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Re: To Helm or not to Helm?
Verfasst: Mi 21. Nov 2012, 16:10
von BiJu
Ramona hat geschrieben:BiJu hat geschrieben:Ein Auto ist ein Fahrzeug, was ich selber steuere und welches keinen eigenen Willen hat.
Wenn man so manche Fahrerinnen beobachtet (muss ich als Frau leider so feststellen), könnte man da anderer Auffassung sein.
Gut, das ist aber wohl ein anderes Thema
Ramona hat geschrieben:
Ich muss Krähe allerdings zum Teil zustimmen, dass das Sicherheitsempfinden doch etwas sehr subjektives ist und nicht immer mit Vernunft zu begründen. Statistisch gesehen, ist das Flugzeug immer noch das sicherste Transportmittel. Trotzdem bin ich nicht frei von Flugangst. Hab zwar nicht die totale Panik, aber mir ist unwohl beim Fliegen.
Beim Autofahren fühle ich mich wesentlich sicherer, obwohl die Statistik da eindeutig gegen mich spricht. Wir fühlen uns immer dann sicher, wenn wir glauben, selbst einen Einfluss auf das Geschehen zu haben.
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Es gibt wohl auch Statistiken die besagen, dass reiten gefährlicher ist, als Motorcross oder andere Extrem-Sportarten.

Re: To Helm or not to Helm?
Verfasst: Mi 21. Nov 2012, 16:49
von Ayla
Ich habe auch mit Helmpflicht reiten gelernt. Somit gehört der Helm bei mir beim Reiten einfach dazu. Ich denke da nicht groß drüber, nach sondern er ist für mich Teil der Reitausrüstung. Auch halte ich mich strikt an die Regel "...den Kindern ein Vorbild" .

Re: To Helm or not to Helm?
Verfasst: Mi 21. Nov 2012, 17:12
von ehem User
Das mit dem Sichtfeld ist durchaus eines der Punkte, die ich ja im Originalposting auch angesprochen habe. Das ist aber nicht alles. Mir geht auch eine Menge Konzentration flöten, einfach weil ich im normalen Alltag keinen Helm habe und mir das ungewohnte Gefühl einen Teil meiner Aufmerksamkeit nimmt.
Möglicherweise ließe sich das Problem durch einen leichteren, besser passenden oder anders geschnittenen Helm tatsächlich beheben.
Was das Sicherheitsgefühl angeht, da neigen wir wohl alle dazu einfach nach persönlicher Erfahrung und auch nach dem zu gehen, was man in seinem Kulturkreis suggeriert bekommt. Klar, Statistik mag eine Rolle spielen, aber Statistiken beziehen sich ja immer auf die Allgemeinheit (z.B. "Reiter"). Ich denk aber schon, dass wenn ich mit meinem schockfesten Tinker im Schritt durchs Moos latsche ich mich anderen Risiken aussetze als ein Militaryreiter.
Das sind alles so Grauzonen, in denen man sich bewegt und letztlich findet man bei jedem Menschen etwas, was man nicht nachvollziehen kann oder als irrational empfindet. Sogar (und vor allem) beim eigenen Ehepartner. Ich weiß da wovon ich spreche.
Ich erinnere mich auch noch an hitzige Diskussionen in einem Elternforum, wo jemand als quasi fast schon Kindermörderin beschimpft wurde, weil sie ihr 8monatiges Baby auf dem Fahrrad (Sicherheitssitz, Helm, beruhigte Verkehrszone) transportierte.
Und wenn ich da so an unsere zwei Jahre in Holland denke, da will ich nicht wissen wie sie sich DArüber aufgeregt hätten - wie die HolländerInnen dort ihre Babys und Kleinkinder stapelweise auf ein altes Klapprad setzen, völlig ohne jegliche Sicherheitsbedenken... gehört da einfach zum Alltag, da denkt kein Mensch drüber nach. Und es ist jetzt nicht so, dass die Holländer allgemein besonders suizidal sind oder so.

Re: To Helm or not to Helm?
Verfasst: Mi 21. Nov 2012, 18:31
von nero311
ich muß mich auch (leider) als nicht-helm-träger outen.
früher haben mäuse in meinem militaryhelm gewohnt (diese alten klobigen dinger), dann hatte ich viele jahre keinen und hab mir dann wieder den gleichen gekauft. habe x modelle durchprobiert, anscheinend habe ich eine unmögliche kopfform (schmaler langer kopf) und eigentlich passte keiner. selbst dieser jetztige helm nicht wirklich.
einer der gründe und meine faulheit/ignoranz.
ich weiß auch nicht so recht, wie ich an einen passenden kommen soll. hab alle läden in der nähe durch, bei den großen versandhäusern 10 bestellen und wieder zurückschicken?!? vielleicht stehe ich auch auf dem schlauch.
ansonsten finde ich, ist es hauptsächlich gewohnheit. ich bin früher jahrelang (aus coolness) unangeschnallt gefahren, jetzt schnalle ich mich schon aus versehen an, wenn ich nur was aus dem auto holen will (so ungefähr).
Re: To Helm or not to Helm?
Verfasst: Do 22. Nov 2012, 01:40
von Hina_DK
Ich reite immer mit Helm und sogar mit Sicherheitsweste. Hätte ich das vor vielen Jahren auch gemacht, wäre meine "Reiterkarriere" sicher anders gelaufen. Alle Verletzungen, die ich hatte, wären mit dieser Ausrüstung wesentlich glimpflicher ausgegangen.
Bei meinem Jungspund, den wir gerade erst als Reitpferd ausbilden, ist es selbstverständlich, dass ich das anhabe aber bei meinem älteren Pferd lache ich selbst über mich, dass ich immer in der Montour unterwegs bin. Der ist die Lebensversicherung schlecht hin. Und trotzdem bin ich letztens auf dem Platz vom ungesattelten Pferd runtergeflogen oder besser gesagt, ich bin abgesprungen, weil sich dieses sonst 100 % schreckimmune Pferd so dermaßen erschreckt hatte, dass es auf den Zaun zuraste und ich weiß dass er springen kann aber ich nicht, schon gar nicht mit einem ungesattelten Pferd. Da wir eigentlich Arbeit an der Hand gemacht hatten, hatte ich natürlich keinen Helm auf. Es ist glimpflich ausgegangen aber die Beule am Kopf hat mich dann doch daran erinnert, dass auch in den harmlosesten Situationen mit dem tollsten Pferd etwas passieren kann. Das hätte auch mit einer fetten Gehirnerschütterung ausgehen können.
Ich weiß, dass viele einfach keinen Helm mögen, aus den verschiedensten Gründen. Aber das ändert sich in der Regel mit der nächsten Gehirnerschütterung.
Re: To Helm or not to Helm?
Verfasst: Do 22. Nov 2012, 06:12
von brexi
Ich reite auch immer mit Helm, außer ich setzte mich wirklich auf dem Platz mal für 10min drauf. Aber sobald ich "mehr" von meinem Pony verlange oder gar ins Gelände gehe geht ohne Helm nichts!
Leute die ohne Helm reiten verutreile ich dafür nicht, die sind alt genug, ich finde es nur wichtig Kindern einen Helm aufzusetzen und Kindern auch beizubringen dass so ein Helm sehr wichtig ist, was sie dann später machen

Wenn mein Freund (Reitanfänger) ohnen Helm reitet finde ich das auch fürchterlich (sieht ja doof aus) aber machen kann man da nichts, zwingen geht nicht.

Re: To Helm or not to Helm?
Verfasst: Do 22. Nov 2012, 09:20
von ehem User
Der Reithelm ist eim MUß. Ohne Helm reiten finde ich total verantwortungslos sich selbst und auch anderen gegenüber (wie ja auch schon ausgeführt wurde)! Natürlich schützt der Reithelm nicht vor allen Verletzungen oder gar schlimmeren, aber er reduziert das Risiko auf jeden Fall. Und das kann ich nicht nur aus eigener Erfahrung sagen. Denn auch das liebste und zuverlässigste Pferd, kann sich erschrecken oder stolpern...
Inzwischen gibt es so tolle Helme. Oft vergesse ich meinen nach dem Reiten abzunehmen, weil ich ihn gar nicht bemerke.
Auch bei uns reiten die meisten ohne Helm, sogar einige Kinder. Diese Jugendlichen fühlen sich besonders toll, weil sie ja kein Helm mehr brauchen und nun "zu den Fortgeschrittenen zählen", weil ja nur die Anfänger einen Helm brauchen...

Re: To Helm or not to Helm?
Verfasst: Do 22. Nov 2012, 09:22
von noriker
Ich denk aber schon, dass wenn ich mit meinem schockfesten Tinker im Schritt durchs Moos latsche ich mich anderen Risiken aussetze als ein Militaryreiter.
Ach ja, in genau der Situation, latsche mit Schockfestem Kaltblut im Schritt durch den einsamen Wald, bin ich vom Pferd gefallen. Irgend ein Depp kommt dann aus dem Gebüsch, als wir auf seiner Höhe waren, Pferd macht einen Satz zur Seite und ich lande im Matsch. Von oben bis unten im weichen, tiefen Schlamm, AUSSER mein Hinterkopf, der landete auf einem spitzen Stein. Mein Helm war geschrottet, meine Schädeldecke zum Glück nicht. Das zweite Mal ist mir das Pferd durchgegangen und ich bin kopfvoran in einem Baum gelandet, aber echt eine Szene wie aus einem Comic, fadengerade rein in den Stamm. Helm Schrott, Hirn nach Krankenhausaufenthalt ausser Gefahr. Das dritte Mal bin ich gemütlich durch den Wald getrabt, Pferd stolpert auf völlig ebenem Boden und fliegt auf die Nase, ich ungebremst an ihm vorbei auf den Boden, natürlich wieder Kopfvoran. Ich bin in meinem Leben vielleicht viermal vom Pferd gefallen und dreimal hat mir der Helm das Leben gerettet. Ich reite keine heissblütigen Cracks, die Stürze waren alle von meinem Dicken.
Muss ja eh jeder selber wissen ob er Helm trägt, aber die Ausrede, meiner ist so brav, da passiert nichts, kann ich aus eigener Erfahrung nicht so ernst nehmen.
Re: To Helm or not to Helm?
Verfasst: Do 22. Nov 2012, 09:29
von larla
brexi hat geschrieben:Wenn mein Freund (Reitanfänger) ohnen Helm reitet finde ich das auch fürchterlich (sieht ja doof aus) aber machen kann man da nichts, zwingen geht nicht.

Gerade den habe ich gezwungen

mit dem Kommentar "Dich brauche ich noch" den Helm gereicht und erst dann aufs Pferd gelassen.

Re: To Helm or not to Helm?
Verfasst: Do 22. Nov 2012, 09:49
von Kora
Ich reite auch seit mindestens 20 Jahren mit Helm,nachdem ich als Jugendliche (Cool ohne Helm) samt Pferd auf den Asphalt geflogen bin und eine Nacht auf der Intensivstation verbrachte... Mich stört der Helm nicht,im Gegenteil, es ist quasi ein Automatismus,daß ich ihn aufsetze,ehe ich das Pferd trense.Neulich wollte ich geplant nur Bodenarbeit machen und habe ohne darüber nachzudenken den Helm aufgesetzt und bin damit 45 min in der Halle rumgestapft,ohne es zu merken

Nicht das irgendwer was gesagt hätte...und ich hab es auch erst hinterher beim Hufeauskratzen gemerkt
