Milbenbekämpfung

Moderator: Sheitana

ehem User

Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von ehem User »

Hina_DK hat geschrieben:Gegen die roten Milben, also die obendrauf krabbeln, ist übrigens ein äußerst wirksames Mittel Kieselgur, natürlich pulverisiert (gibts bei Rossmann usw.). Das Zeug ist so fein, dass es sich in die Beinchen der Krabbelviecher setzt und sie damit komplett kampfunfähig macht. Ist ein Tipp von einer TA. Ich habs selbst noch nicht ausprobiert, sie machts regelmäßig und die Patienten sind immer ganz verblüfft, wie hervorragend das funktioniert ;).

Das kann ich bestätigen. Habe ich selber schon erfolgreich bei Vogelmilben bei unseren Hühnern und im Hühnerstall verwendet. Kieselgur besteht aus mikroskopisch kleinen "Scherben" die die Schutzhaut der Milben verletzt und sie so dann austrocknen. Deshalb soll es ja auch bei Wurmbefall bei Pferden wirken.
Benutzeravatar
Hina_DK
Einhorn
Beiträge: 4801
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 22:50
Wohnort: Dänemark

Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von Hina_DK »

Cate hat geschrieben:Unser Kuh-TA empfiehlt immer dieses Präparat http://www.schaette.de/shop/schaf-ziege ... izidr.html (auch für Pferde), ist halt wieder zum Waschen :nix:
Ja, gibt es auch direkt für Pferde, wird aber das selbe drin sein, nur anderes Etikett vielleicht?
http://www.schaette.de/shop/pferde/haut/milbizidr.html
Übrigens ein Beispiel, dass es im Prinzip gleiche Wirkstoffe natürlich und synthetisch gibt. Das MilbiZid wirkt genauso wie Butox, allerdings ist die Konzentration wesentlich geringer, damit es auch zum Waschen eingesetzt werden kann. Könnte vielleicht mit Wellcare auf einer Stufe stehen, was im Prinzip auch davon die synthetische Form ist. Es hat aber von der Sache her die selbe insektizide Wirkung, also ein Nervengift für Insekten (leider eben nicht nur für Schädlinge).
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
Benutzeravatar
Hina_DK
Einhorn
Beiträge: 4801
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 22:50
Wohnort: Dänemark

Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von Hina_DK »

Mal eine Frage dazu, falls sich jemand damit auskennt. Diese insektiziden Mittel, ob nun Butox, Tectonik, das etwas schwächere Wellcare oder auch Milbizid, dürfen ja wegen ihrer toxischen Wirkung auch nicht ins Wasser gelangen. Die ersten drei Mittel sind ja direkt zum aufträufeln bzw. einreiben, man hat also keine Reste. Wie ist das aber mit dem Waschkonzentrat? Was macht man da mit der restlichen Waschlösung? Kann mir nichtvorstellen, dass man das einfach so wegkippen kann. Das muss ja auch eine gewisse Konzentration haben, damit es am Tier wirkt.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
Benutzeravatar
A.Z.
Sleipnir
Beiträge: 39444
Registriert: Di 15. Mai 2012, 10:43

Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von A.Z. »

Ob sich da andere so Gedanken darüber machen, wie du Hina?

Ich hab gerade nochmal nach Dectomax gegoogelt. Der Wirkstoff dort ist Doramectin.

Für Rinder und Schafe wird dort Wirkamkeit gegen Räudemilben bestätigt. Wie gesagt, früher war es generell für Pferde zugelassen. Dass es das heute nicht mehr ist, soll wohl daran liegen, dass die Genehmigung hätte verlängert werden müssen, der Hersteller aber aufgrund der geringen Nachfrage die Kosten nicht auf sich nehmen wollte.


Ich würde es aus heutiger Sicht wahrscheinlich nicht mehr zweimal jährlich als Wurmkur spritzen lassen - zumindest war mein Pferd damals mit der Frühjahrswurmkur auch seine alljährlichen Haarlinge los. Aber ehe mein Pferd mit der Räude nicht fertig wird einmal zur Behandlung.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

In memoriam
Traber(bilder)geschichten
Wallinka
Zentaur
Beiträge: 20790
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:45

Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von Wallinka »

Hina: wenn da eine besondere Entsorgung notwendig ist, dann muß sowas auf dem Waschzettel stehen.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
ehem User

Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von ehem User »

Kann mir bitte jemand von Euch (Max?) beschreiben wie sich der Milbenbefall optisch bei (euren) den Pferden äußert/geäußert hat?

Habe gestern eine Fellprobe von Fella in die LUA (Landesuntersuchungsanstalt) gebracht. Montag entdeckte Wiebke bei ihr mehrere haarlose Stellen links am Rumpf. Man kann das Fell richtig ausrupfen, unten dran hängt dann wie ein Dreckknuppel. Die Haut sieht normal aus bzw. etwas schuppig, es scheint sie nicht sonderlich zu jucken. Seit Anfang letzte Woche hat sie an den braunen Beinen mehrere kleine Knuppel, die man abkratzen kann und dann alte Haut mit Fell ausgeht, darunter ist frische Haut. Das kenne ich als Grasmilben, hat sie öfters (nicht immer) im Frühjahr mit Fellwechsel und Beginn Weidesaison gehabt. An ihrem weißen (Problem-)bein hat sie schon seit 3-4 Wochen leichte Mauke, welche seit gut einer Woche stärker (großflächiger) ist. Mit der Mauke hat sie dort immer mal zu kämpfen.
Die Dame am Empfang in der LUA meinte, dass ich mindestens eine Woche auf den Befund warten muss :kaffee: nicht dass Fella dann schon nackig ist :roll: Untersucht wird auf Bakterien, Pilze oder Parasiten.

Außer jetzt den Umzug auf die neue Fläche am Sonntag und eine Wurmkur am Samstag mit einem teuren Breitbandpräparat hat sich nichts weiter geändert. Seit gut 4 Wochen bekommen alle drei Kräuter zur Entschlackung zugefüttert (Löwenzahn, Mariendistelsamen). Alle 3 werden regelmäßig mit Wellcare behandelt. Fella auch großflächiger. Sie ist leichter Ekzemer und extrem beliebt bei den Stech-/Beißbiestern. Hat auch sehr oft viele Quaddeln (wie Nesselfieber) am ganzen Körper. Am Kopf, schräg hinter-unter den Ohren und unten zwischen den Ganaschen hat sie auch haarlose zerbissene Stellen. Winterfell schieben die beiden Oldies ungefähr seit Ende Juli.

Offtopic: rein vom Gefühl muss ich bei allen Dreien dieses Jahr mehr Wellcare nehmen als die anderen Jahre.

Hier mal ein Bild (linke Seite Rumpf), heute morgen habe ich gesehen, dass es nun auch schon rechts anfängt
Bild
Bild

Ich muss dazu sagen, dass das Phänomen an sich nicht unbekannt ist bei Fella, nur halt nicht im August, an der Stelle und sooo großflächig. Genauso (ausrupfbares Fell mit Dreckknuppeln dran und dadrunter nackig) sieht sie nämlich immer Ende April/Anfang Mai im Bereich Flanken/Nieren/Kruppe aus wenn sie zum Sommerfell wechselt. Erst ewig daran festhalten und dann alles runter von dem alten Zeugs.
Falls sie jetzt tatsächlich die selbe Taktik beim Wechsel zum Winterfell schiebt, gibt es etwas was man zufüttern kann? Max was du auf Seite 1 geschrieben hast zum Mineralfutter?
Danke
Benutzeravatar
Sheitana
Zentaur
Beiträge: 32074
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
Wohnort: Wesseling
Kontaktdaten:

Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von Sheitana »

Die Haut ist u.a. ein Entgiftungsorgan.
Nun hat dein Pferd im Moment sehr viel im Körper zu tun. Es muss sich gegen die Stechviecher bzw. Herbstgrasmilben wehren. Auch Wellcare ist alles Andere als gesund oder harmlos für die Leber, die das Gift, was es nun mal ist verstoffwechsel muss.
Zusätzlich kommt jetzt der Fellwechsel.
Jetzt gibst du etwas, dass die Leber bzw. generell den Stoffwechsel unterstützt, nämlich Löwenzahn und Mariendistel. Das ist soweit ok, kann die Reaktion aber u.U. noch verstärken, eben wenn diese Entgiftung zusätzlich über die Haut geschieht.

Am Ehesten würde ich hier jedoch in Richtung Zinkmangel denken. Wenn es daran fehlt kann es zu Haut- bzw. Fellproblemen kommen, besonders dann, wenn viele Stechviecher unterwegs sind/ das Pferd in den Fellwechsel kommt.
Benutzeravatar
tara
Pegasus
Beiträge: 10358
Registriert: Di 15. Mai 2012, 11:44

Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von tara »

bei meinem Pferd war es Hautpilz. TA hat Probe genommen und bestätigt.
Helfen tut Imaverol (Chemie), oder Lebermoosextrakt (Natur). Und dann Immunsystem der Haut stärken (> Zink)

Gegen die bei uns im Spätsommer auftretenden Grasbilben hilft waschen und schmieren
Liebe Grüße
tara
☮️ 🇺🇦 🇮🇱

Ändere deine Einstellung zu den Menschen, und die Menschen ändern ihre Einstellung zu dir.
Samy Molcho



Let's go Polo
Max1985
Remonte
Beiträge: 258
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 08:56
Wohnort: Dresden

Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von Max1985 »

Also das sieht mir eher nach Pilzbefall aus, denn was du da so beschreibst, hat max jedes jahr nach dem Fellwechsel. Allerdings nicht so heftig und nur paar Stellen am Körper. Meistens sind es die Hinterbeine. Seit die Haltung besser is, hat es sich um ein vielfaches abgemildert aber er hat es trotzdem. Ich bekomme dann immer eine Waschlotion vom TA, dass ich ihn bestimmten Abständen benutzen soll. Und was wolltest du jetzt wissen, wegen dem Mineralfutter? Meintest du Hanf oder Lexa? Aber auf die Ergebnisse der Probe brauchst du eigtl. nicht warten. Denn wenn du dir so ne Waschlotion besorgst, und Fella damit ordentlich abwäscht, sollte das auf jeden fall nicht falsch sein.
Benutzeravatar
Sheitana
Zentaur
Beiträge: 32074
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
Wohnort: Wesseling
Kontaktdaten:

Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von Sheitana »

Ich würde trotzdem nach der Ursache suchen. Denn der Pilz ist nur ein Symptom. Wäre alles in Ordnung, hätte der Pilz keine Chance.
Antworten