
Hallo LaLuu!
ich hab hier eine Weile mitgelesen, und möchte nun auch meinen Senf dazugeben

. Ich muss sagen, ich war auch mal in einer ähnlichen Situation wie du. Wollte unbedingt ein Pferd, hab mit einer Freundin schon die dollsten Sachen ausgesponnen, Pferde in Zeitungen rausgesucht etc. Meine Eltern hatten und haben überhaupt keinen blassen Schimmer, was Pferde angeht (Das ich sie überhaupt von Zwergkaninchen überzeugt hatte war schon viel!

)
Ich war schon seit längerem in der Reitschule. Damals habe ich KEIN Pferd bekommen (auch wenn meine Eltern es hätten bezahlen können). Und heute, ich bin inzwischen 22, bin ich froh, dass es so kam.
Ich durfte noch viele Jahre von ganz vernünftigen Schulpferden lernen, mit wechselnden Reitlehrern. Davon habe ich sehr profitiert. Dann hatte ich mehrere RB, von denen ich super viel gerlernt hab. Aber ich war auch frei sie wieder abzugeben. ich bin ins Ausland gegangen, weggezogen zum studieren, pendel inzwischen zwischen 3 Orten hin und her (und habe überall "meine Pferdis" zum betüddeln). Das alles konnte ich vor 10 Jahren noch nicht abschätzen.
Ein Pferd hat man viele viele Jahre. Hätte ich damals ein Pferd gehabt, wäre ich keine kompetente Besitzerin gewesen, hätte nicht die besten Bedingungen schaffen können. Und ich hätte vielleicht viele Chancen, die das Leben mir geboten hat, nicht genutzt, weil ich an ein Pferd gebunden gewesen wäre.
Ich kann dich wirklich sooo gut verstehen!
Das ist jetzt meine persönliche Sicht und bei dir kann es anders kommen. Gerade um wirklich reiten und den Umgang mit Pferden zu lernen, ist ein (gutes) Schulpferd oder RB aus meiner Sicht die bessere Wahl. Da bekommst du immer Hilfe von Erwachsenen, und vielleicht bist du in 3, 4, 5 Jahren auch viel weiter und bereit für etwas eigenes. Schau dich in anderen Ställen um (auch ich hab 2 mal den Stall gewechselt)! Vielleicht gibt es besseren Unterricht oder andere Rb, die für dich in Frage kommen? Oder wie wär es mit einem kleinen "Praktikum" als Pferdebesitzerin? In den Ferien vielleicht mal einem Besitzer jeden Tag im Stall treffen, seine Arbeit erledigen, Pferd pflegen, misten etc. und ihn über alles ausquetschen, was ihn so bewegt, wie viel Geld und Arbeit er in das Tier steckt...Das gibt dir vielleicht ein paar neue Eindrücke, die man als Reitschülerin noch nicht so mitbekommt.
Ich weiß, sowas kam hier schon super oft. Aber nimm dir lieber zu viel als zu wenig Zeit. Ich habe in deinem Alter auch viele Sachen einfach ganz falsch eingeschätzt, (So nach dem Motto: wird schon irgendwie gehen) was ich aus heutiger Sicht absolut anders sehe, bzw. sehr viel mehr durchdacht habe.
Naja... so viel von mir
viele Grüße Lea