Meiner kann seit über 6 Jahren nicht mehr richtig laufen. 10 Tage nach der OP (die ohne meine Zustimmung von der Klinik ausgeführt wurde

) haben sie ihn mir in die Hand gedrückt und gemeint. Der wird nicht mehr, lassen sie ihn einschläfern. Die Prognose lautete, wenn ich ihn jetzt nicht einschläfern lasse, länger als 6 Monate macht der es eh nicht mehr. Tja, wir beweisen immer noch das Gegenteil

.Nach 10 Tagen habe ich ein völlig verstörtes Nervenbündel mit einem Hinterteil so dünn wie eine Scheibe Brot mitbekommen.
Wir haben auch alle Behandlungsmöglichkeiten durch, geholfen hat uns Akupunktur und jede Menge Homöopathische Mittelchen, Massage und Schwimmübungen im See (er hasst Wasser

) und alle meinten immer: lass ihn endlich gehen. Aber er wollte und er will nicht. Wir haben gute und wir haben schlechte Tage. Er kann sein Geschäftchen nicht mehr alleine erledigen, da braucht er Hilfe, er hat einen empfindlichen Magen, Dank der OP hat er jetzt einen Herzfehler und ist auf Tabletten angewiesen und jede noch so kleine Krankheit führt bei ihm immer sofort zu: alles oder nichts und trotzdem hat er Spaß am Leben. Ist munter, scharf auf Weiber und ärgert den Hund meines Sohnes, wann immer es eine Gelegenheit gibt. Wir nehmen es einfach so wie es kommt

und ich stelle immer wieder fest, dass er mit seiner Behinderung die wenigsten Problem hat. Jetzt merke ich langsam, dass er alt wird, obwohl er erst 10 ist. Die Krankheit schlaucht nun mal. Also drehen wir zurück und ich mache immer nur so viel, wie er am jeweiligen Tag vertragen kann. Wenn wir einen schlimmen Tag haben, geht es mir auch nicht gut, aber er ist ein Kämpfer und bisher hat er sich immer wieder berappelt und es hilft mir irgendwie, mich auf das Ende, was unweigerlich irgendwann kommt, einzustellen. Er wird mir zeigen, wenn es nicht mehr geht.
Genieße die Zeit, die bleibt, auch wenn sie nicht ganz schmerzfrei ist. Aber auch Menschen können unter Schmerzen leiden und trotzdem Spaß am Leben haben, warum ein Hund nicht auch?

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