Lizari hat geschrieben:Naja, so meine ich es auch ... wenn du etwas nicht empfindest, brauchst du's auch dem Pferd nicht vorzumachen, das gilt für Ruhe genauso wie für Aggression. Ich bin inzwischen einfach abgekommen vom immer ruhig und abgeklärt Sein, und zwar letztendlich durch das, was meine Stute mir beibringt, die einfach mehr sie selbst sein kann, seit ich ihre "höheren Energien" zulassen und instinktiv beantworte. Du hast es selbst so schön gesagt - jedes Pferd-Mensch-Paar ist eben verschieden.
Das ist ja grade der Witz an der Sache, ihr habt Beide Recht! Romy ist einfach nicht agressiv, nicht sauer oder irgendwas in der Richtung ihren Pferden gegenüber! SIE müsste diese Emotionen wirklich vorspielen, was quatsch wäre.
Ich bewundere und schätze sehr was Romy mit den Pferden macht und auch ihren Rat, sie "kann" ganz viel was ich noch lernen will. Vorallem bleibt sie immer positiv, sie sieht alles was geschieht als etwas wovon sie lernen kann, ohne sauer, beleidigt oder sowas zu sein, das ist wirklich erstaunlich und ich hab mich bemüht mir davon etwas mit zu nehmen und mich dahingehend im Auge zu behalten! Von Romy kann man in Sachen positive Einstellung, positiver, freundlicher Umgang und Grenzen setzen und schützen ohne den anderen anzugreifen SEHR viel lernen!!! Von Ich-Botschaften wusste ich schon lange und bin auch überzeugt davon, nur die Umsetzung...

Teilweise habe ich mich wirklich geschähmt als ich bei ihr war, einfach weil sie, ohne es bewusst zu tun, einem so deutlich den Spiegel vorhält wie man Dinge auch klären kann, sowohl mit Mensch als auch mit Pferd. Ich habe einfach immer wieder gemerkt das mir mein eigenes Verhalten nicht gefällt und ich daran arbeiten möchte.
Und Pferde haben im Grunde auch keine Probleme mit aufwallenden Gefühlen, sie werten nicht zwischen "guten" und "schlechten" Gefühlen. Ich glaube, wenn ein Mensch auf einen aggressiven Angriff (auch im Spielen beim Fohlen) mit einer gewissen Aggression reagiert, ist das nicht schlimm, solange es keine Aggression gegen das Tier selbst ist, sondern eine instinktive Körperreaktion zur Abwehr des Angriffs und zum Selbstschutz. Ich will damit sagen, dass wir nicht immer die Ruhe selbst bleiben müssen ... das wäre für mich kein authentisches und kongruentes Verhalten. Pferde finden nicht unsere gelebten Gefühle bedrohlich, sondern die unterdrückten.
Das ist sehr gut erklärt! So denke ich mir das auch und
darum finde ich es auch völlig okay sauer zu sein
wenn ich sauer bin z.B. über einen Biss oder Tritt.
Zu eben dieser Meinung/Erkenntnis bin ich (bisher) auch gekommen. Das ist auch einer der Punkte mit dem ich mich bei dir, Romy, schwergetan habe. Natürlich hast du das Recht und die Pflicht dafür zu sorgen das es bei deinen Pferden so zugeht wie du es für richtig hälst, dagegen wollte ich auch nie verstossen. Wie oben schon geschrieben finde ich deine Art immer positiv zu bleiben auch gut! Nur bin ich durchaus auch genervt und sauer wenn ein Pferd mich oder andere körperlich (unprovoziert) angeht. Vielleicht bin ich auch einfach überrascht und empört. Oder ich denke/sage "Ubs
sorry du hast Recht, war nicht okay von mir!" Ich fühle unterschiedlich, weil ich auch unterschiedlich werte- ja ich werte und halte das auch für nötig! Und dementsprechend unterschiedlich reagiere ich emotional und wenn ich dann Freundlichkeit zeigen muss die ich grade nicht empfinde, weil ich mich in einem Rahmen bewege in dem die anderen Emotionen unerwünscht sind, dann bin ich in dem Moment nicht kongruent! (was ja auch kein Beinbruch ist) .
Nun ist es so das ich gerne bei euch bin und das ich eben auch erkannt habe dass ich gelassener und freundlicher bleiben kann- echt und nicht künstlich beherrscht, ich kann manches fröhlicher und liebevoller ansehen! Darum ist es für mich okay da bei deinen Pferden auf mich zu achten, auch wenn es mir noch nicht immer völlig gelungen ist. Allerdings ist mir im Umgang mit meinem Pferd gesteigert wichtig das ich kongruent und authentisch bin und z.B. meinen Freund angreiffen GEHT GARNICHT da wäre ich ehrlich aufgebraust, ohne schlechtes Geswissen. Aber auch da wieder möchte ich deinen Weg gehen: Ich möchte nicht das es soweit kommt, möchte aufmerksam genug sein, sehe es als wichtig an sowas mit kleinen Zeichen im Ansatz abzuwenden... Wir unterscheiden uns nur im "wenn dann...", da sage ich ganz klar: Ehrliche Wut ist nichts schlimmes! Ich finde es eh komisch das Menschen einige Emotionen so negativ bewerten... Nur der gewünschte Weg, ist sauer werden auch für mich nicht
Ich habe auch anderes mit meinen Pferden vor, als nur Herdenmitglied zu sein, aber wenn ich mir ihre Sprache zunutze mache, entsteht eine Superbasis mit viel Verbindung und Motivation und Interesse an dem, was ich an Neuem so anbringe.
Wir wollen doch alle irgendetwas mit unseren Pferden erreichen oder machen.[/quote]
Naja, wir schreiben hier ja nur, damit Sanojlea für sich Anregungen findet. Und ich schreibe überhaupt nur so viel, weil du, Sanojlea, dich auch so sehr für die Rituale von CR interessierst ... du wirst dir deinen eigenen Weg aus all den Ansätzen hier bahnen
Ja

manchmal fühlt sich das an als würde man nicht zwischen zwei Stühlen, sondern zwischen 20 sitzen... Und irgendwo ist unser ganz persönlicher Weg, nur immer wieder suchen und finden und manchmal überprüfen muss man ihn. Und eben dieses überprüfen ist dran!
Klar sehe ich jetzt das ich aufmerksamer und schneller sein muss! Ich muss Aylas Zeichen mehr lesen und früh reagieren. Wo es geht einfach positiv ablenken, irgendwas erbitten was ich dann wieder (womit auch immer) belohnen kann. Wenn das zu spät kommt oder auch einfach alternativ mich freundlich ins Sichtfeld stellen oder sowas, aber im Fall des Falles werde ich aber auch sauer. Wenn ich sie vertreiben muss weil es grade ganz heftig kommt dann "passt" es da auch einfach, die Emotion die dann da ist kann ich auch zeigen.
"Ich will alles daran setzen und mein Bestes geben, damit diese Pferde in ihrem freundlichen Wesen gut über mich urteilen und damit Harmonie walte, getragen vom Einvernehmen zwischen zwei Lebewesen."
Reitmeister Nuno Oliveira