Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Moderator: Stjern

bubi9191
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von bubi9191 »

Ich habe zwei und würde mir oft wünschen dem wäre nicht so.

Wenn einer erkrankt, z.B. chronischen Lungenkrank wird muss er täglich bewegt werden.
Dann muss der zweite zurückstecken.

Ich probiere es so zu machen, dass ich im Wechsel reite. Tag1 Pferd 1 Tag2 Pferd 2 und so weiter.
Allerdings muss ich dadurch wirklich fast jeden Tag reiten.

Außerdem mache ich Halbpension, heißt ich muss misten, Futter vorbereiten, etc.

Man denkt das ist nicht viel mehr, aber das ist es!

Ich finde es einfach nur anstrengend und würde es nie wieder machen - auch, wenn ich keinen der beiden missen möchte.

Aber man kann nicht "mal eben" jemand für ein WE beauftragen drauf zu schauen. Da brauchst du zwei Leute mindestens... und so weiter :/


edit: Meiner ist 18, wird langsam einfach alt und schlapp, hat COB, Stoffwechselprobleme und ist Ekzemer. Dass es so akut ist war mir jedoch nicht klar....
Ich habe mir ein junges Pferd gekauft.
Dann kümmerte ich mich gleich um meinen wie vorher (dachte ich!) Falsch gedacht!

Meiner braucht seine Aufmerksamkeit. Krank werden können sie alle, grad im Alter und brauchen dann mehr Aufmerksamkeit...

Auch ich habe mir ein junges Pferd geholt um sowohl meinen Opa nicht mehr zu überfordern, aber auch mich glücklich zu machen.

Beides nicht gegeben.

Ich bin eher noch unzufriedener weil ich zu nichts mehr komme und immer "schnell, schnell" machen muss...
Pferde sollten so geritten werden, wie ein Surfer eine Welle reitet.
Der Surfer zwingt die Welle nicht, er will sie nicht verändern.
Er lernt einfach, wie er sie reiten kann.

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lunimaus
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von lunimaus »

naja, Luni muss ja jetzt auch schon "umpflegt" werden. Mal mehr, mal weniger.
"Lebenskunst ist nicht zuletzt, auf etwas notwendiges zu verzichten, um sich etwas überflüssiges zu leisten." (Vittorio de Sica)
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Sheitana
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von Sheitana »

Am meisten Sorge hab ich, dass es mir so geht, wie Jella und November es beschrieben haben: dass immer unterschwellig dieser Stress da ist und gleichzeitig die Sorge, beiden nicht gerecht werden zu können. Ich gebe zu, dass ich sehr stressanfällig bin. Ich setze mich selbst sehr schnell unter Druck, wodurch es mir dann nicht gut geht.
Ich kenne das, mir selbst geht es auch oft so.
Deswegen ist die Frage der Zeitverteilung wirklich wirklich wichtig.

Georgia kommt oft zu kurz. Sie lebt aber ganz gut damit (das Problem bin meist ich). In letzter Zeit war es ihr zu wenig, das zeigt sie mir dann auch, aber meist ist es okay, wenn sie 3-4 mal die Woche bewegt wird, mit ins Gelände darf oder eben im Unterricht geht.
Ich denke schon, dass sie auch glücklich wäre öfters bewegt zu werden. Nicht jeden Tag, aber öfters. Wenn sie sich aber vermutlich entscheiden könnte so wie jetzt, oder aber Einzelpferd und dann alles inkl. Turnier..... sie würde sich definitiv für so wie jetzt entscheiden ;-)
Sie ist aber auch einfach vom Gemüt her so, dass sie sagt "es ist, wie es ist, warum allzuviele Gedanken drum machen :nix: "
Mit Abby könnte ich das nie machen, für die 1,5 Wochen die ich jetzt in Urlaub gehe habe ich jemanden der sie longiert.
Als ich letztes Jahr eine Woche weg war hat sie angefangen Zäune zu zerlegen..... :shifty:

Letztlich wird es darauf hinauslaufen (müssen), dass Luni etwas zurück stecken muss. Die Frage ist eben, ob das sie (und dich) stört.
Oder ob es für euch Beide nicht sogar schöner ist, wenn ihr zwar weniger Zeit miteinander verbringt, dafür aber mehr Qualitätszeit und weniger "wir müssen aber doch".
So kann die gemeinsame Zeit an manchen Tagen auch mal nur so aussehen, dass man mal Nase krault, kurz drüber putzt etc., weil man mehr neben dem 2. Pferd nicht schafft. Vermutlich wird das so kommen. Entscheidend ist letztlich wirklich nur, ob das für euch okay wäre, oder eben nicht.
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november
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von november »

naja, Luni muss ja jetzt auch schon "umpflegt" werden. Mal mehr, mal weniger.
Das ist es ja. So war es bei uns auch. Domino ging es zwar die meiste Zeit gut, aber die Alterszipperlein mussten auch behandelt werden.
Wenn dann Maya nich zusätzlich krank war (sie hatte u.a. recht pflegeintensive Sachen), war das schon eine ordentliche Belastung. Und sie ist eigentlich sehr robust und gesund. Nur das, was sie hatte (einmal ein Abszess incl. Klinikaufenthalt, einmal ein Bruch des Unteraugenbogens) war keinesfalls irgendwie prädisponiert sondern einfach Pech.

Die Idee mit dem "Testpferd", die hier schon aufkam, finde ich in sofern gut, als du dann mal antesten kannst, wie Luni reagiert.

Domino stand ja auch im OS in eienr gut funktionierenden Herde und ich hatte es mir so vorgestellt wie bubi auch: einen Tag mache ich ausführlich was mit dem einen Pony, am nächsten Tag mit dem anderen.
Nett ausgedacht, funktionierte nur leider nicht, weil Domino IMMER, wenn ich in den Stall kam, Bespaßung forderte. Und zwar so vehement (er kam mir oft sogar auf der Koppel entgegen), dass ich es auch nicht übers Herz brachte, nichts mit ihm zu machen. Und Maya braucht die Bewegung, weil sie zu Übergewicht neigt (und außerdem schätzt sie es auch, wenn man sich um sie kümmert). Trotzdem habe ich mich oft genug weg geschlichen, ohne was mit ihm gemacht zu haben und hatte dann ein schlechtes Gewissen.

Nicht falsch verstehen, ich will dir ein Zweitpferd nicht ausreden, dazu kann ich deine Situation auch nicht gut genug beurteilen. Aber gerade wo du das hier schreibst
Am meisten Sorge hab ich, dass es mir so geht, wie Jella und November es beschrieben haben: dass immer unterschwellig dieser Stress da ist und gleichzeitig die Sorge, beiden nicht gerecht werden zu können. Ich gebe zu, dass ich sehr stressanfällig bin. Ich setze mich selbst sehr schnell unter Druck, wodurch es mir dann nicht gut geht.
Schwierig :seufz:
wäre ich vorsichtig. Ausprobieren mit einer RB oder einem "Pflegepferd" wäre schon mal ein Test. ;)

Aber wie hier auch schon geschrieben wurde: Vielleicht kommt es eh so, dass dir ein Pferd "vor die Füße fällt" und dann kannst du sowieso alle vernünftigen Überlegungen in den Harz kicken. :-D

Übrigens habe ich die beiden Pferde, als sie noch da waren, gar nicht oft als Belastung empfunden. Wie schon gesagt, war das eher unterschwellig. Ich habe es AUCH genossen, beide zu haben, zumal sie sich sehr gut ergänzt haben.
Aber nach Dominos Tod fiel es mir dann auf, dass doch einiges von mir abfiel. Wenn man etwas muss oder will (oder beides), kann man es in der Regel auch. Aber mit dieser Erkenntnis würde ich mir nicht nochmal ein zweites holen. Sag ich jetzt... maya ist fast 20, wenn ich in 6 oder 7 Jahren mit einem zweiten da stehe, dürft ihr die Passage oben zitieren. :lol:
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lunimaus
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von lunimaus »

Sheitana, ich denke schon, dass Luni so rein vom Gemüt her durchaus weniger Arbeit nicht schlecht fände, zumal bei uns tatsächlich ganz ganz ganz oft dieser "sie MUSS aber bewegt werden"-Gedanke sehr zentral ist. Ich hab einfach wirklich Angst, sie stehenzulassen, so regelmäßig, eben weil sie doch auch aufbläht und so....
Ich weiß nicht, ob ich das mit einem Zweitpferd sein lassen könnte...

November, ja, stimmt schon. Ich hatte mal ein Pflegepferd, was ich nahezu täglich zusammen mit Luni beschäftigt hatte. Toll fand sie es nicht, aber sie hat sich innerhalb von etwa vier wochen daran gewöhnt. Allerdings war ich da auch noch Studentin und hab nur nebenbei gearbeitet, jetzt bin ich voll berufstätig.

Und ich sollte keine Pferdeanzeigen anschauen :-ü :shy:
Aber wenn dann das Pferdchen noch auf mindestens zwei Beinen lahmt (aber gerne läuft und sich vom Minihopsen nicht abhalten lässt, dann frag ich mich schon, in welche Richtung und ob das ein Statement ist... "ich arbeite bis ich umfalle" oder "besser Nachwuchs"..... :seufz: )
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Heupferdchen
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von Heupferdchen »

...hmm, ich liebäugele ja auch mit dem Gedanken an ein Zweitpferd, mit ähnlichen Hintergedanken. Was mich bisher davon abgehalten hat:

Ich kenne kaum jemanden, der zwei Pferde wirklich gebacken kriegt - und dabei entspannt bleibt. Selbst die Menschen in meinem Bekanntenkreis, die deutlich mehr freie/frei einteilbare Zeit haben (Grundschullehrerin, Hausfrau mit/ohne Teilzeitjob), arbeiten vor allem mit einem Pferd. Das andere steht meist rum oder man finanziert einer Reitbeteiligung ein 'eigenes' Pferd.

Finanziell ist das schon ne Hausnummer. Ich habe mal nachgerechnet, was ich verdienen müsste, um das recht entspannt alleine hinzubekommen und bin bei 60 000 Euro gelandet. Und da geht alles frei verfügbare Einkommen in die Ponies. Um auf dieses Jahresgehalt zu kommen, muss ich in meinem Job ganz schön ackern, mit 40 Stunden Arbeit in der Woche ist es da nicht getan. Ist es das wert?

Ich hatte auch mal eine Phase, in der ich auch mal reiten und nicht nur pflegen wollte. Da hatte ich ein Jahr lang eine RB für 2-3x pro Woche zusätzlich zum Pony. Fazit: Nie wieder! :ohhh: Die RB konnte ich nach einigen Monaten 'entsorgen', mit einem eigenen Pferd ist das halt nicht so einfach!

Zwei Pferde, das mag beim Normalmenschen funktionieren mit einem 'Altpferd', das von sich aus nichts mehr will und nichts mehr fordert. Wenn man sehr gut verdient oder seine Pferde in Eigenregie hält. Aber in meiner Situation ist ein Zweitpferd zeitlich und finanziell schlicht nicht drin. Mir laufen durchaus Pferde über den Weg, die mir auf Anzeigen nett zuzwinkern. :flirty: Aber dann denke ich an mein dickes, lahmes Pony und bin sofort wieder treu ... :mrgreen:
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brexi
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von brexi »

Ich hatte auch jahrelang zwei Pferde, weil Brownie ja einfach größentechnisch und alterstechnisch nicht mehr einsatzfähig war.
Noch dazu stand sie die letzten Jahre an einem weiter entfernten Stall, das kam noch erschwerend hinzu.
Vorteil dabei war, dass ich unabhängig voneinander mich jeweils nur auf das eine Pferd konzentriert habe und nicht das jeweils andere immer am Zaun stand.
Das hatte ich nämlich auch schon. Brownie und Gody und Brownie und meine RB damals standen am gleichen Stall und da ging immer das schlechte Gewissen mit wenn ich den einen holte und den anderen mal wieder nicht geschafft habe.
Vorteil war sicherlich, dass man nicht ewig rumfahren musste.

Ich würde es auch nicht mehr machen. :tuete:
Sagt sich jetzt so leicht, aber bis zuletzt hatte ich ein furchtbar schlechtes Gewissen Brownie gegenüber. :heul:
Ich muss schon wieder weinen wenn ich daran denke, wie wenig Zeit man doch miteinander verbracht hat und das meine Versprechen sie öfter besuchen zu kommen immer leer blieben :geruehrt:

Ich glaube sowas ist auch Typsache. Mich hat das sehr belastet sich emotional "aufzuteilen" und immer diesen Zeitdruck zu haben nachdem man das erste Pferd fertig hatte und die Arbeit, das Studium oder die Couch rief sich noch fürs Zweitpferd aufzuraffen :tuete:
Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein....
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lunimaus
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von lunimaus »

:hug:
"Lebenskunst ist nicht zuletzt, auf etwas notwendiges zu verzichten, um sich etwas überflüssiges zu leisten." (Vittorio de Sica)
Lisa-Marie

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von Lisa-Marie »

Es ist wohl so, dass die Entscheidung sooooo individuell getroffen werden muss wie alle "Nachwuchs"-Fragen. Was ich immer super wichtig finde (aus eigener Katzenerfahrung): was ist, wenn sich das 2. Tier nicht so entwickelt, wie ich mir das vorgestellt habe? Kann ich dann beide trotzdem liebevoll versorgen "bis dass der Tod uns scheidet"? Oder bin ich in der emotionalen Lage, eines davon (oder beide????) abzugeben zu jemanden, der mit genau diesem Tier glücklich sein kann?
Ich selbst bin ein ganz schlechter "Abgeber", ich versuch es lieber, dem Tier so recht wie möglich zu machen und verzichte dann selbst auf meine Wünsche und warte und begleite dann, bis "das Schicksal" uns trennt...
Das ist mir nur dazu eingefallen, als ich heute beim Pferd über Deine Frage nachgedacht habe... Was, wenn der Traum vom 2. Traumpferd ein Albtraum wird (naja, soo schlimm muss es ja nicht werden, ich wollts nur anmerken).
Oh mann, ich wünsch Dir klare Gedanken und Gefühle in dieser Hinsicht und eine Entscheidung irgendwann, die für Dich und alle Beteiligten zu diesem Zeitpunkt gut und richtig ist!!!!!!!!
Ganz liebe Grüße!!!
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b.e.a.s.t
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von b.e.a.s.t »

Also das emotionale kenn ich nicht, ich hab ja 3 hier stehen und mache auch nicht immer mit allen was, das find ich jetzt nicht so schlimm
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Wenn Du das Seil entfernst, bleibt nur eins ... die Wahrheit, Pat Parelli


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