hausarrest...

TA ist mit der ganzen Geschichte nicht zufrieden. Sie sagt, sie hat das schon öfter gemacht mit dem Cortison, musste aber hinterher trotzdem jedes mal wieder aufschneiden... Blutegel hält sie für keine schlechte Idee, will das aber selber nicht machen, weil keine Ahnung davon. Wir hoffen einfach mal, dass das jetzt klappt! Was anderes bleibt uns grad eh nicht über.

Und wenn das überstanden ist, dann werd ich mir über´s Telefon wen suchen, der mir hilft, diesen ganzen Medikamenten-Cocktail wieder aus meinem armern Katerle raus zu kriegen!
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
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Fionnlagh
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Re: Blutohr Katze

Beitrag von Fionnlagh »

So, der Vollständigkeit halber: die THP hat mich endlich zurück gerufen. Sie hat noch nie ein Blutohr behandelt und traut sich da auch nicht drüber...
Von Blutegeln rät sie bei Katzen ab. Die sind zu leicht und der Blutverlust bei so nem Egel zu groß.
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Fionnlagh
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Re: Blutohr Katze

Beitrag von Fionnlagh »

:seufz:

Das Ohr füllt sich weiter immer wieder trotz jetzt schon 2-maliger Cortison-Spritze :(
Hefepilz haben wir keinen :puh: aber das Zwergerl schüttelt den Kopf ständig, weil ihn das total stört.

Ich weiß schon wieder nicht, was ich machen soll :verflucht:

TA will nochmal aufschneiden und diesmal ein richtig großes Stück von der Haut entfernen. Ich muss das dann mehrmals täglich behandeln, damit es auf keinen Fall zu wächst. Deswegen sollte das, wenn dann jetzt passieren, weil ich gerade Zeit hab (Urlaub) . Aber eigentlich will ich das nicht! :-ü Ich will eine andere Lösung dafür :sofort: . Mich nervt das so dermaßen, ich kann´s gar nicht sagen :heul:
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Mia77

Re: Blutohr Katze

Beitrag von Mia77 »

Fionnlagh hat geschrieben::seufz:

Das Ohr füllt sich weiter immer wieder trotz jetzt schon 2-maliger Cortison-Spritze :(
Hefepilz haben wir keinen :puh: aber das Zwergerl schüttelt den Kopf ständig, weil ihn das total stört.

Ich weiß schon wieder nicht, was ich machen soll :verflucht:

TA will nochmal aufschneiden und diesmal ein richtig großes Stück von der Haut entfernen. Ich muss das dann mehrmals täglich behandeln, damit es auf keinen Fall zu wächst. Deswegen sollte das, wenn dann jetzt passieren, weil ich gerade Zeit hab (Urlaub) . Aber eigentlich will ich das nicht! :-ü Ich will eine andere Lösung dafür :sofort: . Mich nervt das so dermaßen, ich kann´s gar nicht sagen :heul:
Oh nein, das ist ja oberätzend, für Dich und den Kater! GsD von sowas keine Ahnung habe, aber :gb: :gb: :gb: :gb: wünsche!
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Fionnlagh
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Re: Blutohr Katze

Beitrag von Fionnlagh »

Ja, absolut oberätzend :heul: :heul: :heul:
Das Ohr ist heut Nachmittag noch dicker als es heute früh war, das heißt, es füllt sich weiter...
Das wird jetzt die 3. Sedierung innerhalb von 4 Wochen :heul:
Und es hilft noch nicht mal....
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Equester
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Re: Blutohr Katze

Beitrag von Equester »

Bei uns hat das auch nichts genützt, erst das Mittel, welches ich von Mary empfohlen bekommen hatte, hat geholfen. Frag sie doch mal.

:gb: für das arme Katzentier. Bei unserem war es übrigens ein fieser Milbenbefall, der ihn immer wieder zum schütteln veranlasst hatte. Also haben wir jeden Tag 2x die Ohren mit einem Mittel vom TA gereinigt (sehr zum Unwillen von Herrn Kater :shy: ) .
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Fionnlagh
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Re: Blutohr Katze

Beitrag von Fionnlagh »

Ja, danke, hab Mary jetzt mal angeschrieben (wir reden von Mary123, oder?). Sie hat sich hier schon gemeldet, aber nur was von Blutegeln erzählt.
Ich weiß, du hast schon erzählt, dass das bei euch nix genützt hat. Ich weiß nur nicht, was ich sonst tun soll und mittlerweile ist das Ohr wieder so dick, dass es dem Zwergerl einfach schlecht geht :( . Frisst wenig, geht kaum raus und klebt an mir wie Kaugummi, alles schlechte Zeichen :seufz:
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calista
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Re: Blutohr Katze

Beitrag von calista »

Hallo Ralph!

kleine tiermedizinische Lehrstunde gefällig?

Ein Othämatom entsteht nicht von selbst. In 99,9% der Fälle liegt eine Otitis externa zugrunde, d.h. eine Entzündung des äußeren Gehörganges. Diese muss vornehmlich behandelt werden, und zwar meist auf beiden Seiten (die andere Seite ist dann meist vorprogrammiert mit dem nächsten Othämatom). Ich nehme dazu zunächst einen Abstrich für eine bakteriologische und mykologische Untersuchung, spüle die Ohren gut durch (manchmal reicht dazu auch ein Ohrreiniger), putze sie sauber und gebe bis zum Befund lokal Ohrentropfen mit Breitspektrum-AB und Wirkstoffen gegen Pilze (Malassezia ist fast immer beteiligt und hält die Sache in Gang, wenn schon alle Bakterien tot sind). Parallel dazu ein Schmerzmittel und Antibiotikum, sowie gegen den Juckreiz Cortison systemisch. Wenn der Befund da ist, werden die Ohrentropfen ggf. umgestellt. Täglich Ohren säubern!

Beim Othämatom gibt es nur 2 qualifizierte (= lege artis) Therapien.
1. Vollnarkose, Othämatom auf der Innenseite spalten und das gesamte Ohr unter Druck vernähen. Dazu gibt es verschiedene Methoden, keine davon ist das Non-plus-ultra, wir steppen derzeit die gesamte betroffene Ohrmuschel in Längsrichtung ab und verhindern ein Einschneiden der Fäden durch das aufsetzen von Hemdknöpfen, dicht bei dicht. Alternativ gibt es div. Schaumstoffmatten und ähnliche Dinge, die dafür sorgen sollen, dass das Ohr zusammengepresst wird und die Haut wieder auf der Knorpelschicht festwächst. Die Prozedur ist für den Hund eher ziemlich unangenehm.

2. Abwarten und Otitis behandeln. Das Othämatom zieht sich mit der Zeit von alleine zusammen. Das Auftragen von Heparinsalbe (Tensolvet z.B.) ist nicht mehr up to date. Man fühlt später Narbengewebe im Ohrlappen, manchmal entsteht auch ein verkrüppeltes Ohr ("Blumenkohlohr"), aber längst nicht immer. Du erinnerst Dich an meine Franka, die hatte das an ihren Kippohranteilen auch, beidseits, wir haben nichts gemacht und es ist restlos und ohne optische Veränderung verschwunden.

Was man keinesfallls (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) machen sollte, wenn man nicht operieren will, ist da irgendwo reinstechen!!!!! Punktieren ist obsolet und eigentlich ein Kunstfehler. Warum? Bisher war ja nur steriles Blut drin. Die Blutung stillt sich von alleine, da der Platz im Ohr limitiert ist und der entstehende Druck die Blutung stoppt. Jetzt setzt die physiologische Blutgerinnung ein, es gibt einen Blutkoagel, der sich in der Folge organisiert, Fibrin einlagert, die Haut wieder an den Knorpel klebt, mit der Zeit austrocknet und so ein stabiles Narbengewebe bildet.
Punktiert man, passiert folgendes:
1. kommen Bakterien da rein, d.h. aus dem Inhalt kann sehr schnell purer Eiter werden. Herzlichen Glückwunsch zur selbstgemachten Katastrophe.
2. Breche ich den gesamten Gerinnungsvorgang (der bereits in der "Stunde Null" einsetzt) ab.
3. Läuft das Ohr unmittelbar wieder voll mit Blut, da der Druck weg ist, die Gefäßverletzung und der Hohlraum aber noch vorhanden.

Naja, und wenn man dann noch so clever ist und da Cortison reinspritzt, verhindert man die Wundheilung fröhlich für eine ganze Zeit und sorgt auch noch dafür, dass die lokale Abwehrlage gegen eindringende Bakterien geschwächt wird.

Tu dem armen Mädchen den Gefallen und lass das Ohr in Ruhe. Strikt und hochdosiert unter Antibiotika halten, Schmerzmittel sowieso. Täglich Körpertemperatur messen, täglich Ohr auf Entzündungsanzeichen kontrollieren. Ohrabszesse heilen schlecht und die Sache wird ziemlich eklig.

Übrigens, mit Homöotropfen heilt es auch nicht schneller oder langsamer als ohne. Wenn Du da unbedingt was machen willst (in diesem Falle sehe ich das als Aktivismus aus Hilflosigkeit und mangelnder Sachkunde - die Du jetzt nicht mehr haben solltest), dann kannst Du gerne Traumeel-Salbe auf die Ohrmuschel schmieren, das kühlt wenigstens.

Schütteln verhindert man recht erfolgreich durch einen Schlauchverband um den Kopf, kleines Loch für das gesunde Ohr reinschneiden und mit Klebestreifen an der Stirn fixieren. Bitte keine Ohrverbände, wenn sowas rutscht, dann kann das den Hund problemlos strangulieren.

Gute Besserung. Meine Kontonummer für die tierärztliche Beratung nach GOT kriegst Du auf Anfrage per PN.


Das ist ein Text aus dem "Rettungshunde"-Forum.
Zur Reinigung der Ohren gegen alle möglichen Mircors wie Pilze, Bakterien und Viren kann ich Dir dieses Mittel empfehlen:
http://www.prontocare-vetshop.de/Haut-u ... Spray.html
Unser Hund hatte eine massive Ohrentzündung (über mehrere Jahre, wir haben sie damit übernommen, Futtermittelallergie, Cortison und Futter vom Tierarzt), die mit cortisonhaltigen Ohrreinigern von den Vorbesitzern behandelt wurde. Die Ohren waren immer gerötet und geschwollen und mal mehr mal weniger mit Pilzen (in diesem Falle Malassezien) befallen. Durch das ständige Schütteln hat sich der Hund auch ein Blutohr eingefangen. Zusätzlich haben wir auf Barf umgestellt und homöopathisch + energetisch +tierärztlich behandelt (alles gleichzeitig). Wir müssen die Ohren immer noch mit dem Schaum säubern (3-4x pro Woche) aber die Entzündnung und die Pilze sind Vergangenheit. Das Blutohr ist ohne Folgen abgeheilt.
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Fionnlagh
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Re: Blutohr Katze

Beitrag von Fionnlagh »

Na super, dann haben wir praktisch alles falsch gemacht, was nur ging :heul:
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