Ich kann hier vor allem vom Panti und mir berichten, die Antworten für Dich musst Du selbst finden.
Panti ist zu mir gekommen als er 1,5 Jahre als war. Wir haben von Anfang an viel zusammen gespielt, sind grasen gegangen, sind zusammen gerannt, wobei er natürlich immer schneller und ausdauernder war als ich, haben erste Signale etabliert, gekekst, gekrault, und einfach viel Zeit zusammen verbracht. Panti ist einer meiner besten Freunde, und ich bin einer seiner besten Freunde, weil ich Hände zum Kratzen habe, weil ich mit ihm Spiele, weil ich Kekse habe, weil ich viele tolle Ideen habe und sein Leben dadurch interessanter wird, weil wir viel Zeit zusammen verbringen, weil wir uns einfach unglaublich gerne haben. Lange bevor wir das erste mal zusammen geritten sind.
Unser erster gemeinsamer Ritt kam dadurch zustande dass wir in einem Offenstall waren, wo das andere Pferd nicht alleine bleiben durfte, und wir beide schon Paddockkoller hatten. Einen Tag, ich war trotz dicker Erkältung bei ihm, bot die andere Pferdebesitzerin an spazieren zu gehen. Ich hatte Zweifel ob ich das mit meiner Erklältung schaffe, weil es dort recht hügelig war, bin dann aber trotzdem mit um Panti einfach mal wieder zu ermöglichen raus zu kommen. Am ersten richtigen Hang hab ich aber aufgegeben müssen - und habe Panti dann gefragt ob er mich den Hang (50m) hochtragen würde? Dort waren tolle große Steine zum Aufsteigen, dann hab ich noch den Strick links und rechts ins Halfter geknotet - und dann lief Panti mit mir als ob er nie etwas anderes gemacht hätte, gleichzeitig aber völlig stolz auf sich weil er seine Freundin Jaz endlich tragen durfte. Oben angekommen bin ich natürlich sofort abgestiegen!
Panti liebt es mich zu tragen, aus ganz vielen unterschiedlichen Gründen. Das beginnt damit dass man beim Reiten noch viel mehr eins wird und einander spüren kann, und dass das ein wunderschönes Gefühl ist. Das ist wie kuscheln, nur intensiver. Es geht damit weiter dass es etwas ist was wir zusammen machen, und zusammen wunderschöne Erlebnisse haben. Dass man so im Gelände mal richtig Gas geben kann, mit nebenherrennen ist Jaz nämlich deutlich langsamer und hat keine Ausdauer. Dass Panti echt toll ist weil er mich trägt und entsprechend bewundert wird. Panti findet "Bodenarbeit" im Vergleich zum Reiten meistens total langweilig und besteht darauf dass wir reiten! Er ist intelligent und ehrgeizig, will Sachen können, und bringt mich regelmäßig damit zum Staunen - diesen Sommer hat ER bei uns Seitengänge im Galopp eingeführt. Weil er es kann! Er liebt es auch bewundert und gelobt zu werden. Wobei mir gerade einfällt dass Seitengänge im Galopp schon letztes Jahr ganz von selbst gingen wenn ein Fotograf am Wegesrand stand
Panti und ich lieben es Unsinn zu machen und zu Spielen, egal ob ich auf ihm sitze oder nicht. Hier raufen wir gerade um das gelbe Poolnudelschwert:

Und hier erlegt Panti den weißen Plastikstuhlunhold:

Ich finde man sieht ihm an dass er genauso Spaß am Ritter spielen hat wie ich:
Oder daran Abhänge hochzukrabbeln - weil er es kann (seine Idee + Verstärkung durch den Fotografen):
Was Panti beim Reiten wichtig ist:
- Mitspracherecht. Beide dürfen Vorschläge machen, er und ich, auf die meistens eingegangen wird. Beide haben Veto-Recht.
- Dass ich ihn nur dann reite wenn er auch will und kann. Dass ich absteige wenn er nicht mehr kann oder will. Überreden ist in Ordnung, zwingen nicht. Meistens hat er aber ohnehin genauso viel Lust wie ich
- Dass ich auch auf ihn höre. Er ist inzwischen mein bester Reitlehrer, in seiner Reaktion auf das was ich tue, und in dem was er vorschlägt. Wir einigen uns gemeinsam auf Signale, und experimentieren zusammen was uns beiden am besten gefällt.
- Viel Abwechslung und Aufgaben. Ich kann ihn mit nichts schneller nerven als mit "langweilig Kreise reiten", oder damit jeden Tag das selbe zu machen.
- Fairness.
- Positive Verstärkung - ganz viel lautstarke Freude und Lob meinerseits, und natürlich werden Kekse auch gerne genommen.
- Mich zum Lachen zu bringen. Er liebt es mich zum Lachen zu bringen. Ich kann nicht mehr zählen wie oft er schon einen Lachanfall bei mir ausgelöst hat, vom Boden aus oder beim Reiten. Das ist so wunderschön und befreiend!
- Nicht zu sehr in Form quetschen. Nicht dass ich das jenseits Balancefindung groß mache, aber er sieht es bei anderen Pferden und die tun ihm immer leid.
- Dass ich ihm erkläre warum ich ihn um etwas bitte, wozu eine Übung gut ist, usw. Damit kann man ihm auch einiges an Kreisen schmackhaft machen, wegen Balance und Gymnastizierung und Hilfen experimentieren und und und

- Dass ich locker sitze. Jedes bißchen Verspannung, was ich mitbringe, reflektiert er im Bewegungsablauf und das ist unbequem. Es ist durchaus in Ordnung für ihn dass wir gemeinsam daran arbeiten mit locker zu bekommen, genau wie ihn auch.
- Kein Gebiss. Er will kein Metall im Maul haben müssen.
- Miteinander reiten, nicht gegeneinander. Ausser er will gerade "raufen", aber selbst dass macht man miteinander!
