Zuallererst:
Ein riesengroßes Dankeschön für eure Anteilnahme, Tipps und Denkanstöße.
Ich versuche jetzt jedem zu antworten, sollte ich was vergessen, bitte nochmal anstupsen

Videos habe ich tatsächlich nur vom Reiten, da werde ich jetzt immer jemanden zum Filmen verpflichten und das dann hochladen. Kann aber noch bis zum Wochenende dauern, ich sammel am besten direkt etwas.
Zuerst die angesprochene Haltung:
Die Stute steht in diesem Stall, weil sie nach der OP 14 Tage komplette Boxenruhe hatte und dann weitere 14 Tage nur Schritt auf hartem Boden (sprich: Stallgasse) gehen durfte.
Sie hatte eine Fensterbox. Diesen Stall habe ich gewählt, weil dort immer irgendwelche Pferde noch in der Stallgasse sind. Ich möchte mein Pferd ja auch nicht den ganzen Tag alleine lassen.
Mittlerweile kommt sie wieder raus auf den Paddock. Ideal ist es nicht, sie kommen zu zweit-viert raus; tagsüber.
Je nach Witterungsverhältnissen bei stärkerem Regen auch wieder rein (meinetwegen müsste das nicht sein, aber die lieben anderen Sportpferde bei uns am Stall...).
Ich bin auch totaler Fan von OS-/Aktivstallhaltung und habe mein Pony auch in solch einem stehen. Leider gibt es das bei uns aber in vernünftiger Form nur recht weit weg (mein Pony ist Rentner und wird von der Familie die den Stall dort betreibt nur gelegentlich noch ins Gelände geritten).
So einen Stall zu finden, bei dem man gleichzeitig einen guten, beleuchteten Reitplatz mindestens hat, ist hier wirklich sehr, sehr schwer.
Wir stehen allerdings auf der Warteliste für den Stall an dem unsere andere Stute steht. Da käme sie zumindest Sommer wie Winter ganztags in einer großen Herde auf eine riesengroße Koppel.
Ramona:
Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Einige Leute haben sogar zu mir gesagt ich soll sie bewusst langsam Schritt führen, denn der "Reiter" oder in dem Fall "Führer" bestimmt das Tempo. Das ihr das schwerfällt, darauf bin ich gar nicht gekommen, aber das ist ja ganz logisch.
Ich denke auch, dass der Bewegungsmangel und angestaute Energie ein großes Problem ist.
Das mit der Bodenarbeit nach dem Reiten ist auch eine super Idee. Nach dem Reiten kann ich am langen Zügel sie noch abtraben lassen und dann am hingegebenen Zügel Schritt gehen. Da ist sie dann entspannt. Das sollte ich wohl wirklich nutzen. Danke für den Tipp, das probiere ich aus.
Nero: Nein, sie soll auf keinen Fall ein Wanderpokal werden und weggeben weil was nicht klappt kommt nicht in Frage; das wäre dem Pferd gegenüber auch nicht fair. Wer weiß in was für Hände sie dann käme.
Putzen empfindet sie wohl leider nicht als Spaß. Mittlerweile steht sie brav und still, aber sie knabbert mal hier und mal da, ist ja auch langweilig da rumzustehen. Deswegen kraule ich sie so viel wie möglich beim Putzen dort, wo sie es gern hat.
Springen darf sie ja erst wieder am Januar.
Mia: Ja, sie hat mich schon eingeschüchtert. Eigentlich war ich immer sehr "mutig" im Umgang mit Pferden und habe mir da nicht so viele Gedanken gemacht. Aber sie hat mich schon etwas geschockt und verunsichert, was es uns jetzt wiederum auch nicht gerade einfacher macht. Momentan bessert sich das wieder, aber es war eine zeitlang wirklich ganz extrem. Vielleicht weil sie da auch noch extremer war. Wir haben uns da gegenseitig wohl auch beeinflusst.Das stimmt, beim Reiten bestimme ich, wolang sie läuft; gucken darf sie aber soviel sie mag.
Diese "Muster" die müssen bei ihr ja teilweise schon vorher bestanden haben und ich verstärke sie ja scheinbar. Denn ich habe dieses Pferd im September gekauft. Da musste sie aber nicht viel tun, stand viel auf der Weide.
Am 01.10. wurde sie dann operiert. Trotz 2 Wochen strikter Boxenruhe ließ sie sich jeden Tag brav putzen und dann auch brav (ohne Sedierung) auf der Stallgasse Schritt führen.
Schlimm wurde es eigentlich erst, als wir wieder langsam mit dem Traben begonnen haben. Und das erste Mal führen in der Halle war auch schwierig. Das ist laut TA aber normal, weil sie das erste Mal wieder weichen Boden unter den Füßen hatte.
Piebald:
Du hast es ziemlich getroffen. Im Umgang mit diesem Pferd bin ich mittlerweile schon verunsichert. Natürlich frage ich die Leute mit mehr Ahnung um Rat, aber es sagt ja auch jeder was anderes. Ich weiß mittlerweile nichtmehr was richtig ist und das ist das Größte Problem. Ich muss eine Linie fahren und dahinterstehen. Welche ist wohl erstmal zweitrangig, aber mein Pferd muss ja wissen, was Sache ist.
Im Umgang mit anderen Pferden ist das etwas anderes. Momentan z.B. reite ich ein "Schulpferd". Diese Stute gehört(e) einem Mädchen. Die bezahlten die Boxenmiete nichtmehr, das Pferd wurde fast 1 1/2 Jahre nicht mehr besucht und geritten (!). Unser Stallbesitzer stellte es immerhin noch raus.
Dann wurde es antrainiert und geht seither im Schulbetrieb. Für das Pferd ist das absolut nichts und seit kurzem lässt sie niemanden mehr oben. Auch erfahrene Pony(privat)reiter aus unserem Verein haben da schon die Biege gemacht. Also bat mein Trainer mich. Und die Stute ist auch nicht ohne. Sie schnappt beim Putzen, droht auch mit dem Hinterbein, beim Reiten bockt sie, ist insgesamt sehr schreckhaft, etc. Irgendwie ist das aber was anderes. Ich beschäftige mich viel mit ihr und habe schnell veränderungen gemerkt, irgendwie scheine ich ihr Sicherheit zu geben. Ich reit/bewege diese Stute mittlerweile problemlos, war sogar schon mit ihr am Halfter spazieren was angeblich "unmöglich" ist. Wieso kann das nicht bei meinem Pferd so sein?
Das verunsichert mich noch mehr. Ich habe wirklich viele Jungpferde angeritten, hatte nie Angst, egal was war. Bei meiner Stute ist das irgendwie aber doch etwas zu krass für mich. Dadurch bin ich total unsicher, wahrscheinlich inkonsequent und unstrukturiert geworden. Wie gesagt, ich weiß nichtmehr was richtig ist und welche Linie ich fahren soll.
Zur Kraftfuttergabe: Dieses Pferd bekommt ausschließlich Heu und Mineralfutter (was sie zum Glück auch so frisst). Sie bekommt kein Müsli, keine Leckerchen (außer eins zur Begrüßung), kein Hafer oder Ähnliches. Vielleicht nach dem Reiten noch eine Möhre. Sonst aber wirklich nur gutes Heu.
Lottehüh: Das Pferd ist eigentlich durchgecheckt, Beugeprobe, Ultraschall, Röntenbilder. Und nach einem Mensch zu schlagen nach vorne weil man am hinteren Bein Schmerzen hat ist doch trotzdem nicht gerechtfertigt?
Samstag haben wir nochmals Kontrolltermin. Aber sie hat die Zähne gemacht bekommen, etc. pp. Deswegen ist eigentlich davon auszugehen dass sie keine Schmerzen mehr hat.
Und davon ab habe ich sie ja noch nicht so lange und sie kam ja bereits ziemlich "schwierig" zu mir. Allerdings stand sie die erste Zeit vor der OP an einem anderen Stall, wo mein Ex-Freund und gelernter Bereiter sich auch viel mit ihr beschäftigt hat. Er ist da viel rigoroser (ja, er wird dann auch mal ziemlich deutlich; was ich wiederum nicht kann..), aber bei ihm wusste sie sich definitiv besser zu benehmen als bei irgendwem anders.
Heupferdchen: Ja genau. Dadurch dass sie schon viel Qualität hat, was ich auch immer wieder zu hören bekomme habe ich gedacht "Boah jetzt musst du genau überlegen wie du umgehst mit ihr". Und dann so ein Pferd, was mir nichts schenkt sozusagen. Durch ihre Aktionen hat sie mich eingeschüchtert, das gebe ich gerne zu.
Bodenarbeit habe ich einfach noch nicht so viel gemacht. Ich habe einige Kurse besucht und mit meinem Pony da sehr viel gemacht. Mein Pony war zu dem Zeitpunkt aber schon recht lieb und hat sich angeboten. Den konnte ich aber auch sehr gut einschätzen und wusste, wann er überfordert wurde, wann er keine Lust hatte, wann er übermotiviert war, etc. pp. Er war sicher auch "speziell" aber wir waren so ein Team, dass das irgendwie alles ganz easy war.
Das Reiten klappt soweit ganz gut. An Tagen wo sie halt vorher den Tag nicht geritten wurde spielt sie gerne Rodeo. Sie rennt dann aber nicht los sondern bleibt einfach auf der Stelle stehen und wie ein Rodeopferd aus dem Fernsehen springt sie mit allen Vieren in die Luft. Denke das ist eher Übermut und nicht der Versuch mich runterzukriegen. Sie denkt sich halt was aus. Macht ja vielleicht Spaß oder so. Da bestrafe ich sie ja auch nicht für sondern versuche darüber weg zu reiten. Mittlerweile ist es aber so extrem, dass ich Angst habe, wenn ich runterfalle tritt sie nach. Ich habe letztens so ein Video gesehen. Glaube zwar nicht, dass sie so ist, aber irgendwie kann ich sie eben überhaupt nicht einschätzen. Denke mein mangelnden Vertrauen in sie ist auch ein Problem.
Ja, sie kommt auf den Paddock. Das sind Sandpaddocks, ausreichend groß, dass sie dort auch wieder toben kann. Sie darf mittlerweile auch wieder, man kann es einem Pferd ja nicht ewig verbieten. Momentan kommt sie täglich meistens erst nach der Arbeit raus, da ist sie etwas entspannter und "übertreibt" nicht so sehr.
Zusätzlich kann ich sie aber auch in der Reithalle laufen lassen. Dort steht sie meistens in einer Ecke, bockt dann los, einmal durch die Halle und bleibt in der nächsten Ecke stehen. Meist komtm sie mir sehr nahe wenn ich in der Ecke stehe, ich schicke sie dann immer wieder weg, das ist mir etwas zu heikel sonst.