Das Reitwaisen Forum

Bei mir soll es so sein, dass der Platz für die Einsteller sozusagen einfach übrig bleibt. Also nen Reitplatz brauche ich unbedingt und da ich meinen Ponys mehr als 500m² Paddock bieten will "müssen" sozusagen Einsteller herhalten um die Paddockfläche vorm zuwachsen zu bewahren
Erst mal wird alles nur für meine Ponys hergerichtet und je nach Nachfrage und meiner zur Verfügung stehenden Zeit kann ich dann noch welche dazu nehmen und ausbauen, d.h. z.B. noch ne Heuraufe aufstellen. Ich will also auf keinen Fall nen Kredit für die Einsteller aufnehmen müssen. Könnte ja auch sein, dass ich die Einzige bin, die mein Stallkonzept gut findet

Jetzt muss ich nur noch das geeignete Haus bzw. Hof finden

Das klingt super.

Ich habe da heute nachmittag noch mal genau drueber nachgedacht. Meine Freundin, die ja auch einen stall aufgemacht hat, wollte vor allem eines: Morgens aufwachen und aus dem Fenster schauen und dort Pferde sehen. Sie moechte Pferde vor allem versorgen, und geht in der Aufgabe auf.

Da faellt mir auf: Ich will gar nicht unbedingt stallbesitzer werden (sorry, ich suche halt noch ) Mir geht es dabei eher darum, meinen eigenen Pferden das zu ermoeglichen, was ich mir wuensche. Wuerde es einen solchen Stall geben, wuerde ich viel lieber dort einziehen und das SB sein jemand anderem ueberlassen.

Demnach wuerde ich sagen: DAfuer lohnt sich der Aufwand nicht...

Wenn ich also gucke, was ich am liebsten den ganzen Tag lang tun wuerde... muss ich sagen: reiten. Und vor allem mit PFerden arbeiten, und zwar laengerfristig.

Wenn ich da also gucke waere SB genau falsch. DA komm ich nachher gar nicht mehr zum reiten. Was ja toll ist, wenn es die fuersorge der PFerde vor allem machen will. Ich aber moechte mit Pferden arbeiten und lernen.

Vielleicht noch einen thread aufmachen Nein, im Ernst.

Mein Traumberuf geht wirklich eher in Richtung Pferde ausbilden (wie doof das immer klingt, dabei bilden die doch uns aus!! )

Ich finde deine Wünsche durchaus legitim nur glaube ich auch dass dann SB nicht ganz das Richtige ist

Jap, zu dem schluss bin ich auch gekommen

.... die ganzen Rechnungen kenne ich auch. Das ganze lohnt sich wirklich nur, wenn man eigenes Land hat und keine Kosten für Miete, Pacht oder einen Kredit. Wenn also sozusagen die Stallmieten ohne grossse Abzüge reinkommen.
Und noch besser ist es glaub ich für Landwirte, die halt auch keine Kosten für Heu zukaufen haben, sondern es selber von eigenen Weiden machen können. Beim Heu zukaufen kann es nämlich auch wirklich schlecht aussehen, wenn man ein Jahr mit schlechter Heuernte und hohen Preisen hat.

Ich habe unseren Stall gepachtet und mache es als Haltergemeinschaft, überwiegend mit Freundinnen, die ich lange kenne, ab und zu ergibt es sich, dass jemand neues dazu kommt. Sind 4-5 " Einsteller", die aber alle mithelfen müssen. Ich organisiere dass ganze, kümmere mich um den Stall, Weidepflege, Zäune, Bodenbefestigung, Termine, Arbeitseinsätze, Heu, Anschaffungen etc...

Dadurch reduzieren sich zwar die Kosten für mein eigenes Pferd ganz gut - aber wenn ich mir das ehrlich durchrechne, würde ich mit einem Putz-Nebenjob genauso viel oder mehr verdienen . Macht so halt nur mehr Spass.

Und ziemlich wichtig: Unterschätz bloss nicht, wieviel Zeit man mit den Problemen der anderen Pferdebesitzer verbringt.

Stell dir einfach deine eigenen Sorgen um deine Pferde mal 4 mit unterschiedlichen Leuten vor. Ich mag sie alle wirklich gerne, aber manchmal ist es wirklich nicht einfach, alle Wünsche unter einen Hut zu bringen und alle Bedenken zu beachten. Gibt viel Diskussionsbedarf...und je spezieller die Haltungsbedingungen, zb bei Rehepferden oder Senioren, desdo mehr werden die unterschiedlichen Ansprüche der Pferde und der Besitzer und umso mehr gibt es zu klären.

Und gerade in relativ kleinen Gruppen kann es auch wirklich viel Arbeit machen, bis ein neues Pferd sicher in die Gruppe integriert ist.

Ich mache das ganze gerne, das schöne daran ist, dass meine Pferde so wohnen wie ich möchte, und dass es sehr lebendig ist, ich immer wieder dazu lerne und wir auch viel Spass miteinander haben.

Aber es gibt auch Momente, wo es mich wirklich anstrengt und auch die Familie und mein Job unter dem "kleinen" Nebenjob leiden.

Lg, Trixi

Hallo Trixi,

danke, dein beitrag hat fuer mich auch noch mal schoen auf den punkt gebracht, was ich mir wuensche, und was ich mir so vorstelle. Ich werde mal sehen, ob sich hier in GB nicht eine solche stallgemeinschaft gruenden laesst. So koennte ich das haben, was ich moechte, ohne dabei SB sein zu muessen. Und ich wuerde wohl jemanden bezahlen dafuer, dass er meinen teil mituebernimmt, das spart mir zeit. Also sowas in der art jedenfalls

Ich hab mich hier bei den "Voll-SBs", die halt so um die 40 Einsteller haben, auch immer gefragt, wie das geht. Und im Grunde ist es so, dass man das Land haben muss, das Heu selbst machen und RU geben.
Hier in der Ecke kosten normale Pensionsställe zwischen 300 und 400 (max. 450 €). Ich zahle 320 € jeden Monat, sofern ich im Winter selbst miste. Von den 320 € gehen erst mal 51,10 € Umsatzsteuer an den Staat, bleiben noch 268,90 €. Rechnet man pro Rundballen mit 300 kg und pro Pferd mit 15 kg Heu/Tag (o.k., recht viel, aber mein 500 kg Kleinpferd mampft das weg braucht man 1 1/2 Ballen pro Pferd und Monat. Wenn man das zukaufen muss, gehen von den 268,90 € in einem mittleren Jahr 100,- € für Heu ab. Macht 168,90 €.
bei 40 Pferden bleiben dann noch 6.756,- € im Monat. Davon geht Strom ab (eine andere SB meinte, sie löhnt zwischen 300 und 500 € dafür im Monat), bleiben noch 6.400,- €.
Dann muss man eine Betriebshaftpflicht haben, in der BG sein, in die landwirtschaftliche Alterskasse zahlen (so weit ich weiß) und wenn du einen Stallknecht beschäftigst, und selbst wenn du "illegaler" Weise den als Selbständigen arbeiten lässt, kostet das min. 1.600 €/Monat (was ja auch noch sau wenig ist für den armen Kerl).
Dann ist man bei etwa 4.400,- €. Ich habe keine Vorstellung, wie viel eine Reithalle, ein Longierzirkel und Boxen oder auch ein Offenstall in der Anschaffung kosten, aber da man um zu leben, am Ende mindestens 3.800 € behalten muss (gibt ein "Nettogehalt" von deutlich unter 2.000,- €) bleiben 600,- € für die AfA (Absetzung für Abnutzung) der Anlage. Wenn man nach 30 Jahren alles austauschen muss, dürfte die gesamte Anlage nicht mehr als höchstens 200.000 € kosten (da ist jetzt kaum Abzinsung dabei, eigentlich muss es weniger sein).

Und die Rechnung ist immer noch völlig unrealistisch, weil sie zum einen davon ausgeht, dass man die Kohle für alles bereits hatte und weil da überhaupt keine Ausgaben für Traktoren, Ersatz von verdorbenem Futter, Austausch kaputter/maroder Teile usw. usw. usw. dabei ist.

Tina, ich weiß nicht, wie es in GB ist, aber hier ist es mir ein Rätsel, wie hier irgendwer mit Pferdepension Geld verdient.

jap, ich frag mich das auch gerade, ich denke es geht nur, wenn man nicht nur pension macht sondern auch anderes, so als nebenverdient, und dazu halt beritt, unterricht usw

Tut man nicht, selbst mit eigenem Hof/Land/Futter nicht :-ü :-ü :-ü
Je nachdem, wieviel Arbeit - und Reparaturen! - grad anfallen, wieviel Zeit er also jeden Tag fürs Stallmachen für unseren Offenstall mit 10 Pensionspferden (+ 2 eigene) braucht, verdient GöGa deutlich unter 5€/Stunde im Stall .... zum Vergleich, als Betriebshelfer anderswo bekommt er gut 18€/Std. .... (Die Kosten für KK und AK sind immer gleich, da er ja selbständig ist.)

Was mir dazu noch einfällt - für mich einer der absolut ausschlaggebenden Punkte bei der Stallsuche - freie Reitlehrerwahl. Ich würde in keinen Stall gehen, wo das nicht möglich ist, da kann die Anlage noch so schön sein.

Und dann hast du drei Einstaller, die vielleicht mal anfänglich bei dir Unterricht nehmen, beritt buchen, sich dann aber aus welchen Gründen auch immer wieder umorientieren - bei dir als einzig erlaubtem RL hast du eine hohe Fluktuation im schlechtesten Fall oder kein zusätzliches Einkommen mehr. Beides doof, das eine kostet zeit (neue Leute suchen, eingliedern), das andere geld