Das Reitwaisen Forum

Übrigens: Übungen mit den Pferden, die mir keinen Spaß machen, mache ich dadurch zum Vergnügen, dass ich mich dabei mal so richtig über mich selbst lustig mache und mich auslache. Klingt komisch, aber funktioniert. Ich stelle mir dann einfach vor, ich stünde daneben und wäre Publikum und wüdre diese vergeblichen, albernen, verbissenen Bemühugen dieses Wichtels da beobachten, am besten noch mit Pferdeaugen. Spätestens dann muss ich immer lachen.

@Nucades:
Danke für dein Verständnis und die tröstenden Worte.

@Piebald:
Dir danke ich für deine äußerst hilfreiche Antwort! Ich habe bis jetzt nicht geclickert, aber ich möchte es damit versuchen. Über den Winter ist jetzt ja Zeit dafür und wenn die Tage dann wieder etwas länger hell sind (Februar), werde ich das dann auch auf den Anhänger (wie von dir beschrieben) ausweiten. Und da mir die letzte Methode mit den Besen auch nicht gefallen hat, möchte ich es doch mit Clickern versuchen. Ich hoffe nur, dass meine Stute dass dann auch beim Verladetraining mitmacht. Wenn ich dran denke, dass ich sie ja schon im Anhäger hatte und sie gleich beim 1. Anlauf mit hinein gegangen ist und "nur" nicht stehen bleiben wollte, dann muss ich sagen, dass ich mich davon durch die Besen-Verlade-Aktion wieder ganz schön entfernt habe. Und ich sehe schon, ich muss mir die Zeit dafür nehmen, alles andere hat keinen Wert.

Ich bin gerade so überglücklich, dass ich euch an meinem Glück teilhaben lassen will.

Seit Anfang März habe ich wieder angefangen mind. 4x die Woche Verladen zu üben. Doch bevor ich mich an den Hänger gewagt habe, habe ich einige Tage lang Vorübungen gemacht. Wenn ich den Arm mit dem Strick nach vorne strecke, dann sollte meine Stute auch gradeaus antreten. Als das klappte, fing das Spiel an. Vorwärts einen Schritt, zurück zwei Schritte, wieder zwei Schritte vor, einen zurück usw. Ich hab sie nach meiner Lust und Laune vor- und rückwärts dirigiert bis alles ohne Probleme funktionert hatte. Sie hat es wirklich schnell kapiert, da ich mit Karottenstückchen belohnt habe (da lernt sie innerhalb eines Tages wahnsinnig viel). Dann ging es an den Hänger. Da meine Stute ja die Vorgehensweise kennt "Druck am Halfter, Schritt vor, Druck weg, kurze Pause", war es wieder ein leichtes sie in den Hänger zu bewegen. Klappte wirklich sehr schnell. Ich habe das Spiel Vorwärts-Rückwärts auch mit eingebaut, vor der Klappe, auf der Klappe, halb im Hänger usw. Immer wieder rauf und runter nach meinem Belieben. wenn sie ganz drin stand, war Ruhe und Pause. Wollte sie zurück, dann draußen wieder das Spiel. Sie hat kapiert, dass es drinnen angenehmer ist.

Ich merkte immer mehr, das sie mir vertraut und auch dem Anhänger traut. Die Türe vorne ist interessant geworden und sie hat immer mehr gewagt dort ihre Nase rauszustrecken und zu gucken was da so vor sich geht. Ich kann hinten im Hänger stehen bleiben und sie - falls sie raus gehen sollte - sofort wieder rein schicken. Vorne gab es abends immer ihren Hafer. So ging es nun gute 3 Wochen. Und letzten Mittwoch war es soweit Sie stand vorne und mümmelte am Hafer, schaute zur Tür raus und mümmelte weiter. Ich habe hinten die Stange ausgehängt und rumhantiert, sie blieb stehen. Dann habe ich die Stange eingehängt und was passierte? NIX Sie hat akzeptiert, dass die Stange hinten zu ist. Sie hat sie zweimal berührt und blieb aber völlig cool und gelassen und mümmelte weiter ihren Hafer. Als ich dann nach einer Weile aufmachen wollte, drückte sie etwas dagegen. Ich habe sie so oft wieder vorgeschickt, bis sie vorne blieb und nicht mehr auf die Stange drückte. Dann war die Stange auf und sie ging erst auf mein Kommando zurück Loben und zurück in den Stall.

Ich hoffte, dass es kein Zufall war und habe heute wieder Verladen. Pferd ging problemlos wieder auf den Hänger. Puh, sie hat es also nicht als schlimm empfunden das letzte Mal mit Stange zu. Erst wieder das Raus-Rein-Spiel, dann vorne fressen lassen. Sie stand, ich Stange geschnappt und zu gemacht. Pferd wieder cool. Nach ner Weile dann die Stange wieder geöffnet. Sie lehnte leicht an der Stange, aber als ich sie offen hatte, drückte sie nicht gleich rückwärts wieder raus, sondern blieb stehen bis ich sie schickte. Es war ihr also egal, ob die Stange offen oder zu war. Dann ließ ich sie aussteigen, schickte sie dann aber nochmal ein paarmal rauf und runter. Dann der 2. Versuch nochmal die Stange zu schließen, es hat wieder geklappt Öffnen und Aussteigen funktionierte wie beim 1. Mal. Sie ging erst, als ich sie schickte! Leute, ich bin sooooooooooo happy! Ich kann es gar nicht beschreiben und mein Pferd hat echt nen Haufen Kekse verdient Sorry, das wurde jetzt echt ein halber Roman, aber ich musste das jetzt loswerden.

die Kekse hast auch du verdient für dein überlegtes Vorgehen.
Glückwunsch.

nun stehen ja schönen Ausflügen und Kursbesuchen nichts mehr im Wege!

Dankeschön! Ja, die Besen-drauf-hau-Methode hat mich echt abgeschreckt und mein Pferd tat mir dermaßen leid, dass ich dachte, so kann das nicht richtig sein.

Gestern konnte ich so oft die Stange auf und zu machen wie ich wollte, meine Stute ist brav mit entlastetem Bein stehen geblieben und hat alles total cool mitgemacht. Heut wird die Klappe geschlossen und nächste Woche fahren wir dann mal eine kleine Runde. Es muss für sie einfach was total langweiliges werden, Alltag eben. Aber so, wie sie sich gibt, findet sie das alles gar nicht mehr schlimm. Einfach klasse!